300 Jahre nach Erscheinen des Gründungsdokuments der Freimaurerei, der Constitutions of the Free-Masons von James Anderson, widmet sich die Jahresausstellung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha 2023 dem Thema "Freimaurer und Mysterien Ägyptens in Gotha".Während der Regentschaft des aufgeklärten Herzogs Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745-1804) war die Residenzstadt im 18. Jahrhundert für einige Jahre ein Zentrum der Freimaurerei und des Illuminatenordens. Der wissenschaftliche Begleitband würdigt die Bedeutung Gothas und seines Herzogs im gesellschaftlich vernetzten Wirkungsfeld der geheimen Sozietäten. Daneben finden sich Erläuterungen zur Entstehung und Entwicklung der Freimaurerei im 18. Jahrhundert sowie ein Blick auf deren Anfänge in Thüringen, die bis auf das Jahr 1741 zurückgehen. Weitere Beiträge geben Einblicke in die Geschichte der Gothaer Loge bis zu ihrer erzwungenen Schließung zur Zeit des Nationalsozialismus 1935.Als vermeintlich älteste und vollkommenste Mysterien-Kultur galt das Alte Ägypten im 18. Jahrhundert bei den Freimaurern als Inbegriff des symbolischen Ausdrucks und der geheimen Kulte, in deren Tradition sich eine Vielzahl von Freimaurerlogen sah. Ein spezieller Themenabschnitt des Begleitbandes widmet sich deshalb ausführlicher dieser spirituellen Ägypten-Begeisterung, die auch in Gotha ihre Spuren hinterließ. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" zu Berlin.Wissenschaftliche Kooperationspartner sind die Arbeitsstelle Illuminatenforschung am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt; Florian Ebeling, Institut für Ägyptologie und Koptologie, Ludwig-Maximilians-Universität München und Christian E. Loeben, Altes Ägypten und Islam, Museum August Kestner Hannover.