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Beschreibung
Mai 2003, 02:16, Neue Zürcher Zeitung
Souveräner Wort-VerschwenderWolfgang Schlüters Anthologie englischer Dichtung
Von Jürgen Brocan
Die Übersetzung: ein Brückenbau. Gemäss diesem oft zitierten Bild träte der Übersetzer an als jemand, der aus den Trümmern Babels gangbare Wege vom Ufer der einen zum Ufer einer anderen Sprache schafft. Doch nach welchen Plänen, Grundrissen und Massstäben soll er bei seiner Arbeit vorgehen? Die Suche nach solchen normativen Vorgaben durchzieht spätestens seit der Aufklärung die Äusserungen von Theoretikern und Praktikern zur Übersetzungsproblematik, ohne dass sich aus ihren Kontroversen ein verbindlicher Leitfaden ableiten [...] Übersetzen, vor allem literarischer Texte, bedeutet in jedem Fall mehr als die blosse handwerkliche Tätigkeit des Verpflanzens und Versetzens, die im Ursprung des Wortes translatio steckt. Das Lateinische kennt für die übersetzerische Arbeit mehrere Worte, die dem Bedeutungsbereich des Interpretierens angehören. Interpretation erschöpft sich nicht im Verstehen grammatischer und lexikalischer Strukturen des Originals, sondern erfasst auch dessen konnotative Spielräume. Die Entscheidungen, die der Übersetzer zu treffen hat, wären somit bereits zumindest im Ansatz kreative Wiederholungen.Insbesondere der Übersetzer von Lyrik weiss, dass die Beschäftigung mit theoretischen Grundlagen hilfreich ist, weil sie für bestimmte Fragestellungen sensibilisiert, obwohl sie ihn im Einzelfall kaum weiterführt. Jedes Gedicht bringt eine Eigengesetzlichkeit mit, deren Wiedergabe höchstens in sich stimmig sein muss. Am sinnfälligsten scheint es also, die Übersetzung als Prozess aufzufassen: als dauernde Bewegung zwischen dem Eigenen und dem Anderen...
Souveräner Wort-VerschwenderWolfgang Schlüters Anthologie englischer Dichtung
Von Jürgen Brocan
Die Übersetzung: ein Brückenbau. Gemäss diesem oft zitierten Bild träte der Übersetzer an als jemand, der aus den Trümmern Babels gangbare Wege vom Ufer der einen zum Ufer einer anderen Sprache schafft. Doch nach welchen Plänen, Grundrissen und Massstäben soll er bei seiner Arbeit vorgehen? Die Suche nach solchen normativen Vorgaben durchzieht spätestens seit der Aufklärung die Äusserungen von Theoretikern und Praktikern zur Übersetzungsproblematik, ohne dass sich aus ihren Kontroversen ein verbindlicher Leitfaden ableiten [...] Übersetzen, vor allem literarischer Texte, bedeutet in jedem Fall mehr als die blosse handwerkliche Tätigkeit des Verpflanzens und Versetzens, die im Ursprung des Wortes translatio steckt. Das Lateinische kennt für die übersetzerische Arbeit mehrere Worte, die dem Bedeutungsbereich des Interpretierens angehören. Interpretation erschöpft sich nicht im Verstehen grammatischer und lexikalischer Strukturen des Originals, sondern erfasst auch dessen konnotative Spielräume. Die Entscheidungen, die der Übersetzer zu treffen hat, wären somit bereits zumindest im Ansatz kreative Wiederholungen.Insbesondere der Übersetzer von Lyrik weiss, dass die Beschäftigung mit theoretischen Grundlagen hilfreich ist, weil sie für bestimmte Fragestellungen sensibilisiert, obwohl sie ihn im Einzelfall kaum weiterführt. Jedes Gedicht bringt eine Eigengesetzlichkeit mit, deren Wiedergabe höchstens in sich stimmig sein muss. Am sinnfälligsten scheint es also, die Übersetzung als Prozess aufzufassen: als dauernde Bewegung zwischen dem Eigenen und dem Anderen...
