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Über das Leben
Übersetzungen von Raphael Löwenfeld (1902) und Willy Lüdtke (Auswahl 1929)
Taschenbuch von Leo N. Tolstoi
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
"Wer sein Leben gewinnen will, der wird es verlieren." - Tolstois Schrift "Über das Leben" (1886/87), die erstaunlicherweise ganz dem Sprachduktus der Schulphilosophie folgt, kann als Auslegung dieses Bibelwortes gelesen werden:
"Die Vernunft ist das Gesetz, dem zu ihrem Heil die animalische Persönlichkeit des Menschen untergeordnet werden muss. Die Liebe ist die einzige vernünftige Tätigkeit des Menschen.
Die animalische Persönlichkeit wird zum Glück hingezogen; die Vernunft enthüllt dem Menschen das Trügerische des (animalisch-selbstsichernden) Glücks und weist einen Ausweg. Die Tätigkeit auf diesem Wege ist die Liebe. ... Das vernünftige Bewusstsein zeigt dem Menschen die Elendigkeit aller untereinander kämpfenden Wesen, zeigt ihm, dass es ein Glück für seine animalische Persönlichkeit nicht geben könne, zeigt ihm, dass das einzige für ihn mögliche Glück nur ein solches sein könne, bei dem es weder einen Kampf mit andern Wesen gebe noch ein Aufhören des Glücks, ... weder Voraussicht des Todes noch Todesfurcht.
Und da findet nun der Mensch, als einen Schlüssel, der nur für dies Schloss angefertigt ist, in seiner Seele ein Gefühl, das ihm gerade das Glück schenkt, auf das ihn ... die Vernunft hinweist. Und dies Gefühl löst ... den früheren Widerspruch des Lebens ... Die (animalisch-selbstsichernden) Persönlichkeiten wollen die Persönlichkeit des Menschen für ihre Zwecke benutzen. Aber das Gefühl der Liebe zieht ihn dahin, dass er seine Existenz zum Besten anderer Wesen hingibt.
... Indem die animalische Persönlichkeit zum Glück strebt, strebt sie mit jedem Atemzuge dem größten Übel - dem Tode - zu, dessen Voraussicht jedes Glück der Persönlichkeit zerstörte. Aber das Gefühl der Liebe vernichtet nicht nur diese Furcht, sondern treibt den Menschen sogar zur Selbstverleugnung ... zum Heile anderer."

Tolstoi-Friedensbibliothek
Reihe A, Band 8 (Signatur TFb_A008)
Herausgegeben von Peter Bürger
"Wer sein Leben gewinnen will, der wird es verlieren." - Tolstois Schrift "Über das Leben" (1886/87), die erstaunlicherweise ganz dem Sprachduktus der Schulphilosophie folgt, kann als Auslegung dieses Bibelwortes gelesen werden:
"Die Vernunft ist das Gesetz, dem zu ihrem Heil die animalische Persönlichkeit des Menschen untergeordnet werden muss. Die Liebe ist die einzige vernünftige Tätigkeit des Menschen.
Die animalische Persönlichkeit wird zum Glück hingezogen; die Vernunft enthüllt dem Menschen das Trügerische des (animalisch-selbstsichernden) Glücks und weist einen Ausweg. Die Tätigkeit auf diesem Wege ist die Liebe. ... Das vernünftige Bewusstsein zeigt dem Menschen die Elendigkeit aller untereinander kämpfenden Wesen, zeigt ihm, dass es ein Glück für seine animalische Persönlichkeit nicht geben könne, zeigt ihm, dass das einzige für ihn mögliche Glück nur ein solches sein könne, bei dem es weder einen Kampf mit andern Wesen gebe noch ein Aufhören des Glücks, ... weder Voraussicht des Todes noch Todesfurcht.
Und da findet nun der Mensch, als einen Schlüssel, der nur für dies Schloss angefertigt ist, in seiner Seele ein Gefühl, das ihm gerade das Glück schenkt, auf das ihn ... die Vernunft hinweist. Und dies Gefühl löst ... den früheren Widerspruch des Lebens ... Die (animalisch-selbstsichernden) Persönlichkeiten wollen die Persönlichkeit des Menschen für ihre Zwecke benutzen. Aber das Gefühl der Liebe zieht ihn dahin, dass er seine Existenz zum Besten anderer Wesen hingibt.
... Indem die animalische Persönlichkeit zum Glück strebt, strebt sie mit jedem Atemzuge dem größten Übel - dem Tode - zu, dessen Voraussicht jedes Glück der Persönlichkeit zerstörte. Aber das Gefühl der Liebe vernichtet nicht nur diese Furcht, sondern treibt den Menschen sogar zur Selbstverleugnung ... zum Heile anderer."

