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unschuldig SCHULDIG
Hamburg Krimi, Kriminalroman
Taschenbuch von Rob Lampe
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
E r s t e r T e i l Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde Kapitel 1 Noch 7 Minuten. "Was machen die Kinder?", fragte Leon Artles. Er dämpfte die Stimme. Nötig war das nicht. Aber er mochte es so. Es versetzte ihn in eine heimelige Stimmung. Als säße er an den Betten seines Sohns Ben und seiner Tochter Anna und erzähle ihnen Gute-Nacht-Geschichten. Die Vorstellung ließ Leon die Augen feucht werden. Vielleicht auch, weil er vor einigen Wochen von zu Hause ausgezogen war. Mit dem lachsfarbenen Taschentuch tupfte Leon eine Träne ab. Er genoss das Gefühl der verpassten Möglichkeiten und der kleinen Tragik. So wie er auch seine wiedergewonnene Freiheit genoss. "Ben putzt gerade Zähne", sagte Marie am anderen Ende der Leitung. Marie und Leon waren weiterhin verheiratet, Leon liebte seine Frau. Besonders wenn er nicht mit ihr unter einem Dach leben musste. Marie sagte: "Von Anna habe ich nichts gehört. Das werten wir als gutes Zeichen?" "Denke schon. Sollten wir." Leons Blick löste sich von der Kladde mit seinen Aufzeichnungen, schweifte über den Hafen. Anna würde er für zwei Wochen nicht sehen. Aber er freute sich auf Ben. Dem könnte er heute Abend aus Harry Potter vorlesen. Leon musste nur zusehen, rechtzeitig aus der Firma zu kommen. Es wäre schade, sich bis hinter Volksdorf aus der Stadt zu quälen, um dann nur noch einen schlafenden Ben in seinem Bettchen zu sehen. Es musste heute klappen. Morgen käme er nicht dazu, Ben zu besuchen. Morgen stand der Termin in London auf dem Programm. Dafür würde er früh aufstehen, um vor dem Berufsverkehr durch das Nadelöhr an der Fuhlsbüttler zu flutschen. Dann erwischte er den Frühflieger, bräuchte nur einmal in London übernachten und wäre vorm Wochenende zurück. Natürlich könnte er stattdessen den eifrigen Heilenegger nach London schicken. Heilenegger würde sich ein Bein ausreißen, um den Londoner Auftrag für die Firma an Land zu ziehen. Genau das aber war das Problem. Heilenegger wurde Leon zu eifrig. Er wollte ihn auf Abstand halten. Besser Leon machte den Londoner Deal selbst. Noch 3 Minuten. "Danke auch für die Rosen, Leon", sagte Marie. Sie holte seine Gedanken zurück. "Gerne", erwiderte er. Es war der Jahrestag ihrer Hochzeit. Die iPhone -Kalender-App hatte ihn erinnert, die Schmocke hatte das Nötige veranlasst. "Leon, wir hatten eine schöne Zeit." Wohl wahr, Marie. Aber es ist vorbei. Noch 1 Minute. Leon holte das Hugo-Boss -Jackett von der Lehne. "Ich muss Schluss machen, Marie. Die Arbeit ... du weißt." Natürlich wusste sie, und er dachte, sie würde noch fragen, wie es mit seinem persönlichen Lieblingsprojekt stünde. Aber sie fragte nicht. Sonst erkundigte sie sich immer. Nun gut. Er beendete das Gespräch, klappte die Kladde zu. Sie war in weichem Kalbsleder gebunden, das glänzend geworden war, da er die Kladde oft zur Hand nahm. Er schrieb viel hinein. Nach Feierabend, wenn die Büros der Kollegen sich geleert hatten. Sein persönliches Projekt. Keiner wusste davon. Nur er und Marie. 0 Minuten. Das rote Lämpchen leuchtete auf. Er nahm ab. "Herr Artles, die Konferenz. Ich sollte Sie erinnern." "Vielen Dank, Schmocke. Bin auf dem Weg." Alle in der Firma nannten sie Schmocke. Eigentlich hieß sie Gertrude Wentzien-Schmockenberg. Sie sah aber nicht so aus. Schmocke war die Assistentin des großen Schach und die Seele der Firma. Schmocke mochte Leon. Hielt ihn für das größte Talent auf der Etage. Leon Artles warf die Kladde in die Schreibtischschublade, schloss ab und erhob sich mit Schwung. Das Taschentuch drapierte er als Einstecktuch. Showtime, Leon. Fast hätte er sein iPad vergessen, fischte es noch vom Schreibtisch. Es sah besser aus, wenn er etwas in der Hand hatte. Brauchen tat er da
