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Zirkus zwischen Kunst und Kader.
Privates Zirkuswesen in der SBZ/DDR.
Taschenbuch von Martin Wein
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Zirkus Barlay, Busch und Aeros, Probst, Frankello oder Hein - für viele Bürger der ehemaligen DDR haben diese Namen noch heute fast magischen Klang. In der linientreuen Kulturlandschaft des Arbeiter- und Bauernstaates bot die Illusionswelt im Manegenrund zweckfreie Ablenkung vom staatlich regulierten Alltag.

Kein Wunder, daß SED und Staat bald ihre Fühler hinter die bunten Planen ausstreckten: Bei grundsätzlicher Anerkennung der Artistik versuchten sie schnell, die Privatbetriebe ihren planwirtschaftlichen und kulturpolitischen Dogmen zu unterwerfen, den Umbau von Staat und Gesellschaft bis unters letzte Chapiteau zu vollziehen. Gerade die Fahrenden mit ihrem oft schillernden Lebenswandel waren den Funktionären als öffentliche Beispiele einer unangepaßten Gegenkultur ein Dorn im Auge, aber gerade sie widersetzten sich beharrlich dem Drängen nach Normierung.

So waren die Eingriffe subtiler als bei anderen Privatbetrieben, wenngleich nicht weniger zielstrebig. Die großen Unternehmen wurden verstaatlicht, die kleinen und mittleren Zirkusse weitgehend zu Weisungsempfängern degradiert und mit scheinlegalen Winkelzügen verdrängt. Trotzdem gehörten private Zirkusse bis zur Wende zu den bürgerlichen Anachronismen im real existierenden Sozialismus.

Durch die enge Verflechtung wirtschaftlicher und kultureller Aspekte erscheinen die Zirkusse der DDR als ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen, zeigen Methoden, Mechanismen und Grenzen realsozialistischer Umgestaltung. Auch wenn die Zirkushistorie in mancher Hinsicht eigene Wege ging, besitzt diese Spezialgeschichte einen hohen Verweischarakter für das Verständnis der DDR insgesamt, der hier erstmals thematisiert wird. Dargestellt wird vorwiegend aus der Opferperspektive und gleichberechtigt anhand von Archivstudien wie Zeitzeugeninterviews zunächst die allgemeine strukturelle Entwicklung im Zirkuswesen von 1945 bis 1989. Ausgewählte Fallbeispiele lassen sodann das Schicksal privat reisender Zirkusfamilien lebendig werden als ständigen Drahtseilakt zwischen Triumph und Niederlage.
Zirkus Barlay, Busch und Aeros, Probst, Frankello oder Hein - für viele Bürger der ehemaligen DDR haben diese Namen noch heute fast magischen Klang. In der linientreuen Kulturlandschaft des Arbeiter- und Bauernstaates bot die Illusionswelt im Manegenrund zweckfreie Ablenkung vom staatlich regulierten Alltag.

Kein Wunder, daß SED und Staat bald ihre Fühler hinter die bunten Planen ausstreckten: Bei grundsätzlicher Anerkennung der Artistik versuchten sie schnell, die Privatbetriebe ihren planwirtschaftlichen und kulturpolitischen Dogmen zu unterwerfen, den Umbau von Staat und Gesellschaft bis unters letzte Chapiteau zu vollziehen. Gerade die Fahrenden mit ihrem oft schillernden Lebenswandel waren den Funktionären als öffentliche Beispiele einer unangepaßten Gegenkultur ein Dorn im Auge, aber gerade sie widersetzten sich beharrlich dem Drängen nach Normierung.

So waren die Eingriffe subtiler als bei anderen Privatbetrieben, wenngleich nicht weniger zielstrebig. Die großen Unternehmen wurden verstaatlicht, die kleinen und mittleren Zirkusse weitgehend zu Weisungsempfängern degradiert und mit scheinlegalen Winkelzügen verdrängt. Trotzdem gehörten private Zirkusse bis zur Wende zu den bürgerlichen Anachronismen im real existierenden Sozialismus.

