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Riskante Arbeitswelten
Zu den Auswirkungen moderner Beschäftigungsverhältnisse auf die psychische Gesundheit und die Arbeitsqualität
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Riskante Arbeitswelten - Zur Einführung

G. Günter Voß, Brigitte Hausinger, Rolf Haubl

Vielfältige, oft als Megatrends bezeichnete Entwicklungen von großer Tragweite verändern nachhaltig unsere Gesellschaft: Globalisierung, Migration, Individualisierung, demographischer Wandel, neue Technologien, Finanzkrisen, Umweltprobleme oder der Anstieg der sozialen Ungleichheit greifen tief in unsere Sozialstruktur und schließlich in unsere Lebenswelt ein. Eine besondere Bedeutung haben dabei die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf die Arbeitswelten. Es vollzieht sich kontinuierlich ein Strukturwandel von (erwerbsförmiger) Arbeit und Beschäftigung in modernen Gesellschaften. Seit den 1980er Jahren ist jedoch nach übereinstimmender Beurteilung zahlreicher Expert/innen ein erheblich beschleunigter Wandel der Arbeitswelten in den meisten Industrienationen und dabei noch einmal in besonderer Weise in Deutschland zu beobachten. Dieser Wandel kann auf allen Ebenen festgestellt werden, etwa bei Veränderungen der großflächigen Berufs- und Qualifikationsstrukturen, auf dem Arbeitsmarkt (Gundert und Urban in diesem Band; Voß/Wetzel 2012) oder im Bereich der betrieblichen Organisation von Arbeit sowie in den unmittelbaren Arbeitsverhältnissen. Gerade die Veränderungen auf diesen Ebenen sind höchst vielgestaltig und betreffen nahezu alle Dimensionen der Organisation von Arbeit und Beschäftigung (Hausinger in diesem Band). Die schon länger vor diesem Hintergrund diskutierten Schlagwörter zur Benennung des Wandels sind die "Erosion des Normalarbeitsverhält-nisses" (Sauer 2005) und die "Entgrenzung von Arbeit" (Gottschall/Voß 2005; Kratzer 2003). Damit werden Aspekte des Wandels von Arbeit benannt, die mit einer im Zuge systematischer Flexibilisierung oder Deregulierung sich einstellenden Ausdünnung (und nicht selten auch der Wegfall) über viele Jahrzehnte für die Regulierung von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen geltenden typischen Strukturen (etwa der Arbeitszeiten) einhergehen.

Diese Entgrenzung, Flexibilisierung und Deregulierung von Arbeit fordern vor allem die betroffenen Erwerbstätigen auf neue Art und Weise. Mit dem Begriff der "Subjektivierung von Arbeit" (Moldaschl/Voß 2003) wird hervorgehoben, dass die Auflösung von begrenzenden Regulierungen von Arbeit für Beschäftigte bedeutet, immer mehr eigenverantwortlich die Organisation und den Inhalt ihrer Arbeit zu entwickeln und zu gestalten. Daraus folgt, dass die Beschäftigten verstärkt ihre gesamten persönlichen Potenziale einbringen und selbstständig mit den Auswirkungen einer sich intensivierenden und völlig neuartigen Anforderungen stellenden Arbeit fertig werden müssen.

Dieser Strukturwandel und diese (neuen) Arbeitsformen und -anforderungen zeigen zum einen Folgen für die Qualität und Professionalität von Arbeit (Voß/Handrich in diesem Band), aber auch Folgen für die Art und das Ausmaß psychosozialer Belastungen (King in diesem Band). Druck, Stress, Erschöpfungszustände und Arbeitsunzufriedenheit sind trotz Unterschieden zwischen Branchen, Berufsgruppen und Geschlechtern längst in der Masse der Organisationen und in den Führungsetagen angekommen (Haubl und Kerschgens in diesem Band). Aus immer mehr Bereichen wird berichtet, dass arbeitsbedingte Erschöpfungserkrankungen und psychische Symptomatiken (zum Beispiel das öffentlich viel diskutierte Burnout) bei Erwerbstätigen in einem steigenden Ausmaß auftreten (Schröder in diesem Band). Inzwischen liegen eine große Zahl von wissenschaftlichen Studien unterschiedlichster Art vor, die derartige Folgen des Wandels der Arbeit untersucht und dokumentieren haben (Keupp/Dill 2010; Lohmann-Haislah 2012; Schröder/Urban 2012; DGB-Index 2013; Voß/Weiß 2013). Parallel wird dieses Thema auch von Beobachtern mit allgemeiner gesellschaftlicher Perspektive aufgegriffen und breit diskutiert. Zeitdiagnostische Begriffe, wie das "erschöpfte Selbst", die "erschöpfte Gesellschaft" (etwa Ehrenberg 2011a, 2011 b; Neckel/Wagner 2013) oder

