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Beschreibung
Wandlungsfähigkeit als neue Prämisse gesellschaftlicher Beständigkeit
Die Kulturen der Völker sind sowohl von historischen Erfahrungen als auch von den grundlegenden Veranlagungen der Menschen geprägt worden. Die Gewährleistung von Sicherheit und Überlebensbedingungen bestimmten jederzeit die gesellschaftlichen Ordnungen. In langen Zeiträumen formierten sich aus Erkenntnissen Denkgewohnheiten, Rechtsordnungen und Besitzstände. - Die Herrschenden und oft auch ihre Untertanen waren am Erhalt der überlieferten Ordnung interessiert, da die Erfahrungen von Krieg und Chaos den Menschen sehr deutlich vor Augen standen.
Die Legitimation der Herrschenden beruhte auf erworbener oder ererbter Macht. Ihre Macht zu erhalten und auszubauen war für die Herrschenden eine dominierende Zielsetzung. - Die Gewährleistung erträglicher Lebensbedingungen für die Untertanen erschien ihnen dabei als nachrangig. - Unter solchen Existenzbedingungen galt es als eine Tugend, sich entsprechend den von der Tradition gesetzten Regeln zu verhalten. Individuelle Abweichungen wurden nicht geduldet. Fortschritt und Freiheit waren als gesellschaftliche Ziele nicht gefragt. Das Festhalten am Überlieferten bestimmte das Denken und Verhalten der Menschen.
Daß eine Gesellschaftsordnung unter diesen Prämissen wenig anpassungs- und entwicklungsfähig war, liegt auf der Hand. Externe militärische Einwirkungen, aber noch öfter der Verlust der Führungsfähigkeit, resultierten immer wieder im Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung und dem Zwang zum Neubeginn. Die in der heutigen Zeit von einer Gesellschaftsordnung erwartete Innovationsfähigkeit zum Wohle der Menschen war damals noch nicht einmal als Hoffnung vorhanden.
Diese Prämissen gesellschaftlicher Ordnung haben über Jahrtausende die verschiedenen Kulturen der Menschheit bestimmt. Auch Perioden größerer Stabilität änderten wenig an den Schwachpunkten der Ordnung, nämlich der Abhängigkeit von wenig legitimierter Macht und der geringen Lernfähigkeit autoritärer Strukturen. - Stagnation und der ständige Wechsel von Aufbau und Zerstörung erschienen als Elemente der menschlichen Geschichte schicksalhaft. - Was jedoch von den damaligen Statthaltern der Macht wohl kaum jemand vorausgesehen hat, war die Infragestellung ihres Herrschaftsanspruches durch ethische Grundsätze. Ich verweise auf den gesellschaftlichen Einfluß des Rechts und der Religionen. - Wir sollten erkennen, daß dieser Prozeß in unserer Zeit anhält. Ich verweise auf die Debatte über die Beziehung von Individuum und Staat, die Menschenrechte, die Abhängigkeiten von Solidarität und Subsidiarität in der Demokratie und den Stellenwert geistiger Orientierung.
In den beiden letzten Jahrhunderten haben sich auf unserer Welt Existenzbedingungen und Zielvorstellungen entwickelt, die zwangsläufig die tradierten Regeln der gesellschaftlichen Ordnung in Frage stellten. Beispielhaft möchte ich dazu auf folgende Entwicklungen verweisen:
- das von der Französischen Revolution geprägte neue Menschenbild,
- die Staatsform der Demokratie,
- der Fortschritt in der Wissenschaft,
- die Möglichkeiten der Technik,
- die entstehende globale Kommunikation und Kooperation.
Für die Menschen unserer Zeit folgte aus diesen Entwicklungen nicht nur ein höherer Lebensstandard, sondern vor allem mehr Freiheit im Denken und Handeln. - Jetzt konnten die überlieferten Vorgaben der Ordnung hinterfragt werden. Ihre Fortschreibung übernahmen neue gesellschaftliche Gruppierungen auf allen Ebenen. Der aus strukturellen Gründen bisher verhinderte gesellschaftliche Lernprozeß setzt mit großer Vehemenz ein! Die Ausgestaltung des politischen Systems der Demokratie fördert diesen Prozeß - insbesondere in bezug auf das Selbstverständnis und die Zielsetzung der Menschen.
