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Beschreibung
EINLEITUNG»Was würde Jesus heute sagen?« lautet ein Buchtitel von Heiner Geißler aus dem Jahr 2003. Der streitbare Politiker hatte die politische Botschaft des Evangeliums mit der politischen Realität kontrastiert. Das war wenig schmeichelhaft. Die biblische Botschaft ist eine der Nächstenliebe, der Solidarität, des Mitgefühls; in ihr steht der Mensch als Geschöpf Gottes im Mittelpunkt. Der Anspruch an die Politik ist daraus abgeleitet: Der Mensch ist Ausgangspunkt und Ziel allen politischen Tuns. Der Mensch steht im Mittelpunkt. ... Eine Demokratie ist dadurch geprägt, dass man nicht einen großen Wurf umsetzt und Gerechtigkeit für alle herstellt, sondern Stück für Stück versucht, in kleinen Schritten etwas zu bewegen. Das ist mitunter frustrierend. Es braucht schon einen nachhaltigen Einschnitt, um die Möglichkeit einer anderen Welt kurz aufscheinen zu lassen. Das war mit der Coronakrise der Fall. Plötzlich war eine Unmenge Geld vorhanden und wurde ausgegeben. Wo zuvor noch um jeden Betrag gekämpft wurde, überstiegen die Summen, die der Deutsche Bundestag zur Verfügung gestellt hat, nun jegliches Vorstellungsvermögen. Plötzlich war die Luft sauberer. Weil der Flugverkehr um mehr als 90 Prozent reduziert wurde, der Autoverkehr fast zum Erliegen kam und viele Unternehmen nicht mehr produzieren konnten, verbesserte sich die Luftqualität deutlich, aber leider nur vorübergehend. Krisen können Chancen bedeuten, auch Chancen der Erkenntnis. Dazu braucht es allerdings eine Idee, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickeln soll. Darum geht es in diesem Buch. Um eine positive Vision unseres Zusammenlebens aus dem programmatischen Punkt heraus, den meine Partei manchmal schamhaft zu verstecken scheint: Dem Christlichen. Wir brauchen die Utopie einer besseren Welt, weil sie der Sehnsuchtsort unseres Strebens ist.AUSBLICKPolitik ist nicht die Kunst des Wünschbaren, sondern die des Machbaren. Das Machbare ist aber nicht beliebig in dem Sinne, dass man etwas macht, weil es möglich ist. Sondern der Anspruch an Politiker muss sein: Etwas zu machen, weil es auf dem Weg zum Wünschbaren hin liegt. Was aber wünschbar ist, kann sich nur aus der Reflexion über den Menschen und die Gesellschaft ergeben. Ich wünsche mir mehr Debatten über diese Grundfragen der Politik, weil sie Auskunft darüber geben, wo ein Politiker oder eine Politikerin steht, welche Werte für ihn oder sie wichtig sind - oder ob es sich lediglich um einen Techniker oder eine Technikerin der Macht handelt, der oder dem die Fragen des Gemeinwohls und der Gerechtigkeit nur deklaratorisch wichtig sind. ... Wirtschaftskompetenz heißt nicht, der Wirtschaft freie Bahn zu lassen. Ebenso wenig heißt es, auf Empfängen den Sektkelch beim Networking formvollendet halten zu können oder Schmiere zu stehen, wenn sich Lumpen ungeniert bereichern. Wirtschaftskompetenz hat etwas mit Moral zu tun. Das wird leider immer wieder vergessen. Nur aus dem moralischen Urteilen heraus kann eine gerechte Wirtschaftsordnung gestaltet werden. Diese aber muss verteidigt werden gegen diejenigen, für die Wirtschaft nichts anderes ist als Ausbeutung, Bereicherung auf Kosten anderer, Ausleben hemmungsloser Profitgier. Wir sollten beginnen, klare Grenzen zu ziehen: Gegen betrügerische Geschäfte von Banken und ihren Handlangern, gegen elementare Verstöße der Würde und der Mitbestimmung im Arbeitsleben, gegen die Abkassierer, die den Schaden der Allgemeinheit aufbürden, und sagen: Das ist nicht nur ein Verstoß gegen unsere Wirtschaftsordnung, sondern auch gegen unsere Demokratie. Politik ist dazu da, den Schwachen zu helfen; die Starken helfen sich schon alleine. Und Politik ist dazu da, die Schwachen zu schützen vor den Starken. Das ist der Kern der christlichen Botschaft, wie ich sie in der Politik verstehe. Als Christen in der Politik sind wir dem Gemeinwohl verpflichtet, nicht den Lobbyinteressen. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.
