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Die Namen der Katastrophe
'Holocaust' und 'Shoah' als sprachliche und soziale Zeichen
Taschenbuch von Kristin Platt
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Die Begriffe »Holocaust« und »Shoah« werden zumeist als Bezeichnungen angesehen, die moralische Bedeutungen tragen und gesellschaftspolitisch ausgehandelt sind. Vermutet werden könnte, dass die Funktion beider Begriffe darin liegt, die Besonderheit des Ereignisses zu betonen.
Die vorliegende Studie widerspricht der Eingrenzung auf ausschließlich symbolische Funktionen und fragt nach der Bedeutung als »Namen«. Wie sprechen wir über Ereignisse und welche Bilder werden zu Bezeichnungen?
Von dem Ergebnis ausgehend, dass die Begriffe unterschiedliche Funktionen erfüllen, je nachdem, ob sie als Symbol, Zeichen, Metapher oder Name eingesetzt werden, werden Wechselbeziehungen zwischen den formativen Eigenschaften des Namens und den narrativen Funktionen herausgearbeitet. Mit der Typisierung der Erwartungen, die wir an Namen stellen, und der Aussagen, die wir mit Namen bilden können, lässt sich unterstreichen, dass die Fähigkeit der Namen, die für den »Holocaust« entwickelt worden sind, nicht in ihrem moralischen Potential liegt, sondern in der Fähigkeit zu bezeichnen, und dabei die Tatsächlichkeit, die Präsenz und die Gültigkeit des Geschehens zu markieren. Welche Entwicklungen werden die Begriffe und Namen nehmen, mit denen wir zukünftig Katastrophen und Gewaltakte benennen, um eine Erkennbarkeit des Geschehens zu unterstreichen, aber vielleicht auch noch stärker mit dem Risiko gezielter Gleichsetzungen und Nivellierungen von Opfern und Überlebenden konfrontiert sind?
Die Durchsetzungsgeschichte der Begriffe Churbn (jidd.: »Katastrophe«), Holocaust und Shoah wird quellenreich nachgezeichnet. Die begriffsgeschichtliche Untersuchung wird gerahmt von einer sozial- und kulturtheoretischen Analyse zu Relationen von Ereignis und Sprache, Dialogizität und Schweigen.
Kristin Platt macht deutlich, dass Benennungen als soziale Verfahren verstanden werden können, durch die nicht zuletzt Anerkennungen ausgehandelt werden. Wer kann, wer darf sprechen?
Die Begriffe »Holocaust« und »Shoah« werden zumeist als Bezeichnungen angesehen, die moralische Bedeutungen tragen und gesellschaftspolitisch ausgehandelt sind. Vermutet werden könnte, dass die Funktion beider Begriffe darin liegt, die Besonderheit des Ereignisses zu betonen.
Die vorliegende Studie widerspricht der Eingrenzung auf ausschließlich symbolische Funktionen und fragt nach der Bedeutung als »Namen«. Wie sprechen wir über Ereignisse und welche Bilder werden zu Bezeichnungen?
Von dem Ergebnis ausgehend, dass die Begriffe unterschiedliche Funktionen erfüllen, je nachdem, ob sie als Symbol, Zeichen, Metapher oder Name eingesetzt werden, werden Wechselbeziehungen zwischen den formativen Eigenschaften des Namens und den narrativen Funktionen herausgearbeitet. Mit der Typisierung der Erwartungen, die wir an Namen stellen, und der Aussagen, die wir mit Namen bilden können, lässt sich unterstreichen, dass die Fähigkeit der Namen, die für den »Holocaust« entwickelt worden sind, nicht in ihrem moralischen Potential liegt, sondern in der Fähigkeit zu bezeichnen, und dabei die Tatsächlichkeit, die Präsenz und die Gültigkeit des Geschehens zu markieren. Welche Entwicklungen werden die Begriffe und Namen nehmen, mit denen wir zukünftig Katastrophen und Gewaltakte benennen, um eine Erkennbarkeit des Geschehens zu unterstreichen, aber vielleicht auch noch stärker mit dem Risiko gezielter Gleichsetzungen und Nivellierungen von Opfern und Überlebenden konfrontiert sind?
Die Durchsetzungsgeschichte der Begriffe Churbn (jidd.: »Katastrophe«), Holocaust und Shoah wird quellenreich nachgezeichnet. Die begriffsgeschichtliche Untersuchung wird gerahmt von einer sozial- und kulturtheoretischen Analyse zu Relationen von Ereignis und Sprache, Dialogizität und Schweigen.
Kristin Platt macht deutlich, dass Benennungen als soziale Verfahren verstanden werden können, durch die nicht zuletzt Anerkennungen ausgehandelt werden. Wer kann, wer darf sprechen?
Über den Autor
Kristin Platt, Dr. habil., ist Sozialpsychologin, Sozial- und Kulturwissenschaftlerin und als Leiterin des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Gewalt- und Genozidforschung sowie zu Forschungen über psychische und soziale Traumatisierungsfolgen bei Überlebenden politischer Gewalt.
Details
Erscheinungsjahr: 2024
Fachbereich: Geisteswissenschaften allgemein
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 750 S.
ISBN-13: 9783958322165
ISBN-10: 3958322166
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Platt, Kristin
Hersteller: Velbrueck GmbH
Velbrck GmbH Bcher und Medien
Maße: 220 x 140 x 53 mm
Von/Mit: Kristin Platt
Erscheinungsdatum: 12.07.2024
Gewicht: 1,096 kg
Artikel-ID: 117938551
Über den Autor
Kristin Platt, Dr. habil., ist Sozialpsychologin, Sozial- und Kulturwissenschaftlerin und als Leiterin des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Gewalt- und Genozidforschung sowie zu Forschungen über psychische und soziale Traumatisierungsfolgen bei Überlebenden politischer Gewalt.
Details
Erscheinungsjahr: 2024
Fachbereich: Geisteswissenschaften allgemein
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 750 S.
ISBN-13: 9783958322165
ISBN-10: 3958322166
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Platt, Kristin
Hersteller: Velbrueck GmbH
Velbrck GmbH Bcher und Medien
Maße: 220 x 140 x 53 mm
Von/Mit: Kristin Platt
Erscheinungsdatum: 12.07.2024
Gewicht: 1,096 kg
Artikel-ID: 117938551
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