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Politik und Handel zwischen Ming und Timuriden
China, Iran und Zentralasien im Spätmittelalter
Buch von Ralph Kauz
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
"Gleich vorab sei konstatiert: Bei dieser Habilitationsschrift, die im Jahre 2002 bei der Fakultät für Kulturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommen worden ist, handelt es sich um eine Pionierarbeit. Ralph Kauz musste bei der Rekonstruktion von Außenpolitik, Diplomatie- und Handelsgeschichte zwischen dem Ming-Imperium (1368-1644) und dem Timuridenreich (1363-1506) Texte erschließen, die aus philologischen Gründen den meisten Historikern unzugänglich sind. Zum Forschungsraum China/Zentralasien existieren kaum Studien, welche die chinesischen und die persischen Referenztexte simultan und komparativ untersuchen, wenn auch sowohl einige Texteditionen als auch Untersuchungen bereits vorlagen (S. 21). So bearbeitet Kauz Ming-Regesten und Ming-Annalen sowie die persischsprachige Historiographie. Das textuelle "Rückgrat" (S. 16) der Arbeit bilden die Ming-Regesten, so dass die Untersuchung im Ganzen eine "sinologische Tendenz" (S. 20) aufweist. (...)
Die Studie bleibt über weite Strecken deskriptiv. Dies erklärt sich aus dem Charakter der Regesten und der Tatsache, dass das von Kauz bearbeitete Material bis dato nicht in einem vergleichbaren Kontext untersucht worden ist. (...) Festzuhalten ist die buchstäbliche Detektivarbeit auf einem unsicheren und ungesicherten Forschungsterrain, in dem man oft auf wenig mehr als Vermutungen zurückgeworfen ist. Kauz beleuchtet die chinesischen und die persischen Primärtexte von allen Seiten und schafft auf diese Weise ein Geflecht von Hypothesen, denen er mit gebotener Vorsicht begegnet (z.B. S. 89). Dem überaus positiven Gesamteindruck wird somit durch vereinzelte unbelegte Behauptungen (z.B. bezüglich des Zeitpunkts der Angriffspläne Timurs [S. 68, 71]) kein Abbruch getan. Erfolgreich gelöst hat Ralph Kauz auch ein "technisches" Problem, nämlich die ursprünglichen persischen Eigennamen von Gesandtschaftsvertretern zu eruieren, die in den Ming-Regesten naturgemäß sinisiert worden waren.
Die vorliegende Untersuchung ist somit gekennzeichnet durch eine ausgewogene Mischung aus historisch-politischer Kontextskizzierung und der Aufbereitung und Analyse von Textmaterial, so dass einzelne Gesandtschaften vor dem Hintergrund der allgemeinen politischen Situation beleuchtet werden. Aus diesem Grunde ist vorliegende Studie allen, die sich die sich mit Handel und Außenpolitik in Zentralasien und China im Spätmittelalter auseinandersetzen, unbedingt ans Herz zu legen.

In: H-Soz-u-Kult, 29.05.2007
[...]

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"Loin d'une simple intrigue militaire et dynastique, R. Kaus prpose donc un récit rigoreux, documenté, tout en variations diplomatiques et en tensions d'intérêts."

In: Turcica. 38 (2006). S. 394-396.

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"Dr Kauz's book ventures beyond diplomacy and political relations. It yields insights into China's knowledge of the geography of Asia through a careful study of geographical works compiled in Ming times. Dr. Kauz also offers a detailed analysis of each embassy dispatched from Samarkand and Herat, the two Timurid capitals, to Beijing. His description of the trading items provide useful data for study of commercial and tributary relations between the Ming and the Timurids."

In: Orientalistische Literaturzeitung. 101 (2006) 2. S. 224-226.

