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Die unbekannte Front
Der Erste Weltkrieg in Rumänien, Krieg und Konflikt 4
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Der rumänische Kriegsschauplatz
1916 bis 1918 als Ort disparater Erfahrungen
Gundula Gahlen, Deniza Petrova, Oliver Stein
Am Abend des 27. August 1916 erklärte Rumänien Österreich-Ungarn den Krieg und rückte in Siebenbürgen ein. Als diese Nachricht am folgenden Tag von den Zeitungen in aller Welt verkündet wurde, löste sie in den Ententestaaten große Hoffnungen aus. Bei den Angehörigen der Mittelmächte hingegen dominierten tiefgreifende Sorgen. Auf beiden Seiten glaubten nun viele, dass das Ende des Krieges kurz bevorstehe. "I hope and pray it may shorten this Horrible [sic] war" , schrieb die Ehefrau des britischen Premierministers Asquith in ihr Tagebuch, während zur gleichen Zeit ein hochrangiger deutscher Offizier resigniert konstatierte, "daß das Ende für uns immer näher rückt [...]. Wir gehen einer schweren Katastrophe entgegen". Diejenigen auf Seiten der Mittelmächte, die nicht ganz so pessimistisch in die Zukunft blickten, befürchteten zwar keine baldige Kriegsniederlage, jedoch immerhin eine weitere opferreiche Verlängerung des Krieges, bis - wie ein deutscher Generalstabsoffizier schrieb - "600.000 Rumänen noch geschlagen sind und dafür [...] wieder unzählige deutsche Soldaten in's Gras beißen" müssen. Wieder war eine weitere Region Europas in den Strudel des Ersten Weltkrieges hineingezogen worden, doch das baldige Ende des Weltkrieges sollte sich nicht einstellen. Stattdessen führten die folgenden Kriegsereignisse in Siebenbürgen und in Rumänien innerhalb von nur wenigen Monaten zu einem "Siegeszug" der Mittelmächte. Mit der Eroberung des Großteils von Rumänien konnten sie lebensnotwendige Ressourcen in Besitz nehmen, die ihnen eine weitere Fortführung des Krieges auf längere Sicht erst ermöglichten. Der Erste Weltkrieg aber sollte noch über zwei weitere Jahre dauern, bis er mit dem Sieg der Entente endete.
Auch wenn die Kriegsereignisse in Rumänien letztlich den Ausgang des Ersten Weltkrieges nicht entschieden, so lohnt es sich doch, ihnen eine weit größere Beachtung zuzuwenden, als dies bislang geschehen ist. Gerade dieser Kriegsschauplatz bietet die Chance, durch eine multiperspektivische Untersuchung eine ganze Reihe von Phänomenen und Problemen herauszukristallisieren, die sowohl für die Geschichte des Ersten Weltkrieges als auch für die Geschichte der Region von wesentlicher Bedeutung sind. Was den Krieg in Rumänien so überaus interessant macht, ist die besondere Diversität, die dieses Ereignis und sein Raum widerspiegeln. Schon die Zeitgenossen haben erkannt, dass diesem Krieg, wie Generalleutnant Ernst Kabisch bemerkte, "etwas Merkwürdiges" innewohnt.
Dies beginnt bereits bei den unterschiedlichen topographischen und klimatischen Verhältnissen im Land, die dazu führten, dass die Kriegführung wechselnden Bedingungen unterlag und ganz verschiedene Formen annahm. Auf den Gebirgskrieg folgte der Kampf in der Ebene, auf den Bewegungskrieg folgte der Stellungskrieg. Von noch größerer Relevanz aber erscheint die Diversität der in diesen Krieg involvierten Gruppen, seien es Kombattanten oder Nichtkombattanten: War die umkämpfte Region bereits stark multiethnisch geprägt, so wurden durch die beiden Kriegsparteien zudem noch Truppen aus sieben Staaten eingesetzt, die zum Teil selbst wiederum ethnisch heterogen waren. Daher lassen sich im Rumänienfeldzug und in der sich anschließenden Zeit von Besatzung und Stellungskrieg ganz unterschiedliche Formen und Konstellationen der Begegnung ermitteln, die teilweise auch quer zu den vorgegebenen Freund-Feind-Schemata verlaufen. Auf einem verhältnismäßig gut überschaubaren Raum trafen Akteure und Beteiligte zusammen, die sich sowohl in ihren kulturellen Prägungen und Identitäten und in ihren Bildern vom jeweils "Anderen" als auch in ihren Interessen und Zielen unterschieden. Dies macht den rumänischen Kriegsschauplatz zu einem Ballungsraum für interkulturelle Begegnungen im Krieg wie auch für Interessenkonflikte innerhalb der beiden Kriegsbündnisse bzw. zwischen Besa
Der rumänische Kriegsschauplatz
1916 bis 1918 als Ort disparater Erfahrungen
Gundula Gahlen, Deniza Petrova, Oliver Stein
Am Abend des 27. August 1916 erklärte Rumänien Österreich-Ungarn den Krieg und rückte in Siebenbürgen ein. Als diese Nachricht am folgenden Tag von den Zeitungen in aller Welt verkündet wurde, löste sie in den Ententestaaten große Hoffnungen aus. Bei den Angehörigen der Mittelmächte hingegen dominierten tiefgreifende Sorgen. Auf beiden Seiten glaubten nun viele, dass das Ende des Krieges kurz bevorstehe. "I hope and pray it may shorten this Horrible [sic] war" , schrieb die Ehefrau des britischen Premierministers Asquith in ihr Tagebuch, während zur gleichen Zeit ein hochrangiger deutscher Offizier resigniert konstatierte, "daß das Ende für uns immer näher rückt [...]. Wir gehen einer schweren Katastrophe entgegen". Diejenigen auf Seiten der Mittelmächte, die nicht ganz so pessimistisch in die Zukunft blickten, befürchteten zwar keine baldige Kriegsniederlage, jedoch immerhin eine weitere opferreiche Verlängerung des Krieges, bis - wie ein deutscher Generalstabsoffizier schrieb - "600.000 Rumänen noch geschlagen sind und dafür [...] wieder unzählige deutsche Soldaten in's Gras beißen" müssen. Wieder war eine weitere Region Europas in den Strudel des Ersten Weltkrieges hineingezogen worden, doch das baldige Ende des Weltkrieges sollte sich nicht einstellen. Stattdessen führten die folgenden Kriegsereignisse in Siebenbürgen und in Rumänien innerhalb von nur wenigen Monaten zu einem "Siegeszug" der Mittelmächte. Mit der Eroberung des Großteils von Rumänien konnten sie lebensnotwendige Ressourcen in Besitz nehmen, die ihnen eine weitere Fortführung des Krieges auf längere Sicht erst ermöglichten. Der Erste Weltkrieg aber sollte noch über zwei weitere Jahre dauern, bis er mit dem Sieg der Entente endete.
