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Theodor Fontane: Ängstliche Moderne
Buch von Gerhart von Graevenitz
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Die bewundernswert genaue Simulation des Alltags, der Konflikte und Seelennöte der Ober- und Mittelschichten macht Fontane bis heute zu den großen Vorbildern realistischen Erzählens. Und doch ist sein Stil weit entfernt von der »emphatischen«, manchmal forcierten Moderne des 20. Jahrhunderts, die ganz neue Instrumente der Darstellung erfunden hat. Fontanes Welt der bourgeoisen Heiratspolitik, der Gardeoffiziere, der Duelle und der Insassen märkischer Gutshäuser ist tiefes 19. Jahrhundert.So fern diese Zeit aber zu sein scheint, hier sind die Grundlagen unserer Wirklichkeit gelegt worden. Der vehemente technologische, ökonomische und gesellschaftliche Wandel, Fortschrittsglaube und Fortschrittsängste und der Aufbruch in die Globalisierung setzen im 19. Jahrhundert ein.Zögerlich und gebrochen, nicht einfach vorwärts, sondern in viele Richtungen laufend, den Fortschritt ebenso organisierend wie den Konservatismus, so hat Fontanes »Moderne« das kollektive Imaginäre erfunden, an das wir heute, jeder mit seinem individuellen Apparat, angeschlossen sind.Als eine junge Begriffsprägung entstand das »Imaginäre« mit dem Modernisierungsschub nach 1850 und dem bis heute stetigen Steigen der »Bilderflut«. Es hat seine Vorgängerbegriffe, die Einbildungskraft und die Phantasie, nicht abgelöst, aber die Subjekte und Institutionen träumten und sprachen nun in einem neuen Gesamtraum von »Imaginärem«, dessen Existenz das Ergebnis technischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse war. Fontane und die Freunde seiner »Sehgemeinschaft« haben dieses neue Imaginäre erkundet und mit seiner kollektivistischen, globalen und visuellen Pointe dargestellt. Sie haben begriffen, dass nicht die klare Unterscheidung von real und irreal, sondern die alltäglichen Mischungen von Realem und Imaginärem das soziale und politische Handeln bestimmen. Vor allem Fontane hat gesehen, dass die Angst, mit Realien gespeist und Wirklichkeiten schaffend, sich in die Anachronismen seiner Moderne eingenistet hat.Ausgehend vom Werk Theodor Fontanes eröffnet Gerhart von Graevenitz in seinem großen Buch eine neue Perspektive auf diese Moderne.
Die bewundernswert genaue Simulation des Alltags, der Konflikte und Seelennöte der Ober- und Mittelschichten macht Fontane bis heute zu den großen Vorbildern realistischen Erzählens. Und doch ist sein Stil weit entfernt von der »emphatischen«, manchmal forcierten Moderne des 20. Jahrhunderts, die ganz neue Instrumente der Darstellung erfunden hat. Fontanes Welt der bourgeoisen Heiratspolitik, der Gardeoffiziere, der Duelle und der Insassen märkischer Gutshäuser ist tiefes 19. Jahrhundert.So fern diese Zeit aber zu sein scheint, hier sind die Grundlagen unserer Wirklichkeit gelegt worden. Der vehemente technologische, ökonomische und gesellschaftliche Wandel, Fortschrittsglaube und Fortschrittsängste und der Aufbruch in die Globalisierung setzen im 19. Jahrhundert ein.Zögerlich und gebrochen, nicht einfach vorwärts, sondern in viele Richtungen laufend, den Fortschritt ebenso organisierend wie den Konservatismus, so hat Fontanes »Moderne« das kollektive Imaginäre erfunden, an das wir heute, jeder mit seinem individuellen Apparat, angeschlossen sind.Als eine junge Begriffsprägung entstand das »Imaginäre« mit dem Modernisierungsschub nach 1850 und dem bis heute stetigen Steigen der »Bilderflut«. Es hat seine Vorgängerbegriffe, die Einbildungskraft und die Phantasie, nicht abgelöst, aber die Subjekte und Institutionen träumten und sprachen nun in einem neuen Gesamtraum von »Imaginärem«, dessen Existenz das Ergebnis technischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse war. Fontane und die Freunde seiner »Sehgemeinschaft« haben dieses neue Imaginäre erkundet und mit seiner kollektivistischen, globalen und visuellen Pointe dargestellt. Sie haben begriffen, dass nicht die klare Unterscheidung von real und irreal, sondern die alltäglichen Mischungen von Realem und Imaginärem das soziale und politische Handeln bestimmen. Vor allem Fontane hat gesehen, dass die Angst, mit Realien gespeist und Wirklichkeiten schaffend, sich in die Anachronismen seiner Moderne eingenistet hat.Ausgehend vom Werk Theodor Fontanes eröffnet Gerhart von Graevenitz in seinem großen Buch eine neue Perspektive auf diese Moderne.
Details
Erscheinungsjahr: 2014
Rubrik: Literaturwissenschaft
Medium: Buch
Seiten: 818
Inhalt: 818 S.
ISBN-13: 9783835390508
ISBN-10: 3835390503
Sprache: Deutsch
Autor: Graevenitz, Gerhart von
Besonderheit: Unsere Aufsteiger
Hersteller: Konstanz University Press
Abbildungen: 121 Abb.
Maße: 216 x 143 x 58 mm
Von/Mit: Gerhart von Graevenitz
Erscheinungsdatum: 14.07.2014
Gewicht: 1,194 kg
preigu-id: 112234233
Details
Erscheinungsjahr: 2014
Rubrik: Literaturwissenschaft
Medium: Buch
Seiten: 818
Inhalt: 818 S.
ISBN-13: 9783835390508
ISBN-10: 3835390503
Sprache: Deutsch
Autor: Graevenitz, Gerhart von
Besonderheit: Unsere Aufsteiger
Hersteller: Konstanz University Press
Abbildungen: 121 Abb.
Maße: 216 x 143 x 58 mm
Von/Mit: Gerhart von Graevenitz
Erscheinungsdatum: 14.07.2014
Gewicht: 1,194 kg
preigu-id: 112234233
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