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Beschreibung
"Was Berschin zum ersten Mal vor ungefähr zwanzig Jahren vorlegte, sollte als Anregung dienen, sich mit der literarischen und kulturellen Entwicklung wichtiger mittelalterlicher Klöster in einer ganz spezifischen Form zu befassen. Er selbst wählte die über die Jahrhunderte hin miteinander konkurrierenden schwäbischen Abteien St. Gallen und Reichenau. Nimmt man die Struktur des Büchleins als Vorbild, so hätte mancher Fachmann davon ausgehend Ähnliches leisten können: Berschin geht von den Klosterbibliotheken aus, behandelt die Schulen und Kirchen, Gärten und sonstige weltliche Einrichtungen, stellt Schreiber, Maler, Dichter und Geschichtsschreiber vor. Dabei geht er einen Weg der Darstellung, der erzählende und Fakten erläuternde Elemente in gut lesbarer Weise vereint. Danach folgt mit einer anschaulichen Zeittafel zur Literatur der beiden Bodenseeklöster und einer überaus reichen Bibliographie ein schematisch gestalteter Teil, der für eine knappe Wiederholung des Gelesenen ebenso sorgt wie für eine Vertiefung einzelner Themen. Sehr wertvoll sind die ungewöhnlichen Anmerkungen, die Seite für Seite kommentieren sowie mit wissenschaftlichen Kontroversen und spezieller Fachliteratur bekannt machen. Ausgewählte Abbildungen, die mit ebensolchen Anmerkungen versehen sind, verstärken den Eindruck des erzählerisch und schematisch Gebotenen. Sie ergänzen nicht einfach, sondern verdichten die Kenntnis auf derselben Ebene der Darstellung. (...)
Die vorliegende zweite Auflage wurde um Literaturangaben und Notizen in der Zeittafel erweitert; thematisch wurden neben der Sequenzendichtung nun auch die liturgischen Tropen wesentlich berücksichtigt."
In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. 114 (2006) Heft 3-4. S. 435-346.
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"Es mag in unserem mehr auf Novität denn auf Qualität versessenen Zeitalter ungewöhnlich erscheinen, ein Buch anzuzeigen, dessen erste Auflage bereits vor gut 18 Jahren (Wiesbaden 1987) publiziert wurde. Bei der Begründung könnte man natürlich auf die durchaus vorhandenen Novitäten der neuen Auflage verweisen: Der Umfang wurde deutlich vergrößert, einzelne Genera wie der liturgische Tropus werden viel ausführlicher behandelt, neue Forschungsergebnisse und Textausgaben berücksichtigt. Besser ist es jedoch, die zeitlose Qualität der Arbeit hervorzuheben, deren Betrachtungsperspektive von unverminderter Aktualität ist. Ihre Besonderheit liegt darin, den Blick nicht auf die Literaturgeschichte eines Ortes zu fokussieren, sondern die durch Austausch wie Wetteifern geprägte Kultur eines größeren Raumes zum Gegenstand zu nehmen. So gelingt es Berschin, die große Bedeutung der Klöster St. Gallen und Reichenau für die Literatur- und Bildungsgeschichte insbesondere des 9.-11. Jahrhunderts treffend mit dem agonalen Prinzip zu erklären, dem steten Wettstreit auf allen Gebieten - ein Ansatz, der einen Beleg für die allgemeinen Theorien Arnold Toynbees liefert (siehe Vorwort). Doch nicht nur in der Gesamtkonzeption, sondern auch im Einzelnen ist die Weite der kulturwissenschaftlichen Perspektive hervorzuheben. So konnte man von dem führenden Kenner der Literatur des Bodenseeraums natürlich erwarten, dass er die einzelnen literarischen Genera behandelt, für deren Weiterentwicklung beide Klöster große Bedeutung hatten: die