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Romantischer Realismus
Literarhistorische Kontinuität im 19. Jahrhundert
Taschenbuch von Christoph Gardian
Sprache: Deutsch

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Kategorien:
Beschreibung
Romantik und Realismus werden in der Literaturgeschichtsschreibung vorwiegend als Gegensätze beschrieben. Ihre Rekonstruktion als dichotome Epochen verstellt aber den Blick auf die Kontinuitäten zwischen den beiden großen Literaturbewegungen des 19. Jahrhunderts, auf ihre gemeinsamen Problemfelder und Strategien zur Problembewältigung. Denn weshalb beziehen sich Texte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts permanent auf eine Literatur, die sie als ¿Romantik¿ kennzeichnen und aus der Welt schaffen wollen? Weshalb bearbeiten Texte, die als ¿realistische¿ positioniert werden, über einen Zeitraum von immerhin gut 50 Jahren Konzepte und Themenkomplexe, die erkennbar ihren Anfang in der von ihnen abgelehnten und als obsolet konzipierten Romantik nehmen? Weshalb lassen sie fortwährend romantische Figuren auftreten oder romantische Motive handlungsleitend ein? Ganz offenbar handelt es sich beim Romantischen, das der Realismus bestreitet, um einen unerledigten Problemkomplex. Ausgehend vondiesen Beobachtungen stellt sich das Verhältnis von romantischer und realistischer Literatur weniger als epochale Dichotomie, sondern vielmehr als konstitutives Wechselverhältnis dar ¿ als komplementäre Konstellation vor einem gemeinsamen Problemhorizont. Romantische und realistische Literatur lassen sich als alternative und gleichwohl parallele Strategien im Umgang mit historischen Transformationsprozessen auffassen, die ungeachtet ihrer markierten Konkurrenz kaum jemals ungemischt zur Anwendung kommen. Romantische und realistische Tendenzen treten in wechselseitiger Abhängigkeit auf. Dabei geht es sowohl den programmatisch romantisierenden als auch den programmatisch realistischen Texten um nicht weniger als die Gestaltung gesellschaftlicher Realität. Auf der Grundlage einer anderen Begründungsgeschichte der deutschsprachigen Literatur im 19. Jahrhundert lassen sich Beschreibungsmodelle für kulturelle Identifikations- und Transformationsprozesse gewinnen. Die untersuchten literarischen Texte formulieren ebenso Konzepte für den Umgang mit kulturellem Wandel wie sie Konstellationen kulturellen Wandels als Positionskämpfe zwischen romantischen und realistischen Akteuren konfigurieren.
Romantik und Realismus werden in der Literaturgeschichtsschreibung vorwiegend als Gegensätze beschrieben. Ihre Rekonstruktion als dichotome Epochen verstellt aber den Blick auf die Kontinuitäten zwischen den beiden großen Literaturbewegungen des 19. Jahrhunderts, auf ihre gemeinsamen Problemfelder und Strategien zur Problembewältigung. Denn weshalb beziehen sich Texte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts permanent auf eine Literatur, die sie als ¿Romantik¿ kennzeichnen und aus der Welt schaffen wollen? Weshalb bearbeiten Texte, die als ¿realistische¿ positioniert werden, über einen Zeitraum von immerhin gut 50 Jahren Konzepte und Themenkomplexe, die erkennbar ihren Anfang in der von ihnen abgelehnten und als obsolet konzipierten Romantik nehmen? Weshalb lassen sie fortwährend romantische Figuren auftreten oder romantische Motive handlungsleitend ein? Ganz offenbar handelt es sich beim Romantischen, das der Realismus bestreitet, um einen unerledigten Problemkomplex. Ausgehend vondiesen Beobachtungen stellt sich das Verhältnis von romantischer und realistischer Literatur weniger als epochale Dichotomie, sondern vielmehr als konstitutives Wechselverhältnis dar ¿ als komplementäre Konstellation vor einem gemeinsamen Problemhorizont. Romantische und realistische Literatur lassen sich als alternative und gleichwohl parallele Strategien im Umgang mit historischen Transformationsprozessen auffassen, die ungeachtet ihrer markierten Konkurrenz kaum jemals ungemischt zur Anwendung kommen. Romantische und realistische Tendenzen treten in wechselseitiger Abhängigkeit auf. Dabei geht es sowohl den programmatisch romantisierenden als auch den programmatisch realistischen Texten um nicht weniger als die Gestaltung gesellschaftlicher Realität. Auf der Grundlage einer anderen Begründungsgeschichte der deutschsprachigen Literatur im 19. Jahrhundert lassen sich Beschreibungsmodelle für kulturelle Identifikations- und Transformationsprozesse gewinnen. Die untersuchten literarischen Texte formulieren ebenso Konzepte für den Umgang mit kulturellem Wandel wie sie Konstellationen kulturellen Wandels als Positionskämpfe zwischen romantischen und realistischen Akteuren konfigurieren.
Über den Autor
Christoph Gardian forscht und lehrt zur Neueren deutschen Literaturgeschichte und Allgemeinen Literaturwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. Er hat zahlreiche Aufsätze zur deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts und zur Literaturgeschichtsschreibung veröffentlicht. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die deutschsprachige Literatur des frühen 20. Jahrhunderts sowie mediologische Fragen und das Verhältnis von Literatur und Anthropologie.
Inhaltsverzeichnis
  1. Einleitung.- 2. Literarhistorische Kontinuität im 19. Jahrhundert. Annäherung.- 3. Theologischer Realismus. Annette von Droste-Hülshoff.- 4. Märchen im Realismus. Negation und Funktionalisierung.- 5. Realismus als (Re-)Konstruktion. Adalbert Stifter.- 6. Realistische Literaturgeschichte(n). Gottfried Keller.- 7. ¿Falsche¿ und ¿echte¿ Romantik. Theodor Fontane.- 8. Realistisches Haushalten. Theodor Storm.- 9. Schluss.

