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Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft
Eine sozialtheoretische Rekonstruktion zur Antike
Taschenbuch von Gunnar Heinsohn
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Der herrschenden Lehre zufolge handelt es sich bei den antiken und neuzeitlichen Geldwirtschaften um Marktwirtschaften, die sich aus dem Naturaltausch entwickelt haben. Das Geld, das zunächst zu dessen Erleichterung erfunden worden sei, habe dann auch dem Landkauf gedient und so zum privaten Grundeigentum geführt. Zur Erklärung der Produktionsdynamik muß diese - von Aristoteles, Marx, Weber und allen Ökonomie-Nobelpreisträgern geteilte - Theorie einen universalen menschlichen Drang nach Handlungsgewinn unterstellen.
In Wirklichkeit war jedoch der Markt - wie Heinsohn zeigt - kein Tauschplatz, sondern der Ort, an dem Privateigentümer für ihre Güter die Mittel zu erlangen trachteten, in denen sie ihre Schulden vereinbart hatten. Am Beginn der Geldentwicklung stand nicht der Naturaltausch, sondern der aus dem Privateigentum entspringende Zins. Da die Privateigentümer nicht mehr dem kollektiven Versicherungssystem schutzverpflichteter Gutsherren oder blutsverwandter Stämme angehörten, kam ein in Not geratenes Mitglied der neuen Gesellschaft nur dann noch an Hilfe (das heißt fremdes Eigentum), wenn er den immateriellen Sicherheitsertrag, den nun jeder seinem Vermögen beimißt und der einem Gläubiger bei Trennung von seinem Eigentum entgeht, übertrifft. Damit ist der Zins in der Welt - und die Produktionsdynamik erklärt sich, ohne Rückgriff auf anthropologische Motive, aus der Erfüllung der Zinszusagen.
Das >Tauschparadigma< konnte sich als Grundpfeiler der Sozialwissenschaften nur deshalb halten, weil die Entstehung und Auswirkung des Privateigentums bis heute nicht verstanden wurde. Die antike Polis entstand aus einer Rebellion von Leibeigenen gegen die durch gewaltige Naturkatastrophen geschwächte mykenische Abgabenwirtschaft mit dem Resultat der Güteraufteilung. Dieser Zusammenhang zwischen dem Untergang von Mykene und der Entstehung der Polis konnte bisher nicht erkannt werden, weil die modernen Experten für antike Chronologie zwischen beide Ereignisse ein 500 Jahre währendes >dunkles Zeitalter< eingeschoben haben, das seitdem als aufwendig gepflegter Hort so vieler Rätsel der westlichen Zivilisation firmiert.
Der herrschenden Lehre zufolge handelt es sich bei den antiken und neuzeitlichen Geldwirtschaften um Marktwirtschaften, die sich aus dem Naturaltausch entwickelt haben. Das Geld, das zunächst zu dessen Erleichterung erfunden worden sei, habe dann auch dem Landkauf gedient und so zum privaten Grundeigentum geführt. Zur Erklärung der Produktionsdynamik muß diese - von Aristoteles, Marx, Weber und allen Ökonomie-Nobelpreisträgern geteilte - Theorie einen universalen menschlichen Drang nach Handlungsgewinn unterstellen.
In Wirklichkeit war jedoch der Markt - wie Heinsohn zeigt - kein Tauschplatz, sondern der Ort, an dem Privateigentümer für ihre Güter die Mittel zu erlangen trachteten, in denen sie ihre Schulden vereinbart hatten. Am Beginn der Geldentwicklung stand nicht der Naturaltausch, sondern der aus dem Privateigentum entspringende Zins. Da die Privateigentümer nicht mehr dem kollektiven Versicherungssystem schutzverpflichteter Gutsherren oder blutsverwandter Stämme angehörten, kam ein in Not geratenes Mitglied der neuen Gesellschaft nur dann noch an Hilfe (das heißt fremdes Eigentum), wenn er den immateriellen Sicherheitsertrag, den nun jeder seinem Vermögen beimißt und der einem Gläubiger bei Trennung von seinem Eigentum entgeht, übertrifft. Damit ist der Zins in der Welt - und die Produktionsdynamik erklärt sich, ohne Rückgriff auf anthropologische Motive, aus der Erfüllung der Zinszusagen.
Das >Tauschparadigma< konnte sich als Grundpfeiler der Sozialwissenschaften nur deshalb halten, weil die Entstehung und Auswirkung des Privateigentums bis heute nicht verstanden wurde. Die antike Polis entstand aus einer Rebellion von Leibeigenen gegen die durch gewaltige Naturkatastrophen geschwächte mykenische Abgabenwirtschaft mit dem Resultat der Güteraufteilung. Dieser Zusammenhang zwischen dem Untergang von Mykene und der Entstehung der Polis konnte bisher nicht erkannt werden, weil die modernen Experten für antike Chronologie zwischen beide Ereignisse ein 500 Jahre währendes >dunkles Zeitalter< eingeschoben haben, das seitdem als aufwendig gepflegter Hort so vieler Rätsel der westlichen Zivilisation firmiert.
Über den Autor

Gunnar Heinsohn, geboren 1943 in Gotenhafen, ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe.

Details
Erscheinungsjahr: 1984
Genre: Geschichte
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 219
Reihe: suhrkamp taschenbücher wissenschaft
Inhalt: 218 S.
ISBN-13: 9783518280553
ISBN-10: 3518280554
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Heinsohn, Gunnar
Hersteller: Suhrkamp
Suhrkamp Verlag AG
Maße: 177 x 108 x 15 mm
Von/Mit: Gunnar Heinsohn
Erscheinungsdatum: 24.01.1984
Gewicht: 0,199 kg
preigu-id: 106794686
Über den Autor

Gunnar Heinsohn, geboren 1943 in Gotenhafen, ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe.

Details
Erscheinungsjahr: 1984
Genre: Geschichte
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 219
Reihe: suhrkamp taschenbücher wissenschaft
Inhalt: 218 S.
ISBN-13: 9783518280553
ISBN-10: 3518280554
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Heinsohn, Gunnar
Hersteller: Suhrkamp
Suhrkamp Verlag AG
Maße: 177 x 108 x 15 mm
Von/Mit: Gunnar Heinsohn
Erscheinungsdatum: 24.01.1984
Gewicht: 0,199 kg
preigu-id: 106794686
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