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Der Historiker Jörn Rüsen steht in der Tradition Johann Gustav Droysens. Er fügt phänomenologische, wissenschaftstheoretische, erkenntnistheoretische, methodologische, geschichtsphilosophische, erzähl- und kulturtheoretische Überlegungen in einen einheitlichen Argumentationszusammenhang, der den Grundlagen, dem Status und der Funktion des historischen Denkens gewidmet ist. Die anthropologisch-universellen Grundlagen dieses Denkens werden ebenso dargelegt, wie der innere Aufbau der Geschichtswissenschaft als kognitives Gebilde und dessen kulturelle Funktion in der menschlichen Lebenspraxis erörtert werden. Zentraler Gesichtspunkt der Theorie ist der »Sinn« dessen, was als Geschichte erkannt wird, und damit verbunden der Sinn des historischen Denkens im Allgemeinen und in seiner Form einer modernen Kulturwissenschaft im Besonderen. Rüsens anthropologisch fundierte Darstellung der theoretischen und methodischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft nimmt eine Mittelstellung zwischen modernem Wissenschaftlichkeitsanspruch und postmodernem Konstruktivismus ein.
Der Historiker Jörn Rüsen steht in der Tradition Johann Gustav Droysens. Er fügt phänomenologische, wissenschaftstheoretische, erkenntnistheoretische, methodologische, geschichtsphilosophische, erzähl- und kulturtheoretische Überlegungen in einen einheitlichen Argumentationszusammenhang, der den Grundlagen, dem Status und der Funktion des historischen Denkens gewidmet ist. Die anthropologisch-universellen Grundlagen dieses Denkens werden ebenso dargelegt, wie der innere Aufbau der Geschichtswissenschaft als kognitives Gebilde und dessen kulturelle Funktion in der menschlichen Lebenspraxis erörtert werden. Zentraler Gesichtspunkt der Theorie ist der »Sinn« dessen, was als Geschichte erkannt wird, und damit verbunden der Sinn des historischen Denkens im Allgemeinen und in seiner Form einer modernen Kulturwissenschaft im Besonderen. Rüsens anthropologisch fundierte Darstellung der theoretischen und methodischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft nimmt eine Mittelstellung zwischen modernem Wissenschaftlichkeitsanspruch und postmodernem Konstruktivismus ein.
Einleitung
I. Kapitel: Was ist Historik?
II. Kapitel: Die Grundlagen des historischen Denkens
1. Wie kommt die Geschichte in die Welt?
2. Die elementaren Formen historischer Sinnbildung
a) Was ist Sinn?
b) Sinn der Zeit
c) Historische Erfahrung
d) Historische Deutung
e) Historische Orientierung I: die Welt
f) Historische Orientierung II: das Selbst
g) Motivation
h) Die narrative Logik historischer Sinnbildung
3. Zwischenbemerkung: Kontingenz und Freiheit
4. Krisenerfahrung und historische Sinnbildung - eine Typologie
III. Kapitel: Geschichte als Wissenschaft
1. Historischer Sinn und Wissenschaft
2. Methode und Wahrheit
3. Wahrheitskriterien des historischen Denkens
4. Wissenschaft: interkulturelle Geltung oder kulturspezifische Relativität?
5. Disziplinäre Matrix I: Das System der fünf Faktoren
a) Die fünf Faktoren der historischen Erkenntnis
b) Deutungszwang und Orientierungsbedürfnis
c) Heuristische Hinsichten
d) Methodische Verfahren
e) Narrative Formen
f) Praktische Funktionen
6. Disziplinäre Matrix II: Das Schema der fünf Praktiken
a) Der semantische Diskurs der Symbolisierung
b) Die kognitive Strategie der Produktion historischen Wissens
c) Die ästhetische Strategie der historischen Repräsentation
d) Die rhetorische Strategie der historischen Orientierung
e) Der politische Diskurs der kollektiven Erinnerung
7. Die disziplinäre Matrix III: die drei Ebenen der historischen Sinnbildung
a) Konstruktion und Konstruiertheit der Historie
b) Die Ebene der fungierenden Sinnbildung
c) Die Ebene der reflexiven Sinnbildung
d) Die Ebene der pragmatischen Sinnbildung
e) Die Unvordenklichkeit der Geschichte im historischen Denken
IV. Kapitel: Systematik - Kategorien, Theorien, Begriffe
1. Worum geht es?
2. Das Sinnkonzept >Geschichte< - Inhalt und Form
3. Teleologie und Rekonstruktion
4. Ein offenes Problem: die Natur
5. Zugriffe aufs Ganze I: Die kategorialen Dimensionen des Historischen
6. Zugriffe aufs Ganze II: Die Öffnung des Erfahrungsfeldes
7. Zugriffe aufs Ganze III: Die Öffnung des Deutungsfeldes
8. Zugriffe auf das Ganze IV: Die Öffnung des Orientierungsfeldes
9. Deuten im Zusammenhang: Historische Theorien
a) Vom Ganzen zu den Teilen: Periodisierung
b) Was sind historische Theorien?
