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Beschreibung
von Claudia BulleIjahn, Hans-Joachim Erwe und Rudolf Weber In seiner Einleitung zur zweiten Auflage resümiert Philippe Aries die Re zeption seines Buches Geschichte der Kindheit in den 13 Jahren nach dem ersten Erscheinen (vgl. Aries 1975, S. 45-65), und er faßt sein Anliegen zu den "Debatten über das Kind, die Familie und die Jugend, die inzwischen geführt wurden" (Aries 1975, S. 45), unter zwei Thesen zusammen. In frü herer Zeit war die Vorstellung vom Kind und Heranwachsenden nur schwach entwickelt, so seine erste These. Sobald das Kind nicht mehr hilfs bedürftig war, rechnete man es übergangslos den Erwachsenen zu; das Be wußtsein von einem Jugendalter existierte nicht. Die Sozialisation des Kin des wurde "von der Familie weder gewährleistet noch durch sie kontrolliert" (Aries 1975, S. 46). Statt dessen lernte das Kind, indem es in ein breiteres soziales Umfeld einbezogen wurde. Und auch für die gefühlsmäßigen Bin dungen war "in einem sehr dichten und warmen 'Milieu', das sich aus Nachbarn, Freunden, Herren und Dienern, Kindern und Greisen, Männern und Frauen zusammensetzte", gesorgt (Aries 1975, S. 47)1. Seine zweite These bezieht sich auf das Aufkommen der Industriegesellschaft, das ein herging mit der Verlagerung des Lernens vom lebensnahen Umfeld in päd agogische Institutionen, einem Prozeß, den Aries als "Verschulung (scolari sation)" bezeichnet (Aries 1975, S. 48). Die Familie wurde nun "zu einem Ort unabdingbarer affektiver Verbundenheit zwischen den Ehegatten und auch zwischen Eltern und Kindern" (Aries 1975, S. 48, Hervorhebungen original).
von Claudia BulleIjahn, Hans-Joachim Erwe und Rudolf Weber In seiner Einleitung zur zweiten Auflage resümiert Philippe Aries die Re zeption seines Buches Geschichte der Kindheit in den 13 Jahren nach dem ersten Erscheinen (vgl. Aries 1975, S. 45-65), und er faßt sein Anliegen zu den "Debatten über das Kind, die Familie und die Jugend, die inzwischen geführt wurden" (Aries 1975, S. 45), unter zwei Thesen zusammen. In frü herer Zeit war die Vorstellung vom Kind und Heranwachsenden nur schwach entwickelt, so seine erste These. Sobald das Kind nicht mehr hilfs bedürftig war, rechnete man es übergangslos den Erwachsenen zu; das Be wußtsein von einem Jugendalter existierte nicht. Die Sozialisation des Kin des wurde "von der Familie weder gewährleistet noch durch sie kontrolliert" (Aries 1975, S. 46). Statt dessen lernte das Kind, indem es in ein breiteres soziales Umfeld einbezogen wurde. Und auch für die gefühlsmäßigen Bin dungen war "in einem sehr dichten und warmen 'Milieu', das sich aus Nachbarn, Freunden, Herren und Dienern, Kindern und Greisen, Männern und Frauen zusammensetzte", gesorgt (Aries 1975, S. 47)1. Seine zweite These bezieht sich auf das Aufkommen der Industriegesellschaft, das ein herging mit der Verlagerung des Lernens vom lebensnahen Umfeld in päd agogische Institutionen, einem Prozeß, den Aries als "Verschulung (scolari sation)" bezeichnet (Aries 1975, S. 48). Die Familie wurde nun "zu einem Ort unabdingbarer affektiver Verbundenheit zwischen den Ehegatten und auch zwischen Eltern und Kindern" (Aries 1975, S. 48, Hervorhebungen original).
Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten hat sich ein qualitativer Wandel von Kindheit vollzogen, der z.B. in einer Veränderung vorherrschender Familien- und Lebensverhältnisse oder dem wachsenden Einfluß der Medien begründet ist. Ausgehend von den Bedingungen einer "veränderten Kindheit", werden kulturelle Bedürfnisse und ästhetische Erfahrungen von Kindern erörtert. Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle der Musik beigemessen.
