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Grenzen des Zumutbaren
Erfahrungen mit der französischen Okkupation und der Helvetischen Republik (1798-1803)
Taschenbuch von Andreas Würgler
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Erfahrungsgeschichte der Revolution und Okkupation

Die militärische Besetzung durch fremde Truppen gehört zu den elementaren Grenzerfahrungen der Zivilbevölkerungen in Europa zur Zeit der französischen Revolutionskriege. Dass die Koinzidenz von Revolution und Okkupation als Belastung erfahren wurde, leuchtet unmittelbar ein. Doch wer was als besonders unzumutbar erlebte, ist wenig bekannt. In Fallstudien zu den Reaktionen der schweizerischen Zivilbevölkerung auf die Präsenz französischer Truppen während der Helvetik zeigen die sechs Beiträge dieses Bandes überraschende Konstellationen auf. Sie nehmen verschiedene Akteure in den Blick und spüren deren ambivalenten Erfahrungen und Reaktionsweisen auf geistige und körperliche, ideelle und materielle Grenzen des Zumutbaren nach.
Sahen die einen die französischen Soldaten als Befreier und Boten der revolutionären Errungenschaften - Menschenrechte, Gewaltenteilung, Gleichheit -, erblickten andere gerade in der neuen Verfassung das Skandalon. Der Widerstand gegen diese Konstitution verhinderte die konsequente Umsetzung etwa des Gleichheitsprinzips. Die Ohnmachtsgefühle angesichts der grossen materiellen Belastungen durch Kontributionen und Einquartierungen wurden durch Gewaltdelikte der Besatzer gegen Zivilpersonen gesteigert. Wie ungern sich die Menschen an die Zeit der individuellen und kollektiven Erniedrigung erinnerten, zeigt sich auch daran, dass die Zeitgenossen sie gerne verdrängten, uminterpretierten oder im Rahmen gezielter Gedächtnispolitik glorifizierten.
Kritisch setzte sich David Hess in seiner Radierung «Einquartierung auf dem Lande» - der Abbildung auf dem Umschlag - mit den Ereignissen um 1798 auseinander.

Inhalt:
Andreas Würgler, Die Grenzen des Zumutbaren. Revolution und Okkupation als Erfahrung und Erinnerung
Eric Godel, La constitution scandaleuse. La population de Suisse centrale face à la République Helvétique

Daniel Schläppi, Grenzen der Gleichheit. Wie und warum die helvetischen Regenten vor dem Gemeinbesitz von Korporationen kapitulierten

Philippe Oggier, Übergriffe. Körperliche Gewalt französischer Besatzungstruppen gegen Berner Zivilpersonen 1798-1803

Danièle Tosato-Rigo, La présence militaire française dans une province «libérée». Discours, pratiques, mémoire

André Holenstein, Grenzen der Erinnerung - Grenzen des Sagbaren. Die Revolution von 1798 in der Gedächtnispolitik des 19. Jahrhunderts
Erfahrungsgeschichte der Revolution und Okkupation

Die militärische Besetzung durch fremde Truppen gehört zu den elementaren Grenzerfahrungen der Zivilbevölkerungen in Europa zur Zeit der französischen Revolutionskriege. Dass die Koinzidenz von Revolution und Okkupation als Belastung erfahren wurde, leuchtet unmittelbar ein. Doch wer was als besonders unzumutbar erlebte, ist wenig bekannt. In Fallstudien zu den Reaktionen der schweizerischen Zivilbevölkerung auf die Präsenz französischer Truppen während der Helvetik zeigen die sechs Beiträge dieses Bandes überraschende Konstellationen auf. Sie nehmen verschiedene Akteure in den Blick und spüren deren ambivalenten Erfahrungen und Reaktionsweisen auf geistige und körperliche, ideelle und materielle Grenzen des Zumutbaren nach.
Sahen die einen die französischen Soldaten als Befreier und Boten der revolutionären Errungenschaften - Menschenrechte, Gewaltenteilung, Gleichheit -, erblickten andere gerade in der neuen Verfassung das Skandalon. Der Widerstand gegen diese Konstitution verhinderte die konsequente Umsetzung etwa des Gleichheitsprinzips. Die Ohnmachtsgefühle angesichts der grossen materiellen Belastungen durch Kontributionen und Einquartierungen wurden durch Gewaltdelikte der Besatzer gegen Zivilpersonen gesteigert. Wie ungern sich die Menschen an die Zeit der individuellen und kollektiven Erniedrigung erinnerten, zeigt sich auch daran, dass die Zeitgenossen sie gerne verdrängten, uminterpretierten oder im Rahmen gezielter Gedächtnispolitik glorifizierten.
Kritisch setzte sich David Hess in seiner Radierung «Einquartierung auf dem Lande» - der Abbildung auf dem Umschlag - mit den Ereignissen um 1798 auseinander.

Inhalt:
Andreas Würgler, Die Grenzen des Zumutbaren. Revolution und Okkupation als Erfahrung und Erinnerung
Eric Godel, La constitution scandaleuse. La population de Suisse centrale face à la République Helvétique

Daniel Schläppi, Grenzen der Gleichheit. Wie und warum die helvetischen Regenten vor dem Gemeinbesitz von Korporationen kapitulierten

Philippe Oggier, Übergriffe. Körperliche Gewalt französischer Besatzungstruppen gegen Berner Zivilpersonen 1798-1803

Danièle Tosato-Rigo, La présence militaire française dans une province «libérée». Discours, pratiques, mémoire

André Holenstein, Grenzen der Erinnerung - Grenzen des Sagbaren. Die Revolution von 1798 in der Gedächtnispolitik des 19. Jahrhunderts
Details
Erscheinungsjahr: 2011
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 123 S.
6 s/w Illustr.
6 Illustr.
ISBN-13: 9783796527296
ISBN-10: 3796527299
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Redaktion: Würgler, Andreas
Herausgeber: Andreas Würgler
Auflage: 1/2011
verlag schwabe ag: Verlag Schwabe AG
Maße: 226 x 157 x 14 mm
Von/Mit: Andreas Würgler
Erscheinungsdatum: 08.11.2011
Gewicht: 0,293 kg
Artikel-ID: 105154405
Details
Erscheinungsjahr: 2011
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 123 S.
6 s/w Illustr.
6 Illustr.
ISBN-13: 9783796527296
ISBN-10: 3796527299
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Redaktion: Würgler, Andreas
Herausgeber: Andreas Würgler
Auflage: 1/2011
verlag schwabe ag: Verlag Schwabe AG
Maße: 226 x 157 x 14 mm
Von/Mit: Andreas Würgler
Erscheinungsdatum: 08.11.2011
Gewicht: 0,293 kg
Artikel-ID: 105154405
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