Wenn Faulheit einen Namen hätte, dann wäre meiner passend gewesen. Ich war schon als Kind das, was manchmal beschönigend phlegmatisch genannt wird. Statt mit den anderen zu toben auf mich auf dem Fußballplatz zu messen, blieb ich am Rande. Dort stopfte ich Süßkram in mich hinein und widerstand hartnäckig allen Aufforderungen der Kumpels, doch endlich mitzuspielen. Es war mir einfach so anstrengend. Der Kinderarzt riet meinen Eltern dazu, mich in einem Turnverein anzumelden. Hier glänzte ich vor allem durch eines: Die Kreativität, mich um Übungen zu drücken und mich beim Völkerball sofort aus dem Feld schießen zu lassen.

Da wundert es wenig, dass ich auch in der Schule als nicht besonders aktiv auffiel. Ich erledigte, was getan werden musste, dafür sorgte schon meine Mutter. Mit diesem Minimum schaffte ich immerhin einen passablen Realschulabschluss. Gedanken, welchen Beruf ich ergreifen sollte, hatte ich mir nicht gemacht. Ich erinnere mich, dass wir in der achten Klasse ein Praktikum machen sollten. Während die anderen sich um ihre zukünftigen Traumjobs rissen, nahm ich das, was übrig blieb.

Dem Engagement meines Vaters war es zu verdanken, dass ich eine Ausbildung als Versicherungskaufmann beginnen konnte. Mir war es recht, immerhin blieb es mir dadurch erspart, mich selbst um eine Lehrstelle kümmern zu müssen. Ich weiß nicht, wie oft mir meine Eltern ins Gewissen geredet hatten, die Dinge doch endlich einmal anzupacken und insgesamt motivierter zu werden.

Alles rauschte an mir vorbei. Auf der Arbeit galt ich als freundlich und zuverlässig, weshalb ich nach der Lehre übernommen wurde. Es ging doch scheinbar auch ohne Stress, warum sollte ich etwas ändern? Dann bekam ich einen neuen Vorgesetzten und es wehte in der Versicherung ein ganz neuer Wind. Plötzlich sollten wir uns weiterbilden und Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung besuchen. Dafür musste ich sogar ein freies Wochenende opfern, an dem ich mich sonst dem Nichtstun hingab und bis in den Mittag schlief. Dieses Wochenende änderte alles für mich. Das lag vor allem an dem unglaublich charismatischen Coach, den unser Unternehmen engagiert hatte. Mit seiner Brillanz und seinem Witz lockte er sogar mich aus dem Schneckenhaus meiner Gewohnheiten. Ich fing nachhaltig Feuer und erkannte, dass mein Leben jede Menge Potenzial zu bieten hatte. Es lag nur an mir, aktiver und erfolgreicher zu sein.

In der Folgezeit sah man mich ständig mit einem Buch in der Hand, das sich um Themen wie Motivation, Erfolg oder Persönlichkeitsbildung beschäftigte. Ich meldete mit in einem Fitnessstudio an und verlor relativ schnell 30 überflüssige Kilos. Neben meinem Körper veränderte sich automatisch mein Mindset. Damit ging ich auf die Gewinnerstrasse. Ich wurde befördert ohne Klinken geputzt zu haben. Man übertrug mir Mitarbeiterschulungen und ich entschloss mich, aktiv als Speaker und Coach zu werden. Eine entsprechende Ausbildung hatte ich nebenbei absolviert. Früher undenkbar.

Ich bin mittlerweile in der Zentrale eingestellt und in ganz Deutschland unterwegs. Andere Konzerne buchen mich als Coach und viele Top-Manager kommen in meine Praxis. Die Geschichte des dicken, trägen Kindes und jungen Mannes erzähle ich immer wieder gerne in meinen Seminaren und Einzelberatungen. Ein Paradebeispiel, dass es jedem möglich ist, die Komfortzone zu verlassen und alte Muster zu durchbrechen. Auch mit meiner Bücherreihe möchte ich Türen öffnen. Damit Sie den ersten, wichtigen Schritt zum Gewinner machen können!