Dekorationsartikel gehören nicht zum Leistungsumfang.
Der Begriff der Politik
Die Moderne als Krisenzeit im Werk von Reinhart Koselleck
Taschenbuch von Gennaro Imbriano
Sprache: Deutsch

46,00 €*

inkl. MwSt.

Versandkostenfrei per Post / DHL

Lieferzeit 1-2 Wochen

Kategorien:
Beschreibung
I. Einleitung - Der Jargon der Unmöglichkeit und der Horizont der PolitikDer Horizont der Politik ist die Perspektive, in der sich die theoretische Leistung Reinhart Kosellecks bewegt. Sein Werk hat sich mit dem Entstehen der Neuzeit, ihren Zäsuren und allgemein mit den Brüchen der geschichtlichen Zeit beschäftigt. Koselleck hat die Beziehung zwischen Begriffen, Worten und historischer Welt erforscht, indem er gezeigt hat, dass die sprachlichen Veränderungen keinesfalls dem Reich des reinen Geistes angehören, sondern immer an den sozialgeschichtlichen Prozess gebunden sind. Koselleck hat übrigens die Entwicklung der Sozial- und Verfassungs-geschichte Deutschlands und Europas, aber auch die zeitlichen Rhythmen der neuzeitlichen und modernen Erfahrung wie auch die verschiedenen Aspekte der Zeitlichkeit der Geschichte analysiert. Gleichzeitig war er ein Historiker, der den Versuch unternommen hat, eine neue Historik zu begründen, mit der die Entwicklung der Moderne vor dem Hintergrund der Bedingungen möglicher Geschichten erfasst werden kann.Koselleck war aber, bei Licht betrachtet, vor allem ein politischer Au-tor, ein Denker der Politik mitsamt ihren Institutionen und Strukturen. Als Politik sind hier die Formen der Vermittlung und der Repräsentation gemeint, die das menschliche Zusammenleben ermöglichen. Die historische Forschung Kosellecks scheint sich immer dorthin gewandt zu haben, die politischen Räume und deren Organisation zu verstehen. Koselleck war insgesamt besonders an der politischen Dimension der historischen Erfahrung interessiert.Hier taucht eine wichtige Achse dieser Forschung auf: das privilegierte (und zweideutige) Verhältnis, das Koselleck mit seiner wichtigsten Quelle, Carl Schmitt, pflegte. Wenn einerseits die kritische und genetische Unter-suchung Kosellecks über die Krise der modernen Welt, über die politische Dimension der Begriffe und über die Anthropologie radikal an Schmitt und dessen Werk gebunden ist, und zwar dahingehend, dass er sich von dessen Idee inspirieren ließ, wonach die politische Feindseligkeit jede mögliche Geschichte bestimmt, konnte Koselleck eine eigene Position zur Politik andererseits erst dann erreichen, wenn er Autonomie von Schmitt und dessen Denken erlangt haben würde.Aufgrund seiner Auffassung des Politischen betrachtet Schmitt die Entpolitisierungen des Liberalismus und des Konstitutionalismus, aber auch allgemein die Krise des modernen Leviathans als Beweis für die Unmöglichkeit einer Gestaltung und Formung des chaotischen Konfliktes und als potentielles Ende des Politischen, dem der Übergang zur Herrschaft der Technik entspricht. Koselleck, welcher sich zu Beginn seiner Forschungen im Horizont Schmitts bewegte, sollte sich nach und nach eine andere Position verschaffen. Die Analyse der historischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts wird ihn dazu treiben, die Formen der staatlichen Repräsentation des 19. und 20. Jahrhunderts als Mittel der aktiven Neutralisierung der Krise zu deuten.Das "Politische" wird von Koselleck mit der Krise, dem Konflikt, dem Krieg identifiziert. Deshalb hat es keine produktive Natur, abgesehen von seiner Anspielung auf die Notwendigkeit der "Politik", die als Regierung, Neutralisierung und Befriedung der ursprünglichen Feindseligkeit erfasst wird. Dem Begriff des Politischen, das als Opposition zwischen Freund und Feind betrachtet wird, versucht Koselleck einen Begriff der Politik entgegenzusetzen, welche als Vermittlung des Konfliktes zu verstehen ist - darin besteht die Hauptthese dieses Buches.Hinter dieser These steht die Überzeugung, dass die moderne Welt für Koselleck eine gespaltene und zerrissene Welt ist, in der stets der Bürger-krieg und der Versuch einer Befriedung als die zwei Pole der Dialektik der Moderne auftauchen. Die historische Welt ist für Koselleck von der "ungeheuren Macht des Negativen" strukturell durchdrungen. Die Geschichte der Menschheit benötigt stets die politische Vermittlung genau deswegen, weil sie ursprüngli