Grundlagen der Gesellschaftsreform
Der Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung, die mit neuen Zielen und völlig veränderten Prämissen funktionstüchtig sein sollte, gestaltet sich für die Menschen zu einer unbekannten Herausforderung. - Wir alle sind, mehr als uns das bewußt ist, von unserer Kultur und Tradition geprägt. Neue Ordnungen zu erlernen heißt aber, sich von Gewohnheiten und vermeintlichen Besitzständen zu trennen. - Dieser Lernprozeß ist schwierig, zeitraubend, und er verläuft nicht ohne Reibungen. Die Geschichte hat oft genug gezeigt, was geschieht, wenn eine neue gesellschaftliche Ausrichtung die Menschen zeitlich oder geistig überfordert. In solch einer Situation ist es notwendig, Engagement, Mut und Geduld miteinander zu verbinden. - Wir dürfen aber als Fazit schon heute herausstellen, daß nun berechtigte Hoffnung besteht, die Ursachen der Stagnation unserer Kultur zu überwinden. Und wir haben begriffen: Jeder einzelne von uns soll und kann daran mitwirken.
Lernprozesse ergeben sich aus neuen Erkenntnissen! - Ein plurales Vorgehen bei der Entwicklung neuer Lösungen und der evaluierende Vergleich der Ergebnisse sind dabei erprobte Mittel, um optimale Lösungen zu erreichen. - Diesen Prozeß kennen wir alle im Rahmen des Wettbewerbs in der Marktwirtschaft. Wir sollten aber auch begreifen, daß eine Optimierung von Lösungen in anderen Lebensbereichen, wie zum Beispiel in Politik und Staat, in gleicher Weise befördert werden kann. - Die Möglichkeiten des Voneinanderlernens in einer offenen Welt sollten wir nutzen, wenn wir jetzt vor der Aufgabe stehen, unsere gesellschaftlichen Strukturen neu zu ordnen. Der internationale Erfahrungsaustausch kann uns viel Lehrgeld ersparen. - Bei den Kriterien für neue Lösungen sollten wir nicht mehr nur an den überlieferten Maßstab der Ordnungsmäßigkeit denken. Dieser Maßstab war in früheren hierarchischen Strukturen verständlich und notwendig. Für die von uns zu konzipierende Neuordnung müssen wir neue Ziele setzen wie Identifikation mit der Gemeinschaftsordnung, Menschlichkeit, Effizienz, Flexibilität und Innovationsfähigkeit.
Wichtig für das Gelingen des Innovationsprozesses ist die Erkenntnis, daß der vor uns liegende Lernprozeß von den Menschen akzeptiert und dezentral verantwortet werden muß. Die sich stellende Aufgabe der Gesellschaftsreform ist so ungeheuer vielfältig und komplex, daß eine zentralistische Steuerung ausgeschlossen ist. Es geht ja auch nicht nur um eine einmalige Reform, sondern letztlich um die Etablierung des Systems einer lernfähigen Gesellschaft. - Nur durch einen pluralistischen und dezentralen Ansatz und das Engagement vieler Verantwortlicher können wir sachgerechte Lösungen und einen permanenten Fortschritt erwarten. - Die Voraussetzungen für ein solches Engagement zu schaffen ist eine wichtige Aufgabenstellung unseres demokratischen Staates. Wir müssen lernen, uns zu einer verantwortungsbewußten und lebendigen Bürgergesellschaft zu entwickeln!
Bei der Neuordnung in der Welt der Arbeit hat es in dem hinter uns liegenden Jahrhundert viele Versuche und harte Auseinandersetzungen gegeben.