für private und liturgische (Sequenz, Tropus) Zwecke bestimmte Poesie, Geschichtsschreibung und -dichtung, Hagiographie, Predigt und Fachliteratur. Über den engeren literaturwissenschaftlichen Blickwinkel gehen aber bereits die Ausführungen zur Geschichte der Klöster (mit instruktiver Zeittafel) und ihrer Bibliotheken und Schulen, zur Entwicklung der Schrift in den Schreibschulen, zur Liturgie und zur Heiligenverehrung hinaus. Besonders zeigt sich die Weite des kulturhistorischen Ansatzes in den Kapiteln zur Buchmalerei (hochwertige Abbildungen finden sich im Anhang), zur Gartenarchitektur und zu den vielfältigen Außenkontakten beider Klöster. Im Zusammenhang mit Letzteren findet etwa auch die Bedeutung beider für die Erhaltung altirischer Literatur Erwähnung. Die stets gewahrte Vergleichsperspektive fördert neben dem Bestreben, es dem anderen gleichzutun, auch die markanten Unterschiede zwischen den zwei Klöstern zu Tage, die Berschin überzeugend mit geographischen und historischen Faktoren erklärt. Bei einem Umfang des Darstellungsteils von 70 Seiten ist das Buch in erster Linie als Einführung konzipiert, die das Allgemeine, die bestimmenden Faktoren der Kulturgeschichte der zwei Klöster anschaulich darstellt, aber keine erschöpfende Behandlung des Einzelnen bieten soll; so kann ein so bedeutender Dichter wie Walahfrid Strabo nur skizzenhaft auf drei Seiten vorgestellt werden. Sehr dankbar ist man daher für den separaten Anmerkungsteil, der unter verschiedenen Stichwörtern weiterführende Literatur, Angaben zu Textausgaben, Hintergrund Informationen und Exkurse versammelt. Ähnliche Funktion erfüllt die umfassende Bibliographie zu beiden Klöstern; etwas zu bedauern ist allerdings, dass sie für die Zeit nach 1986 nur mehr eine Auswahl der Literatur bietet. Nützlich wäre ein Personenregister gewesen. Das Fehlen eines solchen soll aber vielleicht bewusst zur Lektüre des Gesamttextes anregen. Denn nur durch diese gewinnt man ein plastisches Bild von der faszinierenden Kultur einer lange Zeit blühenden Literaturlandschaft."
In: Das Mittelalter. 11 (2006) 2. S. 181-182.
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"La première forme de la synthèse de W. Berschin sur la pratique du latin (liturgie, lectures, enseignement, compositions) au moyen âge, dans les abbayes voisines de Saint-Gall et de Reichenau, est sortie en 1987, sous le même titre: elle avait été recensee dans Scriptorium (43, 1989, p. 340-342) par F. Heinzen (additions bibliographiques eiusdem temporis). À la p. 11 du présent volume (2e éd.), W. Berschin ésume les innovations: examen plus poussé des tropaires; revision systématique des rotes, et aussi du tableau chronologique: pour les derniers compléments bibliographiques, renvoi général aux apports de l'internet, les travaux les plus utiles ayant été formellement intégrés à la nouvelle édition. Et l'a. de mettre l'accent aujourd'hui sur l'émulation qui aua animé les deux communautés, l'une tantôt brillant davantage, et tantôt l'autre (cf. la notion dégaée par Toynbee de « Challenge-and-Response »)."
In: Scriptorium. 2007, 1. S. 12-13.
Die vorliegende zweite Auflage wurde um Literaturangaben und Notizen in der Zeittafel erweitert; thematisch wurden neben der Sequenzendichtung nun auch die liturgischen Tropen wesentlich berücksichtigt."
In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. 114 (2006) Heft 3-4. S. 435-346.
