Sie wollte ihn zu gerne für die Nacht in ihr Zimmer einladen, wusste jedoch nicht, ob das erlaubt war. Deshalb wandte sie sich bedauernd von ihm ab und ging wieder zu Monsieur Eros. Er hatte sich notiert, welche Kandidaten keinen String erhalten hatten und deshalb ausschieden. Es waren Leon - der noch wütender dreinschaute als zuvor; Jonas, der zwar irgendwie sexy war, aber ansonsten gewöhnlich; Andreas, der ebenfalls gewöhnlich rüberkam; Tobias und Felix, der Student. Bei ihm war es Nadine am schwersten gefallen, ihm keinen String zu geben. Doch da sie wählen musste und da ansonsten Yannik rausgeflogen wäre, musste sie Felix gehen lassen. Bedauernd lächelte sie ihn an. Ein verschleierter Blick aus grünen Augen war seine Antwort, dann drehte er sich um und stieg zusammen mit den anderen Ex-Kandidaten in das wartende Auto.Alle anderen, die einen String erhalten hatten, durften in die Villa einziehen. Ihr Gepäck würde innerhalb einer Stunde ankommen, versicherte ihnen Monsieur Eros. Er zeigte den Kandidaten ihre Zimmer, wo ein kleiner Imbiss bereitstand, und schärfte ihnen ein, die Nacht allein zu verbringen und Madame nicht zu stören. Offensichtlich kannte er aus früheren Events die Neigung der Männer, die zu erobernde Dame mit allen Mitteln zu überzeugen zu versuchen.Die Einzigen, die ein Doppelzimmer wünschten, waren die Zwillinge, die behaupteten, alleine nicht schlafen zu können. Nadine bekam das mit und fragte sich, wie zukünftige Freundinnen damit zurechtkommen sollten, wenn es den Auserwählten nur im Doppelpack gab? Wobei so ein witziges Doppelpack war doch eigentlich praktisch: Sollte der eine gerade nicht in Stimmung sein oder sein Pulver verspritzt haben, käme der Zweite zum Zuge.Sie selbst suchte ebenfalls ihr Zimmer auf, wo der abendliche Imbiss auf sie wartete. Er bestand aus Sandwiches und Salat, und während sie nachdenklich das Erlebte Revue passieren ließ, biß sie in das Brot. Wie sollte sie schlafen, so aufgegeilt, wie sie war?Glücklicherweise wusste sie von Dunja, dass dieser erste Abend komplett ohne Sex war. Deshalb hatte sie vorgesorgt und ihren Vibrator mitgenommen. Hastig nahm sie noch ein paar Bissen, dann zog sie sich aus und streichelte liebevoll das Gerät, bevor sie es genüsslich in sich schob.»Aaaah«, stöhnte sie und bemühte sich, leise zu sein, weil sie nicht wusste, wie hellhörig die alte Villa war.