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Dekorationsartikel gehören nicht zum Leistungsumfang.
Klein, aber voller Köstlichkeiten
Buchladen Bayerischer Platz
Buch von Christiane Fritsch-Weith
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
CURT RIESS, EIN BEMERKENSWERTER MANN In den großen deutschen Städten, vor allem in Berlin, trafen sich die Revolutionäre im Café. Die besonders Radikalen trafen sich im "Romanischen", dem Literatencafé schlechthin. Wer mich übrigens dort einführte und in dessen Begleitung ich meist kam, war ein gewisser Benedict Lachmann, ein höchst bemerkenswerter Mann. Er war ziemlich groß, eher hager, ging leicht gebeugt, trug sein schwarzes Haar absichtlich unordentlich, sozusagen künstlerisch. Sein Beruf: Buchhändler. Er hatte irgendwann kurz nach dem Krieg den "Buchladen am Bayerischen Platz" aufgemacht, keine fünfzig Meter von unserer Wohnung. Der Laden war klein, aber voller Köstlichkeiten. Ich entdeckte Dutzende von Schriftstellern und Dichtern einfach dadurch, dass ich dort ihre Bücher sah und sie zu lesen begann.
Benedict Lachmann war anfangs amüsiert, später doch interessiert an dem Schuljungen, der sich so intensiv mit Büchern abgab, Er erteilte positive und negative Ratschläge, er sagte mir, was man lesen müsse und was man nicht lesen dürfe. Urteile, die mir oft wie Sakrilege vorkamen, gab er ab, als seien sie die selbstverständlichsten der Welt. Er sprach über einige Klassiker mit furchtloser Respektlosigkeit, er tat sie als veraltet und langweilig ab.
Ähnliches hatte auch ich in vielen Fällen empfunden - aber nie gewagt, es mir einzugestehen, Und hier war einer, der zum Beispiel den ganzen Klopstock mit einem Achselzucken hinwegfegte, der schon bei der Erwähnung von Theodor Körner, damals noch als eine Art Schiller Junior verehrt, schallend lachte. (Aus: Das war ein Leben, 1977)

Eva Menasse, Eine Glücksmaschine Ihr Laden ist so höhlenartig, wie eine gute Buchhandlung sein muss, von außen unauffällig, doch drinnen eine andere, wärmere Welt. Er ist die unmögliche Mischung aus Geheimklub für Liebhaber und verständnisvollem Willkommensort für verschämte, seltene Buchkäufer ("Fifty Shades of Grey? Das kann ich Ihnen gern zu morgen bestellen!") und er ist klein und eng, sodass man immer gut auf Buchfühlung bleibt. Doch bei Be darf, zum Beispiel für eine Autorenlesung, kann er sich so unwahrscheinlich ausdehnen wie der Bauch einer schwangeren Frau. (2014)
CURT RIESS, EIN BEMERKENSWERTER MANN In den großen deutschen Städten, vor allem in Berlin, trafen sich die Revolutionäre im Café. Die besonders Radikalen trafen sich im "Romanischen", dem Literatencafé schlechthin. Wer mich übrigens dort einführte und in dessen Begleitung ich meist kam, war ein gewisser Benedict Lachmann, ein höchst bemerkenswerter Mann. Er war ziemlich groß, eher hager, ging leicht gebeugt, trug sein schwarzes Haar absichtlich unordentlich, sozusagen künstlerisch. Sein Beruf: Buchhändler. Er hatte irgendwann kurz nach dem Krieg den "Buchladen am Bayerischen Platz" aufgemacht, keine fünfzig Meter von unserer Wohnung. Der Laden war klein, aber voller Köstlichkeiten. Ich entdeckte Dutzende von Schriftstellern und Dichtern einfach dadurch, dass ich dort ihre Bücher sah und sie zu lesen begann.
Benedict Lachmann war anfangs amüsiert, später doch interessiert an dem Schuljungen, der sich so intensiv mit Büchern abgab, Er erteilte positive und negative Ratschläge, er sagte mir, was man lesen müsse und was man nicht lesen dürfe. Urteile, die mir oft wie Sakrilege vorkamen, gab er ab, als seien sie die selbstverständlichsten der Welt. Er sprach über einige Klassiker mit furchtloser Respektlosigkeit, er tat sie als veraltet und langweilig ab.
Ähnliches hatte auch ich in vielen Fällen empfunden - aber nie gewagt, es mir einzugestehen, Und hier war einer, der zum Beispiel den ganzen Klopstock mit einem Achselzucken hinwegfegte, der schon bei der Erwähnung von Theodor Körner, damals noch als eine Art Schiller Junior verehrt, schallend lachte. (Aus: Das war ein Leben, 1977)

Eva Menasse, Eine Glücksmaschine Ihr Laden ist so höhlenartig, wie eine gute Buchhandlung sein muss, von außen unauffällig, doch drinnen eine andere, wärmere Welt. Er ist die unmögliche Mischung aus Geheimklub für Liebhaber und verständnisvollem Willkommensort für verschämte, seltene Buchkäufer ("Fifty Shades of Grey? Das kann ich Ihnen gern zu morgen bestellen!") und er ist klein und eng, sodass man immer gut auf Buchfühlung bleibt. Doch bei Be darf, zum Beispiel für eine Autorenlesung, kann er sich so unwahrscheinlich ausdehnen wie der Bauch einer schwangeren Frau. (2014)
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Medium: Buch
Inhalt: 160 S.
45 Illustr.
ISBN-13: 9783887473259
ISBN-10: 3887473256
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Fritsch-Weith, Christiane
Lachmann, Benedict
Riess, Curt
Marcus, Paul
Hugues, Pascale
Maron, Monika
Menasse, Eva
Pillau, Horst
Redaktion: Fritsch-Weith, Christiane
Herausgeber: Christiane Fritsch-Weith
transit buchverlag gmbh: Transit Buchverlag GmbH
Maße: 237 x 140 x 16 mm
Von/Mit: Christiane Fritsch-Weith
Erscheinungsdatum: 26.08.2015
Gewicht: 0,297 kg
Artikel-ID: 104711463
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Medium: Buch
Inhalt: 160 S.
45 Illustr.
ISBN-13: 9783887473259
ISBN-10: 3887473256
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden
Autor: Fritsch-Weith, Christiane
Lachmann, Benedict
Riess, Curt
Marcus, Paul
Hugues, Pascale
Maron, Monika
Menasse, Eva
Pillau, Horst
Redaktion: Fritsch-Weith, Christiane
Herausgeber: Christiane Fritsch-Weith
transit buchverlag gmbh: Transit Buchverlag GmbH
Maße: 237 x 140 x 16 mm
Von/Mit: Christiane Fritsch-Weith
Erscheinungsdatum: 26.08.2015
Gewicht: 0,297 kg
Artikel-ID: 104711463
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