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"Es mag in unserem mehr auf Novität denn auf Qualität versessenen Zeitalter ungewöhnlich erscheinen, ein Buch anzuzeigen, dessen erste Auflage bereits vor gut 18 Jahren (Wiesbaden 1987) publiziert wurde. Bei der Begründung könnte man natürlich auf die durchaus vorhandenen Novitäten der neuen Auflage verweisen: Der Umfang wurde deutlich vergrößert, einzelne Genera wie der liturgische Tropus werden viel ausführlicher behandelt, neue Forschungsergebnisse und Textausgaben berücksichtigt. Besser ist es jedoch, die zeitlose Qualität der Arbeit hervorzuheben, deren Betrachtungsperspektive von unverminderter Aktualität ist. Ihre Besonderheit liegt darin, den Blick nicht auf die Literaturgeschichte eines Ortes zu fokussieren, sondern die durch Austausch wie Wetteifern geprägte Kultur eines größeren Raumes zum Gegenstand zu nehmen. So gelingt es Berschin, die große Bedeutung der Klöster St. Gallen und Reichenau für die Literatur- und Bildungsgeschichte insbesondere des 9.-11. Jahrhunderts treffend mit dem agonalen Prinzip zu erklären, dem steten Wettstreit auf allen Gebieten - ein Ansatz, der einen Beleg für die allgemeinen Theorien Arnold Toynbees liefert (siehe Vorwort). Doch nicht nur in der Gesamtkonzeption, sondern auch im Einzelnen ist die Weite der kulturwissenschaftlichen Perspektive hervorzuheben. So konnte man von dem führenden Kenner der Literatur des Bodenseeraums natürlich erwarten, dass er die einzelnen literarischen Genera behandelt, für deren Weiterentwicklung beide Klöster große Bedeutung hatten: die für private und liturgische (Sequenz, Tropus) Zwecke bestimmte Poesie, Geschichtsschreibung und -dichtung, Hagiographie, Predigt und Fachliteratur. Über den engeren literaturwissenschaftlichen Blickwinkel gehen aber bereits die Ausführungen zur Geschichte der Klöster (mit instruktiver Zeittafel) und ihrer Bibliotheken und Schulen, zur Entwicklung der Schrift in den Schreibschulen, zur Liturgie und zur Heiligenverehrung hinaus. Besonders zeigt sich die Weite des kulturhistorischen Ansatzes in den Kapiteln zur Buchmalerei (hochwertige Abbildungen finden sich im Anhang), zur Gartenarchitektur und zu den vielfältigen Außenkontakten beider Klöster. Im Zusammenhang mit Letzteren findet etwa auch die Bedeutung beider für die Erhaltung altirischer Literatur Erwähnung. Die stets gewahrte Vergleichsperspektive fördert neben dem Bestreben, es dem anderen gleichzutun, auch die markanten Unterschiede zwischen den zwei Klöstern zu Tage, die Berschin überzeugend mit geographischen und historischen Faktoren erklärt. Bei einem Umfang des Darstellungsteils von 70 Seiten ist das Buch in erster Linie als Einführung konzipiert, die das Allgemeine, die bestimmenden Faktoren der Kulturgeschichte der zwei Klöster anschaulich darstellt, aber keine erschöpfende Behandlung des Einzelnen bieten soll; so kann ein so bedeutender Dichter wie Walahfrid Strabo nur skizzenhaft auf drei Seiten vorgestellt werden. Sehr dankbar ist man daher für den separaten Anmerkungsteil, der unter verschiedenen Stichwörtern weiterführende Literatur, Angaben zu Textausgaben, Hintergrund Informationen und Exkurse versammelt. Ähnliche Funktion erfüllt die umfassende Bibliographie zu beiden Klöstern; etwas zu bedauern ist allerdings, dass sie für die Zeit nach 1986 nur mehr eine Auswahl der Literatur bietet. Nützlich wäre ein Personenregister gewesen. Das Fehlen eines solchen soll aber vielleicht bewusst zur Lektüre des Gesamttextes anregen. Denn nur durch diese gewinnt man ein plastisches Bild von der faszinierenden Kultur einer lange Zeit blühenden Literaturlandschaft."
In: Das Mittelalter. 11 (2006) 2. S. 181-182.
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"La première forme de la synthèse de W. Berschin sur la pratique du latin (liturgie, lectures, enseignement, compositions) au moyen âge, dans les abbayes voisines de Saint-Gall et de Reichenau, est sortie en 1987, sous le même titre: elle avait été recensee dans Scriptorium (43, 1989, p. 340-342) par F. Heinzen (additions bibliographiques eiusdem temporis). À la p. 11 du présent volume (2e éd.), W. Berschin ésume les innovations: examen plus poussé des tropaires; revision systématique des rotes, et aussi du tableau chronologique: pour les derniers compléments bibliographiques, renvoi général aux apports de l'internet, les travaux les plus utiles ayant été formellement intégrés à la nouvelle édition. Et l'a. de mettre l'accent aujourd'hui sur l'émulation qui aua animé les deux communautés, l'une tantôt brillant davantage, et tantôt l'autre (cf. la notion dégaée par Toynbee de « Challenge-and-Response »)."
In: Scriptorium. 2007, 1. S. 12-13.
