Als Kaufmannssohn wurde er 1944 in Dresden geboren. Wenn er als Kind gefragt wurde, was er später einmal werden möchte, sagte er wie aus der Pistole geschossen: »Kinderarzt«. Er wurde allerdings Lehrer für Biologie und Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion. Noch während des Studiums heiratete er. Mit seiner Frau hat er zwei Söhne. Seine wissenschaftlichen Schritte schloss er mit der Promotion im Bereich der Pädagogik ab. Früh begann seine Karriere in der Politik. Seine Belastbarkeit wurde durch einen 18 Monate Wehrdienst als Grenzsoldat der Nationalen Volksarmee ermittelt. Im Jugendverband sowie in der Partei hatte er verschiedene Funktionen an der Pädagogischen Hochschule und in der Stadt Potsdam inne. An der Parteihochschule des Zentralkomitees der
Kommunistischen Partei der Sowjetunion schloss er ein Jahresstudium in Moskau ab. Als Nachwuchskader für die
Funktion des Vorsitzenden der Gewerkschaft Unterricht und Erziehung der DDR machte er sich mit Gewerkschaftsfragen
der Lehrer vertraut. Er landete schließlich als Vorsitzender der Industriegewerkschaft Druck und Papier der DDR in
Berlin. Internationale Luft schnupperte er als Präsident des Ständigen Komitees der Gewerkschaften der Grafischen
Industrie. Die Zeit »der Wende« war für ihn nicht nur im politischen Leben eine Zäsur. Im persönlichen Leben ließ er sich von seiner Frau scheiden, die er später wieder heiratete. In der Zeit der Brüche lebte er mit seiner neuen Partnerin zusammen, mit der er eine Tochter [...] Vorsitzender des Vorbereitungskomitees zum Außerordentlichen Gewerkschaftskongress des FDGB vollzog er öffentlich die Abkehr von der Diktatur der Partei und der Staatsgewerkschaft. Seine Vorstellungen von einer besseren und demokratischeren DDR endeten im Frühjahr 1990. Er versuchte in einem unter seiner Federführung erarbeiteten Gewerkschaftsgesetz für die Arbeit der Gewerkschafter in der Übergangszeit bis zur Einheit
Deutschlands, rechtliche Sicherheiten zu ermöglichen. Er überführte die Industriegewerkschaft Druck und Papier der
DDR im Sommer 1990 in die IG Medien der Bundesrepublik. Danach engagierte er sich bei der Liquidation des FDBG. Er
durchlebte eine komplizierte Zeit der Arbeitslosigkeit. Schließlich gelang es ihm, als Freier Handelsvertreter 1991 in der Nähe von Köln als Kaufmann wieder Fuß zu fassen. Heute lebt er mit seiner Familie Potsdam