Die Kulturen der Völker sind sowohl von historischen Erfahrungen als auch von den grundlegenden Veranlagungen der Menschen geprägt worden. Die Gewährleistung von Sicherheit und Überlebensbedingungen bestimmten jederzeit die gesellschaftlichen Ordnungen. In langen Zeiträumen formierten sich aus Erkenntnissen Denkgewohnheiten, Rechtsordnungen und Besitzstände. - Die Herrschenden und oft auch ihre Untertanen waren am Erhalt der überlieferten Ordnung interessiert, da die Erfahrungen von Krieg und Chaos den Menschen sehr deutlich vor Augen standen.
Die Legitimation der Herrschenden beruhte auf erworbener oder ererbter Macht. Ihre Macht zu erhalten und auszubauen war für die Herrschenden eine dominierende Zielsetzung. - Die Gewährleistung erträglicher Lebensbedingungen für die Untertanen erschien ihnen dabei als nachrangig. - Unter solchen Existenzbedingungen galt es als eine Tugend, sich entsprechend den von der Tradition gesetzten Regeln zu verhalten. Individuelle Abweichungen wurden nicht geduldet. Fortschritt und Freiheit waren als gesellschaftliche Ziele nicht gefragt. Das Festhalten am Überlieferten bestimmte das Denken und Verhalten der Menschen.
Daß eine Gesellschaftsordnung unter diesen Prämissen wenig anpassungs- und entwicklungsfähig war, liegt auf der Hand. Externe militärische Einwirkungen, aber noch öfter der Verlust der Führungsfähigkeit, resultierten immer wieder im Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung und dem Zwang zum Neubeginn. Die in der heutigen Zeit von einer Gesellschaftsordnung erwartete Innovationsfähigkeit zum Wohle der Menschen war damals noch nicht einmal als Hoffnung vorhanden.
Diese Prämissen gesellschaftlicher Ordnung haben über Jahrtausende die verschiedenen Kulturen der Menschheit bestimmt. Auch Perioden größerer Stabilität änderten wenig an den Schwachpunkten der Ordnung, nämlich der Abhängigkeit von wenig legitimierter Macht und der geringen Lernfähigkeit autoritärer Strukturen. - Stagnation und der ständige Wechsel von Aufbau und Zerstörung erschienen als Elemente der menschlichen Geschichte schicksalhaft. - Was jedoch von den damaligen Statthaltern der Macht wohl kaum jemand vorausgesehen hat, war die Infragestellung ihres Herrschaftsanspruches durch ethische Grundsätze. Ich verweise auf den gesellschaftlichen Einfluß des Rechts und der Religionen. - Wir sollten erkennen, daß dieser Prozeß in unserer Zeit anhält. Ich verweise auf die Debatte über die Beziehung von Individuum und Staat, die Menschenrechte, die Abhängigkeiten von Solidarität und Subsidiarität in der Demokratie und den Stellenwert geistiger Orientierung.
In den beiden letzten Jahrhunderten haben sich auf unserer Welt Existenzbedingungen und Zielvorstellungen entwickelt, die zwangsläufig die tradierten Regeln der gesellschaftlichen Ordnung in Frage stellten. Beispielhaft möchte ich dazu auf folgende Entwicklungen verweisen:
- das von der Französischen Revolution geprägte neue Menschenbild,
- die Staatsform der Demokratie,
- der Fortschritt in der Wissenschaft,
- die Möglichkeiten der Technik,
- die entstehende globale Kommunikation und Kooperation.
Für die Menschen unserer Zeit folgte aus diesen Entwicklungen nicht nur ein höherer Lebensstandard, sondern vor allem mehr Freiheit im Denken und Handeln. - Jetzt konnten die überlieferten Vorgaben der Ordnung hinterfragt werden. Ihre Fortschreibung übernahmen neue gesellschaftliche Gruppierungen auf allen Ebenen. Der aus strukturellen Gründen bisher verhinderte gesellschaftliche Lernprozeß setzt mit großer Vehemenz ein! Die Ausgestaltung des politischen Systems der Demokratie fördert diesen Prozeß - insbesondere in bezug auf das Selbstverständnis und die Zielsetzung der Menschen.
