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Sprache. Macht. Denken
Politische Diskurse verstehen und führen
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Vorwort

Yasmin Fahimi, Michael Guggemos, Steffi Lemke und

Andrea Nahles

Je komplexer und unübersichtlicher Politik wird, desto mehr sind politische Akteure wie Regierungen, Parteien oder auch Verbände und Initiativen darum bemüht, ihren Inhalten durch Sprache Struktur, Tradition und Richtung zu verleihen. Viele begeben sich auf die Suche nach einer "neuen Erzählung" oder nach "Leitbildern". Doch gelegentlich endet diese Suche in einem vermeintlich plakativen Slogan, von dem man schon nach kurzer Zeit wieder enttäuscht ist, weil er leider von Gesellschaft und Medien kaum zur Kenntnis genommen wurde.

Dabei gibt es diese "epochalen Formeln", die sich in unsere Erinnerung eingebrannt haben. Ludwig Erhards "Wohlstand für alle", Willy Brandts "Mehr Demokratie wagen" oder Helmut Kohls "geistig-moralische Wende" sind nicht einfach nur politische Statements. Sie stehen für einen Wendepunkt oder eine Phase der Geschichte, der sie eben Struktur, Tradition und Richtung verliehen haben. Erfolgreiche politische Begriffe sind keine Plastikformeln wie "Wir stehen für Zukunft" oder ähnliches austauschbares Gebräu aus den Kampagnenküchen unserer Zeit. Sie sind Ausdruck eines politischen Projektes, das über inhaltliche Substanz verfügt und das Lebensgefühle und Zeitgeist anspricht. Solche Begriffe sind eingebunden in Narrative und politische Diskurse.

Doch was ist ein Diskurs? Wie beeinflussen Diskurse den gesellschaftlichen Wandel, wie verhindern sie ihn? Warum gelten bestimmte politische Aussagen als "wahr" und "angemessen" und andere nicht? Was sind Frames, und wie funktionieren sie? Welche Rolle spielen Emotionen, Narrative und Mythen? Welche Bedeutung haben die alten und neuen Medien bei der Vermittlung von "Wahrheiten"?

Mit diesem Buch möchten wir theoretisch Interessierten und politischen Praktiker/innen etwas Rüstzeug an die Hand geben: zum einen, um zu verstehen, wie Sprache, Macht und Denken zusammenwirken, zum anderen, um politische Strategien jenseits von bloßer Taktik, Politikwerbung und sprachlichen Manipulationspraktiken wie Spin Doctoring zu entwickeln. Selbstverständlich gibt es nicht den einen Ansatz, um zu verstehen, wie politische "Wahrheiten" entstehen. Darum haben wir verschiedene Autor/-innen aus Wissenschaft und Politikberatung gebeten, sich aus ihrer theoretischen oder beruflichen Perspektive dem Thema zu widmen. Die Beiträge haben unterschiedliche theoretische Hintergründe, doch sie stehen damit nicht zwingend in Widerspruch zueinander, sondern sie ergänzen sich.

In ihrem einführenden Beitrag, der auf Arbeiten des "Denkwerk Demokratie" basiert, liefern Benjamin Mikfeld und Jan Turowski einen Überblick über verschiedene theoretische Konzepte und entwickeln einen eigenen Vorschlag für eine "strategieorientierte Diskursanalyse".

Im ersten Hauptteil "Politische Diskurse verstehen" werden verschiedene theoretische Zugänge dargestellt. Martin Nonhoff erläutert die Funktionsweise von politischen Diskursen im Ringen um Hegemonie und wirft die Frage auf, ob so etwas wie "Diskurspolitik" möglich ist. Die wichtige Unterscheidung zwischen Elitendiskursen und Alltagsdiskursen ist Thema des Interviews mit Michael Vester, der sich dem Thema aus einer milieutheoretischen Perspektive nähert. Welche Rolle spielen Emotionen in der Politik - und sind diese "messbar"? Eine Antwort auf diese Frage liefern Thomas Hoch und Rita Müller-Hilmer, die ein Konzept aus der Marktforschung auf die Politik übertragen. Ein Begriff aus der Diskursforschung ist der des "Dispositivs", das auch als "Infrastruktur" von Diskursen verstanden werden kann. Andrea D. Bührmann erläutert im Interview, wie diese Dispositive in unserer Gesellschaft Einfluss auf unser Denken und Handeln ausüben. Dass politische Kommunikation immer auch das Erzählen von Geschichten ist, wird im Beitrag von Herfried Münkler über die Bedeutung von politischen Mythen deutlich. Für ihn ist die "große Erzählung" eine politische Ressource. Den Blick auf Alltagskultur

Vorwort

Yasmin Fahimi, Michael Guggemos, Steffi Lemke und

Andrea Nahles

Je komplexer und unübersichtlicher Politik wird, desto mehr sind politische Akteure wie Regierungen, Parteien oder auch Verbände und Initiativen darum bemüht, ihren Inhalten durch Sprache Struktur, Tradition und Richtung zu verleihen. Viele begeben sich auf die Suche nach einer "neuen Erzählung" oder nach "Leitbildern". Doch gelegentlich endet diese Suche in einem vermeintlich plakativen Slogan, von dem man schon nach kurzer Zeit wieder enttäuscht ist, weil er leider von Gesellschaft und Medien kaum zur Kenntnis genommen wurde.

