Zum Hauptinhalt springen
Dekorationsartikel gehören nicht zum Leistungsumfang.
»Reduplikative Identität«
Der Schlüssel zu Schellings reifer Philosophie
Taschenbuch von Manfred Frank
Sprache: Deutsch

58,00 €*

inkl. MwSt.

Versandkostenfrei per Post / DHL

Aktuell nicht verfügbar

Kategorien:
Beschreibung
Nie ist genau erklärt worden, was Schelling unter »Identität von Natur und Geist« verstand. Dabei hat er sein reifes Denken »Identitätssystem« genannt und sich zeitlebens um kein zweites Problem begrifflich ähnliche Mühe gegeben. Da er aber seine Überlegungen in Schriften verpackte, deren großer systematischer Ausgriff sie schier erdrückte, ist, was er bis hinein in die 'Weltalter'-Periode darüber herausfand, kaum eigens gewürdigt oder auch nur klar benannt worden. Die Schellingliteratur arbeitete entweder historisch oder ließ sich vom Systemgedanken oder einzelnen in die Augen springenden Problemen blenden (z. B. Natur, Organismus, Freiheit, Existenz). Dabei ist Schellings Stärke in einzelnen entscheidenden Argumenten versteckt, die, wären sie bekannt, die gegenwärtige, auch analytische Diskussion durchaus zu inspirieren [...] können heute urteilen, dass schon der junge Schelling in seiner Schrift 'Form der Philosophie' eine differenzsensitive Form der Identität im Sinn hatte, die er in den kommenden Jahrzehnten immer genauer auszubuchstabieren unternahm. Seine eigentlichen Quellen hat er kunstvoll verborgen. Es sind erstens die Identitätstheorie der Prädikation seines Universitätslehrers Ploucquet, die den Stiftlern in Tübingen eingebläut wurde und die ihre merkwürdige Fixierung auf die ganz unkantische Auffassung vom Urteil als Subjekt-Prädikat-Identifikation (mit quantifiziertem Prädikator) erklärt. Und zweitens Schellings Entdeckung einer »älteren Logik«, die mit der Figur der »reduplicatio« arbeitete. - So auch das Absolute: Als Geist ist es nicht Natur (und umgekehrt; Aussagen über beide haben unterschiedliche Wahrheitsbedingungen), aber Geist und Natur werden beide vom Absoluten »gewesen« (»transitiv« ins Sein gehoben), und dies Absolute ist im striktest denkbaren Sinne mit sich identisch. So lässt sich die Schelling'sche Formel von der Identität der Identität und Differenz dem gesunden Menschenverstand vermitteln und Schellings »aufrichtiger Jugendgedanke« (Marx) aktualisieren. Er schneidet respektabel ab im Wettbewerb mit allerlei heutigen Leib-Seele-Identitätstheorien.
Nie ist genau erklärt worden, was Schelling unter »Identität von Natur und Geist« verstand. Dabei hat er sein reifes Denken »Identitätssystem« genannt und sich zeitlebens um kein zweites Problem begrifflich ähnliche Mühe gegeben. Da er aber seine Überlegungen in Schriften verpackte, deren großer systematischer Ausgriff sie schier erdrückte, ist, was er bis hinein in die 'Weltalter'-Periode darüber herausfand, kaum eigens gewürdigt oder auch nur klar benannt worden. Die Schellingliteratur arbeitete entweder historisch oder ließ sich vom Systemgedanken oder einzelnen in die Augen springenden Problemen blenden (z. B. Natur, Organismus, Freiheit, Existenz). Dabei ist Schellings Stärke in einzelnen entscheidenden Argumenten versteckt, die, wären sie bekannt, die gegenwärtige, auch analytische Diskussion durchaus zu inspirieren [...] können heute urteilen, dass schon der junge Schelling in seiner Schrift 'Form der Philosophie' eine differenzsensitive Form der Identität im Sinn hatte, die er in den kommenden Jahrzehnten immer genauer auszubuchstabieren unternahm. Seine eigentlichen Quellen hat er kunstvoll verborgen. Es sind erstens die Identitätstheorie der Prädikation seines Universitätslehrers Ploucquet, die den Stiftlern in Tübingen eingebläut wurde und die ihre merkwürdige Fixierung auf die ganz unkantische Auffassung vom Urteil als Subjekt-Prädikat-Identifikation (mit quantifiziertem Prädikator) erklärt. Und zweitens Schellings Entdeckung einer »älteren Logik«, die mit der Figur der »reduplicatio« arbeitete. - So auch das Absolute: Als Geist ist es nicht Natur (und umgekehrt; Aussagen über beide haben unterschiedliche Wahrheitsbedingungen), aber Geist und Natur werden beide vom Absoluten »gewesen« (»transitiv« ins Sein gehoben), und dies Absolute ist im striktest denkbaren Sinne mit sich identisch. So lässt sich die Schelling'sche Formel von der Identität der Identität und Differenz dem gesunden Menschenverstand vermitteln und Schellings »aufrichtiger Jugendgedanke« (Marx) aktualisieren. Er schneidet respektabel ab im Wettbewerb mit allerlei heutigen Leib-Seele-Identitätstheorien.
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Philosophie
Jahrhundert: 19. Jh.
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: XIV
307 S.
ISBN-13: 9783772828416
ISBN-10: 3772828418
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Autor: Frank, Manfred
Redaktion: Im Auftrag der Internationalen Schelling-Gesellschaft herausgegeben von Walter E. Ehrhardt und Jochem Hennigfeld
Herausgeber: Im Auftrag der Internationalen Schelling-Gesellschaft herausgegeben vo
n Walter E Ehrhardt und Joche
Hersteller: frommann-holzboog Verlag e.K.
Maße: 210 x 142 x 20 mm
Von/Mit: Manfred Frank
Erscheinungsdatum: 22.05.2018
Gewicht: 0,397 kg
Artikel-ID: 111058868
Details
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Philosophie
Jahrhundert: 19. Jh.
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: XIV
307 S.
ISBN-13: 9783772828416
ISBN-10: 3772828418
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Autor: Frank, Manfred
Redaktion: Im Auftrag der Internationalen Schelling-Gesellschaft herausgegeben von Walter E. Ehrhardt und Jochem Hennigfeld
Herausgeber: Im Auftrag der Internationalen Schelling-Gesellschaft herausgegeben vo
n Walter E Ehrhardt und Joche
Hersteller: frommann-holzboog Verlag e.K.
Maße: 210 x 142 x 20 mm
Von/Mit: Manfred Frank
Erscheinungsdatum: 22.05.2018
Gewicht: 0,397 kg
Artikel-ID: 111058868
Warnhinweis