"Was Berschin zum ersten Mal vor ungefähr zwanzig Jahren vorlegte, sollte als Anregung dienen, sich mit der literarischen und kulturellen Entwicklung wichtiger mittelalterlicher Klöster in einer ganz spezifischen Form zu befassen. Er selbst wählte die über die Jahrhunderte hin miteinander konkurrierenden schwäbischen Abteien St. Gallen und Reichenau. Nimmt man die Struktur des Büchleins als Vorbild, so hätte mancher Fachmann davon ausgehend Ähnliches leisten können: Berschin geht von den Klosterbibliotheken aus, behandelt die Schulen und Kirchen, Gärten und sonstige weltliche Einrichtungen, stellt Schreiber, Maler, Dichter und Geschichtsschreiber vor. Dabei geht er einen Weg der Darstellung, der erzählende und Fakten erläuternde Elemente in gut lesbarer Weise vereint. Danach folgt mit einer anschaulichen Zeittafel zur Literatur der beiden Bodenseeklöster und einer überaus reichen Bibliographie ein schematisch gestalteter Teil, der für eine knappe Wiederholung des Gelesenen ebenso sorgt wie für eine Vertiefung einzelner Themen. Sehr wertvoll sind die ungewöhnlichen Anmerkungen, die Seite für Seite kommentieren sowie mit wissenschaftlichen Kontroversen und spezieller Fachliteratur bekannt machen. Ausgewählte Abbildungen, die mit ebensolchen Anmerkungen versehen sind, verstärken den Eindruck des erzählerisch und schematisch Gebotenen. Sie ergänzen nicht einfach, sondern verdichten die Kenntnis auf derselben Ebene der Darstellung. (...)
Die vorliegende zweite Auflage wurde um Literaturangaben und Notizen in der Zeittafel erweitert; thematisch wurden neben der Sequenzendichtung nun auch die liturgischen Tropen wesentlich berücksichtigt."
In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. 114 (2006) Heft 3-4. S. 435-346.
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"Es mag in unserem mehr auf Novität denn auf Qualität versessenen Zeitalter ungewöhnlich erscheinen, ein Buch anzuzeigen, dessen erste Auflage bereits vor gut 18 Jahren (Wiesbaden 1987) publiziert wurde. Bei der Begründung könnte man natürlich auf die durchaus vorhandenen Novitäten der neuen Auflage verweisen: Der Umfang wurde deutlich vergrößert, einzelne Genera wie der liturgische Tropus werden viel ausführlicher behandelt, neue Forschungsergebnisse und Textausgaben berücksichtigt. Besser ist es jedoch, die zeitlose Qualität der Arbeit hervorzuheben, deren Betrachtungsperspektive von unverminderter Aktualität ist. Ihre Besonderheit liegt darin, den Blick nicht auf die Literaturgeschichte eines Ortes zu fokussieren, sondern die durch Austausch wie Wetteifern geprägte Kultur eines größeren Raumes zum Gegenstand zu nehmen. So gelingt es Berschin, die große Bedeutung der Klöster St. Gallen und Reichenau für die Literatur- und Bildungsgeschichte insbesondere des 9.-11. Jahrhunderts treffend mit dem agonalen Prinzip zu erklären, dem steten Wettstreit auf allen Gebieten - ein Ansatz, der einen Beleg für die allgemeinen Theorien Arnold Toynbees liefert (siehe Vorwort). Doch nicht nur in der Gesamtkonzeption, sondern auch im Einzelnen ist die Weite der kulturwissenschaftlichen Perspektive hervorzuheben. So konnte man von dem führenden Kenner der Literatur des Bodenseeraums natürlich erwarten, dass er die einzelnen literarischen Genera behandelt, für deren Weiterentwicklung beide Klöster große Bedeutung hatten: die für private und liturgische (Sequenz, Tropus) Zwecke bestimmte Poesie, Geschichtsschreibung und -dichtung, Hagiographie, Predigt und Fachliteratur. Über den engeren literaturwissenschaftlichen Blickwinkel gehen aber bereits die Ausführungen zur Geschichte der Klöster (mit instruktiver Zeittafel) und ihrer Bibliotheken und Schulen, zur Entwicklung der Schrift in den Schreibschulen, zur Liturgie und zur Heiligenverehrung hinaus. Besonders zeigt sich die Weite des kulturhistorischen Ansatzes in den Kapiteln zur Buchmalerei (hochwertige Abbildungen finden sich im Anhang), zur Gartenarchitektur und zu den vielfältigen Außenkontakten beider Klöster. Im Zusammenhang mit Letzteren findet etwa auch die Bedeutung beider für die Erhaltung altirischer Literatur Erwähnung. Die stets gewahrte Vergleichsperspektive fördert neben dem Bestreben, es dem anderen gleichzutun, auch die markanten Unterschiede zwischen den zwei Klöstern zu Tage, die Berschin überzeugend mit geographischen und historischen Faktoren erklärt. Bei einem Umfang des Darstellungsteils von 70 Seiten ist das Buch in erster Linie als Einführung konzipiert, die das Allgemeine, die bestimmenden Faktoren der Kulturgeschichte der zwei Klöster anschaulich darstellt, aber keine erschöpfende Behandlung des Einzelnen bieten soll; so kann ein so bedeutender Dichter wie Walahfrid Strabo nur skizzenhaft auf drei Seiten vorgestellt werden. Sehr dankbar ist man daher für den separaten Anmerkungsteil, der unter verschiedenen Stichwörtern weiterführende Literatur, Angaben zu Textausgaben, Hintergrund Informationen und Exkurse versammelt. Ähnliche Funktion erfüllt die umfassende Bibliographie zu beiden Klöstern; etwas zu bedauern ist allerdings, dass sie für die Zeit nach 1986 nur mehr eine Auswahl der Literatur bietet. Nützlich wäre ein Personenregister gewesen. Das Fehlen eines solchen soll aber vielleicht bewusst zur Lektüre des Gesamttextes anregen. Denn nur durch diese gewinnt man ein plastisches Bild von der faszinierenden Kultur einer lange Zeit blühenden Literaturlandschaft."