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"Insgesamt gesehen hat Ralph Kauz vor allem Grundlagenarbeit geleistet. Seine sinologische wie iranistische Kompetenz erlaubte es ihm, sowohl die mannigfaltigen chinesischen wie auch die reichhaltigen persischen Quellen zu durchdringen und auszuwerten. Darüber hinaus gelingt ihm aber auch eine kohärente Darstellung der außenpolitischen Intentionen der chinesischen wie der timuridischen Machthaber. Er kann die die jeweilige Außenpolitik bestimmenden Normen der timuridischen und chinesischen Machthaber miteinander vergleichen und die Rationalität des jeweiligen Handelns beleuchten. Daneben kommt auch die Behandlung der kulturellen und kommerziellen Aspekte nicht zu kurz. Interessant ist, dass sich in China die Akteure in Außenpolitik und Diplomatie auf eine ganze Reihe von Institutionen verteilten, an deren unterem Ende die eigentlichen Agierenden, also die chinesischen Beamten, die die timuridischen Gesandten zu empfangen hatten, standen. In den timuridischen Reihen findet man hingegen vornehmlich Mitglieder der Kaufmannsschicht; es gibt kaum Akteure der mittleren Ränge.
Schließlich hat es Ralph Kauz aber auch vermocht, eine von ihm zu Beginn seines Buches aufgestellte These anhand der beschriebenen Gesandtschaften zu verifizieren: Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts seien die Beziehungen zwischen den Timuriden und der Qing-Dynastie keinesfalls, wie bisweilen behauptet, ausschließlich ökonomischer Natur gewesen. "Vielmehr", so der Verfasser, "waren sie nur ein Teil eines komplexen interaktiven Netzes, das verschiedene Aspekte einschloss: kommerzielle, politische, militärische und auch kulturelle. Von der speziellen politischen Situation abhängig, dominierte für einen begrenzten Zeitraum jeweils einer dieser Aspekte. So war die (geplante) letzte chinesische Gesandtschaft nach Samarqand eindeutig politisch motiviert. Ab der Mitte des 15. Jahrhundert rückte aber der kommerzielle Aspekt eindeutig in den Vordergrund. Der kulturelle Aspekt war ein begleitender Aspekt während der gesamten Zeit der Kontakte." (6) Letzten Endes hatten auch die Chinesen ein gewisses wirtschaftliches Interesse, wenn es um die Kontakte mit Mittelasien ging, doch war dies zu keiner Zeit so stark ausgeprägt wie bei den Timuriden. Generell kann aber, wie eigentlich überall und zu allen Zeiten, konstatiert werden, dass die Handelsaktivitäten, die im 16. Jahrhundert durch die bekannten welthistorisch bedeutsamen Veränderungen (Stichworte: Entdeckung Amerikas, Umschiffung Afrikas) langsam zurückgingen, während der gesamten Periode niemals so scharfe Unterbrechungen erfuhren wie der politische Austausch."

In: Sehepunkte 6 (2006), Nr. 12 [15.12.2006]
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"Gleich vorab sei konstatiert: Bei dieser Habilitationsschrift, die im Jahre 2002 bei der Fakultät für Kulturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommen worden ist, handelt es sich um eine Pionierarbeit. Ralph Kauz musste bei der Rekonstruktion von Außenpolitik, Diplomatie- und Handelsgeschichte zwischen dem Ming-Imperium (1368-1644) und dem Timuridenreich (1363-1506) Texte erschließen, die aus philologischen Gründen den meisten Historikern unzugänglich sind. Zum Forschungsraum China/Zentralasien existieren kaum Studien, welche die chinesischen und die persischen Referenztexte simultan und komparativ untersuchen, wenn auch sowohl einige Texteditionen als auch Untersuchungen bereits vorlagen (S. 21). So bearbeitet Kauz Ming-Regesten und Ming-Annalen sowie die persischsprachige Historiographie. Das textuelle "Rückgrat" (S. 16) der Arbeit bilden die Ming-Regesten, so dass die Untersuchung im Ganzen eine "sinologische Tendenz" (S. 20) aufweist. (...)
Die Studie bleibt über weite Strecken deskriptiv. Dies erklärt sich aus dem Charakter der Regesten und der Tatsache, dass das von Kauz bearbeitete Material bis dato nicht in einem vergleichbaren Kontext untersucht worden ist. (...) Festzuhalten ist die buchstäbliche Detektivarbeit auf einem unsicheren und ungesicherten Forschungsterrain, in dem man oft auf wenig mehr als Vermutungen zurückgeworfen ist. Kauz beleuchtet die chinesischen und die persischen Primärtexte von allen Seiten und schafft auf diese Weise ein Geflecht von Hypothesen, denen er mit gebotener Vorsicht begegnet (z.B. S. 89). Dem überaus positiven Gesamteindruck wird somit durch vereinzelte unbelegte Behauptungen (z.B. bezüglich des Zeitpunkts der Angriffspläne Timurs [S. 68, 71]) kein Abbruch getan. Erfolgreich gelöst hat Ralph Kauz auch ein "technisches" Problem, nämlich die ursprünglichen persischen Eigennamen von Gesandtschaftsvertretern zu eruieren, die in den Ming-Regesten naturgemäß sinisiert worden waren.
Die vorliegende Untersuchung ist somit gekennzeichnet durch eine ausgewogene Mischung aus historisch-politischer Kontextskizzierung und der Aufbereitung und Analyse von Textmaterial, so dass einzelne Gesandtschaften vor dem Hintergrund der allgemeinen politischen Situation beleuchtet werden. Aus diesem Grunde ist vorliegende Studie allen, die sich die sich mit Handel und Außenpolitik in Zentralasien und China im Spätmittelalter auseinandersetzen, unbedingt ans Herz zu legen.

