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Beschreibung
Auf Lazarus gehen alle Theorien des 'objektiven' Geistes zurück. Denn bei ihm wurde erstmals unter 'objektivem Geist' resp. 'objektiver Kultur' die Gesamtheit aller kulturellen Güter, Leistungen und Sachverhalte zum Thema der Philosophie. 'Kultur' meinte nun nicht mehr nur die 'höhere Bildung', sondern ebenso den ungeheuren Schatz der Kulturgüter, der gesellschaftlichen Verkehrsformen und Institutionen. Der Begriff 'Völkerpsychologie' ist zu verstehen als 'Psychologie der geistigen Verhältnisse' innerhalb und zwischen Völkern, was bereits von den Zeitgenossen mit 'Sozialpsychologie' oder 'Kulturphilosophie' gleichgesetzt bzw. übersetzt wurde.
Wie und unter welchen Bedingungen gelingt resp. mißlingt die Aneignung von Kultur - eigener und fremder? In welcher Stellung steht das Individuum zur Gesamtheit resp. zu den vielfältigen Artefakten der umgebenden kulturellen Verhältnisse, d.h. zu Sprache und Wissenschaft, materieller Kultur und Institutionen, zu Formen der Geselligkeit und des Umganges?
Mit diesen Fragen umriß und projektierte Lazarus eine heute wieder höchst aktuelle 'Kulturwissenschaft', die nicht mehr einseitig nur nach der Genese oder Geschichte der kulturellen Gegebenheiten und Probleme fragt, sondern vor allem den Funktionsweisen von Kultur und sozialen Formen nachspürt. Deshalb war und wurde er zum Lehrer oder Anreger von Georg Simmels Soziologie der Formen der Vergesellschaftung und seiner Theorie der Tragödie der Kultur, an die wiederum Ernst Cassirer und viele andere anknüpften, aber auch von Wilhelm Diltheys Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften und nachfolgenden Theorien des 'objektiven Geistes' bis hin zu Hans Freyer.
Wie und unter welchen Bedingungen gelingt resp. mißlingt die Aneignung von Kultur - eigener und fremder? In welcher Stellung steht das Individuum zur Gesamtheit resp. zu den vielfältigen Artefakten der umgebenden kulturellen Verhältnisse, d.h. zu Sprache und Wissenschaft, materieller Kultur und Institutionen, zu Formen der Geselligkeit und des Umganges?
Mit diesen Fragen umriß und projektierte Lazarus eine heute wieder höchst aktuelle 'Kulturwissenschaft', die nicht mehr einseitig nur nach der Genese oder Geschichte der kulturellen Gegebenheiten und Probleme fragt, sondern vor allem den Funktionsweisen von Kultur und sozialen Formen nachspürt. Deshalb war und wurde er zum Lehrer oder Anreger von Georg Simmels Soziologie der Formen der Vergesellschaftung und seiner Theorie der Tragödie der Kultur, an die wiederum Ernst Cassirer und viele andere anknüpften, aber auch von Wilhelm Diltheys Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften und nachfolgenden Theorien des 'objektiven Geistes' bis hin zu Hans Freyer.
Auf Lazarus gehen alle Theorien des 'objektiven' Geistes zurück. Denn bei ihm wurde erstmals unter 'objektivem Geist' resp. 'objektiver Kultur' die Gesamtheit aller kulturellen Güter, Leistungen und Sachverhalte zum Thema der Philosophie. 'Kultur' meinte nun nicht mehr nur die 'höhere Bildung', sondern ebenso den ungeheuren Schatz der Kulturgüter, der gesellschaftlichen Verkehrsformen und Institutionen. Der Begriff 'Völkerpsychologie' ist zu verstehen als 'Psychologie der geistigen Verhältnisse' innerhalb und zwischen Völkern, was bereits von den Zeitgenossen mit 'Sozialpsychologie' oder 'Kulturphilosophie' gleichgesetzt bzw. übersetzt wurde.
Wie und unter welchen Bedingungen gelingt resp. mißlingt die Aneignung von Kultur - eigener und fremder? In welcher Stellung steht das Individuum zur Gesamtheit resp. zu den vielfältigen Artefakten der umgebenden kulturellen Verhältnisse, d.h. zu Sprache und Wissenschaft, materieller Kultur und Institutionen, zu Formen der Geselligkeit und des Umganges?
Mit diesen Fragen umriß und projektierte Lazarus eine heute wieder höchst aktuelle 'Kulturwissenschaft', die nicht mehr einseitig nur nach der Genese oder Geschichte der kulturellen Gegebenheiten und Probleme fragt, sondern vor allem den Funktionsweisen von Kultur und sozialen Formen nachspürt. Deshalb war und wurde er zum Lehrer oder Anreger von Georg Simmels Soziologie der Formen der Vergesellschaftung und seiner Theorie der Tragödie der Kultur, an die wiederum Ernst Cassirer und viele andere anknüpften, aber auch von Wilhelm Diltheys Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften und nachfolgenden Theorien des 'objektiven Geistes' bis hin zu Hans Freyer.
Wie und unter welchen Bedingungen gelingt resp. mißlingt die Aneignung von Kultur - eigener und fremder? In welcher Stellung steht das Individuum zur Gesamtheit resp. zu den vielfältigen Artefakten der umgebenden kulturellen Verhältnisse, d.h. zu Sprache und Wissenschaft, materieller Kultur und Institutionen, zu Formen der Geselligkeit und des Umganges?
