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Probleme touristischer Entwicklung auf der Insel Soqotra
Vom Missverständnis "Ökotourismus" zu nachhaltigem Tourismus?
Taschenbuch von Anja-Nadine Mayer

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Beschreibung
Aufgrund seiner hohen Biodiversität und seines Reichtums an endemischen Arten wurde Soqotra, bekannt als das "Galapagos des Indischen Ozeans", im Sommer 2008 in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Die zur Republik Jemen gehörende Insel wurde bisher vorwiegend naturwissenschaftlich erforscht. Das Buch stellt deshalb eine Pionierarbeit zur sozialwissenschaftlichen Erforschung der Insel dar. Die Fragestellung befasst sich schwerpunktmäßig mit den Konflikten zwischen Tourismus, Naturschutz und nachhaltigen Entwicklungsperspektiven.
Die Bedeutung der Arbeit liegt gleichzeitig in der Auseinandersetzung mit dem Begriff "Ökotourismus". Soqotra war Jahrhunderte lang isoliert und blieb wirtschaftlich, kulturell und politisch weitgehend unbeeinflusst. Erst in den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts begannen unterschiedliche Einflüsse von außen die Entwicklung zu prägen. Vor dem Jahr 2000 war Tourismus hier nicht möglich. Der bislang nur von Fischfang und Viehhaltung lebenden lokalen Bevölkerung schien der Tourismus willkommene neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu eröffnen.
Das touristische Marketing für die Insel ist auf Ökotourismus ausgelegt. Die im Tourismus beschäftigten Akteure sind überzeugt, einen solchen anzubieten. Sie sind jedoch unzureichend geschult und haben oftmals kein Bewusstsein für die fragile Umwelt, die gerade die Voraussetzung für Ökotourismus bildet. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, wird kaum hinterfragt. In der touristischen Entwicklung ist letztlich kein schlüssiges Planungskonzept erkennbar. Im Gegenteil scheint sich der Tourismus auf der Insel unkontrolliert zu entwickeln.
Die lokale Bevölkerung profitiert dabei kaum vom Fremdenverkehr. Dass es sich um keine nachhaltige Form des Tourismus handelt, ist an der Art der touristischen Infrastruktur in Soqotras Hauptstadt Hadibu und am Verhalten der Gäste abzulesen. Der ungesteuerte Ausbau der touristischen Infrastruktur kann dennoch mit der Nachfrage kaum mithalten. Verschiedenen Medienberichten ist zu entnehmen, dass Investoren aus den Golfstaaten gewonnen werden sollen, um Tourismus-Großprojekte auf der Insel zu finanzieren. Zwar erwiesen sich diese Berichte bislang als voreilig, doch würden solche Projekte im Falle einer Umsetzung das ökologische Gleichgewicht der Insel gefährden. Aufgrund der ökologischen Einmaligkeit und Fragilität der Insel bleibt der Umwelt- und Ressourcenschutz aber besonders wichtig.
Die touristische Entwicklung Soqotras zu beobachten und die verschiedenen Einflüsse, die dabei eine Rolle spielen, ist spannend und traurig zugleich. Das Buch zeigt, unter welchen Umständen ein Einlenken in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung der Insel dennoch möglich wäre. Es warnt auch vor der leichtfertigen Zerstörung der letzten Paradiese unserer Erde.
Aufgrund seiner hohen Biodiversität und seines Reichtums an endemischen Arten wurde Soqotra, bekannt als das "Galapagos des Indischen Ozeans", im Sommer 2008 in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Die zur Republik Jemen gehörende Insel wurde bisher vorwiegend naturwissenschaftlich erforscht. Das Buch stellt deshalb eine Pionierarbeit zur sozialwissenschaftlichen Erforschung der Insel dar. Die Fragestellung befasst sich schwerpunktmäßig mit den Konflikten zwischen Tourismus, Naturschutz und nachhaltigen Entwicklungsperspektiven.
Die Bedeutung der Arbeit liegt gleichzeitig in der Auseinandersetzung mit dem Begriff "Ökotourismus". Soqotra war Jahrhunderte lang isoliert und blieb wirtschaftlich, kulturell und politisch weitgehend unbeeinflusst. Erst in den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts begannen unterschiedliche Einflüsse von außen die Entwicklung zu prägen. Vor dem Jahr 2000 war Tourismus hier nicht möglich. Der bislang nur von Fischfang und Viehhaltung lebenden lokalen Bevölkerung schien der Tourismus willkommene neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu eröffnen.
Das touristische Marketing für die Insel ist auf Ökotourismus ausgelegt. Die im Tourismus beschäftigten Akteure sind überzeugt, einen solchen anzubieten. Sie sind jedoch unzureichend geschult und haben oftmals kein Bewusstsein für die fragile Umwelt, die gerade die Voraussetzung für Ökotourismus bildet. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, wird kaum hinterfragt. In der touristischen Entwicklung ist letztlich kein schlüssiges Planungskonzept erkennbar. Im Gegenteil scheint sich der Tourismus auf der Insel unkontrolliert zu entwickeln.
Die lokale Bevölkerung profitiert dabei kaum vom Fremdenverkehr. Dass es sich um keine nachhaltige Form des Tourismus handelt, ist an der Art der touristischen Infrastruktur in Soqotras Hauptstadt Hadibu und am Verhalten der Gäste abzulesen. Der ungesteuerte Ausbau der touristischen Infrastruktur kann dennoch mit der Nachfrage kaum mithalten. Verschiedenen Medienberichten ist zu entnehmen, dass Investoren aus den Golfstaaten gewonnen werden sollen, um Tourismus-Großprojekte auf der Insel zu finanzieren. Zwar erwiesen sich diese Berichte bislang als voreilig, doch würden solche Projekte im Falle einer Umsetzung das ökologische Gleichgewicht der Insel gefährden. Aufgrund der ökologischen Einmaligkeit und Fragilität der Insel bleibt der Umwelt- und Ressourcenschutz aber besonders wichtig.
Die touristische Entwicklung Soqotras zu beobachten und die verschiedenen Einflüsse, die dabei eine Rolle spielen, ist spannend und traurig zugleich. Das Buch zeigt, unter welchen Umständen ein Einlenken in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung der Insel dennoch möglich wäre. Es warnt auch vor der leichtfertigen Zerstörung der letzten Paradiese unserer Erde.
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