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Soziale Konstruktionen des Drogenkonsums und Soziale Arbeit
Historische Dimensionen und aktuelle Entwicklungen
Taschenbuch von Michael Schabdach
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
isolierte Ecken bzw. vor die Türen der Restaurants und Kneipen verbannt wird. War das Zigarettenrauchen in den westlichen Ländern bis in die Nachkriegszeit hinein ein allgemein gebilligtes und bei bestimmten Gelegenheiten sogar - wünschtes Phänomen, so wird es spätestens seit den 1960er Jahren mit dem Hinweis auf gesundheitliche Gefahren zu einem unerwünschten Verhalten, so 1 dass Raucher zunehmenden sozialen Ausgrenzungen unterliegen . Diese wenigen Beispiele belegen, dass es nicht in der Natur einer besti- ten Substanz liegt, wie mit ihr umgegangen wird, sondern dass dies im Zus- menhang mit den kulturellen Bewertungsmaßstäben einer Gesellschaft steht (vgl. Pfeiffer 1986; Völger/Welck 1982). ¿Die Einstellungen gegenüber Rausch und Ekstase im allgemeinen und gegenüber Drogen im besonderen werden nur verständlich, sieht man sie auf dem Hintergrund der generellen Prämissen, die die spezifische Weltsicht, die ¿Weltanschauung¿, einer Kultur ausmachen¿ (Legnaro 1982a: 103f. ). Chemisch-pharmakologische Substanzen haben per se weder eine gefährliche oder ungefährliche Qualität noch ist ihr Konsum an sich moralisch zu beanstanden oder zu billigen. Diese Assoziationen werden vi- mehr erst durch menschliches Handeln produziert. Ob eine psychoaktive Su- tanz als Genussmittel, Therapeutikum, Nahrungsmittel, Rauschgift oder Droge bezeichnet und verwendet wird, ist ihr nicht eingeschrieben, sondern eine Folge gesellschaftlicher Konventionen. Der konkrete Bedeutungsgehalt einer Substanz entsteht erst durch symbolische Zuweisungsprozesse innerhalb eines besti- ten soziokulturellen Gefüges. Als Drogen können demzufolge all diejenigen Stoffe bezeichnet werden, die innerhalb einer Gesellschaft als Drogen klassi- ziert werden (vgl.
isolierte Ecken bzw. vor die Türen der Restaurants und Kneipen verbannt wird. War das Zigarettenrauchen in den westlichen Ländern bis in die Nachkriegszeit hinein ein allgemein gebilligtes und bei bestimmten Gelegenheiten sogar - wünschtes Phänomen, so wird es spätestens seit den 1960er Jahren mit dem Hinweis auf gesundheitliche Gefahren zu einem unerwünschten Verhalten, so 1 dass Raucher zunehmenden sozialen Ausgrenzungen unterliegen . Diese wenigen Beispiele belegen, dass es nicht in der Natur einer besti- ten Substanz liegt, wie mit ihr umgegangen wird, sondern dass dies im Zus- menhang mit den kulturellen Bewertungsmaßstäben einer Gesellschaft steht (vgl. Pfeiffer 1986; Völger/Welck 1982). ¿Die Einstellungen gegenüber Rausch und Ekstase im allgemeinen und gegenüber Drogen im besonderen werden nur verständlich, sieht man sie auf dem Hintergrund der generellen Prämissen, die die spezifische Weltsicht, die ¿Weltanschauung¿, einer Kultur ausmachen¿ (Legnaro 1982a: 103f. ). Chemisch-pharmakologische Substanzen haben per se weder eine gefährliche oder ungefährliche Qualität noch ist ihr Konsum an sich moralisch zu beanstanden oder zu billigen. Diese Assoziationen werden vi- mehr erst durch menschliches Handeln produziert. Ob eine psychoaktive Su- tanz als Genussmittel, Therapeutikum, Nahrungsmittel, Rauschgift oder Droge bezeichnet und verwendet wird, ist ihr nicht eingeschrieben, sondern eine Folge gesellschaftlicher Konventionen. Der konkrete Bedeutungsgehalt einer Substanz entsteht erst durch symbolische Zuweisungsprozesse innerhalb eines besti- ten soziokulturellen Gefüges. Als Drogen können demzufolge all diejenigen Stoffe bezeichnet werden, die innerhalb einer Gesellschaft als Drogen klassi- ziert werden (vgl.
Über den Autor
Michael Schabdach ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt "Herbartianismus und Sozialpädagogik" an der PH Freiburg.