Riskante Arbeitswelten - Zur Einführung

G. Günter Voß, Brigitte Hausinger, Rolf Haubl

Vielfältige, oft als Megatrends bezeichnete Entwicklungen von großer Tragweite verändern nachhaltig unsere Gesellschaft: Globalisierung, Migration, Individualisierung, demographischer Wandel, neue Technologien, Finanzkrisen, Umweltprobleme oder der Anstieg der sozialen Ungleichheit greifen tief in unsere Sozialstruktur und schließlich in unsere Lebenswelt ein. Eine besondere Bedeutung haben dabei die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf die Arbeitswelten. Es vollzieht sich kontinuierlich ein Strukturwandel von (erwerbsförmiger) Arbeit und Beschäftigung in modernen Gesellschaften. Seit den 1980er Jahren ist jedoch nach übereinstimmender Beurteilung zahlreicher Expert/innen ein erheblich beschleunigter Wandel der Arbeitswelten in den meisten Industrienationen und dabei noch einmal in besonderer Weise in Deutschland zu beobachten. Dieser Wandel kann auf allen Ebenen festgestellt werden, etwa bei Veränderungen der großflächigen Berufs- und Qualifikationsstrukturen, auf dem Arbeitsmarkt (Gundert und Urban in diesem Band; Voß/Wetzel 2012) oder im Bereich der betrieblichen Organisation von Arbeit sowie in den unmittelbaren Arbeitsverhältnissen. Gerade die Veränderungen auf diesen Ebenen sind höchst vielgestaltig und betreffen nahezu alle Dimensionen der Organisation von Arbeit und Beschäftigung (Hausinger in diesem Band). Die schon länger vor diesem Hintergrund diskutierten Schlagwörter zur Benennung des Wandels sind die "Erosion des Normalarbeitsverhält-nisses" (Sauer 2005) und die "Entgrenzung von Arbeit" (Gottschall/Voß 2005; Kratzer 2003). Damit werden Aspekte des Wandels von Arbeit benannt, die mit einer im Zuge systematischer Flexibilisierung oder Deregulierung sich einstellenden Ausdünnung (und nicht selten auch der Wegfall) über viele Jahrzehnte für die Regulierung von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen geltenden typischen Strukturen (etwa der Arbeitszeiten) einhergehen.

Diese Entgrenzung, Flexibilisierung und Deregulierung von Arbeit fordern vor allem die betroffenen Erwerbstätigen auf neue Art und Weise. Mit dem Begriff der "Subjektivierung von Arbeit" (Moldaschl/Voß 2003) wird hervorgehoben, dass die Auflösung von begrenzenden Regulierungen von Arbeit für Beschäftigte bedeutet, immer mehr eigenverantwortlich die Organisation und den Inhalt ihrer Arbeit zu entwickeln und zu gestalten. Daraus folgt, dass die Beschäftigten verstärkt ihre gesamten persönlichen Potenziale einbringen und selbstständig mit den Auswirkungen einer sich intensivierenden und völlig neuartigen Anforderungen stellenden Arbeit fertig werden müssen.

Dieser Strukturwandel und diese (neuen) Arbeitsformen und -anforderungen zeigen zum einen Folgen für die Qualität und Professionalität von Arbeit (Voß/Handrich in diesem Band), aber auch Folgen für die Art und das Ausmaß psychosozialer Belastungen (King in diesem Band). Druck, Stress, Erschöpfungszustände und Arbeitsunzufriedenheit sind trotz Unterschieden zwischen Branchen, Berufsgruppen und Geschlechtern längst in der Masse der Organisationen und in den Führungsetagen angekommen (Haubl und Kerschgens in diesem Band). Aus immer mehr Bereichen wird berichtet, dass arbeitsbedingte Erschöpfungserkrankungen und psychische Symptomatiken (zum Beispiel das öffentlich viel diskutierte Burnout) bei Erwerbstätigen in einem steigenden Ausmaß auftreten (Schröder in diesem Band). Inzwischen liegen eine große Zahl von wissenschaftlichen Studien unterschiedlichster Art vor, die derartige Folgen des Wandels der Arbeit untersucht und dokumentieren haben (Keupp/Dill 2010; Lohmann-Haislah 2012; Schröder/Urban 2012; DGB-Index 2013; Voß/Weiß 2013). Parallel wird dieses Thema auch von Beobachtern mit allgemeiner gesellschaftlicher Perspektive aufgegriffen und breit diskutiert. Zeitdiagnostische Begriffe, wie das "erschöpfte Selbst", die "erschöpfte Gesellschaft" (etwa Ehrenberg 2011a, 2011 b; Neckel/Wagner 2013) oder

Details
Erscheinungsjahr: 2013
Medium: Taschenbuch
Seiten: 202
Inhalt: 202 S.
ISBN-13: 9783593399652
ISBN-10: 3593399652
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Haubl, Rolf
Voß, G. Günter
Gundert, Stefanie
Handrich, Christoph
Hausinger, Brigitte
Kerschgens, Anke
King, Vera
Schröder, Helmut
Urban, Hans-Jürgen
Redaktion: Haubl, Rolf
Hausinger, Brigitte
Voß, G. Günter
Herausgeber: Rolf Haubl/Brigitte Hausinger/G Günter Voß
Auflage: 1/2013
Besonderheit: Unsere Aufsteiger
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 212 x 140 x 12 mm
Erscheinungsdatum: 07.11.2013
Gewicht: 0,261 kg
preigu-id: 105932390
Details
Erscheinungsjahr: 2013
Medium: Taschenbuch
Seiten: 202
Inhalt: 202 S.
ISBN-13: 9783593399652
ISBN-10: 3593399652
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Haubl, Rolf
Voß, G. Günter
Gundert, Stefanie
Handrich, Christoph
Hausinger, Brigitte
Kerschgens, Anke
King, Vera
Schröder, Helmut
Urban, Hans-Jürgen
Redaktion: Haubl, Rolf
Hausinger, Brigitte
Voß, G. Günter
Herausgeber: Rolf Haubl/Brigitte Hausinger/G Günter Voß
Auflage: 1/2013
Besonderheit: Unsere Aufsteiger
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 212 x 140 x 12 mm
Erscheinungsdatum: 07.11.2013
Gewicht: 0,261 kg
preigu-id: 105932390
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