Tolstoi-Friedensbibliothek
Reihe A, Band 8 (Signatur TFb_A008)
Herausgegeben von Peter Bürger
Über den Autor
Leo (Lew) Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910) stammte aus einer begüterten russischen Adelsfamilie; die Mutter starb bereits 1830, der Vater im Jahr 1837. Zunächst widmete sich der junge Graf dem Studium orientalischer Sprachen (1844) und der Rechtswissenschaft (ab 1847). 1851 Eintritt in die Armee des Zarenreiches (Kaukasuskrieg, Krimkrieg 1854). 1862 Eheschließung mit Sofja Andrejewna, geb. Behrs (1844-1919); das Paar hatte insgesamt dreizehn Kinder (Hauptwohnsitz: Landgut Jasnaja Poljana bei Tula). Literarischen Weltruhm erlangte L. Tolstoi durch seine Romane "Krieg und Frieden" (1862-1869) und "Anna Karenina" (1873-1878). Ab einer tiefen Krise in den 1870er Jahren wurde die seit Jugendtagen virulente religiöse Sinnsuche zum "Hauptmotiv" des Lebens. Theologische bzw. religionsphilosophische Arbeiten markieren die Abkehr von einem auf dem Pakt mit der Macht erbauten orthodoxen Kirchentum (Exkommunikation 1901). Für Christen sah Tolstoi ausnahmslos keine Möglichkeit der Beteiligung an Staats-Eiden und Tötungsapparaten (Militär, Justiz, Todesstrafe, Herrschaftsideologie des Patriotismus, blutige Revolution mit Menschenopfern). Die in der Bergpredigt Jesu erkannte "Lehre vom Nichtwiderstreben" ließ ihn schließlich zu einem Inspirator Gandhis werden. Lackmusstext für den Wahrheitsgehalt aller Religionen waren für Tolstoi die Ablehnung jeglicher Gewalt und das Zeugnis für die Einheit der ganzen menschlichen Familie. Thomas Mann fand wenig Gefallen an der hochmoralischen "Kunsttheorie" und den (von Rosa Luxemburg z.T. durchaus geschätzten) Traktaten des späten Tolstoi, bemerkte aber - mit Blick auf die vielen Millionen Toten des Ersten Weltkriegs - 1928 anlässlich der Jahrhundertfeier von Tolstois Geburt: "Während der Krieg tobte, habe ich oft gedacht, dass er es nicht gewagt hätte auszubrechen, wenn im Jahre vierzehn die scharfen, durchdringenden grauen Augen des Alten von Jasnaja Poljana noch offen gewesen wären."
Zusammenfassung
Erstmalig als Taschenbuch, zwei Übersetzungen
Details
Erscheinungsjahr: 2023
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Philosophie
Jahrhundert: Antike
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Seiten: 224
Reihe: Tolstoi-Friedensbibliothek A
Inhalt: 224 S.
1 farbige Illustr.
ISBN-13: 9783757804480
ISBN-10: 3757804481
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Tolstoi, Leo N.
Redaktion: Bürger, Peter
Herausgeber: Peter Bürger
Hersteller: BoD - Books on Demand
Tolstoi-Friedensbibliothek A
Maße: 215 x 135 x 16 mm
Von/Mit: Leo N. Tolstoi
Erscheinungsdatum: 09.05.2023
Gewicht: 0,309 kg
preigu-id: 126907066
Über den Autor
Leo (Lew) Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910) stammte aus einer begüterten russischen Adelsfamilie; die Mutter starb bereits 1830, der Vater im Jahr 1837. Zunächst widmete sich der junge Graf dem Studium orientalischer Sprachen (1844) und der Rechtswissenschaft (ab 1847). 1851 Eintritt in die Armee des Zarenreiches (Kaukasuskrieg, Krimkrieg 1854). 1862 Eheschließung mit Sofja Andrejewna, geb. Behrs (1844-1919); das Paar hatte insgesamt dreizehn Kinder (Hauptwohnsitz: Landgut Jasnaja Poljana bei Tula). Literarischen Weltruhm erlangte L. Tolstoi durch seine Romane "Krieg und Frieden" (1862-1869) und "Anna Karenina" (1873-1878). Ab einer tiefen Krise in den 1870er Jahren wurde die seit Jugendtagen virulente religiöse Sinnsuche zum "Hauptmotiv" des Lebens. Theologische bzw. religionsphilosophische Arbeiten markieren die Abkehr von einem auf dem Pakt mit der Macht erbauten orthodoxen Kirchentum (Exkommunikation 1901). Für Christen sah Tolstoi ausnahmslos keine Möglichkeit der Beteiligung an Staats-Eiden und Tötungsapparaten (Militär, Justiz, Todesstrafe, Herrschaftsideologie des Patriotismus, blutige Revolution mit Menschenopfern). Die in der Bergpredigt Jesu erkannte "Lehre vom Nichtwiderstreben" ließ ihn schließlich zu einem Inspirator Gandhis werden. Lackmusstext für den Wahrheitsgehalt aller Religionen waren für Tolstoi die Ablehnung jeglicher Gewalt und das Zeugnis für die Einheit der ganzen menschlichen Familie. Thomas Mann fand wenig Gefallen an der hochmoralischen "Kunsttheorie" und den (von Rosa Luxemburg z.T. durchaus geschätzten) Traktaten des späten Tolstoi, bemerkte aber - mit Blick auf die vielen Millionen Toten des Ersten Weltkriegs - 1928 anlässlich der Jahrhundertfeier von Tolstois Geburt: "Während der Krieg tobte, habe ich oft gedacht, dass er es nicht gewagt hätte auszubrechen, wenn im Jahre vierzehn die scharfen, durchdringenden grauen Augen des Alten von Jasnaja Poljana noch offen gewesen wären."
Zusammenfassung
Erstmalig als Taschenbuch, zwei Übersetzungen
Details
Erscheinungsjahr: 2023
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Philosophie
Jahrhundert: Antike
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Seiten: 224
Reihe: Tolstoi-Friedensbibliothek A
Inhalt: 224 S.
1 farbige Illustr.
ISBN-13: 9783757804480
ISBN-10: 3757804481
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Tolstoi, Leo N.
Redaktion: Bürger, Peter
Herausgeber: Peter Bürger
Hersteller: BoD - Books on Demand
Tolstoi-Friedensbibliothek A
Maße: 215 x 135 x 16 mm
Von/Mit: Leo N. Tolstoi
Erscheinungsdatum: 09.05.2023
Gewicht: 0,309 kg
preigu-id: 126907066
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