Grundlagen der Gesellschaftsreform
Der Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung, die mit neuen Zielen und völlig veränderten Prämissen funktionstüchtig sein sollte, gestaltet sich für die Menschen zu einer unbekannten Herausforderung. - Wir alle sind, mehr als uns das bewußt ist, von unserer Kultur und Tradition geprägt. Neue Ordnungen zu erlernen heißt aber, sich von Gewohnheiten und vermeintlichen Besitzständen zu trennen. - Dieser Lernprozeß ist schwierig, zeitraubend, und er verläuft nicht ohne Reibungen. Die Geschichte hat oft genug gezeigt, was geschieht, wenn eine neue gesellschaftliche Ausrichtung die Menschen zeitlich oder geistig überfordert. In solch einer Situation ist es notwendig, Engagement, Mut und Geduld miteinander zu verbinden. - Wir dürfen aber als Fazit schon heute herausstellen, daß nun berechtigte Hoffnung besteht, die Ursachen der Stagnation unserer Kultur zu überwinden. Und wir haben begriffen: Jeder einzelne von uns soll und kann daran mitwirken.
Lernprozesse ergeben sich aus neuen Erkenntnissen! - Ein plurales Vorgehen bei der Entwicklung neuer Lösungen und der evaluierende Vergleich der Ergebnisse sind dabei erprobte Mittel, um optimale Lösungen zu erreichen. - Diesen Prozeß kennen wir alle im Rahmen des Wettbewerbs in der Marktwirtschaft. Wir sollten aber auch begreifen, daß eine Optimierung von Lösungen in anderen Lebensbereichen, wie zum Beispiel in Politik und Staat, in gleicher Weise befördert werden kann. - Die Möglichkeiten des Voneinanderlernens in einer offenen Welt sollten wir nutzen, wenn wir jetzt vor der Aufgabe stehen, unsere gesellschaftlichen Strukturen neu zu ordnen. Der internationale Erfahrungsaustausch kann uns viel Lehrgeld ersparen. - Bei den Kriterien für neue Lösungen sollten wir nicht mehr nur an den überlieferten Maßstab der Ordnungsmäßigkeit denken. Dieser Maßstab war in früheren hierarchischen Strukturen verständlich und notwendig. Für die von uns zu konzipierende Neuordnung müssen wir neue Ziele setzen wie Identifikation mit der Gemeinschaftsordnung, Menschlichkeit, Effizienz, Flexibilität und Innovationsfähigkeit.
Wichtig für das Gelingen des Innovationsprozesses ist die Erkenntnis, daß der vor uns liegende Lernprozeß von den Menschen akzeptiert und dezentral verantwortet werden muß. Die sich stellende Aufgabe der Gesellschaftsreform ist so ungeheuer vielfältig und komplex, daß eine zentralistische Steuerung ausgeschlossen ist. Es geht ja auch nicht nur um eine einmalige Reform, sondern letztlich um die Etablierung des Systems einer lernfähigen Gesellschaft. - Nur durch einen pluralistischen und dezentralen Ansatz und das Engagement vieler Verantwortlicher können wir sachgerechte Lösungen und einen permanenten Fortschritt erwarten. - Die Voraussetzungen für ein solches Engagement zu schaffen ist eine wichtige Aufgabenstellung unseres demokratischen Staates. Wir müssen lernen, uns zu einer verantwortungsbewußten und lebendigen Bürgergesellschaft zu entwickeln!
Bei der Neuordnung in der Welt der Arbeit hat es in dem hinter uns liegenden Jahrhundert viele Versuche und harte Auseinandersetzungen gegeben.
Wandlungsfähigkeit als neue Prämisse gesellschaftlicher Beständigkeit
Die Kulturen der Völker sind sowohl von historischen Erfahrungen als auch von den grundlegenden Veranlagungen der Menschen geprägt worden. Die Gewährleistung von Sicherheit und Überlebensbedingungen bestimmten jederzeit die gesellschaftlichen Ordnungen. In langen Zeiträumen formierten sich aus Erkenntnissen Denkgewohnheiten, Rechtsordnungen und Besitzstände. - Die Herrschenden und oft auch ihre Untertanen waren am Erhalt der überlieferten Ordnung interessiert, da die Erfahrungen von Krieg und Chaos den Menschen sehr deutlich vor Augen standen.