In: H-Soz-u-Kult, 29.05.2007
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"Loin d'une simple intrigue militaire et dynastique, R. Kaus prpose donc un récit rigoreux, documenté, tout en variations diplomatiques et en tensions d'intérêts."

In: Turcica. 38 (2006). S. 394-396.

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"Dr Kauz's book ventures beyond diplomacy and political relations. It yields insights into China's knowledge of the geography of Asia through a careful study of geographical works compiled in Ming times. Dr. Kauz also offers a detailed analysis of each embassy dispatched from Samarkand and Herat, the two Timurid capitals, to Beijing. His description of the trading items provide useful data for study of commercial and tributary relations between the Ming and the Timurids."

In: Orientalistische Literaturzeitung. 101 (2006) 2. S. 224-226.

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"Insgesamt gesehen hat Ralph Kauz vor allem Grundlagenarbeit geleistet. Seine sinologische wie iranistische Kompetenz erlaubte es ihm, sowohl die mannigfaltigen chinesischen wie auch die reichhaltigen persischen Quellen zu durchdringen und auszuwerten. Darüber hinaus gelingt ihm aber auch eine kohärente Darstellung der außenpolitischen Intentionen der chinesischen wie der timuridischen Machthaber. Er kann die die jeweilige Außenpolitik bestimmenden Normen der timuridischen und chinesischen Machthaber miteinander vergleichen und die Rationalität des jeweiligen Handelns beleuchten. Daneben kommt auch die Behandlung der kulturellen und kommerziellen Aspekte nicht zu kurz. Interessant ist, dass sich in China die Akteure in Außenpolitik und Diplomatie auf eine ganze Reihe von Institutionen verteilten, an deren unterem Ende die eigentlichen Agierenden, also die chinesischen Beamten, die die timuridischen Gesandten zu empfangen hatten, standen. In den timuridischen Reihen findet man hingegen vornehmlich Mitglieder der Kaufmannsschicht; es gibt kaum Akteure der mittleren Ränge.
Schließlich hat es Ralph Kauz aber auch vermocht, eine von ihm zu Beginn seines Buches aufgestellte These anhand der beschriebenen Gesandtschaften zu verifizieren: Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts seien die Beziehungen zwischen den Timuriden und der Qing-Dynastie keinesfalls, wie bisweilen behauptet, ausschließlich ökonomischer Natur gewesen. "Vielmehr", so der Verfasser, "waren sie nur ein Teil eines komplexen interaktiven Netzes, das verschiedene Aspekte einschloss: kommerzielle, politische, militärische und auch kulturelle. Von der speziellen politischen Situation abhängig, dominierte für einen begrenzten Zeitraum jeweils einer dieser Aspekte. So war die (geplante) letzte chinesische Gesandtschaft nach Samarqand eindeutig politisch motiviert. Ab der Mitte des 15. Jahrhundert rückte aber der kommerzielle Aspekt eindeutig in den Vordergrund. Der kulturelle Aspekt war ein begleitender Aspekt während der gesamten Zeit der Kontakte." (6) Letzten Endes hatten auch die Chinesen ein gewisses wirtschaftliches Interesse, wenn es um die Kontakte mit Mittelasien ging, doch war dies zu keiner Zeit so stark ausgeprägt wie bei den Timuriden. Generell kann aber, wie eigentlich überall und zu allen Zeiten, konstatiert werden, dass die Handelsaktivitäten, die im 16. Jahrhundert durch die bekannten welthistorisch bedeutsamen Veränderungen (Stichworte: Entdeckung Amerikas, Umschiffung Afrikas) langsam zurückgingen, während der gesamten Periode niemals so scharfe Unterbrechungen erfuhren wie der politische Austausch."

In: Sehepunkte 6 (2006), Nr. 12 [15.12.2006]
[...]
Details
Medium: Buch
Seiten: 312
Reihe: Iran - Turan
ISBN-13: 9783895003882
ISBN-10: 3895003883
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Kauz, Ralph
Hersteller: Reichert
Abbildungen: 1 Faltkarte
Von/Mit: Ralph Kauz
Gewicht: 0,722 kg
preigu-id: 121762082
Details
Medium: Buch
Seiten: 312
Reihe: Iran - Turan
ISBN-13: 9783895003882
ISBN-10: 3895003883
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Kauz, Ralph
Hersteller: Reichert
Abbildungen: 1 Faltkarte
Von/Mit: Ralph Kauz
Gewicht: 0,722 kg
preigu-id: 121762082
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