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Leben im Ausnahmezustand
Terrorismus und Personenschutz in der Bundesrepublik Deutschland. (1970-1993). Dissertationsschrift
Buch von Maren Richter
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
1977 ermordeten Terroristen der RAF den Generalbundesanwalt Siegfried Buback, den Vorstandssprecher der Dresdner Bank Jürgen Ponto und den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. Die Bedrohung durch diese Attentate stellte die deutschen Sicherheitsbehörden damals vor völlig neue Herausforderungen beim Schutz der höchsten Repräsentanten des Staates. Das Bundeskriminalamt, geleitet von Horst Herold, entwickelte daher neue, professionellere Personenschutzkonzepte. In dieser umfangreichen Zeitzeugenstudie, in der mit Helmut Schmidt, Gerhart Baum, Hans-Jochen Vogel oder Roman Herzog hochrangige Vertreter der damaligen politischen Elite zu Wort kommen, fragt die Autorin, wie die Politiker und ihre Familien mit dem ständigen Personenschutz umgingen, dessen rechtliche und institutionelle Grundlagen in den 1970er-Jahren entstanden. Welcher emotionale Habitus bestimmte ihren Umgang mit der Bedrohung? Wie veränderte sich ihr Verhalten im öffentlichen und privaten Raum? Beeinflussten Unsicherheit und Angst ihr politisches Handeln?

Ausgewählt für die Shortlist des Opus Primum - Förderpreis der VolkswagenStiftung für die beste Nachwuchspublikation des Jahres 2014
1977 ermordeten Terroristen der RAF den Generalbundesanwalt Siegfried Buback, den Vorstandssprecher der Dresdner Bank Jürgen Ponto und den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. Die Bedrohung durch diese Attentate stellte die deutschen Sicherheitsbehörden damals vor völlig neue Herausforderungen beim Schutz der höchsten Repräsentanten des Staates. Das Bundeskriminalamt, geleitet von Horst Herold, entwickelte daher neue, professionellere Personenschutzkonzepte. In dieser umfangreichen Zeitzeugenstudie, in der mit Helmut Schmidt, Gerhart Baum, Hans-Jochen Vogel oder Roman Herzog hochrangige Vertreter der damaligen politischen Elite zu Wort kommen, fragt die Autorin, wie die Politiker und ihre Familien mit dem ständigen Personenschutz umgingen, dessen rechtliche und institutionelle Grundlagen in den 1970er-Jahren entstanden. Welcher emotionale Habitus bestimmte ihren Umgang mit der Bedrohung? Wie veränderte sich ihr Verhalten im öffentlichen und privaten Raum? Beeinflussten Unsicherheit und Angst ihr politisches Handeln?

Ausgewählt für die Shortlist des Opus Primum - Förderpreis der VolkswagenStiftung für die beste Nachwuchspublikation des Jahres 2014
Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Einleitung 131. KapitelDer Aufbau des Personenschutzes 1951 bis 1975 23

Von der Gründung der Sicherungsgruppe zum novellierten BKA-Gesetz 23

Internationale Zusammenarbeit 29

Der Personenschutz: Ziele, Einstufung und Umsetzung 34

2. KapitelAttentate des Linksterrorismus: Krisen im Personenschutz 47

Erste Phase 1972-1976:

Erste Attentate und die Ruhe vor dem Sturm 48

Staatlicher Attentismus nach der Ermordung von Drenkmanns 48

Die Lorenz-Entführung: »Generalprobe« ohne Folgen 50

Außenpolitisches Zwischenspiel: Stockholm 52

Zweite Phase 1977-1984: Ein überlastetes System und sein Umbau 53

Ein »Riesenschock«: Mord an Buback und Ponto 53

Schleyer: »Eindeutig versagt«? 56

»Überlastet«: Fehlende Regeln und improvisierter Ausbau 61

Rationalisierung und Neukonzeption 70

Weiter im Schatten der Terrorismusbekämpfung 72

Dritte Phase 1985-1993: Überraschungen und Ratlosigkeit 74

Beckurts: Das Entdecken der Wirtschaft 74

Herrhausen und die Ohnmacht der Sicherheitsexperten 78

Die »zweite Reihe«: von Braunmühl, Tietmeyer und Neusel 82

Rohwedder: Ein letzter Schlag im Schatten der Einheit 84

3. KapitelPersonenschutz zwischen Emotion und Statussymbol 89

Emotionalität im Personenschutz 89

Gesellschaftliches Klima und diffuse Bedrohung 89

»Dringliche Bitte« um Schutz 92

Personenschutz auf Lebenszeit 96

Exkurs: Wirtschaft und private Sicherheitsbranche 100

Personenschutz in der Wirtschaft 100

Der Boom der privaten Sicherheitsbranche 104

»Statussymbol oder Notwendigkeit?« 109

Wahrnehmung in der Öffentlichkeit 109

Serviceleistung und Prestigeobjekt 111

Personenschutz als innerelitäres Distinktionsmerkmal: Ein Deutungsversuch 115

4. KapitelPersonenschutz und Terrorismus als Erinnerungsg

eschichte 121

Das Generieren von Erinnerung 121Hans-Ludwig und Christel Zachert: Personenschutz als Teil des Lebens 126

