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Legasthenie
Geschichte und Folgen einer Pathologisierung
Taschenbuch von Doris Bühler-Niederberger
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
1 Einleitung: Professionelle Ansprüche an die Kindheit Das Aufkommen der Legasthenie als diagnostische Kategorie hatte weit­ reichende Konsequenzen für den Umgang mit kindlichem Verhalten. Das ist jedenfalls die Behauptung, die ich hier vertreten werde. Neuen Be­ rufsgruppen wurde der Zugang zu einem immensen Reservoir von Fällen geöffnet: dem Reservoir der Schule. Diese Berufsgruppen hielten dann weitere Kategorien bereit, zum Beispiel die Dyskalkulie, die psychomo­ torischen Störungen und verschiedene Kategorien, die unter dem Begriff Teilleistungsschwächen oder Wahrnehmungsstörungen bekannt gewor­ den sind. All diese Kategorien wurden stark neuropsychologisch gefasst und verwiesen so wiederum auf weitere: auf die Hyperkinese und auf die Minimale Cerebrale Dysfunktion (respektive auf deren schweizerisches Äquivalent, das Psychoorganische Syndrom). Die Zahl psychologisch begutachteter und therapeutisch behandelter Kinder stieg entsprechend an. In dieser Untersuchung waren es an verschiedenen Stichtagen mehr als zehn Prozent der Kinder, die in therapeutischer Behandlung standen. Dabei wurden lediglich die Therapien berücksichtigt, wie sie im Rahmen der Schule angeordnet und durchgeführt wurden. Man kann auf dieser Basis die Zahl von Kinder schätzen, die irgendwann im Laufe ihrer ge­ samten Primarschulzeit eine Therapie erhalten: Zwanzig bis dreissig Pro­ zent der Kinder dürften es sein - das ist vorsichtig geschätzt. Auf der Suche nach einem Begriff, mit dem man das ganze Geschehen belegen könnte, kann man von einer Pathologisierung respektive einer Klientifi­ zierung im Umgang mit kindlichen Problemen sprechen, ja sogar von ei­ ner Pathologisierung der Kindheit überhaupt. Letzteres rechtfertigt sich, wenn man das Ausmass, das diese Entwicklungangenommen hat, die Anzahl erfasster Fälle, in Rechnung stellt.
1 Einleitung: Professionelle Ansprüche an die Kindheit Das Aufkommen der Legasthenie als diagnostische Kategorie hatte weit­ reichende Konsequenzen für den Umgang mit kindlichem Verhalten. Das ist jedenfalls die Behauptung, die ich hier vertreten werde. Neuen Be­ rufsgruppen wurde der Zugang zu einem immensen Reservoir von Fällen geöffnet: dem Reservoir der Schule. Diese Berufsgruppen hielten dann weitere Kategorien bereit, zum Beispiel die Dyskalkulie, die psychomo­ torischen Störungen und verschiedene Kategorien, die unter dem Begriff Teilleistungsschwächen oder Wahrnehmungsstörungen bekannt gewor­ den sind. All diese Kategorien wurden stark neuropsychologisch gefasst und verwiesen so wiederum auf weitere: auf die Hyperkinese und auf die Minimale Cerebrale Dysfunktion (respektive auf deren schweizerisches Äquivalent, das Psychoorganische Syndrom). Die Zahl psychologisch begutachteter und therapeutisch behandelter Kinder stieg entsprechend an. In dieser Untersuchung waren es an verschiedenen Stichtagen mehr als zehn Prozent der Kinder, die in therapeutischer Behandlung standen. Dabei wurden lediglich die Therapien berücksichtigt, wie sie im Rahmen der Schule angeordnet und durchgeführt wurden. Man kann auf dieser Basis die Zahl von Kinder schätzen, die irgendwann im Laufe ihrer ge­ samten Primarschulzeit eine Therapie erhalten: Zwanzig bis dreissig Pro­ zent der Kinder dürften es sein - das ist vorsichtig geschätzt. Auf der Suche nach einem Begriff, mit dem man das ganze Geschehen belegen könnte, kann man von einer Pathologisierung respektive einer Klientifi­ zierung im Umgang mit kindlichen Problemen sprechen, ja sogar von ei­ ner Pathologisierung der Kindheit überhaupt. Letzteres rechtfertigt sich, wenn man das Ausmass, das diese Entwicklungangenommen hat, die Anzahl erfasster Fälle, in Rechnung stellt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung: Professionelle Ansprüche an die Kindheit.- 2 Abweichungsraten: Statistischer Einstieg ins Thema.- 3 Problemkonstruktion und Expertisierung - theoretisches Modell.- 4 Naturgeschichte einer neuen Sensitivität für Devianz - Von Schulproblemen zum Screening.- 5 Schluss: Unbegrenzte Möglichkeiten der Konstruktion von Wirklichkeit?.- 6 Anhang.- 7 Literatur.
Details
Erscheinungsjahr: 1991
Fachbereich: Sonderpädagogik & Behindertenpädagogik
Genre: Erziehung & Bildung
Rubrik: Sozialwissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 260
Inhalt: vi
250 S.
3 s/w Illustr.
250 S. 3 Abb.
ISBN-13: 9783810008978
ISBN-10: 3810008974
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Bühler-Niederberger, Doris
Auflage: 1991
Hersteller: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Maße: 210 x 148 x 15 mm
Von/Mit: Doris Bühler-Niederberger
Erscheinungsdatum: 31.01.1991
Gewicht: 0,341 kg
Artikel-ID: 102465295
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung: Professionelle Ansprüche an die Kindheit.- 2 Abweichungsraten: Statistischer Einstieg ins Thema.- 3 Problemkonstruktion und Expertisierung - theoretisches Modell.- 4 Naturgeschichte einer neuen Sensitivität für Devianz - Von Schulproblemen zum Screening.- 5 Schluss: Unbegrenzte Möglichkeiten der Konstruktion von Wirklichkeit?.- 6 Anhang.- 7 Literatur.
Details
Erscheinungsjahr: 1991
Fachbereich: Sonderpädagogik & Behindertenpädagogik
Genre: Erziehung & Bildung
Rubrik: Sozialwissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 260
Inhalt: vi
250 S.
3 s/w Illustr.
250 S. 3 Abb.
ISBN-13: 9783810008978
ISBN-10: 3810008974
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Bühler-Niederberger, Doris
Auflage: 1991
Hersteller: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Maße: 210 x 148 x 15 mm
Von/Mit: Doris Bühler-Niederberger
Erscheinungsdatum: 31.01.1991
Gewicht: 0,341 kg
Artikel-ID: 102465295
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