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Das Soziale von seinen Grenzen her denken
Buch von Gesa Lindemann
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Wie wird das Feld sozialer Phänomene durch sozialtheoretische Annahmen kritisch begrenzt? Und: Wie wird faktisch die Grenze zwischen sozialen Personen und anderen Entitäten gezogen? Die erste Frage bezieht sich auf die erkenntniskritischen sozialtheoretischen Annahmen, die in jeweils unterschiedlicher Weise in die Forschung eingehen. Die zweite Frage bezieht sich auf elementare Grenzziehungen, durch die im Objektbereich der Kreis sozialer Personen begrenzt [...] Dimensionen des Grenzbegriffs stehen in einem engen Zusammenhang. Wer danach fragt, wie faktisch der Kreis legitimer sozialer Personen begrenzt wird, darf nicht von vornherein voraussetzen, dass ohnehin nur lebende Menschen soziale Personen sein können. Wer diese Voraussetzung fallen lässt, trägt eine hohe Beweislast. Denn man muss Auskunft darüber geben, welche alternativen sozialtheoretischen Prämissen die empirische Forschung anleiten sollen und darüber, wie das Verhältnis von Sozialtheorie und empirischer Forschung zu begreifen [...] hier vorgestellten Studien entfalten zunächst im Anschluss an die historisch-reflexive Anthropologie von Helmuth Plessner ein neuartiges Verhältnis von Anthropologie und Soziologie. Anstatt Anthropologie bzw. anthropologische Annahmen als Voraussetzung sozialwissenschaftlicher Erkenntnis zu begreifen, wird Anthropologie als ein Phänomen im Objektbereich verortet. Dies ermöglicht es zu fragen, welche Funktion der Anthropologie in der Moderne zukommt, wenn es darum geht, den Kreis sozialer Akteure faktisch zu begrenzen. Die sich aus dieser Forschungsstrategie ergebenden Konsequenzen für die Konstruktion von Sozialtheorien werden in einem zweiten Schritt untersucht. Zunächst werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede systematisch rekonstruiert, die sich bei einem systematischen Vergleich der Sozialitätskonzeptionen von Handlungs-, Interaktions- und Systemtheorien ergeben. Vor diesem Hintergrund lassen sich die theoretischen und methodologischen Neuerungen einordnen, die eine Analyse der Grenzen der Sozialwelt erforderlich macht. Dazu gehört nicht zuletzt eine Neufassung des Verhältnisses von Sozialtheorie und empirischer Forschung. Anstatt Sozialtheorien gegen die Infragestellung durch empirische Forschung zu immunisieren, wie es seit Simmel üblich ist, wird ein Verfahren vorgestellt, das es erlaubt, sozialtheoretische Konzepte durch empirische Annahmen zu irritieren.
Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Wie wird das Feld sozialer Phänomene durch sozialtheoretische Annahmen kritisch begrenzt? Und: Wie wird faktisch die Grenze zwischen sozialen Personen und anderen Entitäten gezogen? Die erste Frage bezieht sich auf die erkenntniskritischen sozialtheoretischen Annahmen, die in jeweils unterschiedlicher Weise in die Forschung eingehen. Die zweite Frage bezieht sich auf elementare Grenzziehungen, durch die im Objektbereich der Kreis sozialer Personen begrenzt [...] Dimensionen des Grenzbegriffs stehen in einem engen Zusammenhang. Wer danach fragt, wie faktisch der Kreis legitimer sozialer Personen begrenzt wird, darf nicht von vornherein voraussetzen, dass ohnehin nur lebende Menschen soziale Personen sein können. Wer diese Voraussetzung fallen lässt, trägt eine hohe Beweislast. Denn man muss Auskunft darüber geben, welche alternativen sozialtheoretischen Prämissen die empirische Forschung anleiten sollen und darüber, wie das Verhältnis von Sozialtheorie und empirischer