In: Das Mittelalter. 11 (2006) 2. S. 181-182.
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"La première forme de la synthèse de W. Berschin sur la pratique du latin (liturgie, lectures, enseignement, compositions) au moyen âge, dans les abbayes voisines de Saint-Gall et de Reichenau, est sortie en 1987, sous le même titre: elle avait été recensee dans Scriptorium (43, 1989, p. 340-342) par F. Heinzen (additions bibliographiques eiusdem temporis). À la p. 11 du présent volume (2e éd.), W. Berschin ésume les innovations: examen plus poussé des tropaires; revision systématique des rotes, et aussi du tableau chronologique: pour les derniers compléments bibliographiques, renvoi général aux apports de l'internet, les travaux les plus utiles ayant été formellement intégrés à la nouvelle édition. Et l'a. de mettre l'accent aujourd'hui sur l'émulation qui aua animé les deux communautés, l'une tantôt brillant davantage, et tantôt l'autre (cf. la notion dégaée par Toynbee de « Challenge-and-Response »)."
In: Scriptorium. 2007, 1. S. 12-13.
Die vorliegende zweite Auflage wurde um Literaturangaben und Notizen in der Zeittafel erweitert; thematisch wurden neben der Sequenzendichtung nun auch die liturgischen Tropen wesentlich berücksichtigt."
In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. 114 (2006) Heft 3-4. S. 435-346.
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"Es mag in unserem mehr auf Novität denn auf Qualität versessenen Zeitalter ungewöhnlich erscheinen, ein Buch anzuzeigen, dessen erste Auflage bereits vor gut 18 Jahren (Wiesbaden 1987) publiziert wurde. Bei der Begründung könnte man natürlich auf die durchaus vorhandenen Novitäten der neuen Auflage verweisen: Der Umfang wurde deutlich vergrößert, einzelne Genera wie der liturgische Tropus werden viel ausführlicher behandelt, neue Forschungsergebnisse und Textausgaben berücksichtigt. Besser ist es jedoch, die zeitlose Qualität der Arbeit hervorzuheben, deren Betrachtungsperspektive von unverminderter Aktualität ist. Ihre Besonderheit liegt darin, den Blick nicht auf die Literaturgeschichte eines Ortes zu fokussieren, sondern die durch Austausch wie Wetteifern geprägte Kultur eines größeren Raumes zum Gegenstand zu nehmen. So gelingt es Berschin, die große Bedeutung der Klöster St. Gallen und Reichenau für die Literatur- und Bildungsgeschichte insbesondere des 9.-11. Jahrhunderts treffend mit dem agonalen Prinzip zu erklären, dem steten Wettstreit auf allen Gebieten - ein Ansatz, der einen Beleg für die allgemeinen Theorien Arnold Toynbees liefert (siehe Vorwort). Doch nicht nur in der Gesamtkonzeption, sondern auch im Einzelnen ist die Weite der kulturwissenschaftlichen Perspektive hervorzuheben. So konnte man von dem führenden Kenner der Literatur des Bodenseeraums natürlich erwarten, dass er die einzelnen literarischen Genera behandelt, für deren Weiterentwicklung beide Klöster große Bedeutung hatten: die für private und liturgische (Sequenz, Tropus) Zwecke bestimmte Poesie, Geschichtsschreibung und -dichtung, Hagiographie, Predigt und Fachliteratur. Über den engeren literaturwissenschaftlichen Blickwinkel gehen aber bereits die Ausführungen zur Geschichte der Klöster (mit instruktiver Zeittafel) und ihrer Bibliotheken und Schulen, zur Entwicklung der Schrift in den Schreibschulen, zur Liturgie und zur Heiligenverehrung hinaus. Besonders zeigt sich die Weite des