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Wo die Schatten wohnen
Taschenbuch von Irene Hannon
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Prolog
Vincentio Rossi hob sein Glas mit einem zehn Jahre alten Lombardi Brunello di Montalcino, schloss die Augen und atmete das komplexe Bouquet des rubinroten Weines ein.
Vollkommen.
Andererseits konnte man das auch erwarten, wenn die Flasche hundert Dollar kostete.
Aber die Kosten spielten keine Rolle. Nach achtundzwanzig Jahren unfreiwilliger Abstinenz geizte er nicht bei seinen Vergnügungen. Als Vierundsiebzigjähriger mit zu hohem Blutdruck und einem Cholesterinwert jenseits von Gut und Böse war es seine Absicht, jede Minute zu genießen. Wer wusste schon, wie viele Jahre oder Monate ihm noch blieben?
Vincentio trank einen kleinen Schluck und ließ den pfeffrigen Geschmack mit einer Note von wilden Champignons und Trüffel auf seiner Zunge nachklingen, während er im Romano s saß und aus dem Fenster auf die vertraute Kulisse der Buffalo Street hinausblickte. Der Privattisch, an dem er in den letzten drei Jahren an jedem Werktag gesessen hatte, gefiel ihm, weil er von dort aus beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
Aber er aß nicht gern alleine. Isabella sollte ihm eigentlich auf dem leeren Stuhl gegenübersitzen. Das Romano s war ihr Lokal gewesen, und in all den Jahren, die sie voneinander getrennt gewesen waren, hatte er sich darauf gefreut, endlich wieder mit ihr hier zu sitzen. Aber alle seine Beziehungen und all sein Geld waren nicht in der Lage gewesen, den Krebs aufzuhalten, der ihr vor fünf Jahren das Leben geraubt hatte.
Und das Schlimmste war, dass er am Ende nicht bei ihr sein konnte, um ihre Hand zu halten und Lebewohl zu sagen.
Vincentio führte das Glas an seine Lippen und trank einen großen Schluck des erdigen Weines. Er wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen und mit ihr zu den Hügeln Siziliens zurückkehren, in denen sie ihre Flitterwochen verbracht hatten.
Und er wünschte, er hätte nicht den entscheidenden Fehler begangen, der ihn alles gekostet hatte.
Als sein Telefon plötzlich zu vibrieren begann, zuckte seine Hand. Die dunkelrote Flüssigkeit schwappte bis zum Rand des Glases, und er stellte den Weinkelch vorsichtig auf den Tisch, um das Handy von seinem Gürtel zu ziehen.
Früher hatte er Nerven aus Stahl gehabt.
Noch etwas, das sich geändert hatte.
Er kniff die Augen zusammen, um die Nummer auf dem Display zu erkennen. Seine Augen waren auch nicht mehr besonders gut. Aber es spielte keine Rolle, die Anruferkennung war unterdrückt.
Die Stimme, die ihn grüßte, war jedoch vertraut. Ein Adrenalinstoß ließ seine Nervenenden kribbeln, und er wandte sich von den anderen Besuchern des Restaurants ab. Gibt es Neuigkeiten? Vincentio verschwendete keine Zeit damit, den Gruß des Mannes am anderen Ende der Leitung zu erwidern. Sie hatten mit Ihrer Vermutung recht. Er ist in der Stadt.
Vincentios Finger schlossen sich fester um den Stiel seines Weinglases. Sind Sie sicher? Ich habe ihn selbst gesehen. Er ist älter geworden aber es besteht kein Zweifel.
Ein Gefühl der Erregung durchströmte Vincentio, sodass ihm einen Moment lang beinahe ein wenig schwindelig war. Er hatte sehr, sehr lange auf diesen Augenblick gewartet. Sie wissen, was ich brauche. Ja. Ich werde Ihnen die Information zukommen lassen, sobald ich sie habe. Hervorragend. Sie werden gut entlohnt werden, wie immer.
Mit zitternder Hand schob Vincentio das Handy in seine Halterung zurück und kramte in der Innentasche seiner Anzugjacke nach einem kleinen, zusammengefalteten Stück Papier. Im Laufe der Jahre war das Papier brüchig geworden, und er entfaltete den vergilbten Zettel vorsichtig.
Alle Namen, die er vor mehr als zwei Jahrzehnten notiert hatte, waren mit einem Häkchen versehen und durchgestrichen. Bis auf einen.
Er strich das Papier auf der Tischdecke glatt, holte einen Stift aus seiner Jacke und hakte den letzten Namen ab.
Schritt Nummer eins.
Dann faltete er den Zettel wieder zusammen, steckte ihn ein und umfasste erneut den Stiel seines Weinglases.
Draußen eilten die Menschen a
Prolog
Vincentio Rossi hob sein Glas mit einem zehn Jahre alten Lombardi Brunello di Montalcino, schloss die Augen und atmete das komplexe Bouquet des rubinroten Weines ein.
Vollkommen.
Andererseits konnte man das auch erwarten, wenn die Flasche hundert Dollar kostete.
