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Welchen Tod stirbt der Mensch?
Philosophische Kontroversen zur Definition und Bedeutung des Todes, Todesbilder. Studien zum gesellschaftlichen...
Taschenbuch von Andrea M. Esser
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
In der Diskussion über ein angemessenes Verständnis des menschlichen Todes, und besonders in der gegenwärtigen kritischen Auseinandersetzung über das sogenannte Hirntodkriterium, trifft man auf eine ganze Reihe durchaus verschiedener Bestimmungen des Todes. Zwar ist man sich noch weitgehend darüber einig, dass der Tod "das Ende des Lebens" ist - doch mit dieser allgemeinen und bloß negativen Bestimmung enden auch schon die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Positionen der Debatte. Nicht nur, welches Kriterium für den Tod gelten soll, wird kontrovers diskutiert, sondern auch, ob es möglich und sinnvoll ist, den Tod der Person von dem Tod des Menschen zu unterscheiden, und diese beiden Bestimmungen des Todes wiederum vom Tod des Gesamtorganismus abzugrenzen. Die Beantwortung dieser Fragen erzwingt eine positive Bestimmung des Begriffs des Todes, die nur unter Bezug auf einen (gehaltvollen) Begriff des Lebens gewonnen werden kann. Mit jedem Schritt der inhaltlichen Ausgestaltung und positiven Ausdifferenzierung des Begriffs des Todes gehen allerdings gewichtige konzeptionelle Weichenstellungen einher, die zugleich immer auch praktische Folgen haben.

Denn "das Leben" bedeutet, wenn dieser Ausdruck im Zusammenhang der Lebenswissenschaften gebraucht wird, nichts anders als die Lebendigkeit. Lebendigkeit zeichnet die Gegenstände der Lebenswissenschaften - also "alle Lebewesen" - als eben solche aus. Ist demgegenüber von "Leben" im Kontext unseres Alltags die Rede, so charakterisiert dieser Ausdruck in der Regel unsere individuelle Lebensgeschichte, unsere persönlichen Erlebnisse, unsere Erfahrungen, Beziehungen und Tätigkeiten kurz: "Leben" meint hier einen spezifischen Sinn, den unser individuelles Dasein über längere Zeiträume zu erkennen gibt.

Dass wir unsere alltäglichen Lebensvollzüge in dieser Weise verstehen und als solche zu reflektieren vermögen, dass wir auf diese Weise ein Leben in Formen führen können, die für uns charakteristisch sind, bezeichnen wir für gewöhnlich als "personales Leben". Das Leben des Menschen ist schon allein deshalb Gegenstand vielfältiger begrifflicher Untersuchungen, weil es sowohl von den Formen der Lebendigkeit als auch von den Formen, die das personale Leben bestimmen, geprägt und strukturiert ist. Aus diesem Diskussionszusammenhang heraus ist die Frage entstanden, was ein spezifisch menschliches Leben nun eigentlich im Unterschied zum Leben anderer Lebewesen ausmacht - und welche Rolle dabei personale Fähigkeiten sowie die personalen Besonderheiten der jeweiligen Lebensvollzüge spielen. Den verschiedenen Bestimmungen des Lebensbegriffs wiederum entsprechen auch verschiedene Bestimmungen des menschlichen Todes. Doch mit den so entwickelten verschiedenen Bedeutungsdimensionen der Begriffe Leben und Tod ergibt sich die Frage nach ihrem Zusammenhang und nach einem integrativen Verständnis auch des menschlichen Todes.

Wenn man in der Folge den Tod eines Menschen nicht allein als das "irreversible Ende eines Organismus", sondern als den Abschluss eines personal und interpersonal vollzogenen Lebens begreift, dann lässt sich im Rahmen dieser hermeneutisch-praktischen Bestimmung ein auf das menschliche Leben bezogener, und insofern diesem auch angemessener Begriff des Todes entwickeln. Er wäre terminologisch als "personaler Tod" zu bezeichnen - weil und insofern dieser Begriff seinen Gehalt aus der Relation auf die personalen Lebensvollzüge gewinnt.

Mit der Rede vom "personalen Tod" sind allerdings wiederum zentrale philosophische Fragen und Probleme verbunden, die nach einer Klärung verlangen. Welchen Status hat die Rede von "Personalität"? Sind alle Menschen als Personen anzusehen und führen sie ein personales Leben, dessen Ende entsprechend als "personaler Tod" zu bezeichnen ist? Oder ist es eine notwendige Voraussetzung, dass man über bestimmte Kompetenzen verfügt, damit man den Status der Person erlangen bzw. (noch) zugesprochen bekommen kann? Ist es im Unterschied zu

In der Diskussion über ein angemessenes Verständnis des menschlichen Todes, und besonders in der gegenwärtigen kritischen Auseinandersetzung über das sogenannte Hirntodkriterium, trifft man auf eine ganze Reihe durchaus verschiedener Bestimmungen des Todes. Zwar ist man sich noch weitgehend darüber einig, dass der Tod "das Ende des Lebens" ist - doch mit dieser allgemeinen und bloß negativen Bestimmung enden auch schon die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Positionen der Debatte. Nicht nur, welches Kriterium für den Tod gelten soll, wird kontrovers diskutiert, sondern auch, ob es möglich und sinnvoll ist, den Tod der Person von dem Tod des Menschen zu unterscheiden, und diese beiden Bestimmungen des Todes wiederum vom Tod des Gesamtorganismus abzugrenzen. Die Beantwortung dieser Fragen erzwingt eine positive Bestimmung des Begriffs des Todes, die nur unter Bezug auf einen (gehaltvollen) Begriff des Lebens gewonnen werden kann. Mit jedem Schritt der inhaltlichen Ausgestaltung und positiven Ausdifferenzierung des Begriffs des Todes gehen allerdings gewichtige konzeptionelle Weichenstellungen einher, die zugleich immer auch praktische Folgen haben.

