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Unentdeckte Schönheit
Taschenbuch von Tamera Alexander
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Prolog15. Dezember 1864Ein Feldlazarett der Konföderierten Armee unweit des SchlachtfeldesNashville, TennesseeEleanor Braddock zuckte zusammen, als der Soldat ihre Hand festhielt. Sein Griff war überraschend kräftig, obwohl seine Handfläche feucht von Blut, Schweiß und den grauenvollen Spuren des Krieges war. Mit vor Schmerzen zusammengekniffenen Augen hielt er sie fest, als wäre sie der letzte Mensch auf der Erde. Das war sie auch ... für ihn.Gewöhnlich durchsuchte sie die linke Brusttasche der Uniform des Soldaten nach seinem Namen, aber der Stoff - ein blutdurchtränktes Grau - war von einem Kanonenschuss in Fetzen gerissen worden. Ähnlich wie der Rest dieses Mannes. Sie war dankbar, dass er bewusstlos gewesen war, als der Arzt ihn vor ein paar Minuten untersucht hatte. Dadurch war ihm das unmissverständliche Kopfschütteln des Arztes erspart geblieben."Schwester ..."Sein Blick suchte ihre Augen. Vor dem Hintergrund der Gewehr- und Kanonenschüsse in der Ferne wappnete sich Eleanor gegen die Frage, die jetzt unweigerlich käme. Auch wenn sie schon oft gezwungen gewesen war, diese Frage zu beantworten, fiel es ihr immer noch nicht leicht, einem Mann zu sagen, dass er sterben [...] es war auch immer noch genauso schwer, mit anzusehen, wie ein Mann starb."Ja?", sagte sie leise, ohne ihn zu verbessern, weil er sie fälschlicherweise für eine Krankenschwester hielt, obwohl sie diese Ausbildung nie gemacht hatte."Könnten Sie mir sagen ..." Er hustete, und sein bärtiges Kinn zitterte durch die Kälte oder den Schmerz, wahrscheinlich durch beides. Ein gurgelndes Geräusch kam aus seiner Kehle. "Haben wir ... den Hügel eingenommen?"Eleanor war überrascht, dass er sich nach dem Stand der Schlacht und nicht nach seinem Leben erkundigte. Die angespannte Hoffnung, die hinter seiner Frage steckte, rührte sie an. Ihre Kehle zog sich schmerzlich zusammen."Ja", antwortete sie, ohne zu zögern, obwohl sie nicht die leiseste Ahnung hatte, welche Seite auf dem Schlachtfeld im Moment die Oberhand hatte. Sie wusste nur, dass unzählige Männer - Väter, Söhne, Ehemänner, Brüder - unweit von ihnen niedergemetzelt wurden. Und dass dieser Mann es verdiente, mit einem gewissen Frieden und dem Glauben, dass sein Leben nicht sinnlos geopfert worden war, zu sterben. "Ja, sie haben den Hügel eingenommen." Sie bemühte sich zu lächeln. "General Lee wird sich sehr freuen."Stolz, aber hauptsächlich Erleichterung leuchtete in den Augen des Soldaten, bevor sie zufielen. Er rang um Atem, obwohl ihn jeder Atemzug viel Kraft kostete. Sie betete, dass er von diesem Kampf bald erlöst würde. Aber sie hatte Männer mit ähnlichen Wunden gesehen, die sich stundenlang im Todeskampf gequält [...] war kein junger Mann mehr, schon mindestens Mitte dreißig, und seine Füße ragten zwanzig Zentimeter über die Pritsche hinaus. Beide Stiefel waren an den Zehen durchgelaufen. Sie hatte in seiner Stimme den Anflug eines Akzents gehört, eines Akzents von weit her, etwas, das sie schon immer bewundert [...] betrachtete ihn und fragte sich, wie sein Leben wohl vor dem Krieg ausgesehen hatte, und warum er auf einem hoffnungslosen Schlachtfeld mitten in Tennessee gelandet war. Seine Wangenknochen traten in dem ausgemergelten Gesicht deutlich hervor, und sie wünschte, sie hätte noch etwas von der Fleischbrühe, die sie gestern wie fast jeden Abend für die Männer gekocht hatte. Auch wenn sie die Brühe sehr stark verdünnen musste, verschlangen die Männer sie immer sehr schnell. "So etwas Gutes haben wir seit Monaten nicht mehr gegessen", sagten sie, wenn sie ihre Tassen geleert [...] hatte schon immer gern gekocht, aber ihre Patienten essen zu sehen, auch wenn es nur ein wenig Brühe war, tat ihrem Herzen besonders gut. Bevor sie verwundete und sterbende Männer gepflegt hatte, hätte sie sich das nie vorstellen [...] verlagerte ihr Gewicht und der Griff des Soldaten wurde [...] verzog das Gesicht und biss stöhnend die Zähne zusammen, als wäre er fest entsch
