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Buch von Mary Shelley
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Erster Teil: 1840Erster BriefDas Vorhaben, den Sommer an den Ufern des Comer Sees zu verbringen. - Schöner Frühling. - Stürmisches Wetter. - Überfahrt von Dover nach Calais. - Die Diligence. - Paris. - Unsere geplante Route.Brighton, 13. Juni 1840Mit Freude stelle ich fest, dass die zahlreichen Diskussionen dieses Frühjahrs zu einem sehr guten Ergebnis für alle Beteiligten gelangt sind. Mein Sohn und seine beiden Freunde haben entschieden, ihre Sommerferien an den Ufern des Comer Sees zu verbringen - sie wollen dort für ihr Examen lernen, das im kommenden Winter ansteht. Sie möchten gerne, dass ich sie begleite, und ich habe mit Vergnügen eingewilligt.Ist es also wirklich wahr, dass ich kurz davor stehe, Italien wiederzusehen? Wie viele Jahre sind vergangen, seit ich dieses Land verlassen habe! Ich habe dort die sterblichen Überreste meines geliebten Ehemanns und meiner geliebten Kinder zurückgelassen - Verluste, die mein ganzes Leben veränderten, die die Zeiten des glücklichen Friedens und des Austauschs tiefempfundener Gefühle durch Jahre trostloser Einsamkeit und des harten Kampfes mit der Welt ersetzten, die sich erst jetzt, da mein Sohn erwachsen wird, zu einem besseren Tag aufhellen. In jeder Silbe des Namens Italien liegt Magie. Die Aussicht, es wiederzusehen, lässt in meiner Erinnerung jene Zeit lebendig werden, in der Unglück ein leeres Wort und mein Dasein in der Welt eine sichere Heimstatt schien, die kein Übel erschüttern könnte. Gräber haben sich seither an meinem Weg geöffnet, und statt inmitten der fröhlichen Stimmen der Lebenden habe ich zwischen den verfrühten Grabsteinen derer gewohnt, die ich liebte. Inzwischen ist eine neue Generation herangewachsen - und angesichts ihrer Vorfreude lässt der Name Italien mich wieder jung fühlen, und begeistert bin ich bereit, sie mit ihnen zu teilen. Sie wissen zudem, wie schmerzlich meine Gesundheit erschüttert wurde; eine Nervenkrankheit behindert meine üblichen Tätigkeiten und stört den gewöhnlichen Ablauf meines Lebens. Das Reisen wird das alles heilen: Meine unruhigen, grübelnden Gedanken werden sich unterwegs verflüchtigen und im schnellen Wechsel der Eindrücke wird mein Denken, um es mit einem Bild zu sagen, seine zerschlissenen, verblichenen Kleider, die es so lange getragen hat, ablegen und gegen ein frisches, frohes, leuchtendes Gewand eintauschen, sobald wir jenseits der Alpen sind.Die letzten zwei Monate verbrachte ich in Richmond. Welch göttlichen Frühling wir erlebten! Während des Monats April fiel nicht ein Tropfen Regen - die Sonne schien unermüdlich -, das üppige, strahlende Laubwerk verlieh den Wäldern vorzeitig dichte Schatten. Kein Ort könnte passender sein als Richmond, das Lächeln einer derart außergewöhnlichen Jahreszeit zu genießen. Mehrere Stunden täglich verbrachte ich auf der Themse - balsamische Tage wie mitten im Sommer und voll erblühenden Lebens, was das schöne Wetter im Frühling herrlicher macht als das jeder anderen Jahreszeit. Dann ist die Erde ein Altar, aus dem ewig frische Düfte aufsteigen - nicht die fauligen Gerüche des herbstlichen Verfalls, sondern die des neuen, aufspringenden Lebens mit seinem Streben, sich auszubreiten und zu erfreuen. Ich besuchte Hampton Court und betrachtete die Kartons - diese edelste Arbeit des Fürsten der Maler. Alles war herrlich, und das zehn Mal mehr, als ich im Begriff stand, eine Kette zu zerreißen, die mich lange eingezwängt hatte: den Kanal zu überqueren und weit in ein Land zu reisen, das mir die Erinnerung als Paradies malte.Wir wollen England verlassen, sobald Cambridge seine Vorlesungszeit beschließt, und sind übereingekommen, uns alle Mitte Juni in Paris zu treffen. Ende Mai kam ich in der Absicht hierher, zur vereinbarten Zeit nach Dieppe überzusetzen. Das Wetter blieb zunächst weiter prächtig, aber nach einer Weile verschlechterte es sich zu Kälte, Nebel und Wind. Ein morbides Grausen vor der Seereise befällt mich, das ich nicht bezwingen kann. An jenem Tag, für den wir die Überfahrt a
