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Die Stadt Salzburg und deren Umgebung wurden seit der Jahrhundertwende zu einem bevorzugten Aufenthaltsort einer wohlhabenden aristokratischen und bürgerlichen Gesellschaft, die - im Gegensatz zur Romantik - nicht mehr die Patina des Verfalls, sondern die Schönheit von Stadt und Land suchte und schätzte. Salzburg wurde im Sommer durch ein aus Wien anreisendes vor allem auch jüdisches Publikum aus seiner verträumten Provinzialität gerissen. Salzburg bot in der Zwischenkriegszeit ein durchaus ambivalentes Bild. Trotz eines starken Deutschnationalismus und Antisemitismus wurde es zum Aufenthaltsort auch jüdischer Gäste und infolge der 1000-Mark-Sperre erfolgte eine verstärkt einsetzende vor allem US-amerikanische jüdische Solidarität. Im Ständestaat schien es für kurze Zeit auch mit tatkräftiger jüdischer Unterstützung zum antinationalsozialistischen Zentrum zu avancieren. Die Mentalität der Salzburger erwies sich jedoch als stärker. Die barocke Welt des Max Reinhardt verschwand im März 1938. Die zu einem erheblichen Teil jüdische Sommerfrischegesellschaft, von einem Großteil der Salzburger ob ihrer in Trachtenmode von Lanz symbolisierten spielerischen Eleganz und ihrer Blut und Boden ignorierenden Internationalität verachtet und gehasst, verschwand aus dem Erscheinungsbild von Stadt und Land Salzburg. An ihre Stelle trat jene dumpfe heimattümelnde "Echtheit", die den Rückfall in provinzielle Verengung und Barbarei signalisierte.
Die Stadt Salzburg und deren Umgebung wurden seit der Jahrhundertwende zu einem bevorzugten Aufenthaltsort einer wohlhabenden aristokratischen und bürgerlichen Gesellschaft, die - im Gegensatz zur Romantik - nicht mehr die Patina des Verfalls, sondern die Schönheit von Stadt und Land suchte und schätzte. Salzburg wurde im Sommer durch ein aus Wien anreisendes vor allem auch jüdisches Publikum aus seiner verträumten Provinzialität gerissen. Salzburg bot in der Zwischenkriegszeit ein durchaus ambivalentes Bild. Trotz eines starken Deutschnationalismus und Antisemitismus wurde es zum Aufenthaltsort auch jüdischer Gäste und infolge der 1000-Mark-Sperre erfolgte eine verstärkt einsetzende vor allem US-amerikanische jüdische Solidarität. Im Ständestaat schien es für kurze Zeit auch mit tatkräftiger jüdischer Unterstützung zum antinationalsozialistischen Zentrum zu avancieren. Die Mentalität der Salzburger erwies sich jedoch als stärker. Die barocke Welt des Max Reinhardt verschwand im März 1938. Die zu einem erheblichen Teil jüdische Sommerfrischegesellschaft, von einem Großteil der Salzburger ob ihrer in Trachtenmode von Lanz symbolisierten spielerischen Eleganz und ihrer Blut und Boden ignorierenden Internationalität verachtet und gehasst, verschwand aus dem Erscheinungsbild von Stadt und Land Salzburg. An ihre Stelle trat jene dumpfe heimattümelnde "Echtheit", die den Rückfall in provinzielle Verengung und Barbarei signalisierte.
Erscheinungsjahr: | 2002 |
---|---|
Medium: | Buch |
Titelzusatz: | Jüdische Sommerfrische in Salzburg, Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek 14 |
Inhalt: |
364 S.
47 s/w Fotos 17 Tab. 7 Grafiken Diagramme Schaubilder |
ISBN-13: | 9783205994558 |
ISBN-10: | 3205994558 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Kriechbaumer, Robert |
Redaktion: | Kriechbaumer, Robert |
Herausgeber: | Robert Kriechbaumer |
böhlau-verlag gmbh u cie.: | Böhlau-Verlag GmbH u Cie. |
Maße: | 245 x 176 x 30 mm |
Von/Mit: | Robert Kriechbaumer |
Erscheinungsdatum: | 03.08.2002 |
Gewicht: | 0,817 kg |
Erscheinungsjahr: | 2002 |
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Medium: | Buch |
Titelzusatz: | Jüdische Sommerfrische in Salzburg, Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek 14 |
Inhalt: |
364 S.
47 s/w Fotos 17 Tab. 7 Grafiken Diagramme Schaubilder |
ISBN-13: | 9783205994558 |
ISBN-10: | 3205994558 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Kriechbaumer, Robert |
Redaktion: | Kriechbaumer, Robert |
Herausgeber: | Robert Kriechbaumer |
böhlau-verlag gmbh u cie.: | Böhlau-Verlag GmbH u Cie. |
Maße: | 245 x 176 x 30 mm |
Von/Mit: | Robert Kriechbaumer |
Erscheinungsdatum: | 03.08.2002 |
Gewicht: | 0,817 kg |