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Beschreibung
Solange die realistische Literatur als in sich geschlossen bewertet wird, ihr also Glaubwürdigkeit und konsistente Erzählhaltung zu unterstellen sind, ist eine Betonung hervorgehobener Artifizialität in einem qualitativ wertneutralen Sinne undenkbar. Lässt man jedoch die narrative Vermittlung des Geschehens zu ihrem Recht kommen, dann geben sich die entsprechenden Texte als ,poietisch¿ zu erkennen: sie stellen keine literarische Wirklichkeit dar, sondern literarische Künstlichkeit. Darstellung in den Erzählungen des Realismus kennzeichnet sich entschieden als Ergebnis eines solchen ,herstellenden Tuns¿ (gr. poiesis).
In der Untersuchung der kanonisierten Erzähltexte des Realismus zeigt sich, dass sich die als ,Novelle¿ etikettierte Prosa durch eine ästhetische Qualität auszeichnet, die in der Literaturgeschichtsschreibung bislang nur beiläufig vermerkt worden ist: ,Kunstfertigkeit¿ können die Texte insofern aufweisen, als sie literarische Fiktion als ,gemacht¿ herausstellen. Formale Differenzierungen etwa von Rahmen und Schachtelrahmen sowie inhaltliche Differenzierungen in Erinnerungsnovelle, Chronik- und Briefnovelle weisen genauso wie Gewährspersonenhinweise und logische Unstimmigkeiten ein und dieselbe Ästhetisierungsstrategie auf: Es wird erzählt, dass erzählt wird.
Zumindest die Novelle des Realismus führt demnach das romantische Programm fort. ,Poesie der Poesie¿ wird als Richtlinie ernstgenommen und läuft den Bemühungen der Realisten um Wirklichkeitsabbildung zuwider.
Solange die realistische Literatur als in sich geschlossen bewertet wird, ihr also Glaubwürdigkeit und konsistente Erzählhaltung zu unterstellen sind, ist eine Betonung hervorgehobener Artifizialität in einem qualitativ wertneutralen Sinne undenkbar. Lässt man jedoch die narrative Vermittlung des Geschehens zu ihrem Recht kommen, dann geben sich die entsprechenden Texte als ,poietisch¿ zu erkennen: sie stellen keine literarische Wirklichkeit dar, sondern literarische Künstlichkeit. Darstellung in den Erzählungen des Realismus kennzeichnet sich entschieden als Ergebnis eines solchen ,herstellenden Tuns¿ (gr. poiesis).
In der Untersuchung der kanonisierten Erzähltexte des Realismus zeigt sich, dass sich die als ,Novelle¿ etikettierte Prosa durch eine ästhetische Qualität auszeichnet, die in der Literaturgeschichtsschreibung bislang nur beiläufig vermerkt worden ist: ,Kunstfertigkeit¿ können die Texte insofern aufweisen, als sie literarische Fiktion als ,gemacht¿ herausstellen. Formale Differenzierungen etwa von Rahmen und Schachtelrahmen sowie inhaltliche Differenzierungen in Erinnerungsnovelle, Chronik- und Briefnovelle weisen genauso wie Gewährspersonenhinweise und logische Unstimmigkeiten ein und dieselbe Ästhetisierungsstrategie auf: Es wird erzählt, dass erzählt wird.
Zumindest die Novelle des Realismus führt demnach das romantische Programm fort. ,Poesie der Poesie¿ wird als Richtlinie ernstgenommen und läuft den Bemühungen der Realisten um Wirklichkeitsabbildung zuwider.
Über den Autor
Lars Korten, Christian-Albrechts-Universität, Kiel.
Zusammenfassung
Exklusives Verkaufsrecht für: Gesamte Welt.
Details
Erscheinungsjahr: 2009
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik
Rubrik: Literaturwissenschaft
Medium: Taschenbuch
Inhalt: VIII
259 S.
ISBN-13: 9783484181878
ISBN-10: 3484181877
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Korten, Lars
Auflage: 1. Auflage
Hersteller: De Gruyter
de Gruyter, Walter, GmbH
Mercury Learning and Information
Verantwortliche Person für die EU: Walter de Gruyter GmbH, De Gruyter GmbH, Genthiner Str. 13, D-10785 Berlin, productsafety@degruyterbrill.com
Maße: 220 x 144 x 15 mm
Von/Mit: Lars Korten
Erscheinungsdatum: 15.07.2009
Gewicht: 0,358 kg
Artikel-ID: 101647837

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