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Beschreibung
"Mir geht nichts über Mich!", lautet das "egoistische" Credo der Titelfigur in Max Stirners (1806 - 1856) Werk "Der Einzige und sein Eigentum" von 1844. Das Buch wurde zunächst vor allem von anderen Junghegelianern wahrgenommen, nicht zuletzt von Marx und Engels, in den 1890er Jahren aber schlug es diskursiv ein wie die Bomben der anarchistischen 'Dynamiteurs', die zeitgleich die Öffentlichkeit in Entsetzen und Verzückung versetzten. In der 'Stirner-Renaissance' wurde der Einzige, oft verbunden mit Nietzsches Übermenschen, zur kontrovers diskutierten Lieblingsfigur des Zeitgeistes, zum Synonym eines Individualismus, der ebenso für Emanzipation und kulturelle Erneuerung wie für Exzesse und sittlichen Verfall stand. Vom Fin de siècle bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erschien er rezeptionsgeschichtlich in den unterschiedlichsten Gestalten, etwa als Anarchist, Psychopath, Sozialist, Kleinbürger, Genie, Paranoiker, Bohemien, Satanist, Liberaler, Existentialist, Terrorist, Aristokrat, Achtundsechziger, Faschist oder als Totalitarismuskritiker.
Alexander Stulpe thematisiert die widersprüchliche Vielgestaltigkeit des Einzigen in ihrem jeweiligen historisch-diskursiven Kontext. Im Anschluß an Luhmann beobachtet er den Einzigen wissenssoziologisch als Bezugspunkt für die semantische Reflexion und Konstruktion von Individualität in einer Gesellschaft, der ihre Modernität zum Problem und mitunter ihre eigene Überwindung zum Anliegen wurde. Ausgehend von aufklärungs- und modernitätstheoretischen Überlegungen werden realistische und eskapistische Formen der Individualitätssemantik profiliert. Diese untersucht der Autor im Lichte eines neuen, charismasoziologisch und narzißmuspsychologisch instruierten, konstruktivistisch-kommunikationstheoretischen Deutungsangebots und analysiert sie in den Interpretationen des Einzigen bezüglich sozialdiagnostischer, politisch-ideologischer und moralphilosophischer Implikationen.
Max Stirner ist heute nahezu vergessen - vielleicht, weil der Einzige inzwischen selbstverständlich geworden ist? Die ideengeschichtlich angelegte Studie erweist sich somit auch als eine aufschlußreiche Diagnose der Gegenwart.
Alexander Stulpe thematisiert die widersprüchliche Vielgestaltigkeit des Einzigen in ihrem jeweiligen historisch-diskursiven Kontext. Im Anschluß an Luhmann beobachtet er den Einzigen wissenssoziologisch als Bezugspunkt für die semantische Reflexion und Konstruktion von Individualität in einer Gesellschaft, der ihre Modernität zum Problem und mitunter ihre eigene Überwindung zum Anliegen wurde. Ausgehend von aufklärungs- und modernitätstheoretischen Überlegungen werden realistische und eskapistische Formen der Individualitätssemantik profiliert. Diese untersucht der Autor im Lichte eines neuen, charismasoziologisch und narzißmuspsychologisch instruierten, konstruktivistisch-kommunikationstheoretischen Deutungsangebots und analysiert sie in den Interpretationen des Einzigen bezüglich sozialdiagnostischer, politisch-ideologischer und moralphilosophischer Implikationen.
Max Stirner ist heute nahezu vergessen - vielleicht, weil der Einzige inzwischen selbstverständlich geworden ist? Die ideengeschichtlich angelegte Studie erweist sich somit auch als eine aufschlußreiche Diagnose der Gegenwart.
"Mir geht nichts über Mich!", lautet das "egoistische" Credo der Titelfigur in Max Stirners (1806 - 1856) Werk "Der Einzige und sein Eigentum" von 1844. Das Buch wurde zunächst vor allem von anderen Junghegelianern wahrgenommen, nicht zuletzt von Marx und Engels, in den 1890er Jahren aber schlug es diskursiv ein wie die Bomben der anarchistischen 'Dynamiteurs', die zeitgleich die Öffentlichkeit in Entsetzen und Verzückung versetzten. In der 'Stirner-Renaissance' wurde der Einzige, oft verbunden mit Nietzsches Übermenschen, zur kontrovers diskutierten Lieblingsfigur des Zeitgeistes, zum Synonym eines Individualismus, der ebenso für Emanzipation und kulturelle Erneuerung wie für Exzesse und sittlichen Verfall stand. Vom Fin de siècle bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erschien er rezeptionsgeschichtlich in den unterschiedlichsten Gestalten, etwa als Anarchist, Psychopath, Sozialist, Kleinbürger, Genie, Paranoiker, Bohemien, Satanist, Liberaler, Existentialist, Terrorist, Aristokrat, Achtundsechziger, Faschist oder als Totalitarismuskritiker.
Alexander Stulpe thematisiert die widersprüchliche Vielgestaltigkeit des Einzigen in ihrem jeweiligen historisch-diskursiven Kontext. Im Anschluß an Luhmann beobachtet er den Einzigen wissenssoziologisch als Bezugspunkt für die semantische Reflexion und Konstruktion von Individualität in einer Gesellschaft, der ihre Modernität zum Problem und mitunter ihre eigene Überwindung zum Anliegen wurde. Ausgehend von aufklärungs- und modernitätstheoretischen Überlegungen werden realistische und eskapistische Formen der Individualitätssemantik profiliert. Diese untersucht der Autor im Lichte eines neuen, charismasoziologisch und narzißmuspsychologisch instruierten, konstruktivistisch-kommunikationstheoretischen Deutungsangebots und analysiert sie in den Interpretationen des Einzigen bezüglich sozialdiagnostischer, politisch-ideologischer und moralphilosophischer Implikationen.
