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1939
Noch war Polen nicht verloren
Taschenbuch von Tomasz Lubienski
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
"Diejenigen, die vor 1939 Polen ungeteilt und eifersüchtig regierten, haben die Prüfung des "September" nicht bestanden. Die war sicherlich nicht zu bestehen, aber sie sind stillos durchgefallen. Zu viele
von ihnen haben die Prüfung in gutem Geschmack nicht bestanden. Von dieser Macht des Geschmacks schrieb Zbigniew Herbert.
Beweis für guten Geschmack wäre in diesem Falle Reue gewesen, das Eingeständnis der Fehler und Fahrlässigkeiten, die ihre Ursache in nichts anderem als Arroganz hatten, der Schwester der Ignoranz. Wenigstens ein Eingeständnis, wenigstens nach all den Jahren! Doch welcher Politiker oder Militär gibt schon freiwillig seine Verantwortung für eine Niederlage zu? Er muss ja auch nicht. Leider. Das besorgen seine Rivalen und politischen Gegner. Und seine Feinde. Die Niederlage des September verschaffte den Feinden Polens Genugtuung, und an Feinden fehlte es Polen nie, denn wie groß seine Liebe zu sich selbst auch ist, es ist ein konfliktträchtiges Land. Schwer zu handhaben, weder so richtig sympathisch klein noch ausreichend groß und bedeutend gemessen an den eigenen Ambitionen und dem eigenen Selbstbild. Juliusz Lukasiewicz, damals polnischer Botschafter in Paris, schrieb, ohne den Krieg abzuwarten, ein Buch mit dem Titel Polen ist eine Großmacht. Mussolini zufolge, dessen Ansicht in Warschau immer gern zitiert wurde, "ist Polen eine unabhängige Großmacht". Unabhängig - das war richtig, aber Großmacht? Eher, wie es einmal jemand umschrieb, eine 'Großmacht im Taschenformat'.
Lukasiewicz hätte als Staatsbeamter allerdings beruflich und gesellschaftlich Ärger riskiert. Wie jeder, der seinerzeit öffentlich an Polens militärischer Stärke zweifelte ... haben die Prüfung des 'September' nicht bestanden. Die war sicherlich nicht zu bestehen, aber sie sind stillos durchgefallen. Zu viele von ihnen haben die Prüfung in gutem Geschmack nicht bestanden. Von dieser Macht des Geschmacks schrieb Zbigniew Herbert. Beweis für guten Geschmack wäre in diesem Falle Reue gewesen, das Eingeständnis der Fehler und Fahrlässigkeiten, die ihre Ursache in nichts anderem als Arroganz hatten, der Schwester der Ignoranz. Wenigstens ein Eingeständnis, wenigstens nach all den Jahren! Doch welcher Politiker oder Militär gibt schon freiwillig seine Verantwortung für eine Niederlage zu? Er muss ja auch nicht. Leider. Das besorgen seine Rivalen und politischen Gegner. Und seine Feinde. Die Niederlage des September verschaffte den Feinden Polens Genugtuung, und an Feinden fehlte es Polen nie, denn wie groß seine Liebe zu sich selbst auch ist, es ist ein konfliktträchtiges Land. Schwer zu handhaben, weder so richtig sympathisch klein noch ausreichend groß und bedeutend
gemessen an den eigenen Ambitionen und dem eigenen Selbstbild. Juliusz Lukasiewicz, damals polnischer Botschafter in Paris, schrieb, ohne den Krieg abzuwarten, ein Buch mit dem Titel Polen ist eine Großmacht ..."
"Diejenigen, die vor 1939 Polen ungeteilt und eifersüchtig regierten, haben die Prüfung des "September" nicht bestanden. Die war sicherlich nicht zu bestehen, aber sie sind stillos durchgefallen. Zu viele
von ihnen haben die Prüfung in gutem Geschmack nicht bestanden. Von dieser Macht des Geschmacks schrieb Zbigniew Herbert.
