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Dekorationsartikel gehören nicht zum Leistungsumfang.
Vertrackte Karrieren
Zum Wandel der Arbeitswelten in Wirtschaft und Wissenschaft
Buch von Christiane/Rogge, Jan-Christoph/Hörlin, Sinje Funken
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
1Einleitung - Turbulente Zeiten
Gegenwartsdiagnosen, zumal soziologische, können sich heute zumindest auf eines einigen: Wir leben in turbulenten Zeiten. In der Rückschau werden die drei Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Gesellschaften im Allgemeinen und in der deutschen im Besonderen oftmals als Hort der Stabilität und der ökonomischen Prosperität portraitiert. Spätestens seit den frühen 1990er Jahren scheint aber einiges durcheinandergeraten zu sein, alte Gewissheiten lösen sich auf und der Wandel nimmt Fahrt auf, ohne bis heute zum Stehen gekommen zu sein. In so gut wie allen Berichten über den gegenwärtig zu beobachtenden Wandel wird ein Gegensatz zwischen einem ruhigen, geordneten und manchmal sogar "glorreichen" (Bauman 2003: 25) Früher und einem unsicher und unübersichtlich gewordenen und werdenden Jetzt aufgespannt.
Eine vor allem in den 1980er und 1990er Jahren beliebte Art der Formulierung von Gegenwartsdiagnosen ist, den diagnostizierten (oder prognostizierten) Wandel als so grundlegend einzustufen, dass die ganze Gesellschaft oder das jeweilige Zeitalter ein neues Label verdient. Beispiele dafür sind die "Wissensgesellschaft" (zum Beispiel Stehr 1994), die "Netzwerkgesellschaft" (Castells 1996), die "Risikogesellschaft" (Beck 1986), die "Erlebnisgesellschaft" (Schulze 1993), die "Inszenierungsgesellschaft" (Willems 1998), die "Audit Society" (Power 1997) oder die "flüchtige Moderne" (Bauman 2003). Eine zweite Variante, den Wandel auf den Punkt zu bringen, ist die Formulierung von Prozessbegriffen. So ist etwa von einer "Subjektivierung von Arbeit", von "Vermarktlichung", "Prekarisierung", "De-Institutionalisierung" und "Beschleunigung" (Rosa 2005), von der "Ökonomisierung" zuvor nicht-wirtschaftlich organisierter Gesellschaftsbereiche oder gleich der ganzen Gesellschaft (vgl. Schimank/Volkmann 2008), aber auch von der "Verwissenschaftlichung der Gesellschaft" (Weingart 2001: 18) die Rede. Eine dritte Variante stellt die Leitbilder und Anrufungen, denen die Subjekte in der Spätmoderne ausgesetzt sind, ins Zentrum ihrer Analysen: Während Ulrich Bröckling (2007) vom "unternehmerischen Selbst" als dem kategorischen Imperativ der Gegenwart spricht, identifiziert Andreas Reckwitz (2012: 9 und 10) eine "Unvermeidlichkeit des Kreativen" und "eine Dopplung von Kreativitätswunsch und Kreativitätsimperativ, von subjektivem Begehren und sozialer Erwartung". Lässt man diese lange nicht erschöpfende Aufzählung von Gegenwartsdiagnosen Revue passieren und liest sie nicht als ein "entweder-oder", sondern als ein "sowohl-als-auch" (vgl. Volkmann/Schimank 2002: 8), dann wird schnell klar: Die Turbulenz resultiert nicht nur daraus, dass der Wandel Neues hervorbringt, sondern auch und vor allem aus der Vielgestaltigkeit des Neuen. Dabei kommt es zu mannigfaltigen und komplexen Überlagerungen, zu Widersprüchlichkeiten und Verwerfungen. 'Alte' Strukturen und Leitbilder prallen auf 'neue' Muster und verschiedene Teilprozesse des Wandels konfligieren miteinander.
Ausgehend von diesem Befund interessieren wir uns für den vielgestaltigen Wandel der Arbeitswelt und dessen Einfluss auf die Karrieren der Beschäftigten in Wirtschaft und Wissenschaft. Wir wollen versuchen herauszuarbeiten, welche Aspekte des Wandels für einzelne Typen von Beschäftigten im Vordergrund stehen, an welchen Leitbildern sie sich orientieren, ob und, wenn ja, welche Widersprüche sie dabei erleben, ob und wie sie diese zu bewältigen vermögen und welche Ressourcen ihnen dabei helfen. Unsere Leitfragen sind: Welche Karriereentwürfe und -strategien verfolgen die jungen Führungskräfte und Hochqualifizierten in Wissenschaft und Wirtschaft? Welche Erfahrungen haben sie auf ihrem bisherigen Weg gemacht? Wie wirken sich diese Erfahrungen auf ihre weitere (Karriere-)Planung aus? Gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Und: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich zwischen den beiden Feldern beobachten?