Erster Teil: 1840Erster BriefDas Vorhaben, den Sommer an den Ufern des Comer Sees zu verbringen. - Schöner Frühling. - Stürmisches Wetter. - Überfahrt von Dover nach Calais. - Die Diligence. - Paris. - Unsere geplante Route.Brighton, 13. Juni 1840Mit Freude stelle ich fest, dass die zahlreichen Diskussionen dieses Frühjahrs zu einem sehr guten Ergebnis für alle Beteiligten gelangt sind. Mein Sohn und seine beiden Freunde haben entschieden, ihre Sommerferien an den Ufern des Comer Sees zu verbringen - sie wollen dort für ihr Examen lernen, das im kommenden Winter ansteht. Sie möchten gerne, dass ich sie begleite, und ich habe mit Vergnügen eingewilligt.Ist es also wirklich wahr, dass ich kurz davor stehe, Italien wiederzusehen? Wie viele Jahre sind vergangen, seit ich dieses Land verlassen habe! Ich habe dort die sterblichen Überreste meines geliebten Ehemanns und meiner geliebten Kinder zurückgelassen - Verluste, die mein ganzes Leben veränderten, die die Zeiten des glücklichen Friedens und des Austauschs tiefempfundener Gefühle durch Jahre trostloser Einsamkeit und des harten Kampfes mit der Welt ersetzten, die sich erst jetzt, da mein Sohn erwachsen wird, zu einem besseren Tag aufhellen. In jeder Silbe des Namens Italien liegt Magie. Die Aussicht, es wiederzusehen, lässt in meiner Erinnerung jene Zeit lebendig werden, in der Unglück ein leeres Wort und mein Dasein in der Welt eine sichere Heimstatt schien, die kein Übel erschüttern könnte. Gräber haben sich seither an meinem Weg geöffnet, und statt inmitten der fröhlichen Stimmen der Lebenden habe ich zwischen den verfrühten Grabsteinen derer gewohnt, die ich liebte. Inzwischen ist eine neue Generation herangewachsen - und angesichts ihrer Vorfreude lässt der Name Italien mich wieder jung fühlen, und begeistert bin ich bereit, sie mit ihnen zu teilen. Sie wissen zudem, wie schmerzlich meine Gesundheit erschüttert wurde; eine Nervenkrankheit behindert meine üblichen Tätigkeiten und stört den gewöhnlichen Ablauf meines Lebens. Das Reisen wird das alles heilen: Meine unruhigen, grübelnden Gedanken werden sich unterwegs verflüchtigen und im schnellen Wechsel der Eindrücke wird mein Denken, um es mit einem Bild zu sagen, seine zerschlissenen, verblichenen Kleider, die es so lange getragen hat, ablegen und gegen ein frisches, frohes, leuchtendes Gewand eintauschen, sobald wir jenseits der Alpen sind.Die letzten zwei Monate verbrachte ich in Richmond. Welch göttlichen Frühling wir erlebten! Während des Monats April fiel nicht ein Tropfen Regen - die Sonne schien unermüdlich -, das üppige, strahlende Laubwerk verlieh den Wäldern vorzeitig dichte Schatten. Kein Ort könnte passender sein als Richmond, das Lächeln einer derart außergewöhnlichen Jahreszeit zu genießen. Mehrere Stunden täglich verbrachte ich auf der Themse - balsamische Tage wie mitten im Sommer und voll erblühenden Lebens, was das schöne Wetter im Frühling herrlicher macht als das jeder anderen Jahreszeit. Dann ist die Erde ein Altar, aus dem ewig frische Düfte aufsteigen - nicht die fauligen Gerüche des herbstlichen Verfalls, sondern die des neuen, aufspringenden Lebens mit seinem Streben, sich auszubreiten und zu erfreuen. Ich besuchte Hampton Court und betrachtete die Kartons - diese edelste Arbeit des Fürsten der Maler. Alles war herrlich, und das zehn Mal mehr, als ich im Begriff stand, eine Kette zu zerreißen, die mich lange eingezwängt hatte: den Kanal zu überqueren und weit in ein Land zu reisen, das mir die Erinnerung als Paradies malte.Wir wollen England verlassen, sobald Cambridge seine Vorlesungszeit beschließt, und sind übereingekommen, uns alle Mitte Juni in Paris zu treffen. Ende Mai kam ich in der Absicht hierher, zur vereinbarten Zeit nach Dieppe überzusetzen. Das Wetter blieb zunächst weiter prächtig, aber nach einer Weile verschlechterte es sich zu Kälte, Nebel und Wind. Ein morbides Grausen vor der Seereise befällt mich, das ich nicht bezwingen kann. An jenem Tag, für den wir die Überfahrt a
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: Buch
Seiten: 197
Inhalt: 197 S.
ISBN-13: 9783945424650
ISBN-10: 3945424658
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Shelley, Mary
Redaktion: Klein, Michael
Herausgeber: Michael Klein
Übersetzung: Klein, Michael
Auflage: 1/2018
Besonderheit: Unsere Aufsteiger
morio verlag: Morio Verlag
im mitteldeutschen verlag: im Mitteldeutschen Verlag
Maße: 207 x 140 x 20 mm
Von/Mit: Mary Shelley
Erscheinungsdatum: 25.01.2018
Gewicht: 0,339 kg
preigu-id: 110907796
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: Buch
Seiten: 197
Inhalt: 197 S.
ISBN-13: 9783945424650
ISBN-10: 3945424658
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Shelley, Mary
Redaktion: Klein, Michael
Herausgeber: Michael Klein
Übersetzung: Klein, Michael
Auflage: 1/2018
Besonderheit: Unsere Aufsteiger
morio verlag: Morio Verlag
im mitteldeutschen verlag: im Mitteldeutschen Verlag
Maße: 207 x 140 x 20 mm
Von/Mit: Mary Shelley
Erscheinungsdatum: 25.01.2018
Gewicht: 0,339 kg
preigu-id: 110907796
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