Aber die Kosten spielten keine Rolle. Nach achtundzwanzig Jahren unfreiwilliger Abstinenz geizte er nicht bei seinen Vergnügungen. Als Vierundsiebzigjähriger mit zu hohem Blutdruck und einem Cholesterinwert jenseits von Gut und Böse war es seine Absicht, jede Minute zu genießen. Wer wusste schon, wie viele Jahre oder Monate ihm noch blieben?
Vincentio trank einen kleinen Schluck und ließ den pfeffrigen Geschmack mit einer Note von wilden Champignons und Trüffel auf seiner Zunge nachklingen, während er im Romano s saß und aus dem Fenster auf die vertraute Kulisse der Buffalo Street hinausblickte. Der Privattisch, an dem er in den letzten drei Jahren an jedem Werktag gesessen hatte, gefiel ihm, weil er von dort aus beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
Aber er aß nicht gern alleine. Isabella sollte ihm eigentlich auf dem leeren Stuhl gegenübersitzen. Das Romano s war ihr Lokal gewesen, und in all den Jahren, die sie voneinander getrennt gewesen waren, hatte er sich darauf gefreut, endlich wieder mit ihr hier zu sitzen. Aber alle seine Beziehungen und all sein Geld waren nicht in der Lage gewesen, den Krebs aufzuhalten, der ihr vor fünf Jahren das Leben geraubt hatte.
Und das Schlimmste war, dass er am Ende nicht bei ihr sein konnte, um ihre Hand zu halten und Lebewohl zu sagen.
Vincentio führte das Glas an seine Lippen und trank einen großen Schluck des erdigen Weines. Er wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen und mit ihr zu den Hügeln Siziliens zurückkehren, in denen sie ihre Flitterwochen verbracht hatten.
Und er wünschte, er hätte nicht den entscheidenden Fehler begangen, der ihn alles gekostet hatte.
Als sein Telefon plötzlich zu vibrieren begann, zuckte seine Hand. Die dunkelrote Flüssigkeit schwappte bis zum Rand des Glases, und er stellte den Weinkelch vorsichtig auf den Tisch, um das Handy von seinem Gürtel zu ziehen.
Früher hatte er Nerven aus Stahl gehabt.
Noch etwas, das sich geändert hatte.
Er kniff die Augen zusammen, um die Nummer auf dem Display zu erkennen. Seine Augen waren auch nicht mehr besonders gut. Aber es spielte keine Rolle, die Anruferkennung war unterdrückt.
Die Stimme, die ihn grüßte, war jedoch vertraut. Ein Adrenalinstoß ließ seine Nervenenden kribbeln, und er wandte sich von den anderen Besuchern des Restaurants ab. Gibt es Neuigkeiten? Vincentio verschwendete keine Zeit damit, den Gruß des Mannes am anderen Ende der Leitung zu erwidern. Sie hatten mit Ihrer Vermutung recht. Er ist in der Stadt.
Vincentios Finger schlossen sich fester um den Stiel seines Weinglases. Sind Sie sicher? Ich habe ihn selbst gesehen. Er ist älter geworden aber es besteht kein Zweifel.
Ein Gefühl der Erregung durchströmte Vincentio, sodass ihm einen Moment lang beinahe ein wenig schwindelig war. Er hatte sehr, sehr lange auf diesen Augenblick gewartet. Sie wissen, was ich brauche. Ja. Ich werde Ihnen die Information zukommen lassen, sobald ich sie habe. Hervorragend. Sie werden gut entlohnt werden, wie immer.
Mit zitternder Hand schob Vincentio das Handy in seine Halterung zurück und kramte in der Innentasche seiner Anzugjacke nach einem kleinen, zusammengefalteten Stück Papier. Im Laufe der Jahre war das Papier brüchig geworden, und er entfaltete den vergilbten Zettel vorsichtig.
Alle Namen, die er vor mehr als zwei Jahrzehnten notiert hatte, waren mit einem Häkchen versehen und durchgestrichen. Bis auf einen.
Er strich das Papier auf der Tischdecke glatt, holte einen Stift aus seiner Jacke und hakte den letzten Namen ab.
Schritt Nummer eins.
Dann faltete er den Zettel wieder zusammen, steckte ihn ein und umfasste erneut den Stiel seines Weinglases.
Draußen eilten die Menschen a
Details
Erscheinungsjahr: 2014
Medium: Taschenbuch
Seiten: 384
Originaltitel: Lethal Legacy
Inhalt: 384 S.
ISBN-13: 9783868274301
ISBN-10: 3868274308
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Hannon, Irene
Übersetzung: Dorothee Dziewas
francke-buchhandlung gmbh: Francke-Buchhandlung GmbH
Maße: 188 x 125 x 32 mm
Von/Mit: Irene Hannon
Erscheinungsdatum: 15.01.2014
Gewicht: 0,376 kg
preigu-id: 105529681
Details
Erscheinungsjahr: 2014
Medium: Taschenbuch
Seiten: 384
Originaltitel: Lethal Legacy
Inhalt: 384 S.
ISBN-13: 9783868274301
ISBN-10: 3868274308
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Hannon, Irene
Übersetzung: Dorothee Dziewas
francke-buchhandlung gmbh: Francke-Buchhandlung GmbH
Maße: 188 x 125 x 32 mm
Von/Mit: Irene Hannon
Erscheinungsdatum: 15.01.2014
Gewicht: 0,376 kg
preigu-id: 105529681
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