EINLEITUNG»Was würde Jesus heute sagen?« lautet ein Buchtitel von Heiner Geißler aus dem Jahr 2003. Der streitbare Politiker hatte die politische Botschaft des Evangeliums mit der politischen Realität kontrastiert. Das war wenig schmeichelhaft. Die biblische Botschaft ist eine der Nächstenliebe, der Solidarität, des Mitgefühls; in ihr steht der Mensch als Geschöpf Gottes im Mittelpunkt. Der Anspruch an die Politik ist daraus abgeleitet: Der Mensch ist Ausgangspunkt und Ziel allen politischen Tuns. Der Mensch steht im Mittelpunkt. ... Eine Demokratie ist dadurch geprägt, dass man nicht einen großen Wurf umsetzt und Gerechtigkeit für alle herstellt, sondern Stück für Stück versucht, in kleinen Schritten etwas zu bewegen. Das ist mitunter frustrierend. Es braucht schon einen nachhaltigen Einschnitt, um die Möglichkeit einer anderen Welt kurz aufscheinen zu lassen. Das war mit der Coronakrise der Fall. Plötzlich war eine Unmenge Geld vorhanden und wurde ausgegeben. Wo zuvor noch um jeden Betrag gekämpft wurde, überstiegen die Summen, die der Deutsche Bundestag zur Verfügung gestellt hat, nun jegliches Vorstellungsvermögen. Plötzlich war die Luft sauberer. Weil der Flugverkehr um mehr als 90 Prozent reduziert wurde, der Autoverkehr fast zum Erliegen kam und viele Unternehmen nicht mehr produzieren konnten, verbesserte sich die Luftqualität deutlich, aber leider nur vorübergehend. Krisen können Chancen bedeuten, auch Chancen der Erkenntnis. Dazu braucht es allerdings eine Idee, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickeln soll. Darum geht es in diesem Buch. Um eine positive Vision unseres Zusammenlebens aus dem programmatischen Punkt heraus, den meine Partei manchmal schamhaft zu verstecken scheint: Dem Christlichen. Wir brauchen die Utopie einer besseren Welt, weil sie der Sehnsuchtsort unseres Strebens ist.AUSBLICKPolitik ist nicht die Kunst des Wünschbaren, sondern die des Machbaren. Das Machbare ist aber nicht beliebig in dem Sinne, dass man etwas macht, weil es möglich ist. Sondern der Anspruch an Politiker muss sein: Etwas zu machen, weil es auf dem Weg zum Wünschbaren hin liegt. Was aber wünschbar ist, kann sich nur aus der Reflexion über den Menschen und die Gesellschaft ergeben. Ich wünsche mir mehr Debatten über diese Grundfragen der Politik, weil sie Auskunft darüber geben, wo ein Politiker oder eine Politikerin steht, welche Werte für ihn oder sie wichtig sind - oder ob es sich lediglich um einen Techniker oder eine Technikerin der Macht handelt, der oder dem die Fragen des Gemeinwohls und der Gerechtigkeit nur deklaratorisch wichtig sind. ... Wirtschaftskompetenz heißt nicht, der Wirtschaft freie Bahn zu lassen. Ebenso wenig heißt es, auf Empfängen den Sektkelch beim Networking formvollendet halten zu können oder Schmiere zu stehen, wenn sich Lumpen ungeniert bereichern. Wirtschaftskompetenz hat etwas mit Moral zu tun. Das wird leider immer wieder vergessen. Nur aus dem moralischen Urteilen heraus kann eine gerechte Wirtschaftsordnung gestaltet werden. Diese aber muss verteidigt werden gegen diejenigen, für die Wirtschaft nichts anderes ist als Ausbeutung, Bereicherung auf Kosten anderer, Ausleben hemmungsloser Profitgier. Wir sollten beginnen, klare Grenzen zu ziehen: Gegen betrügerische Geschäfte von Banken und ihren Handlangern, gegen elementare Verstöße der Würde und der Mitbestimmung im Arbeitsleben, gegen die Abkassierer, die den Schaden der Allgemeinheit aufbürden, und sagen: Das ist nicht nur ein Verstoß gegen unsere Wirtschaftsordnung, sondern auch gegen unsere Demokratie. Politik ist dazu da, den Schwachen zu helfen; die Starken helfen sich schon alleine. Und Politik ist dazu da, die Schwachen zu schützen vor den Starken. Das ist der Kern der christlichen Botschaft, wie ich sie in der Politik verstehe. Als Christen in der Politik sind wir dem Gemeinwohl verpflichtet, nicht den Lobbyinteressen. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.
Details
Erscheinungsjahr: | 2021 |
---|---|
Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 192 S. |
ISBN-13: | 9783939816768 |
ISBN-10: | 3939816760 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Englische Broschur |
Autor: | Zimmer, Matthias |
nomen verlag: | NOMEN Verlag |
Verantwortliche Person für die EU: | NOMEN Verlag, Homburger Landstr. 105, D-60435 Frankfurt am Mainjoachim Schäfer, nomen@nomen-verlag.de |
Maße: | 190 x 115 x 15 mm |
Von/Mit: | Matthias Zimmer |
Erscheinungsdatum: | 10.03.2021 |
Gewicht: | 0,224 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2021 |
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Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 192 S. |
ISBN-13: | 9783939816768 |
ISBN-10: | 3939816760 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Englische Broschur |
Autor: | Zimmer, Matthias |
nomen verlag: | NOMEN Verlag |
Verantwortliche Person für die EU: | NOMEN Verlag, Homburger Landstr. 105, D-60435 Frankfurt am Mainjoachim Schäfer, nomen@nomen-verlag.de |
Maße: | 190 x 115 x 15 mm |
Von/Mit: | Matthias Zimmer |
Erscheinungsdatum: | 10.03.2021 |
Gewicht: | 0,224 kg |
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