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Beschreibung
War der Widerstand gegen den NS-Unrechtsstaat "Verrat" oder der "Samen" der westdeutschen Demokratie? 1952 beurteilte das Braunschweiger Landgericht als erstes westdeutsches Gericht den militärischen Widerstand vom 20. Juli 1944 als rechtmäßig. In diesem Prozess begründete Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, als Initiator des von 1963 bis 1965 in Frankfurt am Main geführten Auschwitz-Prozesses bekannt, ein jedem Bürger zustehendes Recht zum Widerstand gegen den Unrechtsstaat. Sein Widerstandsbegriff zielte auf die Überwindung einer in Deutschland tief verankerten "Tabuisierung des Ungehorsams" und die Etablierung eines Widerstandsethos. Claudia Fröhlich rekonstruiert die öffentlichen und juristischen Debatten um Bauers Position und rückt die mit der Abwehr des Widerstandsrechts vollzogenen Beschädigungen der demokratischen Ordnung der Bundesrepublik in den Blick.
War der Widerstand gegen den NS-Unrechtsstaat "Verrat" oder der "Samen" der westdeutschen Demokratie? 1952 beurteilte das Braunschweiger Landgericht als erstes westdeutsches Gericht den militärischen Widerstand vom 20. Juli 1944 als rechtmäßig. In diesem Prozess begründete Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, als Initiator des von 1963 bis 1965 in Frankfurt am Main geführten Auschwitz-Prozesses bekannt, ein jedem Bürger zustehendes Recht zum Widerstand gegen den Unrechtsstaat. Sein Widerstandsbegriff zielte auf die Überwindung einer in Deutschland tief verankerten "Tabuisierung des Ungehorsams" und die Etablierung eines Widerstandsethos. Claudia Fröhlich rekonstruiert die öffentlichen und juristischen Debatten um Bauers Position und rückt die mit der Abwehr des Widerstandsrechts vollzogenen Beschädigungen der demokratischen Ordnung der Bundesrepublik in den Blick.
Inhaltsverzeichnis
InhaltEinleitungErstes Kapitel: Fritz Bauers Widerstandsbegriff zwischen Pragmatismus und Prinzip:Der Braunschweiger Remer-Prozess1. Fritz Bauer initiiert einen Prozess um den 20. Juli2. Die Verfahrensstrategien der Prozessparteien im vergangenheitspolitischen Kontext3. Die objektive Dimension des Widerstandsrechts - Streitpunkt: Eid4. Die objektive Dimension des Widerstandsrechts - Streitpunkt: Hoch- und Landesverrat5. Der politische Akteur Fritz Bauer und sein Widerstandsbegriff zwischen Pragmatismus und PrinzipZweites Kapitel: Das Widerstandsrecht als Paradigma im Prozess der Demokratisierung1. Fritz Bauers Begründung einer Ethik des Pluralismus: Vorrang des Subjekts und Identität des Bürgers versus nationale Identität2. Die subjektive Dimension des Widerstandsrechts: Hermann Weinkauff gegen Fritz Bauer2.1 »Widerstandsrecht des kleinen Mannes« oder »Widerstandsrecht der Amtsträger«?2.2 Konfrontation zweier Denktraditionen und politischer Positionen: Naturrecht versus Pluralismus2.3 Zur Einordnung der Konfrontation: »Freiheitssinn« gegen »Ordnungssinn«3. Die subjektive Dimension des Widerstandsrechts: Fritz Bauer verteidigt Hans Oster3.1 Widerstand im Kontakt mit dem Ausland - Nothilfe und Anerkennung des Mitbürgers oder Landesverrat?3.2 Zur Einordnung einer Denktradition: Antirationalismus und die »Gegenwart des Absurden« im Denkenvon Fritz Bauer .4. Der demokratische Sozialist Fritz Bauer: Pluralismus, Humanismus, Diesseitigkeit statt Dogmatismus und MetaphysikDrittes Kapitel: Fritz Bauers Widerstandsbegriff zwischen »totalem« und »partiellem« Recht: NS-Prozesse gegen Juristen und Ärzte als Täter und Gehilfen der »Euthanasie« in Frankfurt a.M.1. Zum Zusammenhang von NS-Prozessen und Widerstandsbegriff im Denken von Fritz Bauer2. Die Verantwortung von NS-Funktionseliten - Streitpunkt: subjektive Verantwortung der Beschuldigten3. Die Verantwortung von NS-Funktionseliten - Streitpunkt: Rechtspflicht zum Widerstand4. Vom »totalen« zum »partiellen« Recht - Zur Ausdifferenzierung des Widerstandsbegriffs bei Fritz BauerSchlussbetrachtungDank und WidmungAnhangAbkürzungsverzeichnisArchivalien, Periodika, Gedruckte Quellen und Literatur, AusgewählteSchriften und Interviews von Fritz Bauer
Details
Erscheinungsjahr: 2006
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 430 S.
ISBN-13: 9783593378749
ISBN-10: 3593378744
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Autor: Fröhlich, Claudia
Hersteller: Campus Verlag
Verantwortliche Person für die EU: Campus Verlag GmbH, Werderstr. 10, D-69469 Weinheim, info@campus.de
Maße: 213 x 143 x 28 mm
Von/Mit: Claudia Fröhlich
Erscheinungsdatum: 06.02.2006
Gewicht: 0,532 kg
Artikel-ID: 102347006

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