Dekorationsartikel gehören nicht zum Leistungsumfang.
Die Gedanken sind nicht frei.
Coaching: eine Kritik
Taschenbuch von Georg Steinmeyer
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Settings, in denen der Klient durch gezielte Fragen und Interventionen eines Coachs lernen soll, Probleme oder Konflikte selbständig zu lösen, um leistungsfähiger zu werden oder eigene Ziele besser erkennen und umsetzen zu können, erleben einen beispiellosen Boom. Dabei nehmen Coachings längst nicht mehr nur die berufliche Situation in den Blick, sondern bieten sich als Hilfe in nahezu jeder Lebenslage an. Die Methoden und deren Risiken sind indes den meisten, die sich darauf einlassen, kaum bekannt.
Der Politikwissenschaftler Georg Steinmeyer hat Websites und Selbstzeugnisse von Coachs ausgewertet, Befragungen durchgeführt, Lehrbücher von Ausbildern studiert und Publikationen von Dachverbänden analysiert. Drei derzeit dominierende Coaching­techniken werden im Detail untersucht: Das Neurolinguistische Programmieren (NLP), die umstrittene »Positive Psychologie« sowie »The Work of Byron Katie«. Das beunruhigende Ergebnis: Coachings erfolgen nach wie vor ohne wissenschaftliche Fundierung. Statt von Methoden sollte man besser von Ideologien sprechen. Dies gilt oft auch für Angebote, die sich als seriöser Flügel der Branche ausweisen. Viele Coachings basieren auf Wertesystemen, die esoterische, demokratiefeindliche, sozialdarwinistische, gewaltverharmlosende oder geschichtsrevisionistische Elemente enthalten. Deshalb ist ihr unhinterfragtes Vordringen in systemrelevante Bereiche wie Bildungseinrichtungen, Behörden, Unternehmen, Gesundheitseinrichtungen, Parteistiftungen, ehrenamtliche Initiativen und Kirchen auch von politischer Relevanz.
Denn das Ziel all dieser Ideologien ist, wie Steinmeyer zeigt, die Schaffung eines neuen Menschentypus, der sein Denken und seine Sichtweisen nach Maßgabe ökonomischer Verwertbarkeit »programmiert«. Der grundrechtlich geschützte Kern jeder Persönlichkeit aus individuellen Erfahrungen, Erinnerungen, Einstellungen, Charakterzügen, Glaubensvorstellungen, Gedanken und Gefühlen wird zum »Psychologischen Kapital« umgedeutet, von dessen »Flexibilisierung« und »Optimierung« die soziale und gesellschaftliche Teilhabe abhängt. Das aber läuft auf eine Gesellschaft hinaus, in der die Gedanken nicht mehr frei sind: Coachings erweisen sich als Instrument einer Entdemokratisierung des Denkens und eines totalitären Anspruchs des Ökonomischen auf das Menschliche.
Settings, in denen der Klient durch gezielte Fragen und Interventionen eines Coachs lernen soll, Probleme oder Konflikte selbständig zu lösen, um leistungsfähiger zu werden oder eigene Ziele besser erkennen und umsetzen zu können, erleben einen beispiellosen Boom. Dabei nehmen Coachings längst nicht mehr nur die berufliche Situation in den Blick, sondern bieten sich als Hilfe in nahezu jeder Lebenslage an. Die Methoden und deren Risiken sind indes den meisten, die sich darauf einlassen, kaum bekannt.
Der Politikwissenschaftler Georg Steinmeyer hat Websites und Selbstzeugnisse von Coachs ausgewertet, Befragungen durchgeführt, Lehrbücher von Ausbildern studiert und Publikationen von Dachverbänden analysiert. Drei derzeit dominierende Coaching­techniken werden im Detail untersucht: Das Neurolinguistische Programmieren (NLP), die umstrittene »Positive Psychologie« sowie »The Work of Byron Katie«. Das beunruhigende Ergebnis: Coachings erfolgen nach wie vor ohne wissenschaftliche Fundierung. Statt von Methoden sollte man besser von Ideologien sprechen. Dies gilt oft auch für Angebote, die sich als seriöser Flügel der Branche ausweisen. Viele Coachings basieren auf Wertesystemen, die esoterische, demokratiefeindliche, sozialdarwinistische, gewaltverharmlosende oder geschichtsrevisionistische Elemente enthalten. Deshalb ist ihr unhinterfragtes Vordringen in systemrelevante Bereiche wie Bildungseinrichtungen, Behörden, Unternehmen, Gesundheitseinrichtungen, Parteistiftungen, ehrenamtliche Initiativen und Kirchen auch von politischer Relevanz.
Denn das Ziel all dieser Ideologien ist, wie Steinmeyer zeigt, die Schaffung eines neuen Menschentypus, der sein Denken und seine Sichtweisen nach Maßgabe ökonomischer Verwertbarkeit »programmiert«. Der grundrechtlich geschützte Kern jeder Persönlichkeit aus individuellen Erfahrungen, Erinnerungen, Einstellungen, Charakterzügen, Glaubensvorstellungen, Gedanken und Gefühlen wird zum »Psychologischen Kapital« umgedeutet, von dessen »Flexibilisierung« und »Optimierung« die soziale und gesellschaftliche Teilhabe abhängt. Das aber läuft auf eine Gesellschaft hinaus, in der die Gedanken nicht mehr frei sind: Coachings erweisen sich als Instrument einer Entdemokratisierung des Denkens und eines totalitären Anspruchs des Ökonomischen auf das Menschliche.
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Fachbereich: Angewandte Psychologie
Genre: Psychologie
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 284
Inhalt: 284 S.
ISBN-13: 9783867323079
ISBN-10: 3867323070
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Steinmeyer, Georg
Hersteller: Lukas Verlag
B”ttcher, Frank, Dr.
Maße: 239 x 161 x 22 mm
Von/Mit: Georg Steinmeyer
Erscheinungsdatum: 06.06.2018
Gewicht: 0,573 kg
preigu-id: 111274568
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Fachbereich: Angewandte Psychologie
Genre: Psychologie
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 284
Inhalt: 284 S.
ISBN-13: 9783867323079
ISBN-10: 3867323070
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Steinmeyer, Georg
Hersteller: Lukas Verlag
B”ttcher, Frank, Dr.
Maße: 239 x 161 x 22 mm
Von/Mit: Georg Steinmeyer
Erscheinungsdatum: 06.06.2018
Gewicht: 0,573 kg
preigu-id: 111274568
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