Mai 2003, 02:16, Neue Zürcher Zeitung
Souveräner Wort-VerschwenderWolfgang Schlüters Anthologie englischer Dichtung
Von Jürgen Brocan
Die Übersetzung: ein Brückenbau. Gemäss diesem oft zitierten Bild träte der Übersetzer an als jemand, der aus den Trümmern Babels gangbare Wege vom Ufer der einen zum Ufer einer anderen Sprache schafft. Doch nach welchen Plänen, Grundrissen und Massstäben soll er bei seiner Arbeit vorgehen? Die Suche nach solchen normativen Vorgaben durchzieht spätestens seit der Aufklärung die Äusserungen von Theoretikern und Praktikern zur Übersetzungsproblematik, ohne dass sich aus ihren Kontroversen ein verbindlicher Leitfaden ableiten [...] Übersetzen, vor allem literarischer Texte, bedeutet in jedem Fall mehr als die blosse handwerkliche Tätigkeit des Verpflanzens und Versetzens, die im Ursprung des Wortes translatio steckt. Das Lateinische kennt für die übersetzerische Arbeit mehrere Worte, die dem Bedeutungsbereich des Interpretierens angehören. Interpretation erschöpft sich nicht im Verstehen grammatischer und lexikalischer Strukturen des Originals, sondern erfasst auch dessen konnotative Spielräume. Die Entscheidungen, die der Übersetzer zu treffen hat, wären somit bereits zumindest im Ansatz kreative Wiederholungen.Insbesondere der Übersetzer von Lyrik weiss, dass die Beschäftigung mit theoretischen Grundlagen hilfreich ist, weil sie für bestimmte Fragestellungen sensibilisiert, obwohl sie ihn im Einzelfall kaum weiterführt. Jedes Gedicht bringt eine Eigengesetzlichkeit mit, deren Wiedergabe höchstens in sich stimmig sein muss. Am sinnfälligsten scheint es also, die Übersetzung als Prozess aufzufassen: als dauernde Bewegung zwischen dem Eigenen und dem Anderen...
Souveräner Wort-VerschwenderWolfgang Schlüters Anthologie englischer Dichtung
Von Jürgen Brocan
Die Übersetzung: ein Brückenbau. Gemäss diesem oft zitierten Bild träte der Übersetzer an als jemand, der aus den Trümmern Babels gangbare Wege vom Ufer der einen zum Ufer einer anderen Sprache schafft. Doch nach welchen Plänen, Grundrissen und Massstäben soll er bei seiner Arbeit vorgehen? Die Suche nach solchen normativen Vorgaben durchzieht spätestens seit der Aufklärung die Äusserungen von Theoretikern und Praktikern zur Übersetzungsproblematik, ohne dass sich aus ihren Kontroversen ein verbindlicher Leitfaden ableiten [...] Übersetzen, vor allem literarischer Texte, bedeutet in jedem Fall mehr als die blosse handwerkliche Tätigkeit des Verpflanzens und Versetzens, die im Ursprung des Wortes translatio steckt. Das Lateinische kennt für die übersetzerische Arbeit mehrere Worte, die dem Bedeutungsbereich des Interpretierens angehören. Interpretation erschöpft sich nicht im Verstehen grammatischer und lexikalischer Strukturen des Originals, sondern erfasst auch dessen konnotative Spielräume. Die Entscheidungen, die der Übersetzer zu treffen hat, wären somit bereits zumindest im Ansatz kreative Wiederholungen.Insbesondere der Übersetzer von Lyrik weiss, dass die Beschäftigung mit theoretischen Grundlagen hilfreich ist, weil sie für bestimmte Fragestellungen sensibilisiert, obwohl sie ihn im Einzelfall kaum weiterführt. Jedes Gedicht bringt eine Eigengesetzlichkeit mit, deren Wiedergabe höchstens in sich stimmig sein muss. Am sinnfälligsten scheint es also, die Übersetzung als Prozess aufzufassen: als dauernde Bewegung zwischen dem Eigenen und dem Anderen...
Details
Erscheinungsjahr: | 2003 |
---|---|
Medium: | Buch |
Inhalt: | 708 S. |
ISBN-13: | 9783905591521 |
ISBN-10: | 3905591529 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Herausgeber: | Wolfgang Schlüter |
Übersetzung: | Wolfgang Schlüter |
urs engeler: | Urs Engeler |
engeler verlage: | Engeler Verlage |
Maße: | 195 x 155 x 47 mm |
Von/Mit: | Wolfgang Schlüter |
Erscheinungsdatum: | 25.03.2003 |
Gewicht: | 1,019 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2003 |
---|---|
Medium: | Buch |
Inhalt: | 708 S. |
ISBN-13: | 9783905591521 |
ISBN-10: | 3905591529 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Herausgeber: | Wolfgang Schlüter |
Übersetzung: | Wolfgang Schlüter |
urs engeler: | Urs Engeler |
engeler verlage: | Engeler Verlage |
Maße: | 195 x 155 x 47 mm |
Von/Mit: | Wolfgang Schlüter |
Erscheinungsdatum: | 25.03.2003 |
Gewicht: | 1,019 kg |
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