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Beschreibung
Das Wörterbuchprojekt der 'Ästhetischen Grundbegriffe', entstanden in der DDR an der historischen Schwelle zur ­Perestrojka, reagierte auf die zunehmende 'Isolie­rung marxistischer Begriffe' (Karlheinz Barck), die angesichts der durch neue Medientechnologien getriebenen Umwälzungsprozesse in Produktions- und Lebensweise zu einer radikalen Entfremdung zwischen Theorie und Praxis geführt hatte. Der Funktionswandel des Ästhetischen, der sich an neuen Produktions­formen der Künste und den nicht-autonomen Ästhetiken zeigte, bot Anlass zur Historisierung kulturpolitisch bedeutsamer Grundbegriffe, deren Inhalt noch immer von einem vorindustriellen Kunst- und Kulturverständnis bestimmt war. Das Ästhetische wurde dabei zum Medium eines 'neuen Denkens', das disziplinäre Grenzen überschreiten und politische Blockaden innerhalb der DDR-Gesellschaftswissenschaften aufbrechen sollte. Als eines von wenigen Wissenschafts­projekten der DDR konnte das Wörterbuch, 1989 noch immer in der ­Konzeptionsphase steckend, nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus fortgeführt und zu Beginn der Jahrtausendwende abgeschlossen werden. Sein Gesicht aber hat sich im neuen Wissenschaftskontext verändert. Das fertige Werk ist Zeugnis eines Epochen­wandels, der eine Entmarxisierung der Kultur- und Gesellschaftstheorie einleitete und dem Ästhetischen den Stachel zog, indem Fragen der emanzipatorischen Gestaltung der räumlichen und gegenständlichen Lebensbedingungen zunehmend verdrängt wurden - zugunsten einer einseitigen Orientierung auf Fragen der sinnlichen Wahrnehmung. Mittlerweile scheint dem eine Ästhetisierung der Sozial­kritik zu folgen, die das Arsenal kritischer Theoriebegriffe im Zeichen eines Neuen Materialismus revidiert, die Kritik entwaffnet und den 'ästhetischen Kapitalismus' zum unbegriffenen Faszinosum macht.
Das Wörterbuchprojekt der 'Ästhetischen Grundbegriffe', entstanden in der DDR an der historischen Schwelle zur ­Perestrojka, reagierte auf die zunehmende 'Isolie­rung marxistischer Begriffe' (Karlheinz Barck), die angesichts der durch neue Medientechnologien getriebenen Umwälzungsprozesse in Produktions- und Lebensweise zu einer radikalen Entfremdung zwischen Theorie und Praxis geführt hatte. Der Funktionswandel des Ästhetischen, der sich an neuen Produktions­formen der Künste und den nicht-autonomen Ästhetiken zeigte, bot Anlass zur Historisierung kulturpolitisch bedeutsamer Grundbegriffe, deren Inhalt noch immer von einem vorindustriellen Kunst- und Kulturverständnis bestimmt war. Das Ästhetische wurde dabei zum Medium eines 'neuen Denkens', das disziplinäre Grenzen überschreiten und politische Blockaden innerhalb der DDR-Gesellschaftswissenschaften aufbrechen sollte. Als eines von wenigen Wissenschafts­projekten der DDR konnte das Wörterbuch, 1989 noch immer in der ­Konzeptionsphase steckend, nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus fortgeführt und zu Beginn der Jahrtausendwende abgeschlossen werden. Sein Gesicht aber hat sich im neuen Wissenschaftskontext verändert. Das fertige Werk ist Zeugnis eines Epochen­wandels, der eine Entmarxisierung der Kultur- und Gesellschaftstheorie einleitete und dem Ästhetischen den Stachel zog, indem Fragen der emanzipatorischen Gestaltung der räumlichen und gegenständlichen Lebensbedingungen zunehmend verdrängt wurden - zugunsten einer einseitigen Orientierung auf Fragen der sinnlichen Wahrnehmung. Mittlerweile scheint dem eine Ästhetisierung der Sozial­kritik zu folgen, die das Arsenal kritischer Theoriebegriffe im Zeichen eines Neuen Materialismus revidiert, die Kritik entwaffnet und den 'ästhetischen Kapitalismus' zum unbegriffenen Faszinosum macht.
Details
Erscheinungsjahr: 2024
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik, Philosophie
Jahrhundert: Antike
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Reihe: Berliner Beiträge zur kritischen Theorie
Inhalt: 320 S.
ISBN-13: 9783867541152
ISBN-10: 3867541159
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Loheit, Jan
Hersteller: ARGUMENT-Verlag GmbH
Argument- Verlag GmbH
Verantwortliche Person für die EU: Argument Verlag mit Ariadne, Glashüttenstr. 28, D-20357 Hamburg, i.konopik@argument.de
Maße: 210 x 134 x 19 mm
Von/Mit: Jan Loheit
Erscheinungsdatum: 15.01.2024
Gewicht: 0,372 kg
Artikel-ID: 126827058

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