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Beschreibung
Jeder, der sich mit antiken Texten befasst, wird wohl schon einmal mit der Frage nach der Relevanz dieser Lektüre konfrontiert gewesen sein.
Die moderne Philologie hat sich darüber viele Gedanken gemacht. Hier soll daran erinnert werden, dass und wie dies schon in der Antike geschah. Anlass sind Zeugnisse neueren Datums aus dem Kontext der epikureischen Philosophie, in denen eine philologische Beschäftigung mit Texten mit dem Anspruch verbunden wird, neben dem Text selbst auch die Relevanz der Lektüre für die Rezipienten im Blick zu haben. Diese Haltung wird moderne Philologen irritieren. Man mag geneigt sein, sie als weitere Besonderheit der epikureischen Schule zu registrieren. Sieht man genauer hin, erweist sie sich jedoch als eine Facette der antiken Lesekultur, die man bis in die Kaiserzeit verfolgen kann und deren Merkmale ansatzweise schon bei Platon diskutiert werden. Diese ¿aktive¿ Leseweise verdient auch deshalb Aufmerksamkeit, weil Strukturelemente antiker Texte offenbar an diese Lesehaltung appellieren und mit Blick auf sie Profil erhalten. Indem sie Verantwortung der Leser für Konstitution und Deutung von Texten voraussetzt und reflektiert, verleiht sie modernen Positionen (¿Geburt des Lesers¿) historischen Hintergrund und kann zudem vielleicht einen antiken Beitrag zur modernen Nützlichkeitsdebatte leisten.
Jeder, der sich mit antiken Texten befasst, wird wohl schon einmal mit der Frage nach der Relevanz dieser Lektüre konfrontiert gewesen sein.
Die moderne Philologie hat sich darüber viele Gedanken gemacht. Hier soll daran erinnert werden, dass und wie dies schon in der Antike geschah. Anlass sind Zeugnisse neueren Datums aus dem Kontext der epikureischen Philosophie, in denen eine philologische Beschäftigung mit Texten mit dem Anspruch verbunden wird, neben dem Text selbst auch die Relevanz der Lektüre für die Rezipienten im Blick zu haben. Diese Haltung wird moderne Philologen irritieren. Man mag geneigt sein, sie als weitere Besonderheit der epikureischen Schule zu registrieren. Sieht man genauer hin, erweist sie sich jedoch als eine Facette der antiken Lesekultur, die man bis in die Kaiserzeit verfolgen kann und deren Merkmale ansatzweise schon bei Platon diskutiert werden. Diese ¿aktive¿ Leseweise verdient auch deshalb Aufmerksamkeit, weil Strukturelemente antiker Texte offenbar an diese Lesehaltung appellieren und mit Blick auf sie Profil erhalten. Indem sie Verantwortung der Leser für Konstitution und Deutung von Texten voraussetzt und reflektiert, verleiht sie modernen Positionen (¿Geburt des Lesers¿) historischen Hintergrund und kann zudem vielleicht einen antiken Beitrag zur modernen Nützlichkeitsdebatte leisten.
Über den Autor
Michael Erler, bis 2019 Ordinarius für Klassische Philologie an der Universität Würzburg, ist derzeit Seniorprofessor und Vorsitzender der Direktoriums des ¿Siebold Collegium. Institute for Advanced Studies (SCIAS)¿ der Universität Würzburg. Autor und Hg. zahlr. Bücher und Artikel u.a. über Platon, Platonismus, Epikur und die epikureische Tradition, Präsident der International Plato Society (2001-04), der Gesellschaft für antike Philosophie (2007-10), der Sokratischen Gesellschaft (2010-18) und erster Vorsitzender der Mommsen Gesellschaft (2013-15).
Details
Erscheinungsjahr: 2025
Genre: Allg. & vergl. Sprachwissenschaft, Geisteswissenschaften, Kunst, Musik
Rubrik: Sprachwissenschaft
Medium: Buch
Reihe: Heidelberger Akademische Bibliothek
Inhalt: 120 S.
ISBN-13: 9783520900173
ISBN-10: 3520900173
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Erler, Michael
Hersteller: Kroener Alfred GmbH + Co.
Kröner, Alfred, Verlag GmbH & Co. KG
Verantwortliche Person für die EU: Alfred Kröner Verlag GmbH & Co. KG, Alfred Klemm, Lenzhalde 20, D-70192 Stuttgart, a.klemm@kroener-verlag.de
Maße: 172 x 106 x 14 mm
Von/Mit: Michael Erler
Erscheinungsdatum: 18.07.2025
Gewicht: 0,168 kg
Artikel-ID: 133666080