Gerhart Baum und Tochter Julia: Personenschutz und Prominenz 128

Eberhard Foth: Im Dienste der Justiz 131

Das Ehepaar Vogel: Personenschutz als Notwendigkeit 133

Familie Meier: Personenschutz in der Familiengeschichte 135

5. KapitelBewegen in privaten und öffentlichen Räumen 139

Verschobene Grenzen der Privatsphäre unter Personenschutz 139

Überlegungen zu Privatheit 139

Außen: Bewegen im öffentlichen Raum 143

Halb-Außen: Herausforderungen im sozialen Umfeld 150

Halb-Innen: Urlaub mit der Familie 155

Innen: Verlust an Spontaneität und Intimität 160

Die Kondensierung zu einem neuen Sphärenmodell 169

Die eingeschränkte Privatheit der Lebenspartner und Kinder 172

Innerfamiliäre Strukturen und Beziehungen 172

Die Situation der Lebenspartner 175

»Räuber und Gendarm« oder der Verlust der Kindheit? 180

Im Sicherheitskokon: Räume erleben und empfinden 186

Bewegen in Sicherheitsräumen 187

Kindheit in der »Hochburg« 192

Privat oder sicher: Neue Wahrnehmung von Räumen 195

6. KapitelDer subjektive Umgang mit Bedrohung 199

Erinnerungen an die erlebte Bedrohung 199

»Wir werden Sie hinrichten«: Entstehen von Unsicherheit, Angst und Stress 199

Helmut Schmidt: Analogie zur Kriegserfahrung 205

Christel Zachert: Aktive Auseinandersetzung mit der Bedrohung 209

Horst Herold: Bedrohung in der Lebensbilanz 212

Antje Huber: »Wegschieben, so lange man kann« 215

Hans Tietmeyer: Bedeutungslosigkeit eines überlebten Attentats 218

Richard Meier: Persönliche Einschränkungen im Sicherheitskokon 222

Die Kinder und ihr Erleben von Bedrohung 224

Handeln unter Bedrohung 229

Entwurf eines emotionalen Habitus der damaligen staatlichen Elite 232

Individuelle Verarbeitungsmechanismen 232

Der Einfluss von Kriegserfahrung auf das Sicherheitsempfinden 239

Das Leitbild Männlichkeit im Umgang mit Bedrohung 242

Rationalität und Souveränität als Berufsethos und Handlungsgrundlage 244

Der emotionale Habitus im Umgang mit Bedrohung und Privatheit 248

Schlussbetrachtung 253

Danksagung 263

Appendix - Die Grundlagen der Arbeit: Zum Umgang mit Oral History 265

Anmerkungen 273

Abkürzungen 329

Quellen und Literatur 333

Personenregister 365

Details
Erscheinungsjahr: 2014
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geschichte
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Buch
Seiten: 368
Inhalt: 368 S.
ISBN-13: 9783593500850
ISBN-10: 359350085X
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: 50085
Autor: Richter, Maren
Hersteller: Campus Verlag
Abbildungen: 13 sw Abbildungen
Maße: 216 x 145 x 27 mm
Von/Mit: Maren Richter
Erscheinungsdatum: 04.04.2014
Gewicht: 0,622 kg
preigu-id: 105566388
Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Einleitung 131. KapitelDer Aufbau des Personenschutzes 1951 bis 1975 23

Von der Gründung der Sicherungsgruppe zum novellierten BKA-Gesetz 23

Internationale Zusammenarbeit 29

Der Personenschutz: Ziele, Einstufung und Umsetzung 34

2. KapitelAttentate des Linksterrorismus: Krisen im Personenschutz 47

Erste Phase 1972-1976:

Erste Attentate und die Ruhe vor dem Sturm 48

Staatlicher Attentismus nach der Ermordung von Drenkmanns 48

Die Lorenz-Entführung: »Generalprobe« ohne Folgen 50

Außenpolitisches Zwischenspiel: Stockholm 52

Zweite Phase 1977-1984: Ein überlastetes System und sein Umbau 53

Ein »Riesenschock«: Mord an Buback und Ponto 53

Schleyer: »Eindeutig versagt«? 56

»Überlastet«: Fehlende Regeln und improvisierter Ausbau 61

Rationalisierung und Neukonzeption 70

Weiter im Schatten der Terrorismusbekämpfung 72

Dritte Phase 1985-1993: Überraschungen und Ratlosigkeit 74

Beckurts: Das Entdecken der Wirtschaft 74

Herrhausen und die Ohnmacht der Sicherheitsexperten 78

Die »zweite Reihe«: von Braunmühl, Tietmeyer und Neusel 82

Rohwedder: Ein letzter Schlag im Schatten der Einheit 84

3. KapitelPersonenschutz zwischen Emotion und Statussymbol 89

Emotionalität im Personenschutz 89

Gesellschaftliches Klima und diffuse Bedrohung 89

»Dringliche Bitte« um Schutz 92

Personenschutz auf Lebenszeit 96

Exkurs: Wirtschaft und private Sicherheitsbranche 100

Personenschutz in der Wirtschaft 100

Der Boom der privaten Sicherheitsbranche 104

»Statussymbol oder Notwendigkeit?« 109

Wahrnehmung in der Öffentlichkeit 109

Serviceleistung und Prestigeobjekt 111

Personenschutz als innerelitäres Distinktionsmerkmal: Ein Deutungsversuch 115

4. KapitelPersonenschutz und Terrorismus als Erinnerungsg

eschichte 121

Das Generieren von Erinnerung 121Hans-Ludwig und Christel Zachert: Personenschutz als Teil des Lebens 126

Gerhart Baum und Tochter Julia: Personenschutz und Prominenz 128

Eberhard Foth: Im Dienste der Justiz 131

Das Ehepaar Vogel: Personenschutz als Notwendigkeit 133

Familie Meier: Personenschutz in der Familiengeschichte 135

5. KapitelBewegen in privaten und öffentlichen Räumen 139

Verschobene Grenzen der Privatsphäre unter Personenschutz 139

Überlegungen zu Privatheit 139

Außen: Bewegen im öffentlichen Raum 143

Halb-Außen: Herausforderungen im sozialen Umfeld 150

Halb-Innen: Urlaub mit der Familie 155

Innen: Verlust an Spontaneität und Intimität 160

Die Kondensierung zu einem neuen Sphärenmodell 169

Die eingeschränkte Privatheit der Lebenspartner und Kinder 172

Innerfamiliäre Strukturen und Beziehungen 172

Die Situation der Lebenspartner 175

»Räuber und Gendarm« oder der Verlust der Kindheit? 180

Im Sicherheitskokon: Räume erleben und empfinden 186

Bewegen in Sicherheitsräumen 187

Kindheit in der »Hochburg« 192

Privat oder sicher: Neue Wahrnehmung von Räumen 195

6. KapitelDer subjektive Umgang mit Bedrohung 199

Erinnerungen an die erlebte Bedrohung 199

»Wir werden Sie hinrichten«: Entstehen von Unsicherheit, Angst und Stress 199

Helmut Schmidt: Analogie zur Kriegserfahrung 205

Christel Zachert: Aktive Auseinandersetzung mit der Bedrohung 209

Horst Herold: Bedrohung in der Lebensbilanz 212

Antje Huber: »Wegschieben, so lange man kann« 215

Hans Tietmeyer: Bedeutungslosigkeit eines überlebten Attentats 218

Richard Meier: Persönliche Einschränkungen im Sicherheitskokon 222

Die Kinder und ihr Erleben von Bedrohung 224

Handeln unter Bedrohung 229

Entwurf eines emotionalen Habitus der damaligen staatlichen Elite 232

Individuelle Verarbeitungsmechanismen 232

Der Einfluss von Kriegserfahrung auf das Sicherheitsempfinden 239

Das Leitbild Männlichkeit im Umgang mit Bedrohung 242

Rationalität und Souveränität als Berufsethos und Handlungsgrundlage 244

Der emotionale Habitus im Umgang mit Bedrohung und Privatheit 248

Schlussbetrachtung 253

Danksagung 263

Appendix - Die Grundlagen der Arbeit: Zum Umgang mit Oral History 265

Anmerkungen 273

Abkürzungen 329

Quellen und Literatur 333

Personenregister 365

Details
Erscheinungsjahr: 2014
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geschichte
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Buch
Seiten: 368
Inhalt: 368 S.
ISBN-13: 9783593500850
ISBN-10: 359350085X
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: 50085
Autor: Richter, Maren
Hersteller: Campus Verlag
Abbildungen: 13 sw Abbildungen
Maße: 216 x 145 x 27 mm
Von/Mit: Maren Richter
Erscheinungsdatum: 04.04.2014
Gewicht: 0,622 kg
preigu-id: 105566388
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