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Gefühle
Wie die Wissenschaften sie erklären, Campus Studium, Campus 'Studium'
Taschenbuch von Martin Hartmann
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Als dieses Buch 2005 zum ersten Mal erschien, versuchte es, in eine bereits ausufernde Debatte Übersicht zu bringen, um potenziellen Einsteigern den Zugang zu erleichtern. War dieser Versuch schon zu diesem frühen Zeitpunkt von zahlreichen Auslassungen und Vereinfachungen gekennzeichnet, so gilt dies gut fünf Jahre später umso mehr. Die Debatten, die sich mit dem Phänomenbereich der Gefühle beschäftigen, sind intensiv weitergeführt worden. Angesichts dieser Fülle an neuem »Material« stellt sich dieser aktualisierten Neuauflage das Problem der Auslassung und Vereinfachung also noch einmal in verschärfter Weise. Sie kann unmöglich das gesamte Feld der Gefühlsforschung erfassen und muss, wie schon in der ersten Auflage erprobt, eine Auswahl treffen, die nicht jeden zufriedenstellen wird, denn jenseits von Fragen der Kompetenz und des Umfangs offenbart eine jede Auswahl immer auch die Vorlieben und Neigungen des Autors.Drei Auswahlkriterien, die in der ersten Auflage zum Tragen gekommen sind, werden auch in dieser aktualisierten Auflage durchgehalten. Zum einen ist es nach wie vor nicht möglich, die historische Perspektive über William James hinaus auszudehnen. Dieser Umstand ist misslich, denn mittlerweile zeigt ein zunehmendes historisches Interesse an Gefühlen (Landweer/Renz 2008), wie unberechtigt die Behauptung ist (und immer war), in der Tradition der abendländischen Philosophie hätten sich Gefühl und Vernunft stets unversöhnlich gegenübergestanden. In der Einleitung zu diesem Buch weise ich selbst schon darauf hin, wie verzerrt diese Behauptung ist, aber nur eine ausführliche Beschäftigung mit dem Reichtum überlieferter Positionen der Gefühlsforschung könnte tatsächlich belegen, dass hier ein »allseits beliebter Pappkamerad« (Landweer/Newmark 2009, S. 95) offenbar dazu dienen sollte, die eigene Position mit innovatorischer Radikalität zu drapieren. Der Ausgang von William James, das ist das zweite Auswahlkriterium, das mit dem ersten eng verbunden ist, dient aber natürlich nicht nur der Begrenzung des Buchumfangs, er hat auch einen systematischen Grund. Mit James nämlich lässt sich eine Debatte rekonstruieren, die als Debatte zwischen Kognitivisten und Anti-Kognitivisten gefasst worden ist. Diese Debatte diente schon in der ersten Auflage als Leitfaden, an dem zunächst alle verhandelten Positionen und Thesen aufgehängt werden, und sie wird deswegen trotz mancher darstellungsbedingten Stilisierung auch in dieser aktualisierten Fassung eine Rolle spielen. Freilich kann es auch in dieser aktualisierten Fassung nicht um neue Positionsmarkierungen der Kognitivisten oder der Anti-Kognitivisten (siehe Kap. 2 und Glossar) gehen, sondern eher um die Überwindung der die Debatte leitenden Gegensätze (dass die Diskussion entlang dieser Unterscheidung freilich nicht vollständig abgeebt ist, zeigen einzelne Aufsätze in Goldie 2010, etwa die von de Sousa, Helm und Roberts). Es geht mir vor allem im letzten Kapitel dieses Buchs um Versuche, die gegenwärtig unternommen werden, um den Rahmen der Diskussion zwischen Kognitivisten und Anti-Kognitivisten zu sprengen. Damit wird tatsächlich eingelöst, was ich selbst als einen »umfassenderen Zugriff« auf das Phänomen der Gefühle bezeichnet habe, denn nun kommen ganz neue und bislang eher vernachlässigte Aspekte des Gefühlsphänomens ins Spiel. Gleichwohl wäre es auch hier übertrieben, von einer einheitlichen Position zu sprechen, und es wird wichtig sein, einzelne Differenzen zu benennen.Durch die weitgehende Überwindung der scharfen Dichotomie zwischen Kognitivisten und Anti-Kognitivisten wird es allerdings auch schwieriger, eher naturalisierende oder experimentelle Ansätze der Gefühlsforschung in das schwerpunktmäßig philosophische Narrativ dieser Einführung zu integrieren. War es noch möglich, etwa die Theorie der Affektprogramme als anti-kognitivistisch zu bezeichnen, so wird es zunehmend schwierig, neue Ansätze mit experimenteller Ausrichtung auf diese Dichotomie zu beziehen. Das gilt etwa