10. Begreifen der Sache: historische Begriffe
11. Was heißt: historisch erklären?
a) Die Rationalität des Erklärens
b) Drei Typen des Erklärens
c) Ist narratives Erklären rational?
V. Kapitel: Methodik - Die Regeln der historischen Methode
1. Die methodische Eigenart der historischen Erkenntnis
2. Die Einheit der historischen Methode
3. Heuristik
a) Suchen: die historische Frage
b) Finden: die Antwort der Empirie
c) Tradition und Überrest
4. Kritik
5. Interpretation
6. Von der Interpretation zur Repräsentation
VI. Kapitel: Topik - Formen und Prozesse der Geschichtsschreibung
1. Der Eigensinn des Schreibens
2. Imagination, Fiktion, Erfahrung
3. Ordnungen des historiographischen Feldes
4. Typologie des historischen Erzählens I:
Droysen, Nietzsche, White
a) Johann Gustav Droysen
b) Friedrich Nietzsche
c) Hayden White
5. Typologie des historischen Erzählens II: Die vier Typen der historischen Sinnbildung
6. Typologie des historischen Erzählens III: Sinn und Verstand
VII. Kapitel: Die Grundlagen der Geschichtskultur
1. Geschichtskultur als gesellschaftliche Praxis
2. Geschichtsbewusstsein und Erinnerung
3. Fünf Dimensionen der Geschichtskultur
4. Orientierung und Kritik: die Aufgabe der Geschichtswissenschaft
5. Die Rolle der Wertfreiheit
VIII. Kapitel: Praktische Geschichte - Lernen, Verstehen, Humanität
1. Geschichtstheoretische Grundlagen der Geschichtsdidaktik
a) Die Bedeutung der Historik für die Geschichtsdidaktik
b) Ansätze zu einer Entwicklungstheorie historischer Kompetenz
2. Maßstäbe des historischen Urteils - Verstehen und Moral
3. Erinnerungspolitik und historische Identität
a) Was ist historische Identität?
b) Der Machtkampf um Identität
c) Vernunftpotenziale der Identitätsbildung
4. Die Überwindung des Ethnozentrismus durch historischen Humanismus
Nach-gedacht: Vernunftchancen zwischen Sinn und Widersinn
1. Sinn und Sinnlosigkeit
2. Noch einmal: Grenzen der Wissenschaft
Ausklänge
Literaturverzeichnis
Personenregister
Sachregister
Erscheinungsjahr: | 2013 |
---|---|
Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Geschichte |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Thema: | Lexika |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 322 S. |
ISBN-13: | 9783412211103 |
ISBN-10: | 3412211109 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Rüsen, Jörn |
Hersteller: |
Bhlau
Böhlau-Verlag GmbH |
Abbildungen: | Ca. 25 s/w-Abbildungen |
Maße: | 236 x 161 x 27 mm |
Von/Mit: | Jörn Rüsen |
Erscheinungsdatum: | 01.10.2013 |
Gewicht: | 0,605 kg |
Einleitung
I. Kapitel: Was ist Historik?
II. Kapitel: Die Grundlagen des historischen Denkens
1. Wie kommt die Geschichte in die Welt?
2. Die elementaren Formen historischer Sinnbildung
a) Was ist Sinn?
