Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Beschreibung
Die Stasi war ein fester Bestandteil der Planwirtschaft. Was sie in den Industriebetrieben genau machte und welche Auswirkungen damit verbunden waren, untersucht das Buch am Beispiel der drei Chemiekombinate Leuna, Buna und Bitterfeld im Bezirk Halle. Es zeigt, dass die Geheimpolizei der SED im Laufe der Jahre ein beträchtliches Aufgabenpensum erlangte: von konspirativen Ermittlungen bei Verdacht auf politische Straftaten, über die Untersuchung größerer Störfälle bis zum wirtschaftlichen und technischen Controlling bei Anlagenimporten. In der Spätphase der DDR expandierte das MfS von einer reinen Geheimpolizei zu einem Generalkontrollorgan der SED. Der Autor erklärt diesen Bedeutungszuwachs mit der ökonomischen Überforderung der DDR seit Beginn der 1970er-Jahre und der Art und Weise, wie SED und Wirtschaftsverwaltung darauf reagierten. Die Chemiekombinate waren dabei besonders von der Krise betroffen - Anlagenverschleiß, Umweltzerstörung, Personalabwanderung und Planrückstände gehörten hier zum Arbeitsalltag. Um den Totalausfall dieser für die DDR-Ökonomie wichtigen Branche hinauszuzögern, wurde der Druck auf die Führungskräfte erhöht, Vorschriften und Kontrollen verschärft und die DDR für westliche Lizenzen und Anlagen geöffnet. Diese Form der Krisenbewältigung verschaffte dem MfS neue Partner, Instrumente und Überwachungsbereiche. Anhand aussagekräftiger Fallbeispiele zeigt die Studie, wie das MfS zum Nutznießer sowohl der betrieblichen Funktionsprobleme als auch der dadurch ausgelösten Stabilisierungsbemühungen wurde.
Die Stasi war ein fester Bestandteil der Planwirtschaft. Was sie in den Industriebetrieben genau machte und welche Auswirkungen damit verbunden waren, untersucht das Buch am Beispiel der drei Chemiekombinate Leuna, Buna und Bitterfeld im Bezirk Halle. Es zeigt, dass die Geheimpolizei der SED im Laufe der Jahre ein beträchtliches Aufgabenpensum erlangte: von konspirativen Ermittlungen bei Verdacht auf politische Straftaten, über die Untersuchung größerer Störfälle bis zum wirtschaftlichen und technischen Controlling bei Anlagenimporten. In der Spätphase der DDR expandierte das MfS von einer reinen Geheimpolizei zu einem Generalkontrollorgan der SED. Der Autor erklärt diesen Bedeutungszuwachs mit der ökonomischen Überforderung der DDR seit Beginn der 1970er-Jahre und der Art und Weise, wie SED und Wirtschaftsverwaltung darauf reagierten. Die Chemiekombinate waren dabei besonders von der Krise betroffen - Anlagenverschleiß, Umweltzerstörung, Personalabwanderung und Planrückstände gehörten hier zum Arbeitsalltag. Um den Totalausfall dieser für die DDR-Ökonomie wichtigen Branche hinauszuzögern, wurde der Druck auf die Führungskräfte erhöht, Vorschriften und Kontrollen verschärft und die DDR für westliche Lizenzen und Anlagen geöffnet. Diese Form der Krisenbewältigung verschaffte dem MfS neue Partner, Instrumente und Überwachungsbereiche. Anhand aussagekräftiger Fallbeispiele zeigt die Studie, wie das MfS zum Nutznießer sowohl der betrieblichen Funktionsprobleme als auch der dadurch ausgelösten Stabilisierungsbemühungen wurde.
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Buch
Titelzusatz: Staatssicherheit und Planwirtschaft im Chemierevier der DDR 1971-1989, Analysen und Dokumente der BStU 52, Wissenschaftliche Reihe der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)
Inhalt: 483 S.
8 Illustr.
8 Fotos
8 Abb.
ISBN-13: 9783525310618
ISBN-10: 3525310617
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Schiefer, Mark
Auflage: 1/2018
Hersteller: Vandenhoeck & Ruprecht
Verantwortliche Person für die EU: Vandenhoeck & Ruprecht, Theaterstr. 13, D-37073 Göttingen, ute.schnueckel@brill.com
Maße: 240 x 160 x 36 mm
Von/Mit: Mark Schiefer
Erscheinungsdatum: 16.04.2018
Gewicht: 0,905 kg
Artikel-ID: 111056874

Ähnliche Produkte