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Beschreibung
(Auszug aus dem Kapitel "Simulanten in der ärztlichen Sprechstunde")Wie Sie garantiert beim Täuschen erwischt werdenIn diesem Zusammenhang gleich einen guten Rat: Wenn Sie Beschwerden schildern, vermeiden Sie fachärztliche Formulierungen; das macht Ärzte zornig. Schließlich ist es deren Aufgabe, die Diagnose zu stellen, nicht Ihre. Unterlassen Sie es also tunlichst, selbst gestellte Diagnosen oder Diagnosen aus einem medizinischen Lexikon zum Besten zu geben. Es ist gut möglich, dass Sie etwas Wichtiges vergessen und sich vor dem Arzt [...] verrät Sie z.B. die folgende Selbst-Diagnose als Simulanten, noch bevor Sie den Satz zu Ende gebracht haben: "Herr Doktor, ich leide seit drei Tagen unter tierischer Lumbago, mit Ausstrahlung der Schmerzen in beide Beine bis hin zu den Füßen. Ich kann nicht gehen, stehen, liegen ..." Ein solcher Satz kann einen Arzt wütend machen, bedeutet er doch eine enorme Unterschätzung seiner medizinischen Fachkenntnisse. Am liebsten würde man den Trickser anfahren: "Dann gehen Sie doch zum Tierarzt, wenn es Ihnen tierisch wehtut." Aus medizinischer Sicht ist diese Beschreibung vollkommen falsch. Ganz abgesehen davon, dass Sie die Schmerzen einer echten Lumbago, also eines Hexenschusses, kaum drei Tage ohne ärztliche Hilfe verkraften könnten.LumbagoBei der von Ihnen angegebenen Lumbago handelt es sich um einen akuten Schmerz in der Lendengegend, volkstümlich auch Hexenschuss genannt (lumbus, gleich Lende; aus dem Lateinischen). Dieser Schmerz kann so heftig sein, dass Sie nach einigen Minuten den Rettungswagen rufen. Allerdings: Eine Ausstrahlung des Schmerzes in die Beine, und dann auch noch in beide gleichzeitig: Quatsch! Bei einer Lumbago ist das Nervensystem der Wirbelsäule gereizt, was rein gar nichts mit den Spinalnerven zu tun hat, die aus der Wirbelsäule austreten und den Schmerz in die Peripherie, also z.B. in die Beine, tragen könnten. Sie sagen, dass Sie nicht gehen, stehen, liegen können, aber Sie sind zu Fuß in die Praxis gekommen! Einem Lumbago kommt nicht in die Praxis, sie landet eher in der Rettungsstelle einer [...] Sie sehen: Besser, Sie verzichten auf medizinische Fachbegriffe. Denn eigentlich müsste der Arzt nach Ihrer Klage sagen: "Lieber Patient, was Sie mir hier erzählen, lässt sich mit dem gängigen medizinischen Wissen nicht vereinbaren. Was führen Sie eigentlich im Schilde?" Allerdings gilt aus ärztlicher Sicht auch: Jeder Patient ist zum Untersuchungszeitpunkt erst einmal ein großes klinisches Fragezeichen. Vielleicht lauert im Hintergrund eine schwere, noch unbekannte Erkrankung, die zu dieser scheinbar unlogischen Kombination von Beschwerden führt? Infrage kommen zahlreiche organische, aber auch unterschiedliche Störungen im psychischen Bereich. Aus ärztlicher Sicht gilt also stets, mit größter Sorgfalt zu untersuchen und erst dann eine Diagnose zu stellen, wenn alle Befunde vorliegen. Das ist gewöhnlich frühestens beim zweiten Arztbesuch möglich. Ob die Diagnose dann "Simulation" heißt? Wer kann das bereits bei der ersten Vorstellung wissen? Sie sollten in jedem Fall damit rechnen, dass Fachleute die Glaubwürdigkeit Ihrer Berichte einschätzen können und stillschweigend mit den Untersuchungsbefunden abgleichen. Und Fachleute bemerken auch, ob Sie ungenaue oder unvollständige Angaben machen. (...)
