Die Gregorianische Musik ist ein sehr wertvoller Schatz und wird als die Wiege der AbendländischenMusik bezeichnet. Die Wurzeln der Melodien basieren auf ju dischen, griechischen, syrischen, römischenund evtl. auch anderen Gesängen.
Benannt ist sie nach Papst Gregor dem Großen (6. Jh.). Dieser sammelte und förderte ausgewählteMelodien und gru ndete die "Schola Cantorum", eine Gruppe von auserwählten Sängern, fu r diemusikalische Gestaltung und Pfl ege dieser ausgewählten Sammlung römischer Liturgie. Ab dem 9. Jh.wurden diese Melodien auch schriftlich in der sogenannten Neumen-Notation festgehalten.Die gregorianischen Gesänge werden in erster Linie unisono also sprich einstimmig gesungen. Ihretonalen Grundlagen des melodischen Materials entwickelten sich zu den Kirchentonleitern. Diegesamte mittelalterliche Mehrstimmigkeit besteht aus Bearbeitungen dieser Melodien. Diese folgenkeinem modernen funktionsharmonischen Denken, sondern anderen Regeln (meist 2- bis 4-stimmig),in denen häufi g Quart- und Quintparallelen, die in der Klassischen Musik eher gemieden werden, sehrtypisch sind. Anders als im funktionsharmonischen Denken gibt es nicht nur Dur und Moll, sondernacht verschiedene Modi. Meine Beschäftigungen mit diesen Strukturen und Stimmfu hrungen, die ichsehr spannend fi nde, haben mich u.a. auch zu diesem Projekt verleitet und musikalisch inspiriert.Alles in allem hat sich in der Gegenwart jedoch das einstimmige Singen in der Gregorianik mehrbewahrt als die fru he Mehrstimmigkeit.Fu r mich war die Auseinandersetzung mit der Gregorianischen Musik eine interessante Reise in dieVergangenheit unserer abendländischen musikalischen Wurzeln. Den evolutionistischen Gedanken,dass die Musik, die darauf folgte, fortschrittlicher ist, teile ich nicht. Vielmehr bin ich der Auff assung,dass die fru he Mehrstimmigkeit, die aus der Gregorianik entstanden ist, ein anderes mehrstimmigesEmpfi nden hat als die Funktionsharmonik.Diese Gesänge haben mich nicht nur musikalisch beschäftigt, sondern beru hren mich auch inhaltlich.In ihnen kommt ein tiefer Glauben zum Ausdruck, denen ich als Angehöriger der Bahai-Religion inmeinen Kompositionen und Bearbeitungen Respekt und Wertschätzung erweisen möchte.Die Chor Coach-CDDie jedem Chor-Paket beiliegenden CD-Aufnahmen sollen als Anregungen dienen und zur Inspiration.Allerdings hat jeder Dirigent - je nach persönlichem Empfi nden - Spielraum, diese Stu ckedynamisch individuell zu gestalten. Sollte fu r einige Chöre die Bassstimme zu tief sein, so besteht dieMöglichkeit, sie an diesen Stellen eine Oktave höher zu singen oder sie divisi zu nehmen.Die "Chor Coach"-CD enthält insgesamt 15 Tracks. Track 1 - 3 stellt jedes Stu ck einzeln als Voll-Versionvor. Die anderen 12 Tracks sind zum schnellen und einfachen Einstudieren fu r die einzelnen Stimmgruppengedacht. Hier ist jeweils eine Stimme lauter hervorgehoben, um sie besser nachvollziehen zukönnen: Von der Sopran- (Track 4 - 6) u ber Alt- (Track 7 - 9) und Tenor- (10 - 12) bis zur Bassstimme(13 - 15). So kann jede Chor-Sängerin und jeder -Sänger seine Stimme zu Hause - unabhängig vonder Chorprobe - einstudieren.