kulturhistorischen Ansatzes in den Kapiteln zur Buchmalerei (hochwertige Abbildungen finden sich im Anhang), zur Gartenarchitektur und zu den vielfältigen Außenkontakten beider Klöster. Im Zusammenhang mit Letzteren findet etwa auch die Bedeutung beider für die Erhaltung altirischer Literatur Erwähnung. Die stets gewahrte Vergleichsperspektive fördert neben dem Bestreben, es dem anderen gleichzutun, auch die markanten Unterschiede zwischen den zwei Klöstern zu Tage, die Berschin überzeugend mit geographischen und historischen Faktoren erklärt. Bei einem Umfang des Darstellungsteils von 70 Seiten ist das Buch in erster Linie als Einführung konzipiert, die das Allgemeine, die bestimmenden Faktoren der Kulturgeschichte der zwei Klöster anschaulich darstellt, aber keine erschöpfende Behandlung des Einzelnen bieten soll; so kann ein so bedeutender Dichter wie Walahfrid Strabo nur skizzenhaft auf drei Seiten vorgestellt werden. Sehr dankbar ist man daher für den separaten Anmerkungsteil, der unter verschiedenen Stichwörtern weiterführende Literatur, Angaben zu Textausgaben, Hintergrund Informationen und Exkurse versammelt. Ähnliche Funktion erfüllt die umfassende Bibliographie zu beiden Klöstern; etwas zu bedauern ist allerdings, dass sie für die Zeit nach 1986 nur mehr eine Auswahl der Literatur bietet. Nützlich wäre ein Personenregister gewesen. Das Fehlen eines solchen soll aber vielleicht bewusst zur Lektüre des Gesamttextes anregen. Denn nur durch diese gewinnt man ein plastisches Bild von der faszinierenden Kultur einer lange Zeit blühenden Literaturlandschaft."
In: Das Mittelalter. 11 (2006) 2. S. 181-182.
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"La première forme de la synthèse de W. Berschin sur la pratique du latin (liturgie, lectures, enseignement, compositions) au moyen âge, dans les abbayes voisines de Saint-Gall et de Reichenau, est sortie en 1987, sous le même titre: elle avait été recensee dans Scriptorium (43, 1989, p. 340-342) par F. Heinzen (additions bibliographiques eiusdem temporis). À la p. 11 du présent volume (2e éd.), W. Berschin ésume les innovations: examen plus poussé des tropaires; revision systématique des rotes, et aussi du tableau chronologique: pour les derniers compléments bibliographiques, renvoi général aux apports de l'internet, les travaux les plus utiles ayant été formellement intégrés à la nouvelle édition. Et l'a. de mettre l'accent aujourd'hui sur l'émulation qui aua animé les deux communautés, l'une tantôt brillant davantage, et tantôt l'autre (cf. la notion dégaée par Toynbee de « Challenge-and-Response »)."
In: Scriptorium. 2007, 1. S. 12-13.
Details
Medium: | Taschenbuch |
---|---|
ISBN-13: | 9783895004339 |
ISBN-10: | 3895004332 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Berschin, Walter |
Auflage: | 2. Auflage |
Hersteller: | Reichert |
Abbildungen: | 12 schwarz/weiß - Abbildungen, 5 Farbabbildungen |
Maße: | 240 x 170 x 12 mm |
Von/Mit: | Walter Berschin |
Gewicht: | 0,51 kg |
Details
Medium: | Taschenbuch |
---|---|
ISBN-13: | 9783895004339 |
ISBN-10: | 3895004332 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Berschin, Walter |
Auflage: | 2. Auflage |
Hersteller: | Reichert |
Abbildungen: | 12 schwarz/weiß - Abbildungen, 5 Farbabbildungen |
Maße: | 240 x 170 x 12 mm |
Von/Mit: | Walter Berschin |
Gewicht: | 0,51 kg |
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