b) Sinn der Zeit
c) Historische Erfahrung
d) Historische Deutung
e) Historische Orientierung I: die Welt
f) Historische Orientierung II: das Selbst
g) Motivation
h) Die narrative Logik historischer Sinnbildung
3. Zwischenbemerkung: Kontingenz und Freiheit
4. Krisenerfahrung und historische Sinnbildung - eine Typologie
III. Kapitel: Geschichte als Wissenschaft
1. Historischer Sinn und Wissenschaft
2. Methode und Wahrheit
3. Wahrheitskriterien des historischen Denkens
4. Wissenschaft: interkulturelle Geltung oder kulturspezifische Relativität?
5. Disziplinäre Matrix I: Das System der fünf Faktoren
a) Die fünf Faktoren der historischen Erkenntnis
b) Deutungszwang und Orientierungsbedürfnis
c) Heuristische Hinsichten
d) Methodische Verfahren
e) Narrative Formen
f) Praktische Funktionen
6. Disziplinäre Matrix II: Das Schema der fünf Praktiken
a) Der semantische Diskurs der Symbolisierung
b) Die kognitive Strategie der Produktion historischen Wissens
c) Die ästhetische Strategie der historischen Repräsentation
d) Die rhetorische Strategie der historischen Orientierung
e) Der politische Diskurs der kollektiven Erinnerung
7. Die disziplinäre Matrix III: die drei Ebenen der historischen Sinnbildung
a) Konstruktion und Konstruiertheit der Historie
b) Die Ebene der fungierenden Sinnbildung
c) Die Ebene der reflexiven Sinnbildung
d) Die Ebene der pragmatischen Sinnbildung
e) Die Unvordenklichkeit der Geschichte im historischen Denken
IV. Kapitel: Systematik - Kategorien, Theorien, Begriffe
1. Worum geht es?
2. Das Sinnkonzept >Geschichte< - Inhalt und Form
3. Teleologie und Rekonstruktion
4. Ein offenes Problem: die Natur
5. Zugriffe aufs Ganze I: Die kategorialen Dimensionen des Historischen
6. Zugriffe aufs Ganze II: Die Öffnung des Erfahrungsfeldes
7. Zugriffe aufs Ganze III: Die Öffnung des Deutungsfeldes
8. Zugriffe auf das Ganze IV: Die Öffnung des Orientierungsfeldes
9. Deuten im Zusammenhang: Historische Theorien
a) Vom Ganzen zu den Teilen: Periodisierung
b) Was sind historische Theorien?
10. Begreifen der Sache: historische Begriffe
11. Was heißt: historisch erklären?
a) Die Rationalität des Erklärens
b) Drei Typen des Erklärens
c) Ist narratives Erklären rational?
V. Kapitel: Methodik - Die Regeln der historischen Methode
1. Die methodische Eigenart der historischen Erkenntnis
2. Die Einheit der historischen Methode
3. Heuristik
a) Suchen: die historische Frage
b) Finden: die Antwort der Empirie
c) Tradition und Überrest
4. Kritik
5. Interpretation
6. Von der Interpretation zur Repräsentation
VI. Kapitel: Topik - Formen und Prozesse der Geschichtsschreibung
1. Der Eigensinn des Schreibens
2. Imagination, Fiktion, Erfahrung
3. Ordnungen des historiographischen Feldes
4. Typologie des historischen Erzählens I:
Droysen, Nietzsche, White
a) Johann Gustav Droysen
b) Friedrich Nietzsche
c) Hayden White
5. Typologie des historischen Erzählens II: Die vier Typen der historischen Sinnbildung
6. Typologie des historischen Erzählens III: Sinn und Verstand
VII. Kapitel: Die Grundlagen der Geschichtskultur
1. Geschichtskultur als gesellschaftliche Praxis
2. Geschichtsbewusstsein und Erinnerung
3. Fünf Dimensionen der Geschichtskultur
4. Orientierung und Kritik: die Aufgabe der Geschichtswissenschaft
5. Die Rolle der Wertfreiheit
VIII. Kapitel: Praktische Geschichte - Lernen, Verstehen, Humanität
1. Geschichtstheoretische Grundlagen der Geschichtsdidaktik
a) Die Bedeutung der Historik für die Geschichtsdidaktik
b) Ansätze zu einer Entwicklungstheorie historischer Kompetenz
2. Maßstäbe des historischen Urteils - Verstehen und Moral
3. Erinnerungspolitik und historische Identität
a) Was ist historische Identität?
b) Der Machtkampf um Identität
c) Vernunftpotenziale der Identitätsbildung
4. Die Überwindung des Ethnozentrismus durch historischen Humanismus
Nach-gedacht: Vernunftchancen zwischen Sinn und Widersinn
1. Sinn und Sinnlosigkeit
2. Noch einmal: Grenzen der Wissenschaft
Ausklänge
Literaturverzeichnis
Personenregister
Sachregister
Erscheinungsjahr: | 2013 |
---|---|
Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Geschichte |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Thema: | Lexika |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 322 S. |
ISBN-13: | 9783412211103 |
ISBN-10: | 3412211109 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Rüsen, Jörn |
Hersteller: |
Bhlau
Böhlau-Verlag GmbH |
Abbildungen: | Ca. 25 s/w-Abbildungen |
Maße: | 236 x 161 x 27 mm |
Von/Mit: | Jörn Rüsen |
Erscheinungsdatum: | 01.10.2013 |
Gewicht: | 0,605 kg |