E r s t e r T e i l Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde Kapitel 1 Noch 7 Minuten. "Was machen die Kinder?", fragte Leon Artles. Er dämpfte die Stimme. Nötig war das nicht. Aber er mochte es so. Es versetzte ihn in eine heimelige Stimmung. Als säße er an den Betten seines Sohns Ben und seiner Tochter Anna und erzähle ihnen Gute-Nacht-Geschichten. Die Vorstellung ließ Leon die Augen feucht werden. Vielleicht auch, weil er vor einigen Wochen von zu Hause ausgezogen war. Mit dem lachsfarbenen Taschentuch tupfte Leon eine Träne ab. Er genoss das Gefühl der verpassten Möglichkeiten und der kleinen Tragik. So wie er auch seine wiedergewonnene Freiheit genoss. "Ben putzt gerade Zähne", sagte Marie am anderen Ende der Leitung. Marie und Leon waren weiterhin verheiratet, Leon liebte seine Frau. Besonders wenn er nicht mit ihr unter einem Dach leben musste. Marie sagte: "Von Anna habe ich nichts gehört. Das werten wir als gutes Zeichen?" "Denke schon. Sollten wir." Leons Blick löste sich von der Kladde mit seinen Aufzeichnungen, schweifte über den Hafen. Anna würde er für zwei Wochen nicht sehen. Aber er freute sich auf Ben. Dem könnte er heute Abend aus Harry Potter vorlesen. Leon musste nur zusehen, rechtzeitig aus der Firma zu kommen. Es wäre schade, sich bis hinter Volksdorf aus der Stadt zu quälen, um dann nur noch einen schlafenden Ben in seinem Bettchen zu sehen. Es musste heute klappen. Morgen käme er nicht dazu, Ben zu besuchen. Morgen stand der Termin in London auf dem Programm. Dafür würde er früh aufstehen, um vor dem Berufsverkehr durch das Nadelöhr an der Fuhlsbüttler zu flutschen. Dann erwischte er den Frühflieger, bräuchte nur einmal in London übernachten und wäre vorm Wochenende zurück. Natürlich könnte er stattdessen den eifrigen Heilenegger nach London schicken. Heilenegger würde sich ein Bein ausreißen, um den Londoner Auftrag für die Firma an Land zu ziehen. Genau das aber war das Problem. Heilenegger wurde Leon zu eifrig. Er wollte ihn auf Abstand halten. Besser Leon machte den Londoner Deal selbst. Noch 3 Minuten. "Danke auch für die Rosen, Leon", sagte Marie. Sie holte seine Gedanken zurück. "Gerne", erwiderte er. Es war der Jahrestag ihrer Hochzeit. Die iPhone -Kalender-App hatte ihn erinnert, die Schmocke hatte das Nötige veranlasst. "Leon, wir hatten eine schöne Zeit." Wohl wahr, Marie. Aber es ist vorbei. Noch 1 Minute. Leon holte das Hugo-Boss -Jackett von der Lehne. "Ich muss Schluss machen, Marie. Die Arbeit ... du weißt." Natürlich wusste sie, und er dachte, sie würde noch fragen, wie es mit seinem persönlichen Lieblingsprojekt stünde. Aber sie fragte nicht. Sonst erkundigte sie sich immer. Nun gut. Er beendete das Gespräch, klappte die Kladde zu. Sie war in weichem Kalbsleder gebunden, das glänzend geworden war, da er die Kladde oft zur Hand nahm. Er schrieb viel hinein. Nach Feierabend, wenn die Büros der Kollegen sich geleert hatten. Sein persönliches Projekt. Keiner wusste davon. Nur er und Marie. 0 Minuten. Das rote Lämpchen leuchtete auf. Er nahm ab. "Herr Artles, die Konferenz. Ich sollte Sie erinnern." "Vielen Dank, Schmocke. Bin auf dem Weg." Alle in der Firma nannten sie Schmocke. Eigentlich hieß sie Gertrude Wentzien-Schmockenberg. Sie sah aber nicht so aus. Schmocke war die Assistentin des großen Schach und die Seele der Firma. Schmocke mochte Leon. Hielt ihn für das größte Talent auf der Etage. Leon Artles warf die Kladde in die Schreibtischschublade, schloss ab und erhob sich mit Schwung. Das Taschentuch drapierte er als Einstecktuch. Showtime, Leon. Fast hätte er sein iPad vergessen, fischte es noch vom Schreibtisch. Es sah besser aus, wenn er etwas in der Hand hatte. Brauchen tat er da
Details
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Krimis & Thriller
Rubrik: Belletristik
Medium: Taschenbuch
Seiten: 318
Inhalt: 318 S.
ISBN-13: 9783947145027
ISBN-10: 3947145020
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Lampe, Rob
Auflage: 1/2017
hansanord imagine verlag: hansanord IMAGINE Verlag
Maße: 210 x 130 x 25 mm
Von/Mit: Rob Lampe
Erscheinungsdatum: 01.08.2017
Gewicht: 0,322 kg
preigu-id: 109535542
Details
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Krimis & Thriller
Rubrik: Belletristik
Medium: Taschenbuch
Seiten: 318
Inhalt: 318 S.
ISBN-13: 9783947145027
ISBN-10: 3947145020
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Lampe, Rob
Auflage: 1/2017
hansanord imagine verlag: hansanord IMAGINE Verlag
Maße: 210 x 130 x 25 mm
Von/Mit: Rob Lampe
Erscheinungsdatum: 01.08.2017
Gewicht: 0,322 kg
preigu-id: 109535542
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