Details
Erscheinungsjahr: 2024
Genre: Allgemeine Lexika
Rubrik: Literaturwissenschaft
Medium: Taschenbuch
Reihe: Abhandlungen zur Literaturwissenschaft
Inhalt: ix
346 S.
1 s/w Illustr.
346 S. 1 Abb.
ISBN-13: 9783662689639
ISBN-10: 3662689634
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: 89284611
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Gardian, Christoph
Hersteller: Springer-Verlag GmbH
Springer Berlin Heidelberg
Abhandlungen zur Literaturwissenschaft
Maße: 235 x 155 x 20 mm
Von/Mit: Christoph Gardian
Erscheinungsdatum: 30.05.2024
Gewicht: 0,54 kg
Artikel-ID: 128613678
Über den Autor
Christoph Gardian forscht und lehrt zur Neueren deutschen Literaturgeschichte und Allgemeinen Literaturwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. Er hat zahlreiche Aufsätze zur deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts und zur Literaturgeschichtsschreibung veröffentlicht. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die deutschsprachige Literatur des frühen 20. Jahrhunderts sowie mediologische Fragen und das Verhältnis von Literatur und Anthropologie.
Inhaltsverzeichnis
  1. Einleitung.- 2. Literarhistorische Kontinuität im 19. Jahrhundert. Annäherung.- 3. Theologischer Realismus. Annette von Droste-Hülshoff.- 4. Märchen im Realismus. Negation und Funktionalisierung.- 5. Realismus als (Re-)Konstruktion. Adalbert Stifter.- 6. Realistische Literaturgeschichte(n). Gottfried Keller.- 7. ¿Falsche¿ und ¿echte¿ Romantik. Theodor Fontane.- 8. Realistisches Haushalten. Theodor Storm.- 9. Schluss.

Details
Erscheinungsjahr: 2024
Genre: Allgemeine Lexika
Rubrik: Literaturwissenschaft
Medium: Taschenbuch
Reihe: Abhandlungen zur Literaturwissenschaft
Inhalt: ix
346 S.
1 s/w Illustr.
346 S. 1 Abb.
ISBN-13: 9783662689639
ISBN-10: 3662689634
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: 89284611
Ausstattung / Beilage: Paperback
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Gardian, Christoph
Hersteller: Springer-Verlag GmbH
Springer Berlin Heidelberg
Abhandlungen zur Literaturwissenschaft
Maße: 235 x 155 x 20 mm
Von/Mit: Christoph Gardian
Erscheinungsdatum: 30.05.2024
Gewicht: 0,54 kg
Artikel-ID: 128613678
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