Die Legitimation der Herrschenden beruhte auf erworbener oder ererbter Macht. Ihre Macht zu erhalten und auszubauen war für die Herrschenden eine dominierende Zielsetzung. - Die Gewährleistung erträglicher Lebensbedingungen für die Untertanen erschien ihnen dabei als nachrangig. - Unter solchen Existenzbedingungen galt es als eine Tugend, sich entsprechend den von der Tradition gesetzten Regeln zu verhalten. Individuelle Abweichungen wurden nicht geduldet. Fortschritt und Freiheit waren als gesellschaftliche Ziele nicht gefragt. Das Festhalten am Überlieferten bestimmte das Denken und Verhalten der Menschen.
Daß eine Gesellschaftsordnung unter diesen Prämissen wenig anpassungs- und entwicklungsfähig war, liegt auf der Hand. Externe militärische Einwirkungen, aber noch öfter der Verlust der Führungsfähigkeit, resultierten immer wieder im Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung und dem Zwang zum Neubeginn. Die in der heutigen Zeit von einer Gesellschaftsordnung erwartete Innovationsfähigkeit zum Wohle der Menschen war damals noch nicht einmal als Hoffnung vorhanden.
Diese Prämissen gesellschaftlicher Ordnung haben über Jahrtausende die verschiedenen Kulturen der Menschheit bestimmt. Auch Perioden größerer Stabilität änderten wenig an den Schwachpunkten der Ordnung, nämlich der Abhängigkeit von wenig legitimierter Macht und der geringen Lernfähigkeit autoritärer Strukturen. - Stagnation und der ständige Wechsel von Aufbau und Zerstörung erschienen als Elemente der menschlichen Geschichte schicksalhaft. - Was jedoch von den damaligen Statthaltern der Macht wohl kaum jemand vorausgesehen hat, war die Infragestellung ihres Herrschaftsanspruches durch ethische Grundsätze. Ich verweise auf den gesellschaftlichen Einfluß des Rechts und der Religionen. - Wir sollten erkennen, daß dieser Prozeß in unserer Zeit anhält. Ich verweise auf die Debatte über die Beziehung von Individuum und Staat, die Menschenrechte, die Abhängigkeiten von Solidarität und Subsidiarität in der Demokratie und den Stellenwert geistiger Orientierung.
In den beiden letzten Jahrhunderten haben sich auf unserer Welt Existenzbedingungen und Zielvorstellungen entwickelt, die zwangsläufig die tradierten Regeln der gesellschaftlichen Ordnung in Frage stellten. Beispielhaft möchte ich dazu auf folgende Entwicklungen verweisen:
- das von der Französischen Revolution geprägte neue Menschenbild,
- die Staatsform der Demokratie,
- der Fortschritt in der Wissenschaft,
- die Möglichkeiten der Technik,
- die entstehende globale Kommunikation und Kooperation.
Für die Menschen unserer Zeit folgte aus diesen Entwicklungen nicht nur ein höherer Lebensstandard, sondern vor allem mehr Freiheit im Denken und Handeln. - Jetzt konnten die überlieferten Vorgaben der Ordnung hinterfragt werden. Ihre Fortschreibung übernahmen neue gesellschaftliche Gruppierungen auf allen Ebenen. Der aus strukturellen Gründen bisher verhinderte gesellschaftliche Lernprozeß setzt mit großer Vehemenz ein! Die Ausgestaltung des politischen Systems der Demokratie fördert diesen Prozeß - insbesondere in bezug auf das Selbstverständnis und die Zielsetzung der Menschen.