Mit diesen Fragen umriß und projektierte Lazarus eine heute wieder höchst aktuelle 'Kulturwissenschaft', die nicht mehr einseitig nur nach der Genese oder Geschichte der kulturellen Gegebenheiten und Probleme fragt, sondern vor allem den Funktionsweisen von Kultur und sozialen Formen nachspürt. Deshalb war und wurde er zum Lehrer oder Anreger von Georg Simmels Soziologie der Formen der Vergesellschaftung und seiner Theorie der Tragödie der Kultur, an die wiederum Ernst Cassirer und viele andere anknüpften, aber auch von Wilhelm Diltheys Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften und nachfolgenden Theorien des 'objektiven Geistes' bis hin zu Hans Freyer.
Über den Autor
Moritz Lazarus wird 1824 in Filehne in Polen geboren. Das Gymnasium besucht er in Braunschweig und promoviert 1849 in Halle zum Doktor mit der Arbeit "De educatione aesthetica". Seine akademische Karriere führt ihn nach Bern, wo er 1860 außerordentlicher Professor wird und über alle Gebiete der Philosophie liest. Lazarus wird dort dann Mitbegründer des zwischen Völkerkunde, Volkskunde und Psychologie angesiedelten Wissenschaftszweiges der Völkerpsychologie. Fünf Jahre später folgt er einem Ruf nach Berlin. Hier entsteht der erste Programmaufsatz zu einer Völkerpsychologie, die zu verstehen ist als ¿Psychologie der geistigen Verhältnisse¿ innerhalb und zwischen Völkern, was bereits von den Zeitgenossen mit ¿Sozialpsychologie¿ oder ¿Kulturphilosophie¿ übersetzt wird. Zusammen mit Heymann Steinthal gründet er 1859 die Epoche machende ¿Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft¿.Moritz Lazarus wird Präsident der israelitischen Synoden 1869 und 1870 in Augsburg und Leipzig, Mitgründer der Jüdischen Hochschule in Berlin und Mitarbeiter in der Leitung des deutsch-israelitischen [...] Berliner Antisemitismus-Streit 1879/80 avanciert Lazarus zu einem der Hauptgegner des judenfeindlichen und deutschnationalistischen Historikers [...] stirbt 1903 in Meran.
Zusammenfassung
"Die Ausgabe der Texte hat alle Vorzüge der Philosophischen Bibliothek: historische Einleitung, erläuternde Anmerkungen, Register, Bibliographie."Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Lang
Details
Erscheinungsjahr: | 2003 |
---|---|
Genre: | Philosophie |
Jahrhundert: | 19. Jh. |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Buch |
Reihe: | Philosophische Bibliothek |
Inhalt: | 332 S. |
ISBN-13: | 9783787316328 |
ISBN-10: | 3787316329 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | HC runder Rücken kaschiert |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Lazarus, Moritz |
Redaktion: | Köhnke, Klaus C |
Herausgeber: | Klaus C Köhnke |
Auflage: | Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Aufl. von 2003. |
Hersteller: |
Felix Meiner Verlag
Meiner, Felix, Verlag GmbH Philosophische Bibliothek |
Maße: | 196 x 127 x 23 mm |
Von/Mit: | Moritz Lazarus |
Erscheinungsdatum: | 01.01.2003 |
Gewicht: | 0,406 kg |
Über den Autor
Moritz Lazarus wird 1824 in Filehne in Polen geboren. Das Gymnasium besucht er in Braunschweig und promoviert 1849 in Halle zum Doktor mit der Arbeit "De educatione aesthetica". Seine akademische Karriere führt ihn nach Bern, wo er 1860 außerordentlicher Professor wird und über alle Gebiete der Philosophie liest. Lazarus wird dort dann Mitbegründer des zwischen Völkerkunde, Volkskunde und Psychologie angesiedelten Wissenschaftszweiges der Völkerpsychologie. Fünf Jahre später folgt er einem Ruf nach Berlin. Hier entsteht der erste Programmaufsatz zu einer Völkerpsychologie, die zu verstehen ist als ¿Psychologie der geistigen Verhältnisse¿ innerhalb und zwischen Völkern, was bereits von den Zeitgenossen mit ¿Sozialpsychologie¿ oder ¿Kulturphilosophie¿ übersetzt wird. Zusammen mit Heymann Steinthal gründet er 1859 die Epoche machende ¿Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft¿.Moritz Lazarus wird Präsident der israelitischen Synoden 1869 und 1870 in Augsburg und Leipzig, Mitgründer der Jüdischen Hochschule in Berlin und Mitarbeiter in der Leitung des deutsch-israelitischen [...] Berliner Antisemitismus-Streit 1879/80 avanciert Lazarus zu einem der Hauptgegner des judenfeindlichen und deutschnationalistischen Historikers [...] stirbt 1903 in Meran.
Zusammenfassung
"Die Ausgabe der Texte hat alle Vorzüge der Philosophischen Bibliothek: historische Einleitung, erläuternde Anmerkungen, Register, Bibliographie."Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Lang
Details
Erscheinungsjahr: | 2003 |
---|---|
Genre: | Philosophie |
Jahrhundert: | 19. Jh. |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Buch |
Reihe: | Philosophische Bibliothek |
Inhalt: | 332 S. |
ISBN-13: | 9783787316328 |
ISBN-10: | 3787316329 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | HC runder Rücken kaschiert |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Lazarus, Moritz |
Redaktion: | Köhnke, Klaus C |
Herausgeber: | Klaus C Köhnke |
Auflage: | Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Aufl. von 2003. |
Hersteller: |
Felix Meiner Verlag
Meiner, Felix, Verlag GmbH Philosophische Bibliothek |
Maße: | 196 x 127 x 23 mm |
Von/Mit: | Moritz Lazarus |
Erscheinungsdatum: | 01.01.2003 |
Gewicht: | 0,406 kg |
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