Inhaltsverzeichnis
1. Veränderte Kindheit und ästhetische Erfahrung.- "Kinder der Freiheit" (Beck) oder "Krisenkinder" (Preuss-Lausitz) - eine falsche Alternative?; Reflexionen zur Anthropologie des Kindes und zur Reallage von Kindern.- Kevin, Wayne und andere; Kinder und ästhetische Erfahrung in alten und neuen Medien.- 2. Zur Erforschung kindlicher Lebenswelten.- Qualitative Verfahren bei der Erforschung musikalischer Lebenswelten von Kindern.- Musikgeschmack in den 90er Jahren.- Musikbezogene Bedürfnisse und die Bedeutung von Musik für Kinder der 90er Jahre; Überlegungen zu einem Forschungsprojekt.- 3. Primäre Sozialisation und ihre Instanzen.- Musikalische Sozialisation in der Familie Ein Forschungsüberblick.- Mozart-Biographien für Kinder.- Songs mit Grips; Die Rolle der Musik im Theater für Kinder.- 4. Spracherwerb und kreative Textproduktion.- Spracherwerb und Fernsehen.- Zur Beurteilung kreativer Leistungen.- 5. Integration über ästhetische Erfahrungen.- Peter und der Wolf - da können alle mitspielen; Kulturelle und ästhetische Bedürfnisse von Kindern in integrierten Klassen.- Kurzbiographien und Kontaktadressen der Autorinnen und Autoren.- Personenregister.
Details
Fachbereich: | Bildungswesen |
---|---|
Genre: | Erziehung & Bildung |
Rubrik: | Sozialwissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Reihe: | Kindheitsforschung |
Inhalt: |
282 S.
41 s/w Illustr. 282 S. 41 Abb. |
ISBN-13: | 9783810022431 |
ISBN-10: | 3810022438 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Redaktion: |
Bullerjahn, Claudia
Weber, Rudolf Erwe, Hans Joachim |
Herausgeber: | Claudia Bullerjahn/Hans Joachim Erwe/Rudolf Weber |
Hersteller: |
VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften Kindheitsforschung |
Maße: | 210 x 148 x 16 mm |
Von/Mit: | Claudia Bullerjahn (u. a.) |
Erscheinungsdatum: | 30.01.1999 |
Gewicht: | 0,371 kg |
Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten hat sich ein qualitativer Wandel von Kindheit vollzogen, der z.B. in einer Veränderung vorherrschender Familien- und Lebensverhältnisse oder dem wachsenden Einfluß der Medien begründet ist. Ausgehend von den Bedingungen einer "veränderten Kindheit", werden kulturelle Bedürfnisse und ästhetische Erfahrungen von Kindern erörtert. Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle der Musik beigemessen.
Inhaltsverzeichnis
1. Veränderte Kindheit und ästhetische Erfahrung.- "Kinder der Freiheit" (Beck) oder "Krisenkinder" (Preuss-Lausitz) - eine falsche Alternative?; Reflexionen zur Anthropologie des Kindes und zur Reallage von Kindern.- Kevin, Wayne und andere; Kinder und ästhetische Erfahrung in alten und neuen Medien.- 2. Zur Erforschung kindlicher Lebenswelten.- Qualitative Verfahren bei der Erforschung musikalischer Lebenswelten von Kindern.- Musikgeschmack in den 90er Jahren.- Musikbezogene Bedürfnisse und die Bedeutung von Musik für Kinder der 90er Jahre; Überlegungen zu einem Forschungsprojekt.- 3. Primäre Sozialisation und ihre Instanzen.- Musikalische Sozialisation in der Familie Ein Forschungsüberblick.- Mozart-Biographien für Kinder.- Songs mit Grips; Die Rolle der Musik im Theater für Kinder.- 4. Spracherwerb und kreative Textproduktion.- Spracherwerb und Fernsehen.- Zur Beurteilung kreativer Leistungen.- 5. Integration über ästhetische Erfahrungen.- Peter und der Wolf - da können alle mitspielen; Kulturelle und ästhetische Bedürfnisse von Kindern in integrierten Klassen.- Kurzbiographien und Kontaktadressen der Autorinnen und Autoren.- Personenregister.
Details
Fachbereich: | Bildungswesen |
---|---|
Genre: | Erziehung & Bildung |
Rubrik: | Sozialwissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Reihe: | Kindheitsforschung |
Inhalt: |
282 S.
41 s/w Illustr. 282 S. 41 Abb. |
ISBN-13: | 9783810022431 |
ISBN-10: | 3810022438 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Redaktion: |
Bullerjahn, Claudia
Weber, Rudolf Erwe, Hans Joachim |
Herausgeber: | Claudia Bullerjahn/Hans Joachim Erwe/Rudolf Weber |
Hersteller: |
VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften Kindheitsforschung |
Maße: | 210 x 148 x 16 mm |
Von/Mit: | Claudia Bullerjahn (u. a.) |
Erscheinungsdatum: | 30.01.1999 |
Gewicht: | 0,371 kg |
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