Max Stirner ist heute nahezu vergessen - vielleicht, weil der Einzige inzwischen selbstverständlich geworden ist? Die ideengeschichtlich angelegte Studie erweist sich somit auch als eine aufschlußreiche Diagnose der Gegenwart.
Alexander Stulpe thematisiert die widersprüchliche Vielgestaltigkeit des Einzigen in ihrem jeweiligen historisch-diskursiven Kontext. Im Anschluß an Luhmann beobachtet er den Einzigen wissenssoziologisch als Bezugspunkt für die semantische Reflexion und Konstruktion von Individualität in einer Gesellschaft, der ihre Modernität zum Problem und mitunter ihre eigene Überwindung zum Anliegen wurde. Ausgehend von aufklärungs- und modernitätstheoretischen Überlegungen werden realistische und eskapistische Formen der Individualitätssemantik profiliert. Diese untersucht der Autor im Lichte eines neuen, charismasoziologisch und narzißmuspsychologisch instruierten, konstruktivistisch-kommunikationstheoretischen Deutungsangebots und analysiert sie in den Interpretationen des Einzigen bezüglich sozialdiagnostischer, politisch-ideologischer und moralphilosophischer Implikationen.
Max Stirner ist heute nahezu vergessen - vielleicht, weil der Einzige inzwischen selbstverständlich geworden ist? Die ideengeschichtlich angelegte Studie erweist sich somit auch als eine aufschlußreiche Diagnose der Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt:
I. Stirners "Einziger" und seine Rezeptionsgeschichte, der Einzige der Gesellschaft und das moderne Individuum - II. Paradise Lost - III. Narzißmus und Charisma - IV. Der Wahnsinn, die Genialität und das Böse - V. Der Einzige, der Anarchismus und die Gewalt: soziale Phänomenologie der Antisozialität - VI. Außenseiter, Aristokraten, Avantgardisten und andere Individualisten - Stirner und Nietzsche - VII. Der Egoismus des Einzigen und sein Verein: soziale Bewegung, politisches Projekt, Ideologie und Gesellschaftsdiagnose vor und zwischen den Weltkriegen - VIII. Nachhuten der Avantgarden - Literaturverzeichnis, Sachregister
I. Stirners "Einziger" und seine Rezeptionsgeschichte, der Einzige der Gesellschaft und das moderne Individuum - II. Paradise Lost - III. Narzißmus und Charisma - IV. Der Wahnsinn, die Genialität und das Böse - V. Der Einzige, der Anarchismus und die Gewalt: soziale Phänomenologie der Antisozialität - VI. Außenseiter, Aristokraten, Avantgardisten und andere Individualisten - Stirner und Nietzsche - VII. Der Egoismus des Einzigen und sein Verein: soziale Bewegung, politisches Projekt, Ideologie und Gesellschaftsdiagnose vor und zwischen den Weltkriegen - VIII. Nachhuten der Avantgarden - Literaturverzeichnis, Sachregister
Details
Erscheinungsjahr: | 2010 |
---|---|
Genre: | Politikwissenschaften |
Rubrik: | Wissenschaften |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 980 S. |
ISBN-13: | 9783428128853 |
ISBN-10: | 3428128850 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 12885 |
Autor: | Stulpe, Alexander |
Hersteller: | Duncker & Humblot |
Abbildungen: | 980 S. |
Maße: | 240 x 165 x 50 mm |
Von/Mit: | Alexander Stulpe |
Erscheinungsdatum: | 12.04.2010 |
Gewicht: | 1,388 kg |
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt:
I. Stirners "Einziger" und seine Rezeptionsgeschichte, der Einzige der Gesellschaft und das moderne Individuum - II. Paradise Lost - III. Narzißmus und Charisma - IV. Der Wahnsinn, die Genialität und das Böse - V. Der Einzige, der Anarchismus und die Gewalt: soziale Phänomenologie der Antisozialität - VI. Außenseiter, Aristokraten, Avantgardisten und andere Individualisten - Stirner und Nietzsche - VII. Der Egoismus des Einzigen und sein Verein: soziale Bewegung, politisches Projekt, Ideologie und Gesellschaftsdiagnose vor und zwischen den Weltkriegen - VIII. Nachhuten der Avantgarden - Literaturverzeichnis, Sachregister
I. Stirners "Einziger" und seine Rezeptionsgeschichte, der Einzige der Gesellschaft und das moderne Individuum - II. Paradise Lost - III. Narzißmus und Charisma - IV. Der Wahnsinn, die Genialität und das Böse - V. Der Einzige, der Anarchismus und die Gewalt: soziale Phänomenologie der Antisozialität - VI. Außenseiter, Aristokraten, Avantgardisten und andere Individualisten - Stirner und Nietzsche - VII. Der Egoismus des Einzigen und sein Verein: soziale Bewegung, politisches Projekt, Ideologie und Gesellschaftsdiagnose vor und zwischen den Weltkriegen - VIII. Nachhuten der Avantgarden - Literaturverzeichnis, Sachregister
Details
Erscheinungsjahr: | 2010 |
---|---|
Genre: | Politikwissenschaften |
Rubrik: | Wissenschaften |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 980 S. |
ISBN-13: | 9783428128853 |
ISBN-10: | 3428128850 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 12885 |
Autor: | Stulpe, Alexander |
Hersteller: | Duncker & Humblot |
Abbildungen: | 980 S. |
Maße: | 240 x 165 x 50 mm |
Von/Mit: | Alexander Stulpe |
Erscheinungsdatum: | 12.04.2010 |
Gewicht: | 1,388 kg |
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