Dabei gibt es diese "epochalen Formeln", die sich in unsere Erinnerung eingebrannt haben. Ludwig Erhards "Wohlstand für alle", Willy Brandts "Mehr Demokratie wagen" oder Helmut Kohls "geistig-moralische Wende" sind nicht einfach nur politische Statements. Sie stehen für einen Wendepunkt oder eine Phase der Geschichte, der sie eben Struktur, Tradition und Richtung verliehen haben. Erfolgreiche politische Begriffe sind keine Plastikformeln wie "Wir stehen für Zukunft" oder ähnliches austauschbares Gebräu aus den Kampagnenküchen unserer Zeit. Sie sind Ausdruck eines politischen Projektes, das über inhaltliche Substanz verfügt und das Lebensgefühle und Zeitgeist anspricht. Solche Begriffe sind eingebunden in Narrative und politische Diskurse.

Doch was ist ein Diskurs? Wie beeinflussen Diskurse den gesellschaftlichen Wandel, wie verhindern sie ihn? Warum gelten bestimmte politische Aussagen als "wahr" und "angemessen" und andere nicht? Was sind Frames, und wie funktionieren sie? Welche Rolle spielen Emotionen, Narrative und Mythen? Welche Bedeutung haben die alten und neuen Medien bei der Vermittlung von "Wahrheiten"?

Mit diesem Buch möchten wir theoretisch Interessierten und politischen Praktiker/innen etwas Rüstzeug an die Hand geben: zum einen, um zu verstehen, wie Sprache, Macht und Denken zusammenwirken, zum anderen, um politische Strategien jenseits von bloßer Taktik, Politikwerbung und sprachlichen Manipulationspraktiken wie Spin Doctoring zu entwickeln. Selbstverständlich gibt es nicht den einen Ansatz, um zu verstehen, wie politische "Wahrheiten" entstehen. Darum haben wir verschiedene Autor/-innen aus Wissenschaft und Politikberatung gebeten, sich aus ihrer theoretischen oder beruflichen Perspektive dem Thema zu widmen. Die Beiträge haben unterschiedliche theoretische Hintergründe, doch sie stehen damit nicht zwingend in Widerspruch zueinander, sondern sie ergänzen sich.

In ihrem einführenden Beitrag, der auf Arbeiten des "Denkwerk Demokratie" basiert, liefern Benjamin Mikfeld und Jan Turowski einen Überblick über verschiedene theoretische Konzepte und entwickeln einen eigenen Vorschlag für eine "strategieorientierte Diskursanalyse".

Im ersten Hauptteil "Politische Diskurse verstehen" werden verschiedene theoretische Zugänge dargestellt. Martin Nonhoff erläutert die Funktionsweise von politischen Diskursen im Ringen um Hegemonie und wirft die Frage auf, ob so etwas wie "Diskurspolitik" möglich ist. Die wichtige Unterscheidung zwischen Elitendiskursen und Alltagsdiskursen ist Thema des Interviews mit Michael Vester, der sich dem Thema aus einer milieutheoretischen Perspektive nähert. Welche Rolle spielen Emotionen in der Politik - und sind diese "messbar"? Eine Antwort auf diese Frage liefern Thomas Hoch und Rita Müller-Hilmer, die ein Konzept aus der Marktforschung auf die Politik übertragen. Ein Begriff aus der Diskursforschung ist der des "Dispositivs", das auch als "Infrastruktur" von Diskursen verstanden werden kann. Andrea D. Bührmann erläutert im Interview, wie diese Dispositive in unserer Gesellschaft Einfluss auf unser Denken und Handeln ausüben. Dass politische Kommunikation immer auch das Erzählen von Geschichten ist, wird im Beitrag von Herfried Münkler über die Bedeutung von politischen Mythen deutlich. Für ihn ist die "große Erzählung" eine politische Ressource. Den Blick auf Alltagskultur

Details
Erscheinungsjahr: 2014
Medium: Taschenbuch
Seiten: 308
Inhalt: 308 S.
ISBN-13: 9783593500720
ISBN-10: 3593500728
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Denkwerk Demokratie
Brosda, Carsten
Bührmann, Andrea D.
Bussemer, Thymian
Diermann, Melanie
Fahimi, Yasmin
Guggemos, Michael
Hoch, Thomas
Hönigsberger, Herbert
Kellermann, Christian
Herausgeber: Denkwerk Demokratie
Auflage: 1/2014
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 142 x 20 mm
Erscheinungsdatum: 15.02.2014
Gewicht: 0,395 kg
preigu-id: 105566398
Details
Erscheinungsjahr: 2014
Medium: Taschenbuch
Seiten: 308
Inhalt: 308 S.
ISBN-13: 9783593500720
ISBN-10: 3593500728
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Denkwerk Demokratie
Brosda, Carsten
Bührmann, Andrea D.
Bussemer, Thymian
Diermann, Melanie
Fahimi, Yasmin
Guggemos, Michael
Hoch, Thomas
Hönigsberger, Herbert
Kellermann, Christian
Herausgeber: Denkwerk Demokratie
Auflage: 1/2014
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 142 x 20 mm
Erscheinungsdatum: 15.02.2014
Gewicht: 0,395 kg
preigu-id: 105566398
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