(Auszug aus dem Kapitel "Simulanten in der ärztlichen Sprechstunde")Wie Sie garantiert beim Täuschen erwischt werdenIn diesem Zusammenhang gleich einen guten Rat: Wenn Sie Beschwerden schildern, vermeiden Sie fachärztliche Formulierungen; das macht Ärzte zornig. Schließlich ist es deren Aufgabe, die Diagnose zu stellen, nicht Ihre. Unterlassen Sie es also tunlichst, selbst gestellte Diagnosen oder Diagnosen aus einem medizinischen Lexikon zum Besten zu geben. Es ist gut möglich, dass Sie etwas Wichtiges vergessen und sich vor dem Arzt [...] verrät Sie z.B. die folgende Selbst-Diagnose als Simulanten, noch bevor Sie den Satz zu Ende gebracht haben: "Herr Doktor, ich leide seit drei Tagen unter tierischer Lumbago, mit Ausstrahlung der Schmerzen in beide Beine bis hin zu den Füßen. Ich kann nicht gehen, stehen, liegen ..." Ein solcher Satz kann einen Arzt wütend machen, bedeutet er doch eine enorme Unterschätzung seiner medizinischen Fachkenntnisse. Am liebsten würde man den Trickser anfahren: "Dann gehen Sie doch zum Tierarzt, wenn es Ihnen tierisch wehtut." Aus medizinischer Sicht ist diese Beschreibung vollkommen falsch. Ganz abgesehen davon, dass Sie die Schmerzen einer echten Lumbago, also eines Hexenschusses, kaum drei Tage ohne ärztliche Hilfe verkraften könnten.LumbagoBei der von Ihnen angegebenen Lumbago handelt es sich um einen akuten Schmerz in der Lendengegend, volkstümlich auch Hexenschuss genannt (lumbus, gleich Lende; aus dem Lateinischen). Dieser Schmerz kann so heftig sein, dass Sie nach einigen Minuten den Rettungswagen rufen. Allerdings: Eine Ausstrahlung des Schmerzes in die Beine, und dann auch noch in beide gleichzeitig: Quatsch! Bei einer Lumbago ist das Nervensystem der Wirbelsäule gereizt, was rein gar nichts mit den Spinalnerven zu tun hat, die aus der Wirbelsäule austreten und den Schmerz in die Peripherie, also z.B. in die Beine, tragen könnten. Sie sagen, dass Sie nicht gehen, stehen, liegen können, aber Sie sind zu Fuß in die Praxis gekommen! Einem Lumbago kommt nicht in die Praxis, sie landet eher in der Rettungsstelle einer [...] Sie sehen: Besser, Sie verzichten auf medizinische Fachbegriffe. Denn eigentlich müsste der Arzt nach Ihrer Klage sagen: "Lieber Patient, was Sie mir hier erzählen, lässt sich mit dem gängigen medizinischen Wissen nicht vereinbaren. Was führen Sie eigentlich im Schilde?" Allerdings gilt aus ärztlicher Sicht auch: Jeder Patient ist zum Untersuchungszeitpunkt erst einmal ein großes klinisches Fragezeichen. Vielleicht lauert im Hintergrund eine schwere, noch unbekannte Erkrankung, die zu dieser scheinbar unlogischen Kombination von Beschwerden führt? Infrage kommen zahlreiche organische, aber auch unterschiedliche Störungen im psychischen Bereich. Aus ärztlicher Sicht gilt also stets, mit größter Sorgfalt zu untersuchen und erst dann eine Diagnose zu stellen, wenn alle Befunde vorliegen. Das ist gewöhnlich frühestens beim zweiten Arztbesuch möglich. Ob die Diagnose dann "Simulation" heißt? Wer kann das bereits bei der ersten Vorstellung wissen? Sie sollten in jedem Fall damit rechnen, dass Fachleute die Glaubwürdigkeit Ihrer Berichte einschätzen können und stillschweigend mit den Untersuchungsbefunden abgleichen. Und Fachleute bemerken auch, ob Sie ungenaue oder unvollständige Angaben machen. (...)
Details
Erscheinungsjahr: | 2014 |
---|---|
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 191 S. |
ISBN-13: | 9783863741532 |
ISBN-10: | 3863741536 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: |
Roloff, Gisbert (Prof. Dr.)/Angielczyk, Andrej (Dr.)/Zoeke, Barbara (D
r.) |
Auflage: | 1/2014 |
mankau verlag gmbh: | Mankau Verlag GmbH |
Maße: | 190 x 120 x 16 mm |
Von/Mit: | Gisbert/Zoeke, Barbara (D Roloff (u. a.) |
Erscheinungsdatum: | 12.05.2014 |
Gewicht: | 0,211 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2014 |
---|---|
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 191 S. |
ISBN-13: | 9783863741532 |
ISBN-10: | 3863741536 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: |
Roloff, Gisbert (Prof. Dr.)/Angielczyk, Andrej (Dr.)/Zoeke, Barbara (D
r.) |
Auflage: | 1/2014 |
mankau verlag gmbh: | Mankau Verlag GmbH |
Maße: | 190 x 120 x 16 mm |
Von/Mit: | Gisbert/Zoeke, Barbara (D Roloff (u. a.) |
Erscheinungsdatum: | 12.05.2014 |
Gewicht: | 0,211 kg |
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