Denn "das Leben" bedeutet, wenn dieser Ausdruck im Zusammenhang der Lebenswissenschaften gebraucht wird, nichts anders als die Lebendigkeit. Lebendigkeit zeichnet die Gegenstände der Lebenswissenschaften - also "alle Lebewesen" - als eben solche aus. Ist demgegenüber von "Leben" im Kontext unseres Alltags die Rede, so charakterisiert dieser Ausdruck in der Regel unsere individuelle Lebensgeschichte, unsere persönlichen Erlebnisse, unsere Erfahrungen, Beziehungen und Tätigkeiten kurz: "Leben" meint hier einen spezifischen Sinn, den unser individuelles Dasein über längere Zeiträume zu erkennen gibt.

Dass wir unsere alltäglichen Lebensvollzüge in dieser Weise verstehen und als solche zu reflektieren vermögen, dass wir auf diese Weise ein Leben in Formen führen können, die für uns charakteristisch sind, bezeichnen wir für gewöhnlich als "personales Leben". Das Leben des Menschen ist schon allein deshalb Gegenstand vielfältiger begrifflicher Untersuchungen, weil es sowohl von den Formen der Lebendigkeit als auch von den Formen, die das personale Leben bestimmen, geprägt und strukturiert ist. Aus diesem Diskussionszusammenhang heraus ist die Frage entstanden, was ein spezifisch menschliches Leben nun eigentlich im Unterschied zum Leben anderer Lebewesen ausmacht - und welche Rolle dabei personale Fähigkeiten sowie die personalen Besonderheiten der jeweiligen Lebensvollzüge spielen. Den verschiedenen Bestimmungen des Lebensbegriffs wiederum entsprechen auch verschiedene Bestimmungen des menschlichen Todes. Doch mit den so entwickelten verschiedenen Bedeutungsdimensionen der Begriffe Leben und Tod ergibt sich die Frage nach ihrem Zusammenhang und nach einem integrativen Verständnis auch des menschlichen Todes.

Wenn man in der Folge den Tod eines Menschen nicht allein als das "irreversible Ende eines Organismus", sondern als den Abschluss eines personal und interpersonal vollzogenen Lebens begreift, dann lässt sich im Rahmen dieser hermeneutisch-praktischen Bestimmung ein auf das menschliche Leben bezogener, und insofern diesem auch angemessener Begriff des Todes entwickeln. Er wäre terminologisch als "personaler Tod" zu bezeichnen - weil und insofern dieser Begriff seinen Gehalt aus der Relation auf die personalen Lebensvollzüge gewinnt.

Mit der Rede vom "personalen Tod" sind allerdings wiederum zentrale philosophische Fragen und Probleme verbunden, die nach einer Klärung verlangen. Welchen Status hat die Rede von "Personalität"? Sind alle Menschen als Personen anzusehen und führen sie ein personales Leben, dessen Ende entsprechend als "personaler Tod" zu bezeichnen ist? Oder ist es eine notwendige Voraussetzung, dass man über bestimmte Kompetenzen verfügt, damit man den Status der Person erlangen bzw. (noch) zugesprochen bekommen kann? Ist es im Unterschied zu

Details
Erscheinungsjahr: 2012
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Philosophie
Jahrhundert: Antike
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Titelzusatz: Philosophische Kontroversen zur Definition und Bedeutung des Todes, Todesbilder. Studien zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod 8
Inhalt: 243 S.
ISBN-13: 9783593397771
ISBN-10: 3593397773
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Esser, Andrea M.
Kersting, Daniel
Schäfer, Christoph G.W.
Birnbacher, Dieter
Gehring, Petra
Gutmann, Mathias
Gersting, Daniel
Rehbock, Theda
Schumacher, Bernhard N.
Wils, Jean-Pierre
Wittwer, Héctor
Redaktion: Esser, Andrea M.
Kersting, Daniel
Schäfer, Christoph G. W.
Herausgeber: Andrea M Esser/Daniel Kersting/Christoph G W Schäfer
Auflage: 1/2012
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 141 x 16 mm
Von/Mit: Andrea M. Esser
Erscheinungsdatum: 15.10.2012
Gewicht: 0,303 kg
Artikel-ID: 106475857
Details
Erscheinungsjahr: 2012
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Philosophie
Jahrhundert: Antike
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Titelzusatz: Philosophische Kontroversen zur Definition und Bedeutung des Todes, Todesbilder. Studien zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod 8
Inhalt: 243 S.
ISBN-13: 9783593397771
ISBN-10: 3593397773
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Esser, Andrea M.
Kersting, Daniel
Schäfer, Christoph G.W.
Birnbacher, Dieter
Gehring, Petra
Gutmann, Mathias
Gersting, Daniel
Rehbock, Theda
Schumacher, Bernhard N.
Wils, Jean-Pierre
Wittwer, Héctor
Redaktion: Esser, Andrea M.
Kersting, Daniel
Schäfer, Christoph G. W.
Herausgeber: Andrea M Esser/Daniel Kersting/Christoph G W Schäfer
Auflage: 1/2012
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 141 x 16 mm
Von/Mit: Andrea M. Esser
Erscheinungsdatum: 15.10.2012
Gewicht: 0,303 kg
Artikel-ID: 106475857
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