Der Feldverg
1Einleitung - Turbulente Zeiten
Gegenwartsdiagnosen, zumal soziologische, können sich heute zumindest auf eines einigen: Wir leben in turbulenten Zeiten. In der Rückschau werden die drei Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Gesellschaften im Allgemeinen und in der deutschen im Besonderen oftmals als Hort der Stabilität und der ökonomischen Prosperität portraitiert. Spätestens seit den frühen 1990er Jahren scheint aber einiges durcheinandergeraten zu sein, alte Gewissheiten lösen sich auf und der Wandel nimmt Fahrt auf, ohne bis heute zum Stehen gekommen zu sein. In so gut wie allen Berichten über den gegenwärtig zu beobachtenden Wandel wird ein Gegensatz zwischen einem ruhigen, geordneten und manchmal sogar "glorreichen" (Bauman 2003: 25) Früher und einem unsicher und unübersichtlich gewordenen und werdenden Jetzt aufgespannt.
Eine vor allem in den 1980er und 1990er Jahren beliebte Art der Formulierung von Gegenwartsdiagnosen ist, den diagnostizierten (oder prognostizierten) Wandel als so grundlegend einzustufen, dass die ganze Gesellschaft oder das jeweilige Zeitalter ein neues Label verdient. Beispiele dafür sind die "Wissensgesellschaft" (zum Beispiel Stehr 1994), die "Netzwerkgesellschaft" (Castells 1996), die "Risikogesellschaft" (Beck 1986), die "Erlebnisgesellschaft" (Schulze 1993), die "Inszenierungsgesellschaft" (Willems 1998), die "Audit Society" (Power 1997) oder die "flüchtige Moderne" (Bauman 2003). Eine zweite Variante, den Wandel auf den Punkt zu bringen, ist die Formulierung von Prozessbegriffen. So ist etwa von einer "Subjektivierung von Arbeit", von "Vermarktlichung", "Prekarisierung", "De-Institutionalisierung" und "Beschleunigung" (Rosa 2005), von der "Ökonomisierung" zuvor nicht-wirtschaftlich organisierter Gesellschaftsbereiche oder gleich der ganzen Gesellschaft (vgl. Schimank/Volkmann 2008), aber auch von der "Verwissenschaftlichung der Gesellschaft" (Weingart 2001: 18) die Rede. Eine dritte Variante stellt die Leitbilder und Anrufungen, denen die Subjekte in der Spätmoderne ausgesetzt sind, ins Zentrum ihrer Analysen: Während Ulrich Bröckling (2007) vom "unternehmerischen Selbst" als dem kategorischen Imperativ der Gegenwart spricht, identifiziert Andreas Reckwitz (2012: 9 und 10) eine "Unvermeidlichkeit des Kreativen" und "eine Dopplung von Kreativitätswunsch und Kreativitätsimperativ, von subjektivem Begehren und sozialer Erwartung". Lässt man diese lange nicht erschöpfende Aufzählung von Gegenwartsdiagnosen Revue passieren und liest sie nicht als ein "entweder-oder", sondern als ein "sowohl-als-auch" (vgl. Volkmann/Schimank 2002: 8), dann wird schnell klar: Die Turbulenz resultiert nicht nur daraus, dass der Wandel Neues hervorbringt, sondern auch und vor allem aus der Vielgestaltigkeit des Neuen. Dabei kommt es zu mannigfaltigen und komplexen Überlagerungen, zu Widersprüchlichkeiten und Verwerfungen. 'Alte' Strukturen und Leitbilder prallen auf 'neue' Muster und verschiedene Teilprozesse des Wandels konfligieren miteinander.
Ausgehend von diesem Befund interessieren wir uns für den vielgestaltigen Wandel der Arbeitswelt und dessen Einfluss auf die Karrieren der Beschäftigten in Wirtschaft und Wissenschaft. Wir wollen versuchen herauszuarbeiten, welche Aspekte des Wandels für einzelne Typen von Beschäftigten im Vordergrund stehen, an welchen Leitbildern sie sich orientieren, ob und, wenn ja, welche Widersprüche sie dabei erleben, ob und wie sie diese zu bewältigen vermögen und welche Ressourcen ihnen dabei helfen. Unsere Leitfragen sind: Welche Karriereentwürfe und -strategien verfolgen die jungen Führungskräfte und Hochqualifizierten in Wissenschaft und Wirtschaft? Welche Erfahrungen haben sie auf ihrem bisherigen Weg gemacht? Wie wirken sich diese Erfahrungen auf ihre weitere (Karriere-)Planung aus? Gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Und: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich zwischen den beiden Feldern beobachten?
Der Feldverg
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Medium: Buch
Inhalt: 261 S.
ISBN-13: 9783593502717
ISBN-10: 3593502712
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Funken, Christiane/Rogge, Jan-Christoph/Hörlin, Sinje
Auflage: 1/2015
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 218 x 147 x 21 mm
Von/Mit: Christiane/Rogge, Jan-Christoph/Hörlin, Sinje Funken
Erscheinungsdatum: 25.02.2015
Gewicht: 0,433 kg
Artikel-ID: 105018448
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Medium: Buch
Inhalt: 261 S.
ISBN-13: 9783593502717
ISBN-10: 3593502712
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Funken, Christiane/Rogge, Jan-Christoph/Hörlin, Sinje
Auflage: 1/2015
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 218 x 147 x 21 mm
Von/Mit: Christiane/Rogge, Jan-Christoph/Hörlin, Sinje Funken
Erscheinungsdatum: 25.02.2015
Gewicht: 0,433 kg
Artikel-ID: 105018448
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