Emotionale Faktoren werden seit 1995 mit Parodontalerkrankungen in Verbindung gebracht. Die Fähigkeit von psychischem Stress, die zelluläre Immunantwort zu unterdrücken, ist seit langem bekannt.Ein komplexes Netzwerk bidirektionaler Signale verbindet das neurologische, endokrine und das Immunsystem und ermöglicht die Kommunikation zwischen dem zentralen Nervensystem und den Immunzellen.DieHomöostase dieses Netzwerks wird durch Stress gestört, wodurch sich die Immunfunktion verändert.Aus derLiteraturübersicht geht hervor, dass ein positiver Zusammenhang besteht. Es wurde ein Zusammenhang zwischen Stress und Parodontalerkrankungen festgestellt.DieBewertung der Stressbelastung von Patienten ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der Aktivität der Parodontalerkrankung und könnte nützlich sein, um Patienten zu motivieren, sich für eine bessere allgemeine Gesundheit einzusetzen.Personen, die mit sozialen, emotionalen oder finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sind oder passive Bewältigungsmethoden anwenden, könnten gefährdet sein. Es ist notwendig, das Stressniveau der behandelten Patienten zu überwachen. Es gibt Fragebögen, die das Stressniveau und die Bewältigungsstrategien erfassen. In der Parodontalpraxis verfügen die Patienten über einen Recall-Mechanismus, mit dem sie den mit der Behandlung verbundenen Stress in regelmäßigen Abständen bewerten können.