Forschung zu begreifen [...] hier vorgestellten Studien entfalten zunächst im Anschluss an die historisch-reflexive Anthropologie von Helmuth Plessner ein neuartiges Verhältnis von Anthropologie und Soziologie. Anstatt Anthropologie bzw. anthropologische Annahmen als Voraussetzung sozialwissenschaftlicher Erkenntnis zu begreifen, wird Anthropologie als ein Phänomen im Objektbereich verortet. Dies ermöglicht es zu fragen, welche Funktion der Anthropologie in der Moderne zukommt, wenn es darum geht, den Kreis sozialer Akteure faktisch zu begrenzen. Die sich aus dieser Forschungsstrategie ergebenden Konsequenzen für die Konstruktion von Sozialtheorien werden in einem zweiten Schritt untersucht. Zunächst werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede systematisch rekonstruiert, die sich bei einem systematischen Vergleich der Sozialitätskonzeptionen von Handlungs-, Interaktions- und Systemtheorien ergeben. Vor diesem Hintergrund lassen sich die theoretischen und methodologischen Neuerungen einordnen, die eine Analyse der Grenzen der Sozialwelt erforderlich macht. Dazu gehört nicht zuletzt eine Neufassung des Verhältnisses von Sozialtheorie und empirischer Forschung. Anstatt Sozialtheorien gegen die Infragestellung durch empirische Forschung zu immunisieren, wie es seit Simmel üblich ist, wird ein Verfahren vorgestellt, das es erlaubt, sozialtheoretische Konzepte durch empirische Annahmen zu irritieren.
Inhaltsverzeichnis
Das Soziale von seinen Grenzen her denken A Soziologie und reflexive Anthropologie 1. Kritik der Soziologie 2. Historisch-reflexive Anthropologie, Sozialtheorie und die Analyse gesellschaftlicher Grenzregime 3. Die reflexive Anthropologie des Zivilisationsprozesses und der Geschlechterdifferenz B Theorievergleich und Theorieentwicklung 4. Theorievergleich. Plädoyer für eine kritischsystematische Perspektive 5. Die Verkörperung des Sozialen 6. Kritisch-systematische Theorieentwicklung 6.1 Standing oder welche Erwartungen werden von einer Person im Recht erwartet? - Zur kritischsystematischen Weiterentwicklung des Erwartungsbegriffs 6.2. Die Emergenzfunktion und konstitutive Funktion des Dritten
Details
Erscheinungsjahr: 2009
Genre: Soziologie
Rubrik: Wissenschaften
Medium: Buch
Inhalt: 280 S.
ISBN-13: 9783938808610
ISBN-10: 3938808616
Sprache: Deutsch
Autor: Lindemann, Gesa
Auflage: 1. Auflage 2009
Hersteller: Velbrück
Maße: 21 x 140 x 222 mm
Von/Mit: Gesa Lindemann
Erscheinungsdatum: 07.05.2009
Gewicht: 0,424 kg
Artikel-ID: 112396902
Inhaltsverzeichnis
Das Soziale von seinen Grenzen her denken A Soziologie und reflexive Anthropologie 1. Kritik der Soziologie 2. Historisch-reflexive Anthropologie, Sozialtheorie und die Analyse gesellschaftlicher Grenzregime 3. Die reflexive Anthropologie des Zivilisationsprozesses und der Geschlechterdifferenz B Theorievergleich und Theorieentwicklung 4. Theorievergleich. Plädoyer für eine kritischsystematische Perspektive 5. Die Verkörperung des Sozialen 6. Kritisch-systematische Theorieentwicklung 6.1 Standing oder welche Erwartungen werden von einer Person im Recht erwartet? - Zur kritischsystematischen Weiterentwicklung des Erwartungsbegriffs 6.2. Die Emergenzfunktion und konstitutive Funktion des Dritten
Details
Erscheinungsjahr: 2009
Genre: Soziologie
Rubrik: Wissenschaften
Medium: Buch
Inhalt: 280 S.
ISBN-13: 9783938808610
ISBN-10: 3938808616
Sprache: Deutsch
Autor: Lindemann, Gesa
Auflage: 1. Auflage 2009
Hersteller: Velbrück
Maße: 21 x 140 x 222 mm
Von/Mit: Gesa Lindemann
Erscheinungsdatum: 07.05.2009
Gewicht: 0,424 kg
Artikel-ID: 112396902
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