Grundlagen der Gesellschaftsreform
Der Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung, die mit neuen Zielen und völlig veränderten Prämissen funktionstüchtig sein sollte, gestaltet sich für die Menschen zu einer unbekannten Herausforderung. - Wir alle sind, mehr als uns das bewußt ist, von unserer Kultur und Tradition geprägt. Neue Ordnungen zu erlernen heißt aber, sich von Gewohnheiten und vermeintlichen Besitzständen zu trennen. - Dieser Lernprozeß ist schwierig, zeitraubend, und er verläuft nicht ohne Reibungen. Die Geschichte hat oft genug gezeigt, was geschieht, wenn eine neue gesellschaftliche Ausrichtung die Menschen zeitlich oder geistig überfordert. In solch einer Situation ist es notwendig, Engagement, Mut und Geduld miteinander zu verbinden. - Wir dürfen aber als Fazit schon heute herausstellen, daß nun berechtigte Hoffnung besteht, die Ursachen der Stagnation unserer Kultur zu überwinden. Und wir haben begriffen: Jeder einzelne von uns soll und kann daran mitwirken.
Lernprozesse ergeben sich aus neuen Erkenntnissen! - Ein plurales Vorgehen bei der Entwicklung neuer Lösungen und der evaluierende Vergleich der Ergebnisse sind dabei erprobte Mittel, um optimale Lösungen zu erreichen. - Diesen Prozeß kennen wir alle im Rahmen des Wettbewerbs in der Marktwirtschaft. Wir sollten aber auch begreifen, daß eine Optimierung von Lösungen in anderen Lebensbereichen, wie zum Beispiel in Politik und Staat, in gleicher Weise befördert werden kann. - Die Möglichkeiten des Voneinanderlernens in einer offenen Welt sollten wir nutzen, wenn wir jetzt vor der Aufgabe stehen, unsere gesellschaftlichen Strukturen neu zu ordnen. Der internationale Erfahrungsaustausch kann uns viel Lehrgeld ersparen. - Bei den Kriterien für neue Lösungen sollten wir nicht mehr nur an den überlieferten Maßstab der Ordnungsmäßigkeit denken. Dieser Maßstab war in früheren hierarchischen Strukturen verständlich und notwendig. Für die von uns zu konzipierende Neuordnung müssen wir neue Ziele setzen wie Identifikation mit der Gemeinschaftsordnung, Menschlichkeit, Effizienz, Flexibilität und Innovationsfähigkeit.
Wichtig für das Gelingen des Innovationsprozesses ist die Erkenntnis, daß der vor uns liegende Lernprozeß von den Menschen akzeptiert und dezentral verantwortet werden muß. Die sich stellende Aufgabe der Gesellschaftsreform ist so ungeheuer vielfältig und komplex, daß eine zentralistische Steuerung ausgeschlossen ist. Es geht ja auch nicht nur um eine einmalige Reform, sondern letztlich um die Etablierung des Systems einer lernfähigen Gesellschaft. - Nur durch einen pluralistischen und dezentralen Ansatz und das Engagement vieler Verantwortlicher können wir sachgerechte Lösungen und einen permanenten Fortschritt erwarten. - Die Voraussetzungen für ein solches Engagement zu schaffen ist eine wichtige Aufgabenstellung unseres demokratischen Staates. Wir müssen lernen, uns zu einer verantwortungsbewußten und lebendigen Bürgergesellschaft zu entwickeln!
Bei der Neuordnung in der Welt der Arbeit hat es in dem hinter uns liegenden Jahrhundert viele Versuche und harte Auseinandersetzungen gegeben.
Die Kulturen der Völker sind sowohl von historischen Erfahrungen als auch von den grundlegenden Veranlagungen der Menschen geprägt worden. Die Gewährleistung von Sicherheit und Überlebensbedingungen bestimmten jederzeit die gesellschaftlichen Ordnungen. In langen Zeiträumen formierten sich aus Erkenntnissen Denkgewohnheiten, Rechtsordnungen und Besitzstände. - Die Herrschenden und oft auch ihre Untertanen waren am Erhalt der überlieferten Ordnung interessiert, da die Erfahrungen von Krieg und Chaos den Menschen sehr deutlich vor Augen standen.