Zusammenfassung
Der Konsum psychoaktiver Substanzen stellt eine Verhaltensweise dar, die je nach historischem, kulturellem und situationalem Kontext unterschiedlich bewertet wird. In heutigen Gesellschaften kann Drogengebrauch als moralisches Fehlverhalten, als Krankheit, als Folge von Armut und Sozialisationsdefiziten oder als risikobehafteter Lebensstil interpretiert werden. Je nach Interpretation unterliegt Drogenkonsum einem anderen Modus der sozialen Kontrolle.

Im Fokus dieser Darstellung steht die Frage, wie sich die verschiedenen Möglichkeiten, das "Drogenproblem" gesellschaftlich zu regulieren, im historischen Verlauf herausgebildet und institutionalisiert haben. Gleichzeitig ist sie darauf ausgerichtet, am Beispiel des Drogenkonsums die Beziehungen von Sozialer Arbeit und sozialer Kontrolle sichtbar zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Fragestellung und theoretische Grundagen.- Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Mittelalter und früher Neuzeit.- Die Konstruktion von Sucht als Krankheit im medizinisch-psychiatrischen Diskurs der Moderne.- Die Erfindung des Sozialen.- Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts.- Der Niedergang des Rehabilitationsideals seit den 1970er Jahren.- Die Restrukturierung des Sozialen durch neoliberale Rationalitäten.- Drogenkonsum und soziale Kontrolle im 21. Jahrhundert.- Schlussbetrachtung: Plädoyer für eine kritisch-reflexive Soziale Arbeit.
Details
Erscheinungsjahr: 2009
Fachbereich: Sozialarbeit
Genre: Soziologie
Rubrik: Wissenschaften
Medium: Taschenbuch
Reihe: Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit
Inhalt: 283 S.
10 s/w Illustr.
10 s/w Tab.
ISBN-13: 9783531167527
ISBN-10: 3531167529
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Schabdach, Michael
Hersteller: VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit
Maße: 210 x 148 x 18 mm
Von/Mit: Michael Schabdach
Erscheinungsdatum: 28.04.2009
Gewicht: 0,415 kg
Artikel-ID: 101656201
Über den Autor
Michael Schabdach ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt "Herbartianismus und Sozialpädagogik" an der PH Freiburg.
Zusammenfassung
Der Konsum psychoaktiver Substanzen stellt eine Verhaltensweise dar, die je nach historischem, kulturellem und situationalem Kontext unterschiedlich bewertet wird. In heutigen Gesellschaften kann Drogengebrauch als moralisches Fehlverhalten, als Krankheit, als Folge von Armut und Sozialisationsdefiziten oder als risikobehafteter Lebensstil interpretiert werden. Je nach Interpretation unterliegt Drogenkonsum einem anderen Modus der sozialen Kontrolle.

Im Fokus dieser Darstellung steht die Frage, wie sich die verschiedenen Möglichkeiten, das "Drogenproblem" gesellschaftlich zu regulieren, im historischen Verlauf herausgebildet und institutionalisiert haben. Gleichzeitig ist sie darauf ausgerichtet, am Beispiel des Drogenkonsums die Beziehungen von Sozialer Arbeit und sozialer Kontrolle sichtbar zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Fragestellung und theoretische Grundagen.- Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Mittelalter und früher Neuzeit.- Die Konstruktion von Sucht als Krankheit im medizinisch-psychiatrischen Diskurs der Moderne.- Die Erfindung des Sozialen.- Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts.- Der Niedergang des Rehabilitationsideals seit den 1970er Jahren.- Die Restrukturierung des Sozialen durch neoliberale Rationalitäten.- Drogenkonsum und soziale Kontrolle im 21. Jahrhundert.- Schlussbetrachtung: Plädoyer für eine kritisch-reflexive Soziale Arbeit.
Details
Erscheinungsjahr: 2009
Fachbereich: Sozialarbeit
Genre: Soziologie
Rubrik: Wissenschaften
Medium: Taschenbuch
Reihe: Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit
Inhalt: 283 S.
10 s/w Illustr.
10 s/w Tab.
ISBN-13: 9783531167527
ISBN-10: 3531167529
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Schabdach, Michael
Hersteller: VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit
Maße: 210 x 148 x 18 mm
Von/Mit: Michael Schabdach
Erscheinungsdatum: 28.04.2009
Gewicht: 0,415 kg
Artikel-ID: 101656201
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