Durch die enge Verflechtung wirtschaftlicher und kultureller Aspekte erscheinen die Zirkusse der DDR als ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen, zeigen Methoden, Mechanismen und Grenzen realsozialistischer Umgestaltung. Auch wenn die Zirkushistorie in mancher Hinsicht eigene Wege ging, besitzt diese Spezialgeschichte einen hohen Verweischarakter für das Verständnis der DDR insgesamt, der hier erstmals thematisiert wird. Dargestellt wird vorwiegend aus der Opferperspektive und gleichberechtigt anhand von Archivstudien wie Zeitzeugeninterviews zunächst die allgemeine strukturelle Entwicklung im Zirkuswesen von 1945 bis 1989. Ausgewählte Fallbeispiele lassen sodann das Schicksal privat reisender Zirkusfamilien lebendig werden als ständigen Drahtseilakt zwischen Triumph und Niederlage.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht: I. Einleitung: Zirkushistorie - Spezialgeschichte mit Verweischarakter - II. Alles nach Plan - Der Staatssozialismus greift nach Wirtschaft und Kultur - III. Manegenzauber unter Hammer und Sichel - Die sozialistische Durchdringung der Zirkuskunst: Die wilden Jahre: Trümmer-Zirkus, so gut es geht - Der Staat übernimmt das Kommando: Verrechtlichte Lenkung des Spielbetriebs - Zirkusvergnügen von Staats wegen: Zentralisierung nach Sowjetart - IV. Zirkus zwischen Kunst und Kader - Fallbeispiele wesentlicher Lizenz-Unternehmen: Die Begehrten weckten Begehrlichkeiten: Circusse Barlay, Busch und Aeros - Wegen Erfolg geschlossen: Circusse Schickler, Baruk und Frankello - Ein Probst im Sozialismus: Zirkus Probst - Klein, aber nicht klein zu kriegen: Circusse Milano und Hein - V. Der Staat endete nicht am Chapiteau - Zusammenfassung und Fazit - VI. Anhang: Quellenverzeichnis - Literaturverzeichnis - Bildnachweis - VII. Namensverzeichnis
Details
Erscheinungsjahr: 2001
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geschichte
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 138
Inhalt: 138 S.
Abb.
ISBN-13: 9783428104871
ISBN-10: 3428104870
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: 10487
Autor: Wein, Martin
Hersteller: Duncker & Humblot
Abbildungen: Abb.; 138 S.
Maße: 235 x 159 x 7 mm
Von/Mit: Martin Wein
Erscheinungsdatum: 19.07.2001
Gewicht: 0,206 kg
preigu-id: 103544167
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht: I. Einleitung: Zirkushistorie - Spezialgeschichte mit Verweischarakter - II. Alles nach Plan - Der Staatssozialismus greift nach Wirtschaft und Kultur - III. Manegenzauber unter Hammer und Sichel - Die sozialistische Durchdringung der Zirkuskunst: Die wilden Jahre: Trümmer-Zirkus, so gut es geht - Der Staat übernimmt das Kommando: Verrechtlichte Lenkung des Spielbetriebs - Zirkusvergnügen von Staats wegen: Zentralisierung nach Sowjetart - IV. Zirkus zwischen Kunst und Kader - Fallbeispiele wesentlicher Lizenz-Unternehmen: Die Begehrten weckten Begehrlichkeiten: Circusse Barlay, Busch und Aeros - Wegen Erfolg geschlossen: Circusse Schickler, Baruk und Frankello - Ein Probst im Sozialismus: Zirkus Probst - Klein, aber nicht klein zu kriegen: Circusse Milano und Hein - V. Der Staat endete nicht am Chapiteau - Zusammenfassung und Fazit - VI. Anhang: Quellenverzeichnis - Literaturverzeichnis - Bildnachweis - VII. Namensverzeichnis
Details
Erscheinungsjahr: 2001
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geschichte
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 138
Inhalt: 138 S.
Abb.
ISBN-13: 9783428104871
ISBN-10: 3428104870
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: 10487
Autor: Wein, Martin
Hersteller: Duncker & Humblot
Abbildungen: Abb.; 138 S.
Maße: 235 x 159 x 7 mm
Von/Mit: Martin Wein
Erscheinungsdatum: 19.07.2001
Gewicht: 0,206 kg
preigu-id: 103544167
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