Die Legitimation der Herrschenden beruhte auf erworbener oder ererbter Macht. Ihre Macht zu erhalten und auszubauen war für die Herrschenden eine dominierende Zielsetzung. - Die Gewährleistung erträglicher Lebensbedingungen für die Untertanen erschien ihnen dabei als nachrangig. - Unter solchen Existenzbedingungen galt es als eine Tugend, sich entsprechend den von der Tradition gesetzten Regeln zu verhalten. Individuelle Abweichungen wurden nicht geduldet. Fortschritt und Freiheit waren als gesellschaftliche Ziele nicht gefragt. Das Festhalten am Überlieferten bestimmte das Denken und Verhalten der Menschen.
Daß eine Gesellschaftsordnung unter diesen Prämissen wenig anpassungs- und entwicklungsfähig war, liegt auf der Hand. Externe militärische Einwirkungen, aber noch öfter der Verlust der Führungsfähigkeit, resultierten immer wieder im Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung und dem Zwang zum Neubeginn. Die in der heutigen Zeit von einer Gesellschaftsordnung erwartete Innovationsfähigkeit zum Wohle der Menschen war damals noch nicht einmal als Hoffnung vorhanden.
Diese Prämissen gesellschaftlicher Ordnung haben über Jahrtausende die verschiedenen Kulturen der Menschheit bestimmt. Auch Perioden größerer Stabilität änderten wenig an den Schwachpunkten der Ordnung, nämlich der Abhängigkeit von wenig legitimierter Macht und der geringen Lernfähigkeit autoritärer Strukturen. - Stagnation und der ständige Wechsel von Aufbau und Zerstörung erschienen als Elemente der menschlichen Geschichte schicksalhaft. - Was jedoch von den damaligen Statthaltern der Macht wohl kaum jemand vorausgesehen hat, war die Infragestellung ihres Herrschaftsanspruches durch ethische Grundsätze. Ich verweise auf den gesellschaftlichen Einfluß des Rechts und der Religionen. - Wir sollten erkennen, daß dieser Prozeß in unserer Zeit anhält. Ich verweise auf die Debatte über die Beziehung von Individuum und Staat, die Menschenrechte, die Abhängigkeiten von Solidarität und Subsidiarität in der Demokratie und den Stellenwert geistiger Orientierung.
In den beiden letzten Jahrhunderten haben sich auf unserer Welt Existenzbedingungen und Zielvorstellungen entwickelt, die zwangsläufig die tradierten Regeln der gesellschaftlichen Ordnung in Frage stellten. Beispielhaft möchte ich dazu auf folgende Entwicklungen verweisen:
- das von der Französischen Revolution geprägte neue Menschenbild,
- die Staatsform der Demokratie,
- der Fortschritt in der Wissenschaft,
- die Möglichkeiten der Technik,
- die entstehende globale Kommunikation und Kooperation.
Für die Menschen unserer Zeit folgte aus diesen Entwicklungen nicht nur ein höherer Lebensstandard, sondern vor allem mehr Freiheit im Denken und Handeln. - Jetzt konnten die überlieferten Vorgaben der Ordnung hinterfragt werden. Ihre Fortschreibung übernahmen neue gesellschaftliche Gruppierungen auf allen Ebenen. Der aus strukturellen Gründen bisher verhinderte gesellschaftliche Lernprozeß setzt mit großer Vehemenz ein! Die Ausgestaltung des politischen Systems der Demokratie fördert diesen Prozeß - insbesondere in bezug auf das Selbstverständnis und die Zielsetzung der Menschen.
