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Weltreligion im Umbruch
Transnationale Perspektiven auf das Christentum in der Globalisierung, Religion und Moderne 12
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Einleitung: Katholizismus- und Protestantismusforschung vor der Herausforderung der GlobalgeschichteOlaf BlaschkeDie sogenannte Globalisierung gibt es nicht erst seit gestern, sondern seit bald 200 Jahren. Gesprochen freilich wird über »Globalisierung« vermehrt erst seit den 1990er Jahren. Vielleicht deshalb sind viele ihrer Kommentatoren, Anhänger und Gegner davon überzeugt, dass dieses undurchsichtige Phänomen erst in den letzten Jahrzehnten über uns kam, ob mit guten oder schlechten Auswirkungen. Und noch etwas anderes scheint neu zu sein: die gegenwärtigen Umwälzungen im Feld der Religion. Auch die Bewertung dieser rapiden Veränderung bleibt zweigeteilt. Welche Richtung schlägt dieser Wandel ein? Manche finden, die vermeintlich hergebrachte, seit Jahrhunderten befolgte Religiosität schmelze vor unseren Augen unter der Sonne der Moderne rasch dahin, andere meinen, in jüngster Zeit gebe es eine Wiederkehr der Religion oder deren zunehmende Pluralisierung. Wie auch immer die Bewertung ausfällt - in jedem Fall scheinen wir das Privileg der direkten Zeitzeugenschaft der Globalisierung und des religiösen Wandels zu haben.Gerne werden die beiden Neuerungen auch miteinander kombiniert und in ihrem kausalen Wechselverhältnis zueinander gesehen. Die Globalisierung berühre auch die Weltreligionen, die »in den letzten Jahrzehnten in einem bisher nie gegebenen Maß einander näher gerückt« seien. Die aktuell erfahrene Globalisierung dient dazu, den religiösen Wandel zu erklären. Typisch sind dann solche Sätze: »Eine Welle religiöser Gewalt verunsichert die Welt« seit dem 11. September 2001. Der Religionswissenschaftler Hans G. Kippenberg »macht deutlich, dass die Globalisierung eine neue - unfriedliche - Epoche der Religionsgeschichte einläutet«. Warum hat »die Globalisierung« aber fast 200 Jahre mit dem Einläuten dieser Neuerunggewartet? Oder solche Sätze: »In den vergangenen Jahrzehnten erlebte Religion, insbesondere das Christentum, eine Revitalisierung, weil die Globalisierung durchlässige transnationale Netzwerke schuf, die halfen, religiöse Botschaften vom lokalen ins globale Publikum zu transportieren« Genau dies aber ist doch schon im 19. Jahrhundert möglich gewesen und geschehen. Soll Globalisierung damals keine Wirkung gezeigt haben? Anscheinend leben wir erst jetzt in einer Zeit massiver globaler und religiöser Umwälzungen. Oder leben wir eher in Zeiten sinkenden Geschichtsbewusstseins? Beide Gegenwartsdiagnosen jedenfalls und ihre Kombination, wenn Globalisierung als schlichtes Explanans für das Explanandum Religion herhalten muss, argumentieren aus dem jeweiligen eigenen begrenzten Erfahrungsraum heraus. Beide täuschen in ihrer Kurzsichtigkeit darüber hinweg, wie sehr schon das 19. Jahrhundert von der beschleunigten Globalisierung geprägt und wie radikal das religiöse Feld schon damals umgepflügt wurde. Um sich diesem Thema zu stellen, erste Einsichten zusammenzutragen und sie zu diskutieren, fand vom 7. bis 9. Oktober 2016 die Tagung »Weltreligion im Umbruch. Transnationale Perspektiven auf das Christentum in der Globalisierung des 19. Jahrhunderts« an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Rahmen des Exzellenzclusters »Religion und Politik« statt - ein internationaler, aber auch ein interdisziplinärer Kreis von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Geschichtswissenschaft, Soziologie, Religionswissenschaft und Theologie.»Weltreligion im Umbruch«: Bei Kundigen dürfte dieser Titel Erinnerungen auslösen. Er ist eine Anspielung auf Thomas Nipperdeys Buch »Religion im Umbruch«. Es löste 1988 große Wirkung aus und gilt als In-dikator für den »religious turn« in der deutschsprachigen Geschichtswis-senschaft. Nipperdey behandelte den Katholizismus, den Protestantismus und die »Unkirchlichen« in Deutschland, indes nicht die Juden. Das Buch hat eine ganze Generation von Katholizismus- und Protestantismusforschern mitgeprägt. Der Titel »Weltreligion im Umbruch« versteht sich als eine Art Verbeugung vor Nipp