Beweis für guten Geschmack wäre in diesem Falle Reue gewesen, das Eingeständnis der Fehler und Fahrlässigkeiten, die ihre Ursache in nichts anderem als Arroganz hatten, der Schwester der Ignoranz. Wenigstens ein Eingeständnis, wenigstens nach all den Jahren! Doch welcher Politiker oder Militär gibt schon freiwillig seine Verantwortung für eine Niederlage zu? Er muss ja auch nicht. Leider. Das besorgen seine Rivalen und politischen Gegner. Und seine Feinde. Die Niederlage des September verschaffte den Feinden Polens Genugtuung, und an Feinden fehlte es Polen nie, denn wie groß seine Liebe zu sich selbst auch ist, es ist ein konfliktträchtiges Land. Schwer zu handhaben, weder so richtig sympathisch klein noch ausreichend groß und bedeutend gemessen an den eigenen Ambitionen und dem eigenen Selbstbild. Juliusz Lukasiewicz, damals polnischer Botschafter in Paris, schrieb, ohne den Krieg abzuwarten, ein Buch mit dem Titel Polen ist eine Großmacht. Mussolini zufolge, dessen Ansicht in Warschau immer gern zitiert wurde, "ist Polen eine unabhängige Großmacht". Unabhängig - das war richtig, aber Großmacht? Eher, wie es einmal jemand umschrieb, eine 'Großmacht im Taschenformat'.
Lukasiewicz hätte als Staatsbeamter allerdings beruflich und gesellschaftlich Ärger riskiert. Wie jeder, der seinerzeit öffentlich an Polens militärischer Stärke zweifelte ... haben die Prüfung des 'September' nicht bestanden. Die war sicherlich nicht zu bestehen, aber sie sind stillos durchgefallen. Zu viele von ihnen haben die Prüfung in gutem Geschmack nicht bestanden. Von dieser Macht des Geschmacks schrieb Zbigniew Herbert. Beweis für guten Geschmack wäre in diesem Falle Reue gewesen, das Eingeständnis der Fehler und Fahrlässigkeiten, die ihre Ursache in nichts anderem als Arroganz hatten, der Schwester der Ignoranz. Wenigstens ein Eingeständnis, wenigstens nach all den Jahren! Doch welcher Politiker oder Militär gibt schon freiwillig seine Verantwortung für eine Niederlage zu? Er muss ja auch nicht. Leider. Das besorgen seine Rivalen und politischen Gegner. Und seine Feinde. Die Niederlage des September verschaffte den Feinden Polens Genugtuung, und an Feinden fehlte es Polen nie, denn wie groß seine Liebe zu sich selbst auch ist, es ist ein konfliktträchtiges Land. Schwer zu handhaben, weder so richtig sympathisch klein noch ausreichend groß und bedeutend
gemessen an den eigenen Ambitionen und dem eigenen Selbstbild. Juliusz Lukasiewicz, damals polnischer Botschafter in Paris, schrieb, ohne den Krieg abzuwarten, ein Buch mit dem Titel Polen ist eine Großmacht ..."
Details
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik
Jahrhundert: 20. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 154 S.
ISBN-13: 9783940524089
ISBN-10: 3940524085
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Lubienski, Tomasz
Orchester: Kot, Marta
Übersetzung: Antje Ritter-Jasinska
edition fototapeta: Edition fotoTapeta
Maße: 221 x 132 x 12 mm
Von/Mit: Tomasz Lubienski
Erscheinungsdatum: 15.02.2010
Gewicht: 0,225 kg
Artikel-ID: 101076796
Details
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik
Jahrhundert: 20. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 154 S.
ISBN-13: 9783940524089
ISBN-10: 3940524085
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Lubienski, Tomasz
Orchester: Kot, Marta
Übersetzung: Antje Ritter-Jasinska
edition fototapeta: Edition fotoTapeta
Maße: 221 x 132 x 12 mm
Von/Mit: Tomasz Lubienski
Erscheinungsdatum: 15.02.2010
Gewicht: 0,225 kg
Artikel-ID: 101076796
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