Grundlagen der Gesellschaftsreform
Der Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung, die mit neuen Zielen und völlig veränderten Prämissen funktionstüchtig sein sollte, gestaltet sich für die Menschen zu einer unbekannten Herausforderung. - Wir alle sind, mehr als uns das bewußt ist, von unserer Kultur und Tradition geprägt. Neue Ordnungen zu erlernen heißt aber, sich von Gewohnheiten und vermeintlichen Besitzständen zu trennen. - Dieser Lernprozeß ist schwierig, zeitraubend, und er verläuft nicht ohne Reibungen. Die Geschichte hat oft genug gezeigt, was geschieht, wenn eine neue gesellschaftliche Ausrichtung die Menschen zeitlich oder geistig überfordert. In solch einer Situation ist es notwendig, Engagement, Mut und Geduld miteinander zu verbinden. - Wir dürfen aber als Fazit schon heute herausstellen, daß nun berechtigte Hoffnung besteht, die Ursachen der Stagnation unserer Kultur zu überwinden. Und wir haben begriffen: Jeder einzelne von uns soll und kann daran mitwirken.
Lernprozesse ergeben sich aus neuen Erkenntnissen! - Ein plurales Vorgehen bei der Entwicklung neuer Lösungen und der evaluierende Vergleich der Ergebnisse sind dabei erprobte Mittel, um optimale Lösungen zu erreichen. - Diesen Prozeß kennen wir alle im Rahmen des Wettbewerbs in der Marktwirtschaft. Wir sollten aber auch begreifen, daß eine Optimierung von Lösungen in anderen Lebensbereichen, wie zum Beispiel in Politik und Staat, in gleicher Weise befördert werden kann. - Die Möglichkeiten des Voneinanderlernens in einer offenen Welt sollten wir nutzen, wenn wir jetzt vor der Aufgabe stehen, unsere gesellschaftlichen Strukturen neu zu ordnen. Der internationale Erfahrungsaustausch kann uns viel Lehrgeld ersparen. - Bei den Kriterien für neue Lösungen sollten wir nicht mehr nur an den überlieferten Maßstab der Ordnungsmäßigkeit denken. Dieser Maßstab war in früheren hierarchischen Strukturen verständlich und notwendig. Für die von uns zu konzipierende Neuordnung müssen wir neue Ziele setzen wie Identifikation mit der Gemeinschaftsordnung, Menschlichkeit, Effizienz, Flexibilität und Innovationsfähigkeit.
Wichtig für das Gelingen des Innovationsprozesses ist die Erkenntnis, daß der vor uns liegende Lernprozeß von den Menschen akzeptiert und dezentral verantwortet werden muß. Die sich stellende Aufgabe der Gesellschaftsreform ist so ungeheuer vielfältig und komplex, daß eine zentralistische Steuerung ausgeschlossen ist. Es geht ja auch nicht nur um eine einmalige Reform, sondern letztlich um die Etablierung des Systems einer lernfähigen Gesellschaft. - Nur durch einen pluralistischen und dezentralen Ansatz und das Engagement vieler Verantwortlicher können wir sachgerechte Lösungen und einen permanenten Fortschritt erwarten. - Die Voraussetzungen für ein solches Engagement zu schaffen ist eine wichtige Aufgabenstellung unseres demokratischen Staates. Wir müssen lernen, uns zu einer verantwortungsbewußten und lebendigen Bürgergesellschaft zu entwickeln!
Bei der Neuordnung in der Welt der Arbeit hat es in dem hinter uns liegenden Jahrhundert viele Versuche und harte Auseinandersetzungen gegeben.
Details
Erscheinungsjahr: | 2001 |
---|---|
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 256 S. |
ISBN-13: | 9783442151615 |
ISBN-10: | 3442151619 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Mohn, Reinhard |
goldmann verlag: | Goldmann Verlag |
penguin random house verlagsgruppe gmbh: | Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH |
Maße: | 183 x 125 x 20 mm |
Von/Mit: | Reinhard Mohn |
Erscheinungsdatum: | 01.07.2001 |
Gewicht: | 0,25 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2001 |
---|---|
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 256 S. |
ISBN-13: | 9783442151615 |
ISBN-10: | 3442151619 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Mohn, Reinhard |
goldmann verlag: | Goldmann Verlag |
penguin random house verlagsgruppe gmbh: | Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH |
Maße: | 183 x 125 x 20 mm |
Von/Mit: | Reinhard Mohn |
Erscheinungsdatum: | 01.07.2001 |
Gewicht: | 0,25 kg |
Warnhinweis