Auch wenn die Kriegsereignisse in Rumänien letztlich den Ausgang des Ersten Weltkrieges nicht entschieden, so lohnt es sich doch, ihnen eine weit größere Beachtung zuzuwenden, als dies bislang geschehen ist. Gerade dieser Kriegsschauplatz bietet die Chance, durch eine multiperspektivische Untersuchung eine ganze Reihe von Phänomenen und Problemen herauszukristallisieren, die sowohl für die Geschichte des Ersten Weltkrieges als auch für die Geschichte der Region von wesentlicher Bedeutung sind. Was den Krieg in Rumänien so überaus interessant macht, ist die besondere Diversität, die dieses Ereignis und sein Raum widerspiegeln. Schon die Zeitgenossen haben erkannt, dass diesem Krieg, wie Generalleutnant Ernst Kabisch bemerkte, "etwas Merkwürdiges" innewohnt.
Dies beginnt bereits bei den unterschiedlichen topographischen und klimatischen Verhältnissen im Land, die dazu führten, dass die Kriegführung wechselnden Bedingungen unterlag und ganz verschiedene Formen annahm. Auf den Gebirgskrieg folgte der Kampf in der Ebene, auf den Bewegungskrieg folgte der Stellungskrieg. Von noch größerer Relevanz aber erscheint die Diversität der in diesen Krieg involvierten Gruppen, seien es Kombattanten oder Nichtkombattanten: War die umkämpfte Region bereits stark multiethnisch geprägt, so wurden durch die beiden Kriegsparteien zudem noch Truppen aus sieben Staaten eingesetzt, die zum Teil selbst wiederum ethnisch heterogen waren. Daher lassen sich im Rumänienfeldzug und in der sich anschließenden Zeit von Besatzung und Stellungskrieg ganz unterschiedliche Formen und Konstellationen der Begegnung ermitteln, die teilweise auch quer zu den vorgegebenen Freund-Feind-Schemata verlaufen. Auf einem verhältnismäßig gut überschaubaren Raum trafen Akteure und Beteiligte zusammen, die sich sowohl in ihren kulturellen Prägungen und Identitäten und in ihren Bildern vom jeweils "Anderen" als auch in ihren Interessen und Zielen unterschieden. Dies macht den rumänischen Kriegsschauplatz zu einem Ballungsraum für interkulturelle Begegnungen im Krieg wie auch für Interessenkonflikte innerhalb der beiden Kriegsbündnisse bzw. zwischen Besa
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Geschichte
Jahrhundert: 20. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Buch
Seiten: 562
Inhalt: 562 S.
ISBN-13: 9783593509617
ISBN-10: 359350961X
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Gahlen, Gundula
Petrova, Deniza
Stein, Oliver
Bachinger, Bernhard
Bader, Axel
Cain, Daniel
Constantinescu, Romanita
Gnosa, Ralf
Redaktion: Gahlen, Gundula
Petrova, Deniza
Stein, Oliver
Herausgeber: Gundula Gahlen/Deniza Petrova/Oliver Stein
Auflage: 1/2018
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 220 x 152 x 38 mm
Erscheinungsdatum: 06.12.2018
Gewicht: 0,79 kg
preigu-id: 113667575
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Geschichte
Jahrhundert: 20. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Buch
Seiten: 562
Inhalt: 562 S.
ISBN-13: 9783593509617
ISBN-10: 359350961X
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Gahlen, Gundula
Petrova, Deniza
Stein, Oliver
Bachinger, Bernhard
Bader, Axel
Cain, Daniel
Constantinescu, Romanita
Gnosa, Ralf
Redaktion: Gahlen, Gundula
Petrova, Deniza
Stein, Oliver
Herausgeber: Gundula Gahlen/Deniza Petrova/Oliver Stein
Auflage: 1/2018
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 220 x 152 x 38 mm
Erscheinungsdatum: 06.12.2018
Gewicht: 0,79 kg
preigu-id: 113667575
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