Als dieses Buch 2005 zum ersten Mal erschien, versuchte es, in eine bereits ausufernde Debatte Übersicht zu bringen, um potenziellen Einsteigern den Zugang zu erleichtern. War dieser Versuch schon zu diesem frühen Zeitpunkt von zahlreichen Auslassungen und Vereinfachungen gekennzeichnet, so gilt dies gut fünf Jahre später umso mehr. Die Debatten, die sich mit dem Phänomenbereich der Gefühle beschäftigen, sind intensiv weitergeführt worden. Angesichts dieser Fülle an neuem »Material« stellt sich dieser aktualisierten Neuauflage das Problem der Auslassung und Vereinfachung also noch einmal in verschärfter Weise. Sie kann unmöglich das gesamte Feld der Gefühlsforschung erfassen und muss, wie schon in der ersten Auflage erprobt, eine Auswahl treffen, die nicht jeden zufriedenstellen wird, denn jenseits von Fragen der Kompetenz und des Umfangs offenbart eine jede Auswahl immer auch die Vorlieben und Neigungen des Autors.Drei Auswahlkriterien, die in der ersten Auflage zum Tragen gekommen sind, werden auch in dieser aktualisierten Auflage durchgehalten. Zum einen ist es nach wie vor nicht möglich, die historische Perspektive über William James hinaus auszudehnen. Dieser Umstand ist misslich, denn mittlerweile zeigt ein zunehmendes historisches Interesse an Gefühlen (Landweer/Renz 2008), wie unberechtigt die Behauptung ist (und immer war), in der Tradition der abendländischen Philosophie hätten sich Gefühl und Vernunft stets unversöhnlich gegenübergestanden. In der Einleitung zu diesem Buch weise ich selbst schon darauf hin, wie verzerrt diese Behauptung ist, aber nur eine ausführliche Beschäftigung mit dem Reichtum überlieferter Positionen der Gefühlsforschung könnte tatsächlich belegen, dass hier ein »allseits beliebter Pappkamerad« (Landweer/Newmark 2009, S. 95) offenbar dazu dienen sollte, die eigene Position mit innovatorischer Radikalität zu drapieren. Der Ausgang von William James, das ist das zweite Auswahlkriterium, das mit dem ersten eng verbunden ist, dient aber natürlich nicht nur der Begrenzung des Buchumfangs, er hat auch einen systematischen Grund. Mit James nämlich lässt sich eine Debatte rekonstruieren, die als Debatte zwischen Kognitivisten und Anti-Kognitivisten gefasst worden ist. Diese Debatte diente schon in der ersten Auflage als Leitfaden, an dem zunächst alle verhandelten Positionen und Thesen aufgehängt werden, und sie wird deswegen trotz mancher darstellungsbedingten Stilisierung auch in dieser aktualisierten Fassung eine Rolle spielen. Freilich kann es auch in dieser aktualisierten Fassung nicht um neue Positionsmarkierungen der Kognitivisten oder der Anti-Kognitivisten (siehe Kap. 2 und Glossar) gehen, sondern eher um die Überwindung der die Debatte leitenden Gegensätze (dass die Diskussion entlang dieser Unterscheidung freilich nicht vollständig abgeebt ist, zeigen einzelne Aufsätze in Goldie 2010, etwa die von de Sousa, Helm und Roberts). Es geht mir vor allem im letzten Kapitel dieses Buchs um Versuche, die gegenwärtig unternommen werden, um den Rahmen der Diskussion zwischen Kognitivisten und Anti-Kognitivisten zu sprengen. Damit wird tatsächlich eingelöst, was ich selbst als einen »umfassenderen Zugriff« auf das Phänomen der Gefühle bezeichnet habe, denn nun kommen ganz neue und bislang eher vernachlässigte Aspekte des Gefühlsphänomens ins Spiel. Gleichwohl wäre es auch hier übertrieben, von einer einheitlichen Position zu sprechen, und es wird wichtig sein, einzelne Differenzen zu benennen.Durch die weitgehende Überwindung der scharfen Dichotomie zwischen Kognitivisten und Anti-Kognitivisten wird es allerdings auch schwieriger, eher naturalisierende oder experimentelle Ansätze der Gefühlsforschung in das schwerpunktmäßig philosophische Narrativ dieser Einführung zu integrieren. War es noch möglich, etwa die Theorie der Affektprogramme als anti-kognitivistisch zu bezeichnen, so wird es zunehmend schwierig, neue Ansätze mit experimenteller Ausrichtung auf diese Dichotomie zu beziehen. Das gilt etwa
Details
Erscheinungsjahr: 2010
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Philosophie
Jahrhundert: Antike
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Seiten: 168
Inhalt: 168 S.
ISBN-13: 9783593392851
ISBN-10: 3593392852
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Hartmann, Martin
Auflage: 2/2010
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 186 x 123 x 15 mm
Von/Mit: Martin Hartmann
Erscheinungsdatum: 15.10.2010
Gewicht: 0,224 kg
preigu-id: 101064402
Details
Erscheinungsjahr: 2010
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Philosophie
Jahrhundert: Antike
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Seiten: 168
Inhalt: 168 S.
ISBN-13: 9783593392851
ISBN-10: 3593392852
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Hartmann, Martin
Auflage: 2/2010
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 186 x 123 x 15 mm
Von/Mit: Martin Hartmann
Erscheinungsdatum: 15.10.2010
Gewicht: 0,224 kg
preigu-id: 101064402
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