Einleitung: Katholizismus- und Protestantismusforschung vor der Herausforderung der GlobalgeschichteOlaf BlaschkeDie sogenannte Globalisierung gibt es nicht erst seit gestern, sondern seit bald 200 Jahren. Gesprochen freilich wird über »Globalisierung« vermehrt erst seit den 1990er Jahren. Vielleicht deshalb sind viele ihrer Kommentatoren, Anhänger und Gegner davon überzeugt, dass dieses undurchsichtige Phänomen erst in den letzten Jahrzehnten über uns kam, ob mit guten oder schlechten Auswirkungen. Und noch etwas anderes scheint neu zu sein: die gegenwärtigen Umwälzungen im Feld der Religion. Auch die Bewertung dieser rapiden Veränderung bleibt zweigeteilt. Welche Richtung schlägt dieser Wandel ein? Manche finden, die vermeintlich hergebrachte, seit Jahrhunderten befolgte Religiosität schmelze vor unseren Augen unter der Sonne der Moderne rasch dahin, andere meinen, in jüngster Zeit gebe es eine Wiederkehr der Religion oder deren zunehmende Pluralisierung. Wie auch immer die Bewertung ausfällt - in jedem Fall scheinen wir das Privileg der direkten Zeitzeugenschaft der Globalisierung und des religiösen Wandels zu haben.Gerne werden die beiden Neuerungen auch miteinander kombiniert und in ihrem kausalen Wechselverhältnis zueinander gesehen. Die Globalisierung berühre auch die Weltreligionen, die »in den letzten Jahrzehnten in einem bisher nie gegebenen Maß einander näher gerückt« seien. Die aktuell erfahrene Globalisierung dient dazu, den religiösen Wandel zu erklären. Typisch sind dann solche Sätze: »Eine Welle religiöser Gewalt verunsichert die Welt« seit dem 11. September 2001. Der Religionswissenschaftler Hans G. Kippenberg »macht deutlich, dass die Globalisierung eine neue - unfriedliche - Epoche der Religionsgeschichte einläutet«. Warum hat »die Globalisierung« aber fast 200 Jahre mit dem Einläuten dieser Neuerunggewartet? Oder solche Sätze: »In den vergangenen Jahrzehnten erlebte Religion, insbesondere das Christentum, eine Revitalisierung, weil die Globalisierung durchlässige transnationale Netzwerke schuf, die halfen, religiöse Botschaften vom lokalen ins globale Publikum zu transportieren« Genau dies aber ist doch schon im 19. Jahrhundert möglich gewesen und geschehen. Soll Globalisierung damals keine Wirkung gezeigt haben? Anscheinend leben wir erst jetzt in einer Zeit massiver globaler und religiöser Umwälzungen. Oder leben wir eher in Zeiten sinkenden Geschichtsbewusstseins? Beide Gegenwartsdiagnosen jedenfalls und ihre Kombination, wenn Globalisierung als schlichtes Explanans für das Explanandum Religion herhalten muss, argumentieren aus dem jeweiligen eigenen begrenzten Erfahrungsraum heraus. Beide täuschen in ihrer Kurzsichtigkeit darüber hinweg, wie sehr schon das 19. Jahrhundert von der beschleunigten Globalisierung geprägt und wie radikal das religiöse Feld schon damals umgepflügt wurde. Um sich diesem Thema zu stellen, erste Einsichten zusammenzutragen und sie zu diskutieren, fand vom 7. bis 9. Oktober 2016 die Tagung »Weltreligion im Umbruch. Transnationale Perspektiven auf das Christentum in der Globalisierung des 19. Jahrhunderts« an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Rahmen des Exzellenzclusters »Religion und Politik« statt - ein internationaler, aber auch ein interdisziplinärer Kreis von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Geschichtswissenschaft, Soziologie, Religionswissenschaft und Theologie.»Weltreligion im Umbruch«: Bei Kundigen dürfte dieser Titel Erinnerungen auslösen. Er ist eine Anspielung auf Thomas Nipperdeys Buch »Religion im Umbruch«. Es löste 1988 große Wirkung aus und gilt als In-dikator für den »religious turn« in der deutschsprachigen Geschichtswis-senschaft. Nipperdey behandelte den Katholizismus, den Protestantismus und die »Unkirchlichen« in Deutschland, indes nicht die Juden. Das Buch hat eine ganze Generation von Katholizismus- und Protestantismusforschern mitgeprägt. Der Titel »Weltreligion im Umbruch« versteht sich als eine Art Verbeugung vor Nipp
Details
Erscheinungsjahr: 2019
Medium: Taschenbuch
Seiten: 507
Inhalt: 507 S.
ISBN-13: 9783593508580
ISBN-10: 3593508583
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Blaschke, Olaf
Ramón Solans, Francisco Javier
Bastian, Jean P.
Beyer, Peter
Großbölting, Thomas
Hensel, Silke
Hermann, Adrian
Redaktion: Blaschke, Olaf
Ramón Solans, Francisco Javier
Herausgeber: Olaf Blaschke/Francisco Javier Ramón Solans
Auflage: 1/2019
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 216 x 142 x 31 mm
Erscheinungsdatum: 15.05.2019
Gewicht: 0,614 kg
preigu-id: 111060828
Details
Erscheinungsjahr: 2019
Medium: Taschenbuch
Seiten: 507
Inhalt: 507 S.
ISBN-13: 9783593508580
ISBN-10: 3593508583
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Blaschke, Olaf
Ramón Solans, Francisco Javier
Bastian, Jean P.
Beyer, Peter
Großbölting, Thomas
Hensel, Silke
Hermann, Adrian
Redaktion: Blaschke, Olaf
Ramón Solans, Francisco Javier
Herausgeber: Olaf Blaschke/Francisco Javier Ramón Solans
Auflage: 1/2019
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 216 x 142 x 31 mm
Erscheinungsdatum: 15.05.2019
Gewicht: 0,614 kg
preigu-id: 111060828
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