Prolog15. Dezember 1864Ein Feldlazarett der Konföderierten Armee unweit des SchlachtfeldesNashville, TennesseeEleanor Braddock zuckte zusammen, als der Soldat ihre Hand festhielt. Sein Griff war überraschend kräftig, obwohl seine Handfläche feucht von Blut, Schweiß und den grauenvollen Spuren des Krieges war. Mit vor Schmerzen zusammengekniffenen Augen hielt er sie fest, als wäre sie der letzte Mensch auf der Erde. Das war sie auch ... für ihn.Gewöhnlich durchsuchte sie die linke Brusttasche der Uniform des Soldaten nach seinem Namen, aber der Stoff - ein blutdurchtränktes Grau - war von einem Kanonenschuss in Fetzen gerissen worden. Ähnlich wie der Rest dieses Mannes. Sie war dankbar, dass er bewusstlos gewesen war, als der Arzt ihn vor ein paar Minuten untersucht hatte. Dadurch war ihm das unmissverständliche Kopfschütteln des Arztes erspart geblieben."Schwester ..."Sein Blick suchte ihre Augen. Vor dem Hintergrund der Gewehr- und Kanonenschüsse in der Ferne wappnete sich Eleanor gegen die Frage, die jetzt unweigerlich käme. Auch wenn sie schon oft gezwungen gewesen war, diese Frage zu beantworten, fiel es ihr immer noch nicht leicht, einem Mann zu sagen, dass er sterben [...] es war auch immer noch genauso schwer, mit anzusehen, wie ein Mann starb."Ja?", sagte sie leise, ohne ihn zu verbessern, weil er sie fälschlicherweise für eine Krankenschwester hielt, obwohl sie diese Ausbildung nie gemacht hatte."Könnten Sie mir sagen ..." Er hustete, und sein bärtiges Kinn zitterte durch die Kälte oder den Schmerz, wahrscheinlich durch beides. Ein gurgelndes Geräusch kam aus seiner Kehle. "Haben wir ... den Hügel eingenommen?"Eleanor war überrascht, dass er sich nach dem Stand der Schlacht und nicht nach seinem Leben erkundigte. Die angespannte Hoffnung, die hinter seiner Frage steckte, rührte sie an. Ihre Kehle zog sich schmerzlich zusammen."Ja", antwortete sie, ohne zu zögern, obwohl sie nicht die leiseste Ahnung hatte, welche Seite auf dem Schlachtfeld im Moment die Oberhand hatte. Sie wusste nur, dass unzählige Männer - Väter, Söhne, Ehemänner, Brüder - unweit von ihnen niedergemetzelt wurden. Und dass dieser Mann es verdiente, mit einem gewissen Frieden und dem Glauben, dass sein Leben nicht sinnlos geopfert worden war, zu sterben. "Ja, sie haben den Hügel eingenommen." Sie bemühte sich zu lächeln. "General Lee wird sich sehr freuen."Stolz, aber hauptsächlich Erleichterung leuchtete in den Augen des Soldaten, bevor sie zufielen. Er rang um Atem, obwohl ihn jeder Atemzug viel Kraft kostete. Sie betete, dass er von diesem Kampf bald erlöst würde. Aber sie hatte Männer mit ähnlichen Wunden gesehen, die sich stundenlang im Todeskampf gequält [...] war kein junger Mann mehr, schon mindestens Mitte dreißig, und seine Füße ragten zwanzig Zentimeter über die Pritsche hinaus. Beide Stiefel waren an den Zehen durchgelaufen. Sie hatte in seiner Stimme den Anflug eines Akzents gehört, eines Akzents von weit her, etwas, das sie schon immer bewundert [...] betrachtete ihn und fragte sich, wie sein Leben wohl vor dem Krieg ausgesehen hatte, und warum er auf einem hoffnungslosen Schlachtfeld mitten in Tennessee gelandet war. Seine Wangenknochen traten in dem ausgemergelten Gesicht deutlich hervor, und sie wünschte, sie hätte noch etwas von der Fleischbrühe, die sie gestern wie fast jeden Abend für die Männer gekocht hatte. Auch wenn sie die Brühe sehr stark verdünnen musste, verschlangen die Männer sie immer sehr schnell. "So etwas Gutes haben wir seit Monaten nicht mehr gegessen", sagten sie, wenn sie ihre Tassen geleert [...] hatte schon immer gern gekocht, aber ihre Patienten essen zu sehen, auch wenn es nur ein wenig Brühe war, tat ihrem Herzen besonders gut. Bevor sie verwundete und sterbende Männer gepflegt hatte, hätte sie sich das nie vorstellen [...] verlagerte ihr Gewicht und der Griff des Soldaten wurde [...] verzog das Gesicht und biss stöhnend die Zähne zusammen, als wäre er fest entsch
Details
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Romane
Medium: Taschenbuch
Originaltitel: A Beauty So Rare
Inhalt: 576 S.
ISBN-13: 9783868276015
ISBN-10: 3868276017
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Alexander, Tamera
Übersetzung: Silvia Lutz
francke-buchhandlung gmbh: Francke-Buchhandlung GmbH
Verantwortliche Person für die EU: Francke-Buch GmbH, Stefan Jäger, Am Schwanhof 19, D-35037 Marburg, info@francke-buch.de
Maße: 186 x 125 x 40 mm
Von/Mit: Tamera Alexander
Erscheinungsdatum: 15.06.2016
Gewicht: 0,542 kg
Artikel-ID: 103774640
Details
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Romane
Medium: Taschenbuch
Originaltitel: A Beauty So Rare
Inhalt: 576 S.
ISBN-13: 9783868276015
ISBN-10: 3868276017
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Alexander, Tamera
Übersetzung: Silvia Lutz
francke-buchhandlung gmbh: Francke-Buchhandlung GmbH
Verantwortliche Person für die EU: Francke-Buch GmbH, Stefan Jäger, Am Schwanhof 19, D-35037 Marburg, info@francke-buch.de
Maße: 186 x 125 x 40 mm
Von/Mit: Tamera Alexander
Erscheinungsdatum: 15.06.2016
Gewicht: 0,542 kg
Artikel-ID: 103774640
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