I. Einleitung - Der Jargon der Unmöglichkeit und der Horizont der PolitikDer Horizont der Politik ist die Perspektive, in der sich die theoretische Leistung Reinhart Kosellecks bewegt. Sein Werk hat sich mit dem Entstehen der Neuzeit, ihren Zäsuren und allgemein mit den Brüchen der geschichtlichen Zeit beschäftigt. Koselleck hat die Beziehung zwischen Begriffen, Worten und historischer Welt erforscht, indem er gezeigt hat, dass die sprachlichen Veränderungen keinesfalls dem Reich des reinen Geistes angehören, sondern immer an den sozialgeschichtlichen Prozess gebunden sind. Koselleck hat übrigens die Entwicklung der Sozial- und Verfassungs-geschichte Deutschlands und Europas, aber auch die zeitlichen Rhythmen der neuzeitlichen und modernen Erfahrung wie auch die verschiedenen Aspekte der Zeitlichkeit der Geschichte analysiert. Gleichzeitig war er ein Historiker, der den Versuch unternommen hat, eine neue Historik zu begründen, mit der die Entwicklung der Moderne vor dem Hintergrund der Bedingungen möglicher Geschichten erfasst werden kann.Koselleck war aber, bei Licht betrachtet, vor allem ein politischer Au-tor, ein Denker der Politik mitsamt ihren Institutionen und Strukturen. Als Politik sind hier die Formen der Vermittlung und der Repräsentation gemeint, die das menschliche Zusammenleben ermöglichen. Die historische Forschung Kosellecks scheint sich immer dorthin gewandt zu haben, die politischen Räume und deren Organisation zu verstehen. Koselleck war insgesamt besonders an der politischen Dimension der historischen Erfahrung interessiert.Hier taucht eine wichtige Achse dieser Forschung auf: das privilegierte (und zweideutige) Verhältnis, das Koselleck mit seiner wichtigsten Quelle, Carl Schmitt, pflegte. Wenn einerseits die kritische und genetische Unter-suchung Kosellecks über die Krise der modernen Welt, über die politische Dimension der Begriffe und über die Anthropologie radikal an Schmitt und dessen Werk gebunden ist, und zwar dahingehend, dass er sich von dessen Idee inspirieren ließ, wonach die politische Feindseligkeit jede mögliche Geschichte bestimmt, konnte Koselleck eine eigene Position zur Politik andererseits erst dann erreichen, wenn er Autonomie von Schmitt und dessen Denken erlangt haben würde.Aufgrund seiner Auffassung des Politischen betrachtet Schmitt die Entpolitisierungen des Liberalismus und des Konstitutionalismus, aber auch allgemein die Krise des modernen Leviathans als Beweis für die Unmöglichkeit einer Gestaltung und Formung des chaotischen Konfliktes und als potentielles Ende des Politischen, dem der Übergang zur Herrschaft der Technik entspricht. Koselleck, welcher sich zu Beginn seiner Forschungen im Horizont Schmitts bewegte, sollte sich nach und nach eine andere Position verschaffen. Die Analyse der historischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts wird ihn dazu treiben, die Formen der staatlichen Repräsentation des 19. und 20. Jahrhunderts als Mittel der aktiven Neutralisierung der Krise zu deuten.Das "Politische" wird von Koselleck mit der Krise, dem Konflikt, dem Krieg identifiziert. Deshalb hat es keine produktive Natur, abgesehen von seiner Anspielung auf die Notwendigkeit der "Politik", die als Regierung, Neutralisierung und Befriedung der ursprünglichen Feindseligkeit erfasst wird. Dem Begriff des Politischen, das als Opposition zwischen Freund und Feind betrachtet wird, versucht Koselleck einen Begriff der Politik entgegenzusetzen, welche als Vermittlung des Konfliktes zu verstehen ist - darin besteht die Hauptthese dieses Buches.Hinter dieser These steht die Überzeugung, dass die moderne Welt für Koselleck eine gespaltene und zerrissene Welt ist, in der stets der Bürger-krieg und der Versuch einer Befriedung als die zwei Pole der Dialektik der Moderne auftauchen. Die historische Welt ist für Koselleck von der "ungeheuren Macht des Negativen" strukturell durchdrungen. Die Geschichte der Menschheit benötigt stets die politische Vermittlung genau deswegen, weil sie ursprüngli
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Geschichte
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Seiten: 187
Inhalt: 187 S.
ISBN-13: 9783593508603
ISBN-10: 3593508605
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Imbriano, Gennaro
Auflage: 1/2018
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 214 x 140 x 12 mm
Von/Mit: Gennaro Imbriano
Erscheinungsdatum: 12.04.2018
Gewicht: 0,252 kg
preigu-id: 111034450
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Geschichte
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Seiten: 187
Inhalt: 187 S.
ISBN-13: 9783593508603
ISBN-10: 3593508605
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Imbriano, Gennaro
Auflage: 1/2018
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 214 x 140 x 12 mm
Von/Mit: Gennaro Imbriano
Erscheinungsdatum: 12.04.2018
Gewicht: 0,252 kg
preigu-id: 111034